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Wilhelm von Boddien

 

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3008 Einträge
viking1979 schrieb am 1. September 2010 um 10:15
@Maus Nun komm mir doch bitte nicht auf so einer pseudopsychologischen Schiene. Es allein damit zu erklären ist viel zu einfach und kurzsichtig. Ich kenne das Buch nicht, aber aus dem Zusammenhang gerissene Zitate sind doch eher eine schwache Argumentation. Und nur weil so etwas in einer Doktorarbeit steht, heißt das noch lange nicht, dass es der Wahrheit entspricht! Es gibt immer konträre Meinungen und, Vorstellungen und Erklärungsansätze. Und das Schloss kann man wohl kaum als Kitsch bezeichnen. Zu seiner Zeit war das ein innovativer Bau gewesen. Der seinem Zeitgeschmack entsprochen hat. Es geht hier um das Gesamtkunstwerk! Und wenn Du meinst, das sei kitschig. Bitte! Dannn bin ich eben kitschig! Weder will ich in dem Schloss nicht wohnen, noch habe ich meine Wohnung im Stil des 18. Jahrhunderts eingerichtet. Was heißt hier Attrappe? Ich gebe zu: Ohne historische Innenräume, hat das Schloss nur eine schlossartige Außenfasade. Ich hätte es am Liebsten mit historischen Innenräumen. Aber wenn man Deiner Argumentation folgt, müßte man auch alle alten Bauten abreißen und sie durch neue ersetzen. Denn immer wenn ein altes Gebaüude benutzt wird, sei es als Museum oder auch Sitz eines Amtes, Ministeriums usw. treffen Deine Aussagen oder Zitate zu. Wir müßten Uns dann aller Vergangenheit entledigen und alles neu bauen. Weg mit den Kirchen! Weg mit den Schlössern! Weg mit den Domen! Und was es da noch so alles an historischer Bausubstanz gibt. Schau Dich mal in unseren Nachbarländern um! Der tschechische Präsident residiert in der Prager Burg! Der französische Präsident residiert im Elysee-Palast! Der russische Sitz im Kreml! All diese Länder haben durchaus Schwierigkeiten mit ihrer monarchischen Vergangenheit (französische Revolution, russische Revolution, Habsburgerreich). Trotzdem haben sie diesbzüglich keine Probleme in den Symbolen der alten Zeit zu residieren. Und sie sogar nach Zerstörungen des Krieges wieder aufzubauen. Die Vergangenheit so beiseite zu räumen, zeugt doch eher von Verdrängung! Wieso fürchtest Du den Schlossbau so? Wir fordern doch nicht die Rückkehr des Kaisers oder zur Monarchie. Außerdem überlege mal wieviele Bauten nach dem 2. Weltkrieg hier rekonstriuert worden sind! Das sind auch alles nur noch \"Attrappen\". Und wer stört sich heute noch dran? Wer würde verlangen sie niederzureißen? Gebäude sind immer der Witterung ausgesetzt und zeigen Zeichen der Zeit, des Ge- und Verbrauchs. Um sie in Stand zu setzen oder in Stand zu halten, müssen Renovierungen erfolgen. Dabei werden auch alte Teile durch neue ersetzt. Wie Orginal sind denn dann bitte sehr diese Gebäude, wenn sie renoviert sind? Der Wiederaufbau zerstörter Gebäude ist doch kein Phänomen der Moderne! Auch in der Antike gab es das schon! Z.B. im Alten Ägypten, in Mesopotamien oder in Judäa!
Holländer schrieb am 31. August 2010 um 21:38
@Maus Blablablub
Maus schrieb am 31. August 2010 um 11:31
Völlig rekonstruierte Bauten bleiben trotzdem Attrappen, auch mit Innenleben, weil sie das eben nicht sind was sie sind. Zu den Argumentationen hinsichtlich des Beispiels Jüdisches Museum, und weiterhin zu (2362, 2363; 2366) könnte man gewiss noch viel entgegnen. Eine Antwort ergibt sich allerdings schon aus meinem letzten Beitrag. So lange man kein Buch in die Hand nimmt, oder seine Umwelt objektiv wahrnimmt, oder gar möchte diese zu verstehen, wird hier jeglicher Austausch unfruchtbar bleiben. _______ Für alle Leser habe ich hier aber eine überaus interessante Lektüre! \"DER SCHÖNE SCHEIN\", Eine psychologische Untersuchung der Wirkungsgeschichte des Kitschs. (Eine Doktorarbeit aus dem Jahre 2003, - Link bis unten) _______ Es ist eine Arbeit aus der wohl viele Befürworter des Projektes etwas über sich selbst erfahren können. Natürlich wäre alles lesenswert, empfehle hier aber einmal ab S. 9 zu lesen. Zitat: \" ... Die Möglichkeit, sich von Kitsch und Simili distanzieren zu können, hängt von der Fähigkeit der Selektion ab ...\" _______ Das Kapitel S. 30, \"Kitsch und Rhetorik\", reflektiert in amüsanter Weise das, was von vielen Befürwortern im Gästebuch zum Vorschein kommt. \"... Der triviale Spracheinsatz weist auf die im Bereich des Kitschs bekannte Paradoxie hin, dass Kitschgegenstände etwas Satirisches haben (Parodie auf Kunst), und nur durch ihr (eher lächerliches) Ernstgenommenwerden zu ihrer sentimentalen Wirkung kommen ...\" S. 31 \" ... Dem zu vergleichen ist auch das anerkannte Verharren im Gewohnten, das gern mit Tradition verwechselt wird. Die Attitüde, sich Illusionen zu leisten, ist oft gepaart mit der, Innovationen abzulehnen. Einer spontanen Begeisterung für Neues, Gewagtes, Ungekanntes steht gerade der Triviale ablehnend gegenüber ...\" _______ Die Übereinstimmungen die im Umfeld des Projektes \"Berliner Schloss\" / \"Schlossfassaden\" / \"Humboldt-Forum\" (wie auch immer) dieser Arbeit entnommen werden können sind verblüffend! (Wie man hier einmal eintauchen möchten, soll dem überlassen bleiben.) Nicht nur Entscheidungen wie zum Humboldt-Forum werfen das entsprechende Licht auf die \"Kompetenz\" und die fachliche Bildung unserer \"politischen Eliten\", die nicht mehr davor zurückschrecken sogar kitschige Vorstellungen einiger Zeitgenossen zu bedienen, wenn sie sich davon Vorteile verschaffen. _______ \"DER SCHÖNE SCHEIN\": http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=969867247&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=969867247.pdf Viele Grüße
viking1979 schrieb am 24. August 2010 um 19:17
\"Denkmalschutz: Stiftung kritisiert Schlossneubau Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat das Berliner Schlossprojekt scharf kritisiert. Der auf Eis gelegte Bau sollte nicht begonnen werden, er habe mit Denkmalschutz nichts zu tun, sagte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Gottfried Kiesow, der Zeitschrift „Super Illu“. „Ich wäre nicht traurig, wenn das Projekt endgültig abgesagt würde“, sagte der Denkmalschützer.„Da sollen Betonwände mit draufgepinnten Sandstein-Elementen aufgehübscht werden“. Auch der geplante Neubau des Potsdamer Stadtschlosses sei „ein sehr fragwürdiges Projekt“. Es gebe genug alte Bausubstanz, um die man sich kümmern könne. Dazu zähle etwa das Schloss Prötzel in Strausberg bei Berlin, das höchstwahrscheinlich vom preußischen Baumeister Andreas Schlüter errichtet wurde. Nach wie vor seien die Schlösser in Ostdeutschland das Sorgenkind des Denkmalschutzes. Etwa ein Drittel seien gerettet. Viele Schlösser seien aber vom Verfall bedroht. „Wir werden uns wohl damit abfinden müssen, dass wir nicht alle retten können.“ Als Grund nannte Kiesow mangelnde Nutzungsmöglichkeiten. Nicht aus jedem Herrenhaus in Mecklenburg-Vorpommern könne ein Landhotel oder eine Tagungsstätte entstehen. Die Stiftung ist eine private Institution, die sich aus Mittel von Fördern finanziert. \" Ja, klar! Er hat ja Recht! Das Schloss soll ja auch rekonstruiert werden. Es geht als um den Wiederaufbau eines schon mal vorhandenen Gebäudes aus neuen Materialien. Das Gebäude ist dann nicht historisch sondern historisierend. Das hat ja in erster Linie mit Denkmalschutz nichts zu tuen. Er hat auch Recht mit seinen Argumenten, dass sowohl das Berliner als auch das Potsdamer Schloss dann nur Atrappen sind. Ich finde die Nutzungskonzepte auch nicht gut und bin auch für eine innere Rekonstruktion, wo sie sinnvoll und angebracht ist. Und das mit den maroden Schlössern in Ostdeutschland ist natürlich auch tragisch. Trotzdem sind das alles keine Gründe, die er da anführt, wirklich gegen einen Schlossneubau sprechen. Nur weil der Schlossbau nicht stattfindet, sind ja nicht plötzlich genug Gelder für die Rstaurierung der ostdeutschen Schlösser da! Und als letztes Argument: Sowas steht in der Super Illu! Kein weiterer Kommentar! ;-))))))))
Kreuzberger schrieb am 22. August 2010 um 23:27
Man kann nur hoffen, daß der Kater die Maus auch irgendwann einmal erwischt. Die richtigen Argumente hat er ja. In der freien Natur können sich autistische, seh- und lernbehinderte Mäuse jedenfalls kaum durchsetzen. Diese virtuelle Welt bietet ihnen da ganz neue Überlebensmöglichkeiten 🙁
Ernst Ludwig schrieb am 22. August 2010 um 15:11
Die Mausejagd geht ja schon wieder los!
kater schrieb am 22. August 2010 um 14:23
Speziell an Maus ! Man kann dem Schloss den künstlerischen Wert durchaus nicht absprechen,wie Sie es tun - es war einer der bedeutendsten Barockbauten nördlich der Alpen. Berühmte Barockbaumeister wie Schlüter und Eosander wirkten hier , später auch Stüler (Kuppel). Die \"endlosen Fensterreihen\" waren höchst wirkungsvoll duch Portale unterbrochen, wovon das Eosanderportal unter der Kuppel das Prächtigste war. Der Schlüterhof hatte seine ganz spezielle Athmosphäre und viele qualitativ hochwertige Bildhauerarbeiten lockerten das Ganze zusätzlich auf. Die älteren, sehr malerischen Ostteile (Spreetrakt) zeigten das Werden des Schlosses und seine lebendige Baugeschichte, ohne dass sie \"störten\". Tja, die alten Baumeister \"konnten\" es eben noch und es ist ein böses Phänomen unserer Zeit, dass \"wir es eben nicht mehr können\" und deswegen ist gute Rekonstruktion in den Altstädten allemal besser. Moderne Architektur sollte ihre Chance in den Vorstädten haben - ich hätte mir einen Palast der Republik als Kulturzentrum z.B. in Marzahn durchaus vorstellen können. Sicher wäre der Wiederaufbau nach dem Kriege ohne moderne Architektur zeitlich und ökonomisch auch nicht so zu bewerkstelligen gewesen, aber die Stadtzentren hätte man nicht damit verhunzen sollen. Es gibt da das Argument der \"Brüche\", die man zeigen möchte, aber irgendwie kann man ja nicht von \"Brüchen\" allein leben, allenfalls vegetieren. Alte Architektur erfreut durch ihre Gestaltung nicht nur das Auge, sondern auch die Seele und das ist in unserer hektischen und auch von vielen Dingen überschattetten Zeit besonders wichtig - nicht nur die alten Zeiten zeigten Licht und Schatten. Es ist im Übrigen ein nachdenklich stimmendes Phänomen, dass die alte Kunst so viele Menschen anspricht - es muss doch irgendwie an ihrer zeitlosen Qualität liegen, oder ? Als passionierter Museumsbesucher kenne ich das Jüdische Museum - allerdings ertappte ich mich dabei, dass sich meine Blicke schnell auf das neben dem Neubau liegende ehemalige Kammergericht (schlichter, aber wohlproportionierter preussischer Barock) richteten. Ein anderes Beispiel: Ich bin als passionierter Dresden-Liebhaber immer sehr froh, wenn ich die \"Prager Strasse\" vermeiden kann, oder ich \"hechte\" mich schnell durch, bis ich die historische Elbseite bzw. Neumarkt und Frauenkirche erreicht habe. Auch am Neumarkt versagt die moderne Architektur wiederum, wenn sie zwischen den neuerrichteten historischen Fassaden zu finden ist - kalt und unpersönlich. An ihr liegt es bestimmt nicht, wenn der Neumarkt wieder ein urbanes Zentrum wird, wo sich Menschen gerne treffen... Das Schloss liesse sich vielfältig und angemessen nutzen,andere Städte machen es vor - Museum, Politik, Behörden...Wiegesagt, es gab im Schloss auch viele kunsthistorisch wertlose Räume, die kein Mensch rekonstruieren will - sie sind angemessen modern ausbaufähig und nutzbar.Schon in den 20er jahren war z.B. auch das Studentenwerk hier untergebracht Sicher, es gibt auch viele marode Originalschlösser, die eine Sanierung dringend nötig hätten - in einem immer noch reichen Land wie Deutschland sollten die Milliarden u.a. dort ausgegeben werden und nicht maroden Banken in den A...geschoben werden... Kater
viking1979 schrieb am 21. August 2010 um 12:47
@Maus Also ich finde die Schlossarchitektur sehr ansprechend. Und halte sie in Ihrem gestalterischen Ideenreichtum für äußerst künstlerisch wertvoll. Es ist doch ein Phänomen, dass so eine Architektur uns heutige Menschen noch weiterhin anspricht. Ich muß zugeben, daß ich das Jüdische Museum von Liebeskind noch nicht direkt gesehen habe, aber auf den Bildern finde ich es äußerlich nicht ansprechend. Es wirkt kalt und abweisend. Und irgendwie steril, wie ein großer Teil der modernen Gebäude. Und eine gewisse Monumentalität kann man diesem Gebäude ja auch nicht absprechen. Dieses ist auch kein alleiniges Merkmal historischer Gebäude. Es mag auch sein, dass \"alles seinen Grund hat\" und man dieses \"nur gewillt sein muß zu verstehen\", aber der Durchschnittsbürger, sage ich jetzt mal pauschal, ist gar nicht in der Lage das zu verstehen oder hat daran kein Interesse. Und hineininterpretieren läßt sich ja wirklich Vieles. Aber ist das dann auch unbedingt genau das, was der Architekt aussagen wollte? Und wenn dieses Gebäude in seiner Form eine bestimmte Aussage vermittteln soll, muß sich dann nicht auch seine Funktion einer formalen Struktur unterordnen? Warum ist es denn gut, ein modernes, kalt und abweisend wirkendes Gebäude an dieser Stelle zu errichten, wo man diese doch in Berlin an jeder Ecke finden kann? Was soll das mit der Art der Vergangenheit zu tuen haben? Das Schloss war nun mal ein Barockschloss. Und Preussen war zum Zeitpunkt der Errichtung ein absolutistischer Staat, wie ein großer Teil der anderen europäischen Staaten. Selbst in der ehemaligen Sowjetunion hat man historische Gebäude wie das Winterpalais und das Katharinenpalais nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgebaut oder rekonstruiert. Und die waren nun auch wirklich keine Zeugnisse einer glücklichen Vergangenheit! Außerdem ist das Stadtschloss auch in einer nicht geraden sorglosen Zeit abgerissen worden! Vollkommen ohne Not und aus ideologischen Gründen. Verpflichtet das nicht auch schon zu einer Rekonstruktion? Es gibt halt Menschen, die für moderne Architektur schwärmen und andere, die für historische Architektur schwärmen. Beide haben ihre Berechtigung. Es können doch an anderen Stellen, die modernsten und innovativsten Gebäude errichtet werden. Schließlich war ja Berlin nicht zugepflastert mit Schlössern, die man rekonstruieren müßte. Aber Berlin war nun mal eine ehemalige Residenzstadt. Und die Stadt, die Straßen (Unter den Linden, etc.) und das ganze städtische Gebäudeensemble war auf das Schloss ausgerichtet. Es sollte also dort ein Gebäude errichtet werden, um die Lücke zu füllen. Ich wage aber zu bezweifeln, daß ein modernes Gebäude vom Schlage eines Liebeskind es vermag, die Lücke überzeugend zu schließen. Denn wenn wir mal ehrlich sind: Die umliegenden Fassaden (Museumsinsel, Zeughaus, etc.) sind nun mal historisch und in Ihrer Gestaltung auf die äußere Gestalt des Stadtschlosses abgestimmt. Wobei die Fassaden dieser Gebäude auch zum Großteil Rekonstruktionen sind. Da hat man sich auch nicht dran gestört, sie nach dem Krieg wieder zu errichten. Letztendlich kann der Streit nur demokratisch entschieden werden. Und das ist er ja auch schon! Der Bundestag, unsere gewählten Volksvertreter, haben für den Wiederaufbau gestimmt. So ist es nun mal und das muß man hinnehmen.
Zauberwald schrieb am 20. August 2010 um 14:06
@Maus Das erklärt die vielen Trennwände. Aber welche Funktion haben diese Säulen? Wenn man zur Erbauungszeit des Schlosses für die Statik der Decken viel weniger Stützen benötigte als heute, dann kann es sich hier nur um eine Gestaltungsidee handeln, die ich nicht nachvollziehen kann. Hoffentlich lassen sich die Säulen später problemlos entfernen.
Maus schrieb am 20. August 2010 um 12:57
@Zauberwald?, diese Missverhältnisse werden hervorgerufen, wenn sich die Funktion eines Gebäudes (Aufgabe d. Humboldt-Forums) einer formalen Struktur unterordnen muss, die ursprünglich für einen ganz anderen Zweck (Schloss) entworfen wurde. @Kater, der Begriff \"abgehoben\" lässt sich eigentlich in vielerlei Hinsicht interpretieren. Dem Ansinnen ein Stadtschloss 1:1 errichten zu wollen, mit monumentalen Baufluchten und ohne einen einleuchtenden Zweck, würde ich die Architektur und die Sinnigkeit eines Jüdischen Museums von Liebeskind allemal vorziehen. Es gibt ja einen Grund, warum für eine Kultur, die uns einst in unserer Mitte bereicherte, nun ein Ort errichtet wurde, der alles andere tut, als sich tradierten Bauformen anzubiedern. (wobei das nicht seine Hauptaussage ist) Alles hat seinen Grund, man muss nur gewillt sein zu verstehen. http://www.daniel-libeskind.com/projects/show-all/jewish-museum-berlin/ Warum ist es denn gut, durch eine Wiedererrichtung eines monumentalen Baues, der alles andere als bürgernah war, mit endlosen Fensterreihen, in die man von der Strasse aus nicht hineinsehen konnte, mit einer im Vergleich zu seiner Größe mäßigen Zugangssituation, an eine Vergangenheit anzuknüpfen, die doch daraus folgend alles andere als ein \"Sanssouci\" war? Der \"große künstlerische Wert\" des Berliner Schlosses wird nur eingeredet. Es gibt viele Kulturdenkmale auch Schlösser, die unbedingt der Zuwendung bedürfen, damit sie vor dem Zerfall bewahrt werden.
Zauberwald? schrieb am 20. August 2010 um 11:16
Warum wird jeder Raum des Humboldtforums von Stella mit einem Wald aus Säulen und Trennwänden zugestellt? Architektonisches Mittel zur Raumgestaltung, oder was?
kater schrieb am 15. August 2010 um 14:20
Tja, der Liebeskind zeigt, wie abgehoben heute zumindest ein Teil der Architekten ist und dass sie offenbar gar kein Verhältnis zu alter Architektur haben... Ich habe vor Jahren mal das 1946-80 wiederaufgebaute Stettiner Schloss besucht, was für ganz verschiedene Zwecke genutzt wird, welches auch völlig unkompliziert läuft und von der Bevölkerung voll akzeptiert wird. Die Polen haben sich das nicht so kompliziert gemacht ! Die beste Lösung wäre sicherlich, dass alle alten Fassaden einschliesslich des Spreetrakts und die Kuppel wieder hergestellt werden und wenigstens perspektivisch auch die wichtigsten Innenräume und Treppenhäuser. Es ist eine gute Idee, hier museal an die preussisch-deutsche Vergangenheit anzuknüpfen. Bliebe das Problem mit den maroden Dahlemer Räumen. Da aber grosse Teile der Schlossräume sowieso nicht historisch wertvoll waren, gäbe es hier ja durchaus Möglichkeiten auch für die aussereuropäischen Sammlungen in entsprechend gestalteten Räumen. So wie das jetzt mit dem Humboldtforum läuft , ist das ein Krampf und dieser Mischmasch,der dabei entsteht, macht letzten Endes keinen so richtig froh... Beim Potsdamer Stadtschloss sieht es zwar etwas besser aus, aber auch da werden m.E. nach zu viele Kompromisse gemacht (Dachlandschaft, Maße) und leider wird auch das \"Innenleben\" weitestgehend negiert... Warum achtet man in Deutschland immer noch nicht grosse künstlerische Werke,so wie es denen zustehen würde ???
Kreuzberger schrieb am 13. August 2010 um 22:29
Bei allem Respekt für Libeskind ist dieser Vorschlag an Idiotie tatsächlich nicht zu überbieten. Er reiht sich damit ein in die Fraktion der Mediaspreegegner und derjenigen, die es als Sakrileg ansehen, die Gedächtniskirche durch moderate Hochhäuser überragt zu sehen. Das größte Dorf Deutschlands ist immer noch Stuttgart. Wollen wir dem wirklich Konkurrenz machen?
FreiburgerJurist schrieb am 13. August 2010 um 10:45
\"Ich würde anstelle des Stadtschlosses in Berlins Mitte lieber einen fantastischen großen Spielplatz gestalten. Dort könnten dann die Kinder aller Nationen zusammenkommen und miteinander spielen.\" Wenn Libeskind so etwas schreibt, braucht er eigentlich keine Gegner mehr, denn diese Aussage lässt an Naivität und Ignoranz keine Wünsche offen. An dieser Stelle kann einfach nichts anderes stehen, als das Schloss. Dieser angebliche Gegenvorschlag ist hingegen nur ein freihalten der Fläche. Ein anderes Gebäude dieser Größenordnung würde einfach nicht passen und sieht anscheinend sogar Herr Libeskind so, wenn er einen Spielplatz vorschlägt. Das Schloss macht ihm nur wegen der barocken Fassaden Angst, auf die er keinen Einfluss hat und deren Sinn und Zweck ihm wohl auf immer und ewig verborgen bleiben wird.
Ernst Ludwig schrieb am 10. August 2010 um 15:58
Spenden muß man so und so, ganz gleich, welche Konzeption sich nun durchsetzt. Die Spenden allein garantieren soviel Schloß wie möglich. Nur mit ordentlichem Spendenfluß besteht die Hoffnung, daß Treppenhäuser, historische Innenräume und vor allem die Kuppel denkmalsgerecht wiederhergestellt werden. Zu sagen, ich spende nicht, weil mir das Konzept Humboldtforum nicht gefällt, heißt alles zu gefährden. Dann haben wir am Ende einen modernen Bau, vielleicht mit einigen barocken Zitaten. Mehr nicht. Mir gefällt das Konzept auch nicht. Mit viel Bauchschmerzen habe ich es hingenommen, weil offenbar nur so der Baukörper Schloß wenigstens in seiner äußeren Hülle - für das Stadtbild so wichtig - wiederersteht. Ideal wäre in der Tat eine Gemäldegalerie, z.B. die am Kulturforum derzeit so abseits und stiefmütterlich behandelt wird, ebenso andere historische Museen, die auf die europäische, deutsche und vor allem preußische Kulturtradition aufbauen. Einbäume aus Amazonien oder Informationen über die Beschneidungsriten in Ozeanien interessieren mich nur marginal. Gewiß, das kann man sich auch mal anschauen, aber doch nicht an so einem prominenten und zentralen Ort wie am Schloßplatz. Das Stadtschloß ist hier gewiß der ungeeigneteste Standort. Vielleicht kann man die Diskussion über die Nutzung nochmals anfangen. Der Förderverein - falls er es denn überhaupt will - kann das aber nur, wenn er die Spendenmillionen in der Hinterhand hat. Sonst ist er nur lästiger Bittsteller, der nicht berücksichtig wird.
viking1979 schrieb am 10. August 2010 um 15:07
Das sehe ich auch so. Mal ehrlich! Was erwarten wir denn von einem Schloss? Das es nicht nur außen eine schöne Verpackung ist, sondern auch innen hält, was es außen verspricht. Das ganze Konzept mit dem Humbodt-Forum hört sich zuerst ja ganz schön und großartig an. Aber letztendlich interessiert das doch keinen, wenn es denn verwirklicht wird! Dafür gibt es auch überhaupt keinen Bedarf. Ich fände es richtig, wenn die wichtigsten Innenräume des Schlosses rekonstruiert würden. Auch die Innenräume des Schlosses müssen in Zusammenhang mit dem Äußeren als Gesamtkunstwerk und Gesamtkonzept gesehen werden. Man denke nur mal an so prachtvolle und künstlerisch wertvolle Räume wie den Rittersaal oder den Elisabethsaal. Ganz zu schweigen von den klassizistischen Räumen der Königskammern. Wieso versucht man nicht solche einzigartigen Kustwerke zu rekonstruieren? Wenn es nur um die Kosten geht, kann man die Räume doch nur provisorisch in den alten Maßen wieder herstellen und erst später im Laufe der Jahre nach und nach wieder herstellen. Das Schloss liegt doch gegenüber der Museumsinsel. Was liegt das näher, als es in das Konzept der Museumsinsel mit einzubeziehen. In den nicht-historisch bedeutenden Gebäudeteilen des Schlosses könnten Gemälde und Ausstellungsstücke gezeigt werden, die in den anderen Museen der Museumsinsel keinen Platz gefunden haben. Es könnte eine oder mehrer Gemäldegalerien dort eingerichtet werden oder auch wechselnde Ausstellungen. Auch das ehemalige Hohenzollernmuseum wieder aufleben zu lassen und im Schloss einzurichten, wäre eine gute Idee. Man könnte die großen historischen Räume des Schlosses für offizielle und repräsentative Zwecke nutzen wie z.B. Staatsbesuche und Empfänge. Damit würde man ja auch dem ursprünglichen Nutzungskonzept des Schlosses entgegenkommen. Ein auch innen historisch weingstens zum Teil wiederhergestelltes Schloss ist doch ein viel größerer Publikumsmagnet, als eine alte Hülle mit hochtrabendem modernen Konzept für das Innere, das die meisten Menschen nicht verstehen oder interessiert. Die außereuropäische Kunst ist ja nicht ohne Grund nicht gerade ein Publikumsmagnet. Das liegt nicht nur an der etwas ungünstigen Lage in Dahlem. Es ist halt nicht so interesant für die breite Masse, wie Kunstwerke aus dem europäischen Raum und Schätze der Antike. Und es ist ein Irrglaube anzunehmen, dass man das Interesse an dem Museum steigern kann, wenn man es auf den Schlossplatz verlegt. Vielmehr schadet man damit eher dem Konzept des Schlosses. Auch das Wissenschaftsmuseum der Humbodtuniversität könnte man anderweitig unterbringen und ausstellen. Und für eine Bibliothek braucht man kein Schloss und für ein Schloss nicht (zwingend) eine Bibliothek. Wenn ich das Verständnis der Menschen für die Andersartigkeit der verschiedenen Kulturen fördern will, kann ich auch ein entsprechendes Zentrum an anderer Stelle errichten und dnan auch in einem modernen Gewand, wie es für so ein Konzept passender wäre. Es gibt hinter dem Schlossareal auf der anderen Seite der Spree doch eine goße unbebaute Grünfläche. Wieso läßt man das Schloss nicht einfach Schloss sein. Und baut das Humboldtforum als modernes Gebäude dahinter? Und nach ein paar Jahren, wenn sich das Nutzungskonzept des Forums nicht durchgesetzt hat und gescheitert ist. Kann man den Laden doch wieder dicht machen und Büros ziehen ein. Aber wenigstens wäre das Schloss dann in Ruhe gelassen. Ich bin mir sicher, dass die Spendenbereitschaft viel größer wäre, wenn es ein anderes Konzept für das Schloss gäbe. Auch ich hatte mir schon überlegt zu spenden. Aber mit dem Konzept der inneren Nutzung finde ich es im Moment einfach nur unpassend.
FreiburgerJurist schrieb am 9. August 2010 um 16:45
Ich muss dem Schlossfreund wirklich rechtgeben, denn dieses tolle (hier toll bitte im ursprünglichen Sinne verstehen) Humboldtforum ist eine Idee, die einfach hinten und vorne nicht passt. Am Besten wäre ein komplett bzw. sukzessiv rekonstruiertes Schloss mitsamt der Innenräume, in denen dann Kunstaustellungen gemacht werden. Wie wunderbar würden sich diese Räume für ein Hohenzollern- oder Preußen-Museum eignen? Oder eine Ausstellung wie jetzt in Paretz über die Kleider der Königin Luise in den Schinkelschen Räumen? Oder die Schlossgalerien für die Gemälde nutzen, die zu Hunderten in den Archiven der Stiftung Preußischer Kulturbesitz schlummern? Das wäre ein echter Publikumsmagnet. Hingegen ist dieses Völkerkundemuseum, was keines sein darf, schon jetzt überflüssig, nur sagen darf es wieder keiner.
Schlossfreund schrieb am 9. August 2010 um 7:16
Hallo, an der ganzen Misere (Verzögerung des Wiederaufbaus über Jahre) ist doch auch das Nutzungskonzept mit Schuld, das mehr oder weniger sich mal wieder typisch deutsch weltweit anbiedert. Dazu mal was Neues auf www.berliner-stadtschloss.de mit einer Umfrage zum Nutzungskonzept. Ich bin durch Zufall darauf gestoßen. Das Umfrageergebnis zeigt, dass andere das auch so sehen.
Ernst Ludwig schrieb am 24. Juli 2010 um 14:21
Es scheinen wohl alle im Sommerurlaub zu sein, weil sich hier nichts rührt. Derweil bleibt das Schloß weiter in den Medien.
Maus schrieb am 23. Juli 2010 um 11:54
Beschlossen wurde vor 6 Wochen, 2014 mit dem Bau zu beginnen. Rainer Bomba (CDU), der CSU nahe stehend, möchte, dass bereits 2013 begonnen werde. http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/303808/303809.php Das darf den Leser nicht verwundern, denn im Herbst 2013 sind Bundestagswahlen. Da bringt die Hasst, mit dem Bau doch zu beginnen etliche Vorteile. Da die konservativen, (oder einstmals etablierten „Volksparteien“) ein Fiasko befürchten müssen, und dass Schloss-Denkmal ja doch als Symbol wahrgenommen wird, würde eine Umorientierung durch einen etwaigen Politikwechsel nur als weitere Schlappe, und damit als ein weiteres Zeichen des Abstiegs wahrgenommen werden. Die unterstreichenden Proteste gegen das Projekt, als es zu recht im Sparpaket aufgenommen wurde, sind nun erst einmal verebbt, und die Befürworter wagen sich wieder hervor. Neuorientierung? – weit gefehlt, man macht weiter wie zuvor, verbläst das Geld der Allgemeinheit für Prestigeobjekte, mit denen man ja doch nur blenden möchte, statt eine offene, und ehrliche Politik zu machen. Die Mitglieder, die bereits seit Jahren in Deko-Platten für die Fassaden investieren, und Architekten beauftragt hatten, werden viel daran legen, dass das ungeliebte Vorhaben umgesetzt wird. Jegliche noch so sinnige Argumentation wird hier vergeblich sein. Man kann nur hoffen, dass durch weitere Parteiaustritte (wie jüngst aus der FDP) Zeichen gesetzt werden.