Uwe
schrieb am 1. April 2006
um
19:36
Richtig, von der sozialistischen Modernität hat Berlin die Nase voll.
Wanderer, 25
schrieb am 1. April 2006
um
17:26
Deutschland soll Probleme zur modernität haben?! Also als ich in Berlin war, war mir eigentlich eher das Gegenteil in den Sinn gekommen...Hier geht es doch anscheinend eher (unter anderem) darum, dass man von der vielen Modernität die Nase voll hat.
bin dagegen, 27
schrieb am 1. April 2006
um
12:54
wollte mich hier eigentlich nicht äussern, aber jetzt kann ich meine meinung zum wiederaufbau des schlossen nicht mehr zurück halten. im moment arbeite ich gerade an einem referat über das schloss und sitze hier mit stapeln von veröffentlichungen unter anderem einem buch mit dem der wiederaufbau unterstütz wird und dessen anschaffung deshalb inzwischen bereue. dabei stosse ich mich nicht daran, dass das stadtschloss nicht schön gewesen wäre, aber es war eben. alles was man jetzt von dem schloss wieder aufbaut ist eine reine kopie, nur kulisse und das kann es meiner meinung nach nicht sein. mit den selben argumenten, dass das schloss zur geschichte berlins und deutschland gehört kann man auch den pdr stehen lassen... hätte ihn stehen lassen können. somit würde nur noch das recht des älteren baues zählen. was auch zu hinterfragen wäre, da vom originalschloss ja sehr wenig übrig ist. es gäbe aber noch eine dritte möglichkeit: kein schloss, kein pdr, dafür ein neues modernes gebäude, das ausser der sentimentalität dem schloss gegenüber alle aufgaben genauso gut erfüllenkann. aber man weiss ja, dass sich deutschland mit modernität etwas schwer tut. soviel mal zu meiner meinung, dass ich einen neuen altbau, oder alten neubau ohne originellen bestand einfach nicht unterstützen will.
Ernst Ludwig, 58
schrieb am 1. April 2006
um
8:57
Lieber "Ich",die preußischen Monarchen waren gegenüber ihren fürstlichen Kollegen in Europa in der Tat sehr oft voraus, sei es die Entwicklung zum Rechtsstaat bei Friedrich d. Gr. oder die Sozialgesetzgebung bei Bismarck oder die Förderung der technischen Entwicklung, doch mit Demokratie hatten sie allesamt gewiß nichts "am Hut".
Ich
schrieb am 31. März 2006
um
21:07
Ich kome aus dem tiefsten Westen und war auch noch nicht in Berlin. Vielleicht ist dies auch mal ganz gut, denn so kann ich mich nicht einmischen in die Diskusion was nun schöner ist PdR oder das Schloß.Ich bin jedoch der Meinung, daß das Schloß eine viel Bedeutendere Rolle in der Geschichte Berlins und Deutschlands gespielt hat und wieder spielen könnte als es der PdR jemals vermocht hat.Der PdR ist im Grund ja auch nur das Schloß in sozialistisch-komunistisch-diktatorischer Form. Die brandenburgischen Kurfürsten und ihre Nachfolger bid zu den deutschen Kaisern, waren mitunter, immer ihrer Zeit entsprechend, äußerst modern, demokratisch und Wohltäter der Menschheit.Das große Problem für uns Deutsche ist ja nach wie vor der Umgang mit der Vergangenheit. Sei es 1939 bis 1945 für die gesamte Nation oder bis 1989 in den östlichen Bundesländern.Mit dem Schloß, oder seinem Replikt, würde ein repräsentatives Bauwerk im Zentrum der Hauptstadt stehen was in der Historie der oben genannten Zeit nicht belastet ist .Beide Regime der Zeit distanzierten sich von den Hohenzollern und ihrem Schloß.Dahin gehend befürworte ich das die Bundesdeutsche Republick(-en) von heute sich durchaus in die Tradition der Bundesdeutschen Monarchie(-en) und deren Bauwerke stellen kann.Warum sollten nicht zum Beispiel die noch in Bonn verbliebenen Bundesministerien in das Berliner Schloß umziehen. Der Ist-Zustand wird, allein schon wegen der Kosten, nicht von ewiger Dauer sein.So schließe ich mit der klaren Aussage: Das Schloß soll aufgebaut werden, in Andenken an die Geschichte, eine gewachsene Tradition der Demokratie, welche tolerant genug ist positives aus der Vergangenheit zu übernehmen, der Kultur und zur Ehre der Nation. Wir haben beide Extreme der politischen Richtung überwunden - "Wir sind wieder wer!"
Dreikant
schrieb am 26. März 2006
um
20:47
Danke Herr Niveau, daß Sie den Mut gefunden haben, uns hier schonungslos ehrlich Ihr Niveau zu demonstrieren. Falls Sie zu einem typischen Exemplar der Gattung "Schloßgegner" zählen, wäre dies ein weiteres Argument für den Abriß des PdR. Mit Ihren Tritten unter die Gürtellinie demonstrieren Sie eigentlich nur, daß Ihnen das letzte sachliche Argument gegen das Schloß verloren gegangen ist (wir erinnern uns an das Märchen, daß das Grundwasser die Weiße Wanne hochdrücken KÖNNTE, und dieses dann zu Fundamentsetzungen am Berliner Dom führen KÖNNTE).Übrigens: Ihre Aufforderung an "Pankow etc." - Zitat: "Weiter so!" -, könnte man aus juristischer Sicht auch als Anstiftung zu einer strafbaren Handlung (in diesem Fall Beleidigung und Verunglimpfung) auffassen. Zählen Sie auch zu den Menschen, die an die scheinbare Anonymität des Internets glauben und deshalb denken, daß man die zivilisatorischen Regeln und gesellschaftlichen Gesetze nicht unbedingt einhalten muß? Andererseits könnten Sie durch Zahlung einer Geldstrafe Ihren persönlichen Beitrag zum Wiederaufbau des Schlosses leisten und dadurch später zu recht behaupten, Ihren Beitrag zum Schloß beigetragen zu haben.Ich wünsche Ihnen, daß Sie eine kreative Möglichkeit zum Abbau Ihrer Wut finden. Wie wär's mit einem alternativen Kunstprojekt?
Niveau
schrieb am 26. März 2006
um
14:03
Es ist doch immer wieder erstaunlich, daß Boddien von Niveau spricht, der hat nun wirklich keins!!!!!!!!!!!!!!!!! Da wird man lange suchen müssen, bis man so einen Menschen findet. Aber es wird ihn sicherlich einen "Sch...dreck" interessieren (und dies ist Boddiens Niveau!!!) Also, Pankow, lassen Sie sich nicht in die Irre führen, immer weiter so!!!
Dreikant
schrieb am 24. März 2006
um
2:08
Lieber Möchtegern,das alte Preußentum und die entsprechende adige Linie sind Vergangenheit. Und ich sehe auch keinerlei Grund, den Hohernzollern neue Macht zu verleihen. Das neue Schloß Berlin wird ein Schloß des Volkes sein, so wie das Schloß Sanssousi heute öffentlich zugängig ist und allen gehört.Hau doch die Feindbilder endlich über Bord, dann können wir uns in der WIRKLICHKEIT begegnen.Dreikant
Dreikant
schrieb am 24. März 2006
um
1:10
Lieber Ersnt Ludwig,da sprechen Sie ganz aus mienem Herzen. Die zentrale europäische Katastrophe ist der Ausbruch des Krieges zwischen den rivalisierenden europäischen Nationen 1914, und ab dann fiel ein Dominostein auf den anderen, und spätere Generationen werden das 20. Jahrhunderte als das Jahrhundert der Kriege und der Massenmorde bezeichnen (so wie wir heute das 17. Jahthundert unter 30jähriger Krieg abbuchen).in der Hoffnung auf bessere Zeiten, Dreikant.
Ernst Ludwig, 58
schrieb am 24. März 2006
um
0:01
Hier wird gesprochen von trauriger Vergangenheit, aus der das Schloß stammt. Ja, was kam denn nach 1918? Bürgerkrieg, Wirtschaftschaos, Braune Diktatur, Weltkrieg, Rote Diktatur, Teilung, Mauer und Stacheldraht.War das besser als die preußische Vergangenheit?
Dreikant
schrieb am 23. März 2006
um
23:34
Hallo Henryk,>aber Schloss und/oder Schlossfassaden werden die Gesellschaft in Berlin mehr spalten als zusammenführen. Die Berliner Gesellschaft ist bereits gespalten und es geht darum, sich über die Mißverständnisse, Gerüchte etc. hinweg wieder zu finden.>Das ist das eigentlich Uncharmante an der Idee des Wiederaufbaus eines Symbols einer überlebten Epoche. Gemäß dieser Logik müßten wir alles abreißen, was älter als 10 Jahre ist.>Wir Berliner haben nun die historische Chance, das traditionell piefige wie großspurige Berlin der preußischen Engstirnigkeit zu überwinden und der Versuchung zu widerstehen, dem inzwischen neu gewonnenen Ruhm der Stadt ein Gesicht der traurigen Vergangenheit zu geben. Großspurigkeit und Engstirnigkeit stehen für mich eher für die Diktaturen des Dritten Reiches und des "real existierenden Sozialismus". Insofern werde ich den PdR genausowenig vermissen wie Speers Neue Reichskanzlei. Beides sind Unorte, und ihre Abwesentheit wird ermöglichen, daß eine geschundene Stadt Heilung finden kann.ein hoffnungsvoller Dreikant
Henschel
schrieb am 23. März 2006
um
18:41
Tja, daraus wird wohl nichts. Ich bezweifle, daß sich ein Monarch im Humboldtforum zwischen all den Besuchern, die es täglich besuchen, wohlfühlen wird;-)Im Louvre residiert ja auch kein Monarch mehr. Die Schlösser gehören heute dem Volk obwohl es noch zahlreiche Europäische Länder gibt, in denen noch Monarchen in den Schlössern residieren.
möchtegern
schrieb am 23. März 2006
um
18:07
Ich würde gerne wieder ein neues schloss in berlins mitte sehen, am liebsten mit "echten" Königen, etwa SKH. Prinz Greorg von Preusseneine Monarchie für Deutschland!
Wanderer, 25
schrieb am 23. März 2006
um
16:45
Geschichte ist was schönes!Es ist doch nun wirklich einmal so, dass Berlin nie ein Stadt-Staat war und das Schloss zu seiner Geschichte gehört.Wenn man akzeptiere dass das Schloss für eine rigiede und überflüssige Zeit steht, dann muss aber auch jeder DDR-Bau auf das Schnellste abgetragen werden, diesen Staat gibt es doch (trotz einiger NOstalgiker) nun seit 16 Jahren nicht mehr!Und dann erst das 100jährige Reich - das ist ja auch nicht mal auf 20 gekommen...Man kann natürlich philosophisch argumentieren, dann aber doch bitte richtig. Wenn schlechte Erinnerungen weg müssen (wobei Erinnerungen und Denkmale eine Stadt doch erst ausmachen - wobei Berlin ja genug, sagen wir Monumente des 20 Jahrhunderts, hat), warum dann die ganzen Nazibauten und die DDR-Bauten noch hier?!Da muss ich dann aber sofort Linden zustimmen und sagen, dass doch bitte die ganze Stadt dem Erdboden gleichgemacht werden sollte.Für die Ausführung könnte man ja das gleiche internationale Konsortium beauftragen, das schon in den 40er-Jaher den 20. Jh so erfolgreich bei der Neugestaltung Berlins mitgewirkt hat.Derweil muss ich das ja dann zum GLück nicht miterleben. Ich bin ja Gott sei Dank in Karlsruhe geboren. Wir haben ja unser Schloss schon wieder (und es ist bis heute unser Wahrzeichen und Herz des zentralistischen Fächergrundrisses!)
Kränhender Hahn
schrieb am 23. März 2006
um
15:39
@ HenrikBerlin ist ja kein historischer Stadtstaat wie Hamburg und Bremen (früher noch Lübeck). Berlin war immer eine Hauptstadt und früher immer eine Königstadt. Hamburg und Bremen waren stets freie Republiken, deren Schlösser sind übrigens die Rathäuser, die an Pracht in Deutschland kaum überboten werden. Wenn in Hamburg also anstatt des prachtvollen Neu-Renaissance-Rathaus plötzlich ein etwas besserer Plattenbau steht, und es darum ginge ihn wieder zu entfernen und das Rathaus wiederaufzubauen, würden die stolzen Hanseaten aber kräftig spenden.Übrigens kommt von Boddien nicht aus Hamburg, sondern aus Pommern.
Waldmann
schrieb am 23. März 2006
um
14:49
Man kann nur hoffen, dass bei dem geplanten Billigabriß nicht vergessen wird die Wanne so zu schützen, dass zum Baubeginn für das Schloss der Schlamm auch wieder herausgepult werden kann.Unnötige Mehrkosten!Als geborener Bremer kann ich nur sagen, dass wir in Bremen das Schloss niemals gesprengt hätten ;-)und es selbstverständlich wieder aufbauen würden.
Linden
schrieb am 23. März 2006
um
12:46
....Bremen und Hamburg sind heute die Schwestern von Berlin und erfreuen sich der stolzesten Bürger überhaupt. Eine Schloss-Debatte wäre dort gar nicht denkbar. Niemand würde sich dort ein Schloss unterjubeln lassen......Der untere Beitrag beweist, daß es tatsächlich Menschen gibt, die glauben, Berlin hätte wie Hamburg und Bremen nie ein Schloß gehabt. Das dieses Schloß nur Phantasie ist und alle Fotos auf denen es zu sehen ist, Fälschungen sind! Ich glaube Pisa läßt grüßen! So geringe Geschichtskenntnisse hat nicht mal ein Dreijähriger...Dann kann man genauso weiter argumentieren, daß Hamburg und Bremen in der Mitte keinen Fernsehturm haben, der Berliner Fernsehturm also abgerissen werden muß, oder daß Hamburg und Bremen keine Museumsinsel haben und deshalb die Berliner Museumsinsel abgerissen werden muß. Das Zeughaus und der Marstall müssen natürlich dann auch weg, auch die Siegessäule und das Brandenburger Tor haben dann keine Daseinsberechtigung mehr....Vergleicht man jedoch Berlin mit Warschau oder Karlsruhe (beide Städte haben ein zu 100% rekonstruiertes Stadtschloß), sieht man, daß ein wiederhergestelltes historisches Ensemble für die Qualität einer Stadtmitte sehr wichtig ist.
Henrik, 27
schrieb am 22. März 2006
um
23:36
Da hier so häufig die Rede von der Historie ist, gebe ich zu bedenken, dass "Stadtbürger sein" immer schon bedeutete, sich von der Herrschaft zu emanzipieren. Dem Bürger die Macht! Aber ein Schloss? Das passt gerade auch historisch betrachtet überhaupt nicht ins Bild. Dabei steht natürlich die Frage im Raum, von wem aus man die Sache betrachtet. Welche freie Stadt hat ein Schloss in seiner Mitte? Bremen und Hamburg sind heute die Schwestern von Berlin und erfreuen sich der stolzesten Bürger überhaupt. Eine Schloss-Debatte wäre dort gar nicht denkbar. Niemand würde sich dort ein Schloss unterjubeln lassen. Aber neben den "organisierten Mehrheiten" des Hamburgers Wilhelm von Boddien gibt es ja auch in Berlin noch die eigentliche Mehrheit, der man ein Schloss vielleicht mit Ach und Krach unterjubeln kann, aber Schloss und/oder Schlossfassaden werden die Gesellschaft in Berlin mehr spalten als zusammenführen. Das ist das eigentlich Uncharmante an der Idee des Wiederaufbaus eines Symbols einer überlebten Epoche. Wir Berliner haben nun die historische Chance, das traditionell piefige wie großspurige Berlin der preußischen Engstirnigkeit zu überwinden und der Versuchung zu widerstehen, dem inzwischen neu gewonnenen Ruhm der Stadt ein Gesicht der traurigen Vergangenheit zu geben. Sollte unser Gesicht wie ein altes Schloss aussehen oder ist die Zeit der geschlossenen Entwürfe vorbei und wir verdienen ein Schloss, dass uns alle inhaltlich wie äußerlich repräsentiert?
webmaster
schrieb am 21. März 2006
um
18:20
Melde mich bis zum 2. April ab.
Wanderer,25
schrieb am 20. März 2006
um
15:30
Hallo Dreikant,vielen Danke für die hilfreiche kunsthirtorische Aufklärung.Ich habe ja nie bestritten das der Palast der Republik in meinen Augen fehl am Platze ist und auch nicht das ich persönlich einen Wiederaufbau des Stadtschlosses bevorzuge (das wird in den zwei Dritteln meines Beitrages, in dem ich nicht mehr über den PdR rede, deutlich).Mein Anliegen ist viel mehr, auch Argumente vorzubringen, die sich nicht nur mit schwarz-weiß Malerei beschäftigen (frei nach dem Motto: Palast böse - Schloss gut). Ich habe diese Seite und auch zahlreiche Artikel in Zeitungen sehrwohl gelesen und weis um die Experteneinungen und die städtebaulichen Aspekte.Generell gesprochen ist Geschichte ein wichtiger Aspekt einer jeden Stadt un eines jeden Landes, ob diese nun positiv oder negativ ist. Daher sollten auch Zeugnisse aller Epochen erhalten bleiben.Da es aber doch nun schon beschlossene Sache ist, dass der Lampenladen wegkommt, muss ich keine Argumente mehr gegen ihn finden. Meine Überlegungen gingen aber vielmehr in die Richtung Barrockfassaden oder moderner Bau.Mein Argument war eher das Berlin schon zu viel moderne Architektur hat und so keinen neuen Ausdruck der postmodernen Extravaganz im Stadtzentrum braucht. Natürlich, und da stimme ich vollkommen zu, spielt da auch die weitgehend erhaltenen historische Umgebung eine Rolle.Es ist doch einfach interessant, dass die meisten Menschen die Architektur vor dem Zweiten Weltkrieg bis heute schön findet, was danach kam aber meist nicht mehr dem heutigen Geschmack entpricht...