Richard K.G. W. von Weilandt
schrieb am 30. Dezember 2005
um
17:22
Die meisten Menschen werden mich wahrscheinlich kennen, zähle ich doch, ohne hier polysemantisieren zu wollen, zu den bedeutendsten Lyrikern Deutschlands.Doch was wäre Silvester ohne mein inzwischen legendäres Silvestergedicht?----Silvestergedicht---- Schradeck, schradeck, ach nein, oh Schreck - Es naht die Nacht, oh dunkel Stund, deckt zu die Gruft mit Mensch und Hund. Es schallt, oh Graus, des Kauzes Krall, hinaus, aus des Friedhofs Knochenhall. Doch, oh ihr Menschen, holt noch Luft, bald ihr erstickt im Nebel der Totengruft. Kurz vor 12 ist's, habt's gerochen? Oh Gräuel: Aus der Erde wachsen Knochen! Schradeck, schradeck, ach nein, oh Schreck -Es schweigt die Nacht, welch Totenstille, ein gleißend Blitz, wie Nachtgegrille, zerreißt mit donnerndem Getue des schwarzen Himmel Sternenruhe. Jetzt greift das fletschende Gezähn nach des Höllentieres brennend Mähn, Es röhrt, es keift das Schlundgebrülle, aus Totengräbers Schädelhülle. Schradeck, schradeck, ach nein, oh Schreck -Es bebt, oh Graus die Knochen platzen, dort fliehen des Teufels schwarze Katzen. Die Hölle dröhnt, ich kann nicht mehr, der Teufel setzt sich nun zur Wehr. Oh gierig Feuerschlund, so brülle. Strauf, strauf, ach Gräuel, das ist die reinste Hölle! Noch ist das Feuerwerk nicht aus, oh seht: Ein brennend Fachwerkhaus. Schradeck, schradeck, ach nein, oh Schreck – Die Nacht vergeht, oh welch ein Werk, erhellt wird nun der rauchend Berg von des Feuerwerkes letzten Resten, die wie zermalmte Schädel ächzen. Seht: auf den Feldern dicht und schwer, liegt noch der Nebel wie ein Meer. Vorbei ist nun der schrecklich Fluch, das Licht durchdringt des Nebels Tuch.