Mit acht Propheten – die Kuppel-Skulpturen werden im März montiert

Acht biblische Propheten werden in Kürze die Kuppel vom Berliner Schloss komplettieren.

Der Wiederaufbau des Berliner Schlosses geht weiter voran:

In Kürze werden die noch fehlenden acht Großskulpturen die historische Kuppel des Schlosses vervollständigen!

Voraussichtlich am Dienstag, 19. März und Mittwoch, 20. März 2024 werden ganztägig die biblischen Propheten-Figuren „Daniel“, „Hesekiel“, „Hosea“, „Jeremias“, „Jesaias“, „Jonas“, „Zacharias“ und „Zephaniah“ auf der Kuppel-Balustrade montiert.

Damit erhält auch die Schloss-Kuppel beste Bildhauerkunst von hochbegabten Steinbildhauerinnen und Steinbildhauern für die detailgetreue Rekonstruktion des Gebäudes. Eine Bamberger Spezialfirma und ein 500 Tonnen schwerer Kran übernehmen den Aufhub der jeweils 3,30 Meter großen und 3 Tonnen schweren Sandstein-Skulpturen.

Im Mai 2020 wurden die letzten Kupferarbeiten an der Kuppel vollendet, das umlaufende Schriftband fertiggestellt und schließlich setzte ein 500 Tonnen schwerer Kran am 29. Mai 2020 die insgesamt 18 Tonnen wiegende Laterne mit dem Kreuz auf die Kuppel.

2002 hatte der Deutsche Bundestag die Teilrekonstruktion des Berliner Schlosses und die Gründung des Humboldt Forums beschlossen. Konkret sollte die Wiedererrichtung von drei barocken Fassaden sowie des Schlüterhofs geplant werden. Im Zuge des 2008 vom Bundesbauministerium ausgelobten Architekturwettbewerbs wurde auch die Rekonstruktion der Kuppel vorgesehen, die der Entwurf des italienischen Architekten Franco Stella als Wettbewerbssieger umsetzte. Der Bundestag hatte 2007 lediglich Mittel für eine vereinfachte Verkleidung der Kuppel vorgesehen. Mehrere Einzelspenden sicherten dann die historische Rekonstruktion seit 2017.

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Weitere interessante Fakten zur Kuppel und deren Rekonstruktion:

  • Architekt historisch: Friedrich August Stüler, 1844-1854 (inkl. Neue Schlosskapelle)
  • Bauherr historisch: König Wilhelm IV. von Preußen
  • Architekten Humboldt Forum: Entwicklung historische Fassaden – Stuhlemmer Architekten (2003-2009); Ausführung/Realisierung – Franco Stella Projektgemeinschaft (2009-2019)
  • Verfertigung/Montage Kupferabdeckung Kuppel: Metallverarbeitung und Dachklempnerei Taubert, Greiz
  • Bildhauer: Andreas A. Hoferick, Berlin
  • Herstellung Laterne: Fittkau Metallgestaltung GmbH, Berlin

 

Die imposante Kuppel mit Laterne und Kreuz, noch ohne die acht Propheten-Skulpturen – das Berliner Schloss im Zentrum der Hauptstadt von der Westseite aus gesehen

 

>> Die ersten Großfiguren wurden am 27. Februar zum Berliner Schloss angeliefert und sind bereit für weitere Vorbereitungen für den Aufhub an die Kuppel am 18. und 19. März 2024:

 

 

 

 

Alle Fotos: Gritt Ockert, Förderverein Berliner Schloss e.V.

 

14 Kommentare zu “Mit acht Propheten – die Kuppel-Skulpturen werden im März montiert

  1. Ich kann immer wieder nur sagen, mein aller größter Respekt vor der Leistung der Bildhauer und allen Beteiligten. Toll !!!!!!!!

  2. Wer hätte sich das vorher vorstellen können, eine perfekte Rekonstruktion vom Portal 3 mit Kuppel und Laterne . Nun auch die Vollendung im Detail mit den Propheten . Ein Meisterwerk das Hoffnung auf andere Projekte macht.

  3. Ich bleibe dabei, auch wenn es für manche noch so penetrant wirkt: es fehlen auch nach der eindrucksvollen Komplettierung der Kuppel immer noch die zum Schlossbau gehörenden Figuren Schlossebändiger und Neptunbrunnen. Dem Senat fehlen Kunstverständnis und Entschlossenheit für die komplette Wiederherstellung des ganzen (!) Weltkulturerbe-Ensembles.

    1. Rossebändiger und Schlossbrunnen (die DDR nannte ihn Neptunbrunnen). Der Schlossbrunnen war eine Spende der Berliner Bevölkerung. Völlig richtig dass beides unbedingt zum Schloss gehört!

      1. Das Verständnis des Berliner Senats für den Bereich Berliner Schloß ist unterentwickelt und zeigt an, daaß Historischea dort keine Rolle spielt, z.B. auch keine Rückführung der Rossebändiger an
        den alten Standort. Diese stehen weiter irgendwo herum. Es fallen nur Transportkosten an. In Paris wäre so etwas undenkbar.. Eine Schande für Berlin.

  4. Wer heute noch dem Palast der Republik nachtrauert, dem fehlt jegliches Verständnis für Deutsche Geschichte. Dieser Prachtbau in seiner Gesamtheit erfüllt mich heute Freude und Genugtuung, den ich noch als Schüler in seiner historischen Gestaltung kannte. Der Brunnen und die Rossebändiger gehören noch dazu!

  5. Super! Ich freue mich schon auf meinen nächsten Berlin-Aufenthalt um die Propheten zu bestaunen. Es ist ein weiterer großer Schritt. Mögen auch die beiden Rossebändiger aus dem Kleistpark, der bereits restaurierte Moritz von Oranien und die Umsetzung des Schlossbrunnen noch realisiert werden.

  6. Ich hatte gehofft und erwartet, dass der neue Senat den Mut und die Entscheidungskraft aufbringt, dem Egoismus und der Eigenmächtigkeit der Bezirksfürsten mit guten Argumenten entgegenzutreten. Auch das Denkmalamt ist eng fixiert auf den Schutz der der DDR-Zeitschicht, ohne die längere Geschichte davor und die Ästhetik des gesamten Ensembles zu beachten. Leider werden in Berlin zu oft die gebrochene Geschichte und städtebauliche Stilbrüche bevorzugt.

  7. Wir freuen uns über die 8 neuen alten Propheten als Spender und Freund des wieder erstandenen
    Schlosses dank Herrn Bodens unermüdlichen Klinkenputzers. Leider wird das in Berlin zu wenig
    Gedankt!

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