Henrik, 27
schrieb am 22. März 2006
um
23:36
Da hier so häufig die Rede von der Historie ist, gebe ich zu bedenken, dass "Stadtbürger sein" immer schon bedeutete, sich von der Herrschaft zu emanzipieren. Dem Bürger die Macht! Aber ein Schloss? Das passt gerade auch historisch betrachtet überhaupt nicht ins Bild. Dabei steht natürlich die Frage im Raum, von wem aus man die Sache betrachtet. Welche freie Stadt hat ein Schloss in seiner Mitte? Bremen und Hamburg sind heute die Schwestern von Berlin und erfreuen sich der stolzesten Bürger überhaupt. Eine Schloss-Debatte wäre dort gar nicht denkbar. Niemand würde sich dort ein Schloss unterjubeln lassen. Aber neben den "organisierten Mehrheiten" des Hamburgers Wilhelm von Boddien gibt es ja auch in Berlin noch die eigentliche Mehrheit, der man ein Schloss vielleicht mit Ach und Krach unterjubeln kann, aber Schloss und/oder Schlossfassaden werden die Gesellschaft in Berlin mehr spalten als zusammenführen. Das ist das eigentlich Uncharmante an der Idee des Wiederaufbaus eines Symbols einer überlebten Epoche. Wir Berliner haben nun die historische Chance, das traditionell piefige wie großspurige Berlin der preußischen Engstirnigkeit zu überwinden und der Versuchung zu widerstehen, dem inzwischen neu gewonnenen Ruhm der Stadt ein Gesicht der traurigen Vergangenheit zu geben. Sollte unser Gesicht wie ein altes Schloss aussehen oder ist die Zeit der geschlossenen Entwürfe vorbei und wir verdienen ein Schloss, dass uns alle inhaltlich wie äußerlich repräsentiert?
webmaster
schrieb am 21. März 2006
um
18:20
Melde mich bis zum 2. April ab.
Wanderer,25
schrieb am 20. März 2006
um
15:30
Hallo Dreikant,vielen Danke für die hilfreiche kunsthirtorische Aufklärung.Ich habe ja nie bestritten das der Palast der Republik in meinen Augen fehl am Platze ist und auch nicht das ich persönlich einen Wiederaufbau des Stadtschlosses bevorzuge (das wird in den zwei Dritteln meines Beitrages, in dem ich nicht mehr über den PdR rede, deutlich).Mein Anliegen ist viel mehr, auch Argumente vorzubringen, die sich nicht nur mit schwarz-weiß Malerei beschäftigen (frei nach dem Motto: Palast böse - Schloss gut). Ich habe diese Seite und auch zahlreiche Artikel in Zeitungen sehrwohl gelesen und weis um die Experteneinungen und die städtebaulichen Aspekte.Generell gesprochen ist Geschichte ein wichtiger Aspekt einer jeden Stadt un eines jeden Landes, ob diese nun positiv oder negativ ist. Daher sollten auch Zeugnisse aller Epochen erhalten bleiben.Da es aber doch nun schon beschlossene Sache ist, dass der Lampenladen wegkommt, muss ich keine Argumente mehr gegen ihn finden. Meine Überlegungen gingen aber vielmehr in die Richtung Barrockfassaden oder moderner Bau.Mein Argument war eher das Berlin schon zu viel moderne Architektur hat und so keinen neuen Ausdruck der postmodernen Extravaganz im Stadtzentrum braucht. Natürlich, und da stimme ich vollkommen zu, spielt da auch die weitgehend erhaltenen historische Umgebung eine Rolle.Es ist doch einfach interessant, dass die meisten Menschen die Architektur vor dem Zweiten Weltkrieg bis heute schön findet, was danach kam aber meist nicht mehr dem heutigen Geschmack entpricht...
Dreikant
schrieb am 19. März 2006
um
23:00
Hallo Wanderer, >Ob das alte Stadtschloss ein einzigartiges Zeugnis europäischer Baukunst war, sei dahingestellt (ich habe einfach nicht genug Fachwissen um dies beurteilen zu können).Das Stadtschloß ist gut gemachter Barock, wäre allerdings bei Nichtzerstörung heute nicht Weltkulturerbe, sondern eher guter Durchschnitt, der sich mit anderen berühmten Barock-Baumeistern messen kann. Allerdings erfüllte das Stadtschloß eine städtebauliche Rolle, die der gegenwärtige Palast nicht erfüllen kann, da er verkehrt steht.Die Expertenkommision um Swoboda empfahl den Wiederaufbau der Schlüterschen Fassaden aus städtebaulichen Gründen.>Auch habe ich selbst den Palast nur als ausgeschlachtete Ruine gesehen und kann daher auch hier nicht reinen Gewissens behaupten das das Gebäude stehts ein Grauen war.Ich habe den Bau als Kind gesehen und fand ihn protzig, übertrieben und geschmacklos.>Doch fest steht, wenn man vor dem Palast der Republik, oder das was von ihm übrig ist, steht, fühlt man einfach eine gewisse Leere.Genau diese Leere habe ich in Erinnerung. Und dann diese Erinnerungen an matialische Militärparaden am 1. Mai vor dem Platz der Republik: Rollende Panzer und Soldaten im preußischen Stechschritt (kein Witz!). Und die hohen Herren standen auf dem Balkon des PdR und hoben die Hand zum Gruß *schauder*. Das ist nun glücklicherweise Vergangenheit. Und wenn der PdR weg ist, wird auch dieser Spuk ein Ende finden.
Wanderer,25
schrieb am 18. März 2006
um
19:20
Es ist interessant diese ganzen Einträge zu verfolgen. Was habe ich Tränen lachen müssen als ich manch Beitrag las. Es ist einfach nicht zu leugnen, Deutschland ist undd bleibt das Land der Dichter und Denker...Nun ist es ja wirklich so, dass manch Einer eine Art emotionale Bindung zu einem Ort oder Gebäude aufbauen kann und es so zu einer Art Symbol wird. Aber Fakt ist doch schließlich, dass die politisierte Diskussion um Abriss, Wiederaufbau, Disneyland und Ähnlichem an Pudels Kern letztendlich völlig vorbeigeht.Ob das alte Stadtschloss ein einzigartiges Zeugnis europäischer Baukunst war, sei dahingestellt (ich habe einfach nicht genug Fachwissen um dies beurteilen zu können). Auch habe ich selbst den Palast nur als ausgeschlachtete Ruine gesehen und kann daher auch hier nicht reinen Gewissens behaupten das das Gebäude stehts ein Grauen war.Doch fest steht, wenn man vor dem Palast der Republik, oder das was von ihm übrig ist, steht, fühlt man einfach eine gewisse Leere. Und nun wird am Abriss des Palastes gearbeitet. Gegenseitiges Beschimpfen und heruntermachen ist nun überflüssig. Der Palast geht, die Frage was kommt ist dadurch umso wichtiger.Seht Berlin doch einmal an: Ich selbst war vor zwei Jahren das erste und einzige Mal dort. Ich liebe die Stadt, mag auch seine moderne Architektur. Doch irgendwann reicht es auch. Es ist doch so, dass nach dem X-ten Glas-Beton Kunstwerk der Reiz verloren geht. Berlin hat einen besonderen Charm, doch fehlt im manchmal (und das wage ich nun als einmal Tourist ganz unverblümt zu sagen, so als Außenstehender sozusagen) die Seele. Es ist Unsinn Berlin mit Städten wie Paris oder Rom zu vergleichen. Diese Städte wurden nie zerbombt. Doch auch Berlin, obwohl oder vielleicht auch gerade weil sie Bundeshauptstadt ist, hat ein Recht auf eine Seele. Meines Erachtens hat ein Forum, Milchbar, oder auch Edelpuff, bessere Chancen Berlins Seele zu werden wenn es im Kleide des Stadtschlosses daherkommt, als wenn es sich als weiterer moderner Kubus unter vielen präsentiert. Natürlich lässt sich über Geschmack streiten, doch kann man nicht leugnen, dass Fans moderner Architektur in Berlin schon vollends auf ihre Kosten kommen.Warum soll Berlin nicht dürfen was Dreseden schon so erfolgreich demonstriert hat?Warum soll Deutschland seine (man bemerke das bitte) 60jährigen (nicht als politisches Statement zu betrachten, Danke) Wunden nicht lecken dürfen?! Und man bemerke dass dies moderne Architektur in Form wunderbarer Hochhäuser trotzdem weiterhin zum Zuge kommt. Man denke da nur an die Umgestaltunge der City-West (Ich liebe Denglisch!) oder die des Alexanderplatzes) - verträgt die Stadt da noch mehr Moderne?!
neuer Gast, 38
schrieb am 17. März 2006
um
9:03
Lieber Dreikant,genauso sehe ich es auch. Darum hätte ich auch nichts dagegen, wenn die PdR-Befürworter diesen an anderer Stelle, wo er nicht so stört*, aus Ruinen wieder auferstehen lassen. Aber bitteschön - wie beim Schloss - die Fassade nur aus Spendenmitteln. Ich wünsche jetzt schon viel Erfolg beim Sammeln 😉 *Idee: der PdR würde sich sicher als Hangar am neuen Großflughafen gut machen. Da würde ja sogar die A380 reinpassen.
Dreikant
schrieb am 16. März 2006
um
21:10
Hallo, Neuer Gast,das Hauptproblem des PdR ist (von seiner Ästhetik mal abgesehen), daß er städtebaulich um 90 Grad verkehrt herum gebaut worden ist: Dann hätte man lediglich Schlüters Fassade davorblenden können und ihn im Inneren an eine neue, sinnvolle Nutzung anpassen können. Aber so wie er dasteht, lenkt er die Sichtachse Unter den Linden nicht um (wie Schlüters Fassade), sondern bricht sie und führt sie auf den viel zu großen ehemaligen Militärparadenplatz der verflossenen DDR. Und Schinkels Altes Museum hat keinen Bezug zu einem Gegenüber, um in einen Dialog zu treten (damals zwischen Bildung und Politik), sondern führt stattdessen Selbstgespräche.Die Berliner werden nach der Vollendung des Schlosses die seltene Erfahrung machen, daß die Errichtung eines einzigen Gebäudes eine gesamte Stadt tiefgreifend ändern kann.
neuer Gast, 38
schrieb am 16. März 2006
um
13:30
An Dreikant: Gute Idee. Ich hab persönlich ja auch nichts gegen den PdR. Problem ist nur, daß er bedauerlicherweise an der Stelle steht, an die nunmal das Schloß gehört. Also liebe PdR-Freunde: Die Glasfassade des PdR wird ja sorgfältig demontiert. Vielleicht sammelt Ihr ja ein wenig Geld, um diese am ICC anzubringen, und dieses damit zu "verschönern....
Hennig Joachim 55
schrieb am 13. März 2006
um
17:22
Habe jetzt einige Tage nicht mehr ins Gästebuch geschaut.Es ist doch interessant, wiesehr dieses Forum auch zumLoswerden von Aggressionen"genutzt" wird.Ich selbst werde aber immer schön artig sein und mich weiterwundern. Einen schönen Tag noch für alleguten und "bösen" Schreiber !
Dreikant
schrieb am 11. März 2006
um
19:30
Hallo Uwe, wirklich gute Idee: Die PdR-Fans reißen das ICC ab und bauen dort ihren PdR wieder auf. In liebevoller Kleinarbeit. Und als Disneyl..äh Rekonstruktion. So sind dann alle zufrieden und glücklich.
Uwe, 39
schrieb am 11. März 2006
um
18:29
Wenn es den PdR Befürwortern hilft, können Sie gerne das ICC abreißen. Ich als ehemaliger Wessi hänge nicht daran und finde es fast genauso hässlich wie den PdR.
Sonntag, Fred
schrieb am 11. März 2006
um
14:11
Sehr geehrter von Boddien, ich würde nach meinem Dafürhalten beleidigende Gästebucheinträge ohne vorherige Ankündigungen löschen. Das ist viel eleganter, als hier einen derartigen "Krieg" öffentlich auszutragen, und wird letztendlich die Beleidiger viel mehr ärgern!!! So habe ich es jedenfalls bei meinen Gästebüchern und Foren gehalten, und damit sehr gut gefahren.Nun ja, für manche mag es ja ganz interessant sein, dieses ständige Katz- und Maus-Spiel nachzulesen. Jedoch muß man wohl mal daran denken, wie weit man sich immer mehr vom eigentlichen Thema entfernt!Nichtsdestotrotz, schön dass es mit dem Schloss so gut vorangeht und viel Erfolg weiterhin!
Dreikant
schrieb am 10. März 2006
um
19:53
Richtig, Herr von Boddien, lassen Sie sich diese persönlichen Beleidigungen nicht gefallen, mit denen eine bestimmte Person unter immer wieder neuen Pseudonymen dieses Forum zumüllt. Die Grenzen eines zivilisierten Gedankenaustausches hat jene Person klar überschritten, nachdem er die Grenzen guten Geschmacks schon lange überschritten hatte. Auch finde ich es gut, daß Sie dieser Person eine Bedenkzeit einräumen: Manchmal bedarf es eines Schusses vor den Bug und plötzlich sind sachliche Diskussionen wieder möglich. Ich bin gespannt und danke für Ihre besonnene und sachliche Verhaltensweise.Das Schloß kommt.
Linden
schrieb am 10. März 2006
um
18:39
Es würde mich nicht wundern, wenn hinter "Pankow" unser "C. Höfer" steckt, der damals mit seinen Haßtiraden das Forum und Gästebuch mißbraucht hat. Ich unterstütze jedenfalls entschieden das Vorgehen Herrn von Boddiens. Persönliche Beleidigungen sind absolut nicht tolerabel und wiederholte Beleidigungen unerträglich.
Pankow-H.
schrieb am 10. März 2006
um
17:47
Das nennen Sie "jammern"? Ich finde es einfach bodenlos von Ihnen, mir eine Anzeige anzudrohen.Mit diesen IP kenne ich mich keinesfalls aus, warum auch? Ich habe mir noch nie was zuschulden kommen lassen, (habe nicht mal Punkte in Flensburg). Und gegen eine mögliche Anzeige von Ihnen werde ich mich trotzdem zu wehren wissen.Wenn ich es nicht so lächerlich fände, bekämen Sie von mir eine Verleumdungsklage.In einem Punkt muss ich meine Meinung bzw. mein Schreiben allerdings wirklich korrigieren, es sind nicht Sie persönlich, die hier Befürworter des PdR zu Befürwortern der DDR machen.
Pankow-H.
schrieb am 10. März 2006
um
16:47
Ich lass mir vieles nachsagen - SCHIZOPHREN bin ich gewiss nicht.Warum drohen Sie mir also mit einer Anzeige? Dagegen verwahre ich mich in aller Form!
Hohojetzhabichaberangst
schrieb am 10. März 2006
um
15:36
Ja, es ärgert mich jedes Mal, wenn Sie Ihre Lügen verbreiten.
Pankow-H., 43
schrieb am 10. März 2006
um
15:21
Vorab möchte ich Sie fragen, warum Sie überhaupt dieses Gästebuch eingerichtet haben? Scheinbar können Sie mit Gegenmeinungen nicht umgehen... Außerdem finde ich es äußerst oberflächlich, jeden Befürworter für den PdR gleich als Befürworter des DDR-Regimes abzustempeln.1.) Hätte ich mich gefreut, wenn der PdR als Zeitzeugnis erhalten geblieben wäre. Das macht doch gerade den Reiz dieser ehemals geteilten Stadt aus, warum muss ALLES ausgemerzt werden? Das Olympiastadion z.B.(von einem Diktator, der ja wirklich große Not und großes Elend in der Welt angerichtet hat) und diverse andere Zeugnisse aus dem "Tausendjährigen Reich" existieren in Berlin doch auch noch - und werden friedlich genutzt.Und wer, der Berlin nicht vor dem Fall der Mauer kannte, kann sich jetzt noch vorstellen, wie unfassbar sich diese Mauer doch durch die ganze Stadt zog? Nein, alles muss weg... Koste es was es wolle.2.) Wer unbedingt sein Stadtschloss haben möchte, möge doch das ICC abreissen (war da nicht auch mal was mit Asbest...?). Damit würden Sie der Stadt einen wirklichen Gefallen tun - der hässliche Klotz ICC verschwindet, mögliche Besserwessis können gleich im eigenen Westen bleiben und ein Stadtschloss gibts dann auch wieder...Altes Unrecht tilgt man nicht durch neues Unrecht.
Netsurfer, 51
schrieb am 10. März 2006
um
12:51
In der Sendung : -Meine Stadt, mein Bezirk- kommt auch das Thema Stadtschloss Berlin zur Sprache. Sendetermin 13.03.2006 um 14 Uhr 20 auf 91,4. Berliner Rundfunk
Frosch
schrieb am 10. März 2006
um
8:17
Die Engländer können ja ihr Parlament abreissen und an seiner statt den Palast errichten, wenn der so toll ist. Und statt des Big Ben bekommen sie auch noch den Bln Fernsehturm.