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Wilhelm von Boddien

 

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3002 Einträge
Matthias Linde schrieb am 4. September 2010 um 21:13
\"Gibt es aktuell einfach keine richtige Architektur für so einen Bau? Brandlhuber: Es gibt einfach keinen Grund, hier etwas hinzusetzen. Woher kommt denn diese Rhetorik? Foerster-Baldenius­­: Es gibt keine Nutzung für den Bau. Das ist das eigentliche Vakuum. Und das hat sich in den letzten fünf Jahren, seit wir über das Humboldt-Forum sprechen, nicht geschlossen. Ich bin mal gespannt, was in dieser Bude, die jetzt hier hingenagelt wird, der Info-Box fürs Humboldt-Forum, präsentiert wird. Bislang erschien mir das Humboldt-Forum als ein hilfloses Zusammengestückel von Zeug aus den verschiedenen Ecken von Berlin. Ein paar Bücher von hier, paar Segelbote von da, paar Masken von dort. Und am Ende gibt’s noch einen Raum, da reden wir dann noch mal drüber.\" ... \"Brandlhuber: Ich glaube außerdem, dass es für eine Demokratie ein gutes Zeichen ist, wenn nicht eine Position sich gegen die andere durchsetzt. Die eine Seite hat es zwar geschafft, den Palast der Republik abzureißen, aber das Schloss kriegen sie jetzt nicht. Vielleicht muss man sagen, wir einigen uns auf Unentschieden. Keré: „Match nul“, wie es im Französischen heißt, das gefällt mir sehr gut. Es ist unentschieden, und dadurch gewinnen wir alle.\" ... \"Der Platz bleibt frei. Die Geschichte geht darüber nicht verloren. Würden Sie ihn noch gestalten? Foerster-Baldenius: Das ist er jetzt ja schon. Keré: Ein paar Handgriffe … Brandlhuber: … das kann ein bisschen Sand, ein Stück Schattensegel sein. Bei unserem Gespräch hier sind wir ja froh, dass wir unter dieser Humboldt-Box sitzen dürfen – des Schattens wegen.\" \"Schatten\" ist das richtige Wort.
Kreuzberger schrieb am 3. September 2010 um 23:56
@Maus Frechheit! Das ist so unverschämt, daß es schon fast wieder originell ist 🙂
Maus schrieb am 3. September 2010 um 22:18
Ich bin mir sicher es gibt eine ganze Reihe Mitglieder hier, die interessiert das Schloss eigentlich gar nicht. Das bemerken Sie schon daran, dass diese sich in der ganzen Zeit, 10 bis 15 Jahre (?), kein bisschen über Architektur, geschweige Geschichte informiert haben, ich meine damit selbständig informiert, und nicht was man ihnen etwa zu einem Touristen-Branding \"Preußen\", oder den unbedingt notwendigen \"Fassaden-Städtebau\" weis gemacht hatte. ________ Lesen Sie einmal dieses Interview, hier steckt sehr viel drinn! http://www.getidan.de/kultur/dell_matthias/13184/schlossgespenst Grüße
Kreuzberger schrieb am 3. September 2010 um 21:38
Ich habe gerade die neue AD durchgeblättert, dieses Werbeheftchen zur Propagierung und Vermarktung mißgestalteten Designs und merkwürdiger Wohnraumgestaltung (nicht nur :-)). Äh, ja, diese Londoner Gurke ist darin abgebildet. The Gherkin! Ich weiß jetzt nicht, was Dildo auf englisch heißt, aber ich verfüge über die nötige Phantasie, mir das Ding auf dem Markusplatz in Venedig vorzustellen. Oder als Alternative zum Stadtschloß. Very strange, aber für manche sicherlich DER Ausdruck kosmopolitischer und zukunftsweisender Architektur schlechthin! Tja... Die Maus in den Wahnsinn treiben zu wollen wäre ja ein paradoxes Unterfangen, aber etwas irritieren wird man ihn schon können. Sorry, ich kann´s nicht lassen ...
kater schrieb am 3. September 2010 um 19:56
Dann wollen wir mal wieder die Krallen schärfen ;-)) - Na, Maus, im Ernst - eine gute Rekonstruktion hat wirklich nichts mit Kitsch zu tun, was man z.B. an der Dresdner Frauenkirche oder dem Warschauer Schloss sieht. Insofern finde ich die jetzige Lösung beim Berliner Schloss allerdings unzureichend - es sollten hier hohe Ansprüche gestellt werden, auch wenn der Wiederaufbau erheblich länger dauern würde und teurer würde, man könnte die Kosten ja über die Jahre verteilen. Alte Architektur ist auch identitäts-und gemeinschaftsstiftend , was man z.B. bei der rekonstruierten Altstadt von Warschau (inzwischen auch UNESCO-Welterbe) sehr schön sehen kann - wie bitteschön hätte das ein Gemenge moderner Betonklötze erreichen sollen ? Die Polen haben das sehr früh begriffen ! Nochmal: Was die Ästhetik des Bauens betrifft, so ist da sehr viel verloren gegangen - wir können es nicht mehr wie die früheren Baumeister ! Bei barocker Architektur erfreut sich das Auge z.B. an einer schönen Wappenkartusche, an einem schön umrahmten Portal, an einer Plastik , einem Risalit und von verschiedenen Blickpunkten aus wird so ein Bauwerk auch immer wieder neu erlebbar. Wo bleibt das heute ??? Da es nun einmal ein trauriger Umstand besonders in Deutschland ist , dass Krieg und Nachkriegs - Tabularasa soviel kaputt gemacht haben, empfinde ich es geradezu als Verpflichtung, bedeutende Baudenkmale so gut wie möglich zu rekonstruieren ! Ich möchte jedenfalls nicht in einer gesichts-und geschichtslosen Wüste leben ! Ich empfehle mal Literatur zum Thema: 1. Schicksale deutscher Baudenkmale im 2.Weltkrieg Berlin 1978 2 Bände (ehem.DDR) 2. Kriegsschicksale deutscher Architektur Neumünster 1988 2 Bände (ehem.BRD) Diese 4 Bände vermitteln eine Vorstellung über das Verlorene und über verstümmelte und ihrer Schönheit und Historie beraubte Städte und vielleicht versteht Maus dann besser die ihrer Meinung entgegengesetzten Meinungen...
Maus schrieb am 3. September 2010 um 16:59
Der Leser wird sehr gut erkennen, wo Konstruktivität zu finden ist. Ironie: - \"Ratte\" oder \"Maus\" oder \"Troll\" ist ja hier scheinbar gleichgültig.(?) ______ Natürlich hat jeder Bauherr auch Rechte. In Berlin, an dieser Stelle, baut aber nicht \"jeder\" Bauherr. Was man hier vorsieht ist von öffentlichem Interesse. Ein Schloss wird es nicht. Es gab lediglich einen Beschluss für ein Humboldt-Forum, mit Schlossfassaden. Wie oft wurde hier der Begriff des Tourismus bemüht? Am Ende der \"Geschmack\" usw., interessanterweise zeigt auch dafür die Arbeit einige Antworten auf. ______ @viking1979, es ist möglich, dass man sich in Anbetracht der Erkenntnisse der unten verlinkten Arbeit, oder meiner Darlegungen dazu, gekränkt fühlen mag. Das ist bei Ihnen vermutlich nicht anders. Ihre Anrede für mich, hier im Gästebuch, in der 2. Person, spricht ja Bände. Ein Versuch mich vorzuführen? Wohingegen es Ihnen aber scheinbar nicht möglich ist, die Parallelen die sich zwischen Schlossfassaden-Projekt und dem \"Schönen Schein\", der Arbeit, mit der ich den Leser hier konfrontierte, sachlich zu widerlegen. Sie müssen wissen, dass über Pressekampagnen und Politisierung + Ideologisierung das Projekt dahin gebracht wurde wo es jetzt ist. Wenn Sie so wollen wurde und wird die Öffentlichkeit für dumm verkauft. Mit diesem Hintergrund habe ich keine Bedenken hier einmal diese interessante Lektüre vorzustellen. ______ Die Zusammenhänge, die dargelegt werden, sind ja mehr oder weniger schon immer bekannt gewesen! Was glaubt der Leser, warum sich so wenige Architekturbüros für den Wettbewerb für das Humboldt-Forum interessiert hatten? ______ Ein Rekonstruktions-Schloss ist eben auch so etwas wie \"Mediale Architektur\". Es sollen bestimmte Inhalte, die man gemeinhin damit verbindet transportiert werden. Natürlich kann man die Idee von einem Kunstwerk nicht trennen, was Sie fragen, und diese Idee ist zu dem Kunstwerk \"Schloss\" heute nicht mehr die gleiche, wie zu seinen Entstehungszeiten. Wie Sie auch in dieser Arbeit, \"DER SCHÖNE SCHEIN\", lesen können, macht weniger das Objekt, das Kunstwerk selbst den Kitsch aus, sondern der Gedanke den man dabei hatte. Schon der Gedanke des \"Wiederholenkönnens\" ist der Kitsch, und entspringt der Industrieproduktion. Selbst wenn Handwerker die Steine behauen werden, bleibt das wiederholte \"Schloss\", ein Kitschobjekt. \"DER SCHÖNE SCHEIN\", Eine psychologische Untersuchung der Wirkungsgeschichte des Kitschs. http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=969867247&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=969867247.pdf Viele Grüße
Berliner Kater schrieb am 3. September 2010 um 16:38
Lieber viking, schon gut ein Dutzend Teilnehmer kamen zu dem gleichen Schluss, mal früher mal später: mit dem Mäuse-Troll wird nicht mehr diskutiert! Es ist sinnlos. Wir haben hier ein Paradebeispiel der Trollerei. ..und immer, immer wieder findet die Maus ihre Opfer.
viking1979 schrieb am 3. September 2010 um 14:08
@Maus Mit Dir ist doch keine konstruktive Disskussion zum Thema möglich. Und nicht daß Wir Uns falsch verstehen: Ich bin nicht gegen moderne Architektur! Ich mag nur gewisse moderne Bauten nicht. Aber nur weil ich sie nicht mag, deswegen bin ich nicht gegen sie. Jeder Bauherr hat doch das Recht seine Vision zu verwirklichen. Und ich will auch nicht das überall nur Rekonstruktionen errichtet werden oder nur noch im Stile vergangener Jahrhunderte gebaut wird. Es geht hier um einige wenige gezielte Bauten, die im Rahmen iher Umgebung und Bedeutung als Gesamtkunstwerk zu sehen sind. Das hat nichts mit Kitsch zu tuen oder sich eine andere Welt herbeisehnen, noch mit Verdrängung. Aber was ist denn ein Kunstwerk? Ist es nur die Idee oder ist es deren Ausführung? Und wenn man ein zerstörtes Kunstwerk neu erschafft, ist es dann weniger orginal als das ursprüngliche? Ist es nicht egal aus welchen Materialen, ob alt oder neu, etwas gebaut wird? Erlebbar gemacht wird ja nur die ursprüngliche Idee, der Baumeister, die an dem Schloss beteiligt waren. Und was heißt schon Schein? Wenn Du etwas von Architektur verstehen würdest, dann wüßtest Du, daß Architektur auch immer mit Schein arbeitet, um gewisse Einblicke, Ausblicke oder auch Illusionen zu vermitteln. Und ganz besonders die moderen Architektur bedient sich dieses Stilmittels. Wir leben alle in einer Welt aus Schein, die Wir Uns selbst erschaffen und zu unserer Realität erklären. Und Geschmäcker sind nun mal verschieden. Ich glaube auch nicht, daß Du mit Deinem Kreuzzug hier im Forum Erfolg haben wirst. Und persönlich beleidigend bist Du auch selber. Nicht direkt, aber indirekt mit Deinen Ausführungen. Sie zielen doch nur darauf ab, alle Schlossbefürworter als Träumer, Kitschverliebte und ewig Gestrige, die mit der heutigen Realität nicht klar kommen und keine Ahnung von Architektur oder moderner Architektur haben, zu diffamieren. Da jede weitere Diskussion mit Dir zu keinem Ergebnis führen wird, werde ich hiermit meine Ausführungen zum Thema Maus beenden und nicht mehr aufnehmen.
Maus schrieb am 3. September 2010 um 12:39
Viele Mitglieder gebrauchen diese Seite, die eine öffentliche Plattform darstellt, um ihre persönliche Sichtweise darzulegen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Wenn ich nun dem Leser die Punkte zeige, über die er einmal nachdenken kann, tue ich nichts anderes. Zudem sollte auffallen, dass ich mir die Mühe mache meine Aussagen zu belegen, und Vergleiche anzustellen, die aus diesem kleinen Kreis hier hinausführen. Womit auch deutlich werden soll, dass es sich nicht allein um eine singuläre Meinung handelt, sondern i.d.R. um gesellschaftlichen Konsens. Es gibt hier genug Vorträge die mit manipulativer Rhetorik diesen Konsens absprechen möchten. (Es handelt sich hier bspw. nicht um \"alte Architektur\", genausowenig wird diese von zeitgenössischen Entwerfern aus \"Überheblichkeit\" diskreditiert, usw. In diesem Zusammenhang steht auch die ablehnende Haltung der staatlichen Denkmalpflege zu dem Projekt.) _______ Wie ist es den möglich, dass man hier gegen zeitgenösische Architektur und Architekten regelrecht agitiert, muss man schon sagen, ohne das dazu jegliche Kenntnisse der Personen erkennbar wären? Die Rekonstruktion macht ja erst den \"schönen Schein\". Warum dieser Schein aber gewollt ist, macht zum einen sehr anschaulich, die von mir unten verlinkte Arbeit deutlich. _______ Die Beziehung zwischen Kitsch und Tourismus ua., ein beinahe 10 Jahre alter Artikel: http://www.berliner-mieterverein.de/magazin/online/mm0901/090124.htm _______ @Mitteinsherz: Das angeführte Vergleichsmaterial ist nicht aus dem Zusammenhang gerissen. Wie schon bemerkt, diese werden erkennbar, wenn man einmal selbst nachliest. _______ Im übrigen möchte ich die Moderation / den Seitenbetreiber einmal darauf aufmerksam machen, dass persönliche Beleidigungen, auch im Internet, zu unterbinden sind. Solche Entgleisugen werfen sicher auch kein gutes Licht auf Ihre Sache. Mir fällt es nicht schwer einen sachlichen Ton beizubehalten, und möchte nicht als \"Troll\" bezeichnet werden. Grüße
MitteinsHerz schrieb am 3. September 2010 um 8:54
OOOOOOOOOOOOH Bitteeeeeeeeeeeeeeeeee ignoriert eeeeeeeendlich diese unsägliche Ratt..., äh sorry Maus, natürlich! Wir wollen sie ja schließlich nicht größer machen, als sie ist. 😉 Aber es dürfte doch auch inzw. jeder mitbekommen haben, daß es sich hier eindeutig um einen Troll handelt, der effektiv lediglich DAS Ziel verfolgt, hier Unfrieden zu sähen und damit die Sache ansich zu torpedieren. Ihre Waffen sind wahlloses Verlinken diverser Literaturhinweise, die, notfalls völlig aus dem Zusammenhang gerissen, irgendwie nur ansatzweise suchen, ihre plattitüdenhaften Anfeindungen gg. das Projekt zu \"untermauern\". Müssig zu versuchen darauf konstruktiv zu reagieren, wird sofort in lächerlicher Art und Weise mit einem neuerlichen Link-Bombardement darauf reagiert, verbunden mit weiteren haarsträubenden Thesen, die mit konstruktiver Diskussion soviel zu tun haben, wie Kubismus mit Eleganz... Drum, gemäß dem guten alten Vorsatz der virtuellen Welt: \"Don´t feed the Trolls!\" ist Ignorieren die einzig wirksame Umgangsform mit diesem Zeitgenossen...
Kreuzberger schrieb am 2. September 2010 um 23:10
Okay, überzeugt! Der Campanile auf der Piazza San Marco in Venedig ist umgehend niederzureißen! Weg damit! Er ist eine Beleidigung für jeden gebildeten Touristen!
Maus schrieb am 2. September 2010 um 16:01
Mit Kitsch umgeben sich Menschen, um sich selbst zu täuschen. Selbsttäuschung aber soll helfen eigene Probleme zu verdrängen, die man zunächst nicht zu lösen vermag. In dem Sinne kann man die ganze Rekonstruktions-Manie sehen. Ob in Berlin, Potsdam oder Frankfurt. Sie ist eine Reaktion auf eine sich rasant verändernde Welt, die in vielen Zeitgenossen Angst hervorruft. Diese Veränderungen aber werden ,zur Ironie, durch die Lebensweise der gleichen Menschen mitverursacht. Was die Befürworter des Projektes suchen, ist so etwas wie \"Heile Welt\", ein \"Idyll\" wie es eben Ihren Vorstellungen entspricht. Eng verwandt damit ist der Beitrag von Grumbkow, hier auf dieser Webseite: http://blog.berliner-schloss.de/allgemein/omas-gute-stube-behaglichkeit-im-offentlichen-raum/ ________ Der Titel der Arbeit unten, \"DER SCHÖNE SCHEIN\", besagt ja, dass es um Objekte geht, die etwas vortäuschen sollen. Somit ist der ganze Absatz bei (2369) unerheblich, da es nicht um die Nutzung bestehender Bausubstanz geht. Umgenutzte oder nachgenutzte Originalbauwerke täuschen ja nichts vor. Das Zitat in 2369: \"Weg mit den Kirchen! Weg mit den Schlössern! Weg mit den Domen!\", - ist eine Reaktion, für die in den vorausgegangenen Ausführungen keine Ursache auszumachen ist, ist somit leere Rhetorik. Zudem war nicht eines der Gebäude, die unten genannt werden zerstört, sondern wurde allenfalls umgenutzt. Ausbesserungen, vielleicht auch Ergänzungen von Altbausubstanz sind doch eher so etwas wie Reperaturen und Instandhaltungsmaßnahmen. Der Neubau (Nachbau!) eines Gebäudes ist in dem Sinne eine Täuschung. _________ Diese Arbeit von Ingeborg Drews ist mit Hinblick auf das Rekonstruktionsprojekt Berliner Schloss sehr ergiebig: \"DER SCHÖNE SCHEIN\", Eine psychologische Untersuchung der Wirkungsgeschichte des Kitschs. (Köln 2003) Ein weiterer interessanter Abschnitt ist ua. von S. 201unten bis S.202 unten zu lesen! Zitate: \" ... Man sieht über geistig erreichtes hinweg ... \" \" ... die Vernachlässigung des Angemessenen ist Voraussetzung für Kitscherleben und kitschiges Verhalten ... \" \" ... Es gibt also keine Erkenntnis des Kitsch ohne die Kenntnis von Kunst ... \" LINK: http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=969867247&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=969867247.pdf Grüße
Kreuzberger schrieb am 1. September 2010 um 23:38
Immerhin kommt er mit einem neuen Thema. Kitsch! Dabei fällt mir aber eher die benachbarte Domkuppelbekrönung ein oder die giftgrünen Nikolaiviertel-Stufengibel in betongegossener Schummelgotik oder dieser unsägliche Wandschmuck mit Friedenstaube \"Berlin - Stadt des Friedens\". Kitsch gibt es dort an jeder Ecke, aber dieser Kitsch resultiert durchgehend aus falschem Architekturverständnis; aus einer Anbiederung an Traditionelles, ohne tieferes Verständnis für Architekturgeschichte. Was hat das aber mit den geplanten Schlossfassaden zu tun? Kitschige Elemente sind dort durchaus geplant, aber die sollte man auch konkret benennen. Es sind die modernistischen Zugaben, die kitschig sind, nicht die Rekonstruktion des barocken Schlosses selbst.
Berliner Kater schrieb am 1. September 2010 um 15:13
Und schon wieder ist jemand auf unseren allseits berüchtigten Mäuse-Troll hereingefallen. Neue Gästebuchbesucher merken nicht gleich, mit wem sie es zu tun haben, und das Mäuserennen - immer im Kreise herum - geht munter weiter.
viking1979 schrieb am 1. September 2010 um 10:15
@Maus Nun komm mir doch bitte nicht auf so einer pseudopsychologischen Schiene. Es allein damit zu erklären ist viel zu einfach und kurzsichtig. Ich kenne das Buch nicht, aber aus dem Zusammenhang gerissene Zitate sind doch eher eine schwache Argumentation. Und nur weil so etwas in einer Doktorarbeit steht, heißt das noch lange nicht, dass es der Wahrheit entspricht! Es gibt immer konträre Meinungen und, Vorstellungen und Erklärungsansätze. Und das Schloss kann man wohl kaum als Kitsch bezeichnen. Zu seiner Zeit war das ein innovativer Bau gewesen. Der seinem Zeitgeschmack entsprochen hat. Es geht hier um das Gesamtkunstwerk! Und wenn Du meinst, das sei kitschig. Bitte! Dannn bin ich eben kitschig! Weder will ich in dem Schloss nicht wohnen, noch habe ich meine Wohnung im Stil des 18. Jahrhunderts eingerichtet. Was heißt hier Attrappe? Ich gebe zu: Ohne historische Innenräume, hat das Schloss nur eine schlossartige Außenfasade. Ich hätte es am Liebsten mit historischen Innenräumen. Aber wenn man Deiner Argumentation folgt, müßte man auch alle alten Bauten abreißen und sie durch neue ersetzen. Denn immer wenn ein altes Gebaüude benutzt wird, sei es als Museum oder auch Sitz eines Amtes, Ministeriums usw. treffen Deine Aussagen oder Zitate zu. Wir müßten Uns dann aller Vergangenheit entledigen und alles neu bauen. Weg mit den Kirchen! Weg mit den Schlössern! Weg mit den Domen! Und was es da noch so alles an historischer Bausubstanz gibt. Schau Dich mal in unseren Nachbarländern um! Der tschechische Präsident residiert in der Prager Burg! Der französische Präsident residiert im Elysee-Palast! Der russische Sitz im Kreml! All diese Länder haben durchaus Schwierigkeiten mit ihrer monarchischen Vergangenheit (französische Revolution, russische Revolution, Habsburgerreich). Trotzdem haben sie diesbzüglich keine Probleme in den Symbolen der alten Zeit zu residieren. Und sie sogar nach Zerstörungen des Krieges wieder aufzubauen. Die Vergangenheit so beiseite zu räumen, zeugt doch eher von Verdrängung! Wieso fürchtest Du den Schlossbau so? Wir fordern doch nicht die Rückkehr des Kaisers oder zur Monarchie. Außerdem überlege mal wieviele Bauten nach dem 2. Weltkrieg hier rekonstriuert worden sind! Das sind auch alles nur noch \"Attrappen\". Und wer stört sich heute noch dran? Wer würde verlangen sie niederzureißen? Gebäude sind immer der Witterung ausgesetzt und zeigen Zeichen der Zeit, des Ge- und Verbrauchs. Um sie in Stand zu setzen oder in Stand zu halten, müssen Renovierungen erfolgen. Dabei werden auch alte Teile durch neue ersetzt. Wie Orginal sind denn dann bitte sehr diese Gebäude, wenn sie renoviert sind? Der Wiederaufbau zerstörter Gebäude ist doch kein Phänomen der Moderne! Auch in der Antike gab es das schon! Z.B. im Alten Ägypten, in Mesopotamien oder in Judäa!
Holländer schrieb am 31. August 2010 um 21:38
@Maus Blablablub
Maus schrieb am 31. August 2010 um 11:31
Völlig rekonstruierte Bauten bleiben trotzdem Attrappen, auch mit Innenleben, weil sie das eben nicht sind was sie sind. Zu den Argumentationen hinsichtlich des Beispiels Jüdisches Museum, und weiterhin zu (2362, 2363; 2366) könnte man gewiss noch viel entgegnen. Eine Antwort ergibt sich allerdings schon aus meinem letzten Beitrag. So lange man kein Buch in die Hand nimmt, oder seine Umwelt objektiv wahrnimmt, oder gar möchte diese zu verstehen, wird hier jeglicher Austausch unfruchtbar bleiben. _______ Für alle Leser habe ich hier aber eine überaus interessante Lektüre! \"DER SCHÖNE SCHEIN\", Eine psychologische Untersuchung der Wirkungsgeschichte des Kitschs. (Eine Doktorarbeit aus dem Jahre 2003, - Link bis unten) _______ Es ist eine Arbeit aus der wohl viele Befürworter des Projektes etwas über sich selbst erfahren können. Natürlich wäre alles lesenswert, empfehle hier aber einmal ab S. 9 zu lesen. Zitat: \" ... Die Möglichkeit, sich von Kitsch und Simili distanzieren zu können, hängt von der Fähigkeit der Selektion ab ...\" _______ Das Kapitel S. 30, \"Kitsch und Rhetorik\", reflektiert in amüsanter Weise das, was von vielen Befürwortern im Gästebuch zum Vorschein kommt. \"... Der triviale Spracheinsatz weist auf die im Bereich des Kitschs bekannte Paradoxie hin, dass Kitschgegenstände etwas Satirisches haben (Parodie auf Kunst), und nur durch ihr (eher lächerliches) Ernstgenommenwerden zu ihrer sentimentalen Wirkung kommen ...\" S. 31 \" ... Dem zu vergleichen ist auch das anerkannte Verharren im Gewohnten, das gern mit Tradition verwechselt wird. Die Attitüde, sich Illusionen zu leisten, ist oft gepaart mit der, Innovationen abzulehnen. Einer spontanen Begeisterung für Neues, Gewagtes, Ungekanntes steht gerade der Triviale ablehnend gegenüber ...\" _______ Die Übereinstimmungen die im Umfeld des Projektes \"Berliner Schloss\" / \"Schlossfassaden\" / \"Humboldt-Forum\" (wie auch immer) dieser Arbeit entnommen werden können sind verblüffend! (Wie man hier einmal eintauchen möchten, soll dem überlassen bleiben.) Nicht nur Entscheidungen wie zum Humboldt-Forum werfen das entsprechende Licht auf die \"Kompetenz\" und die fachliche Bildung unserer \"politischen Eliten\", die nicht mehr davor zurückschrecken sogar kitschige Vorstellungen einiger Zeitgenossen zu bedienen, wenn sie sich davon Vorteile verschaffen. _______ \"DER SCHÖNE SCHEIN\": http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=969867247&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=969867247.pdf Viele Grüße
viking1979 schrieb am 24. August 2010 um 19:17
\"Denkmalschutz: Stiftung kritisiert Schlossneubau Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat das Berliner Schlossprojekt scharf kritisiert. Der auf Eis gelegte Bau sollte nicht begonnen werden, er habe mit Denkmalschutz nichts zu tun, sagte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Gottfried Kiesow, der Zeitschrift „Super Illu“. „Ich wäre nicht traurig, wenn das Projekt endgültig abgesagt würde“, sagte der Denkmalschützer.„Da sollen Betonwände mit draufgepinnten Sandstein-Elementen aufgehübscht werden“. Auch der geplante Neubau des Potsdamer Stadtschlosses sei „ein sehr fragwürdiges Projekt“. Es gebe genug alte Bausubstanz, um die man sich kümmern könne. Dazu zähle etwa das Schloss Prötzel in Strausberg bei Berlin, das höchstwahrscheinlich vom preußischen Baumeister Andreas Schlüter errichtet wurde. Nach wie vor seien die Schlösser in Ostdeutschland das Sorgenkind des Denkmalschutzes. Etwa ein Drittel seien gerettet. Viele Schlösser seien aber vom Verfall bedroht. „Wir werden uns wohl damit abfinden müssen, dass wir nicht alle retten können.“ Als Grund nannte Kiesow mangelnde Nutzungsmöglichkeiten. Nicht aus jedem Herrenhaus in Mecklenburg-Vorpommern könne ein Landhotel oder eine Tagungsstätte entstehen. Die Stiftung ist eine private Institution, die sich aus Mittel von Fördern finanziert. \" Ja, klar! Er hat ja Recht! Das Schloss soll ja auch rekonstruiert werden. Es geht als um den Wiederaufbau eines schon mal vorhandenen Gebäudes aus neuen Materialien. Das Gebäude ist dann nicht historisch sondern historisierend. Das hat ja in erster Linie mit Denkmalschutz nichts zu tuen. Er hat auch Recht mit seinen Argumenten, dass sowohl das Berliner als auch das Potsdamer Schloss dann nur Atrappen sind. Ich finde die Nutzungskonzepte auch nicht gut und bin auch für eine innere Rekonstruktion, wo sie sinnvoll und angebracht ist. Und das mit den maroden Schlössern in Ostdeutschland ist natürlich auch tragisch. Trotzdem sind das alles keine Gründe, die er da anführt, wirklich gegen einen Schlossneubau sprechen. Nur weil der Schlossbau nicht stattfindet, sind ja nicht plötzlich genug Gelder für die Rstaurierung der ostdeutschen Schlösser da! Und als letztes Argument: Sowas steht in der Super Illu! Kein weiterer Kommentar! ;-))))))))
Kreuzberger schrieb am 22. August 2010 um 23:27
Man kann nur hoffen, daß der Kater die Maus auch irgendwann einmal erwischt. Die richtigen Argumente hat er ja. In der freien Natur können sich autistische, seh- und lernbehinderte Mäuse jedenfalls kaum durchsetzen. Diese virtuelle Welt bietet ihnen da ganz neue Überlebensmöglichkeiten 🙁
Ernst Ludwig schrieb am 22. August 2010 um 15:11
Die Mausejagd geht ja schon wieder los!