Schlossapotheke

Was wird eigentlich aus der? Sie hat ja nun mal keine Schlüterfassade. Soll das etwa bedeuten, dass ein Glasrigel den östl. Ein-/Ausgang des Lustgartens mit dann wieder originalgetreuer Bebauung verschandeln wird? Die hier gezeigten Pläne sind nicht sonderlich informativ…

16 Kommentare zu “Schlossapotheke

  1. Ja, darauf können sie sich schon mal einstellen. Uns Deutschen fehlt einfach der Mut ein Schloss vollständig zu rekonstruieren (ohne Brüche). Das heisst nciht uns dem Volk (die Mehrheit will das ja), sondern den Politikern. Und außerdem scheint die Architektenlobby in Deutschland zu stark zu sein. Die dürfen sich dann wohl an der Ostfassade und im Großen Schlosshof austoben. Sehr, sehr traurig. Dadurch entsteht ein Zwitterwesen, dass niemanden zufrieden stellen wird. An den weltweiten Architektenwettbewerb werden wohl auch nur ultra modernisten, alla Chipperfield, teilnehmen, die dann wieder mit so pseudointellektuellen Aussagen wie "der Bau darf seine Zerstörung bzw. Sprengung nicht leugnen" oder "die Geschichte dieses Baus muss ablesbar sein" oder "der Bau muss eine Brücke schlagen zwischen Klassik und Moderne"… bla…bla…bla Armes Deutschland. 🙁

  2. Sie vergessen, daß gerade durch die moderne Architektur die quasi lemmatisierte Transponierung der Dialektik des Monochromen auf den Istzustand unseres soziokulturellen Umfeldes, ohne das Urdogma der deutschen Geschichte zu leugnen, emporgehoben wird und somit zu einem geradezu szintillierenden Prophyl mutiert.
    Das Humboldtforum wird gerade durch die Moderne Architektur zu einem transzententen und vor allem polysemantisierenden Synklinal, welches pyroplex und dennoch adiametral dem wahren "Ich" eines Betrachters, einen Halt in unserer modernen Zeit gibt.
    Das sollte man einmal bedenken, bevor man ein zu 100% rekonstruirtes Schloß einfordert!

  3. Geht’s auch mit etwas weniger Architekturphilosophie ;)? Will auch was verstehen…Wollte jetzt nicht eine neue Pro-/Contra-Kontraste-Diskussion anzetteln, sondern nur ein Antwort.

  4. "Ein Architekt" hat das Thema völlig verfehlt und hat das Problem noch nicht tiefenpsychologisch erfasst! Gerade die SchloßAPOTHEKE wird für die Architektur in Deutschland zu einer heilsamen Erneuerung, denn durch das Medikament "Rekonstruktion" gehen wir sozusagen in eine Architektur-KUR. Wir erholen uns von unseren Beschwerden, Krankheiten und Gebrechen der Altmoderne und werden fit für die bevorstehende neue große Zeit der Architektur. Und wie es nunmal in der Medizin üblich ist, können die Behandlungszeiten enorm differieren. Man wird nicht alle mit dieser wunderbaren Medizin heilen können, aber die Zukunft der Architektur wird durch sie gerettet sein. Wir können uns alle dafür bedanken, daß wir bald unser Medikament aus der Schloßapotheke in Empfang nehmen dürfen.

  5. Diese Pille wird bei der Architektur nicht ankommen, da sie von vornherein zu teuer ist. Man forsche daher nach neuen heilenden Mitteln(wenn denn die Krankheit so schlimm ist).

  6. Glauben Sie es mir, auch Sie werden diese, für Sie bittere, Pille schlucken müssen. Der Wirkstoff ist so gigantisch, daß man auch den schlimmsten Virus heilen wird.

    Ich wünsche gute Besserung !

  7. Anscheinend wollten sie mir mit ihrem Beitrag vor Augen führen, was pseudointellektuelles Geschwafel wirklich bedeutet. Ein sehr netter ironischer Beitrag. Danke.

  8. Um, mal wieder (oder überhaupt) auf das eigentliche Thema zu kommen:

    Ich bin der Meinung, dass man an keinem einzigen historischen Stück der Außenfassade vorbeikommt, wenn man auch nur annähernd ernst genommen werden will mit diesem Projekt.
    Die Schloßapotheke gehört zur Ostfassade und diese ist historisch gesehen von immenser Bedeutung für das Schloß in der Berliner Geschichte. Diese wegzulassen und noch nicht mal zu wissen oder Vorstellungen zu haben, wie diese gestaltet werden soll, ist untragbar.

    Man spricht vom historischen Ensemble, weswegen man überhaupt das Schloß wiederhaben möchte, will aber die Sichtachse auf dieses historisch erhaltene „Unter den Linden“ zerstören.
    Großes Kopfschütteln, das auch wieder hier zeigt, dass Politik sich lieber nicht in die Stadtplanung oder Architektur aus ideologischen Gründen einmischen sollte.

    Mit dem Schloß und Tempelhof schaufelt sich Berlin an zwei Filetstücken der Stadt gerade ein stadtplanerisches Grab, das die Bausünden der 60er&70er Jahre bei weitem übertrifft.

    Berlin will Weltstadt sein, schafft es aber nicht, einmal über den Tellerrand zu schauen!

    MfG

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