Alter Fritz @ Junge Welt
schrieb am 11. April 2007
um
14:00
Der Beitrag dieses lokalen Käseblatts vom 10.04.07 ist eine komplette journalistische Bankrotterklärung, die sich allerdings harmonisch in den gesamtdeutschen Jammerton einfügt. Wenn man aber von Architektur, Historie und Stadtplanung gleichermaßen keinen Schimmer hat, sollte man sich nicht anmaßen, darüber zu schreiben.
Tobi (20)
schrieb am 9. April 2007
um
21:59
Als Nürnberger kann ich nur mit Bewunderung und doch auch mit großem Wundern nach Berlin schauen. Nach der 90%igen Zerstörung der Nürnberger Altstadt wurde eine Vielzahl der Gebäude originalgetreu Wiederaufgebaut. In Nürnberg kümmert sich heute - Wie in Berlin auch - ein Verein um den Aufbau hist. Häuser und neuerdings um die Rekonstruktion eines der bedeutensten Bürgerhäuser Süddeutschlands.Sicher ist das Berliner Stadtscholß eine andere Größenordnung (wie die Städte an sich eben), doch ein großer Unterschied besteht dennoch: In Nürnberg gibt es keine endlosen Diskussionen, da die meisten Nürnberger hinter diesem Vorhaben stehen. Vielleicht ist dies der Vorteil einer kleinen Großstadt.Ich wünsche viel Durchhaltevermögen und Freude an diesem wohl einmaligen Vorhaben allen beteiligten und interessierten Berlinern und solchen, die es noch werden sollten!
Heiner, 33
schrieb am 5. April 2007
um
12:30
Schon das Bekenntnis Karl Friedrich Schinkels zum Berliner Schloss und Andreas Schlüter gelesen? Hier ist er:"Das Schloss wird im allgemeinen angesehen, als ein Denkmal, welches den ersten Gebäuden Europas in jeder Hinsicht gleichgestellt werden kann. Als ein solches Denkmal ist es unantastbar und es wird Pflicht eines Staates, es wenigstens in seinem dermaligen Zustande des Nachwelt zu überliefern - wenigstens! ..In architektonischer Sicht muß unsere Zeit demütig das Talent unseres großen Landmannes Schlüter anerkennen und gutheißen, was ein solcher Meister geordnet. Das Schloß steht als ein Monument der Kunst da und wird immer wichtiger, je weniger die Zeit im Stande sein wird, sich auf so große und vollkommene Werke einzulassen. Zugleich wird von dieser Seite die Pflicht um so dringender, die geerbten Schätze in ihrer ganzen Herrlichkeit zu erhalten.Selbst in den ungünstigsten Zeiten sind die hierauf verwendeten Mittel nie als eine Verschwendung anzusehen, weil der zwar nur indirekte Nutzen, der daraus erwächst, zu allgemein und zu groß ist."
Jens Hardenberger (32)
schrieb am 5. April 2007
um
11:21
Gerade weil Berlin die 'new yorkischste' Metropole Europas ist und in einigen Jahren mit Wolkenkratzern am Alex noch viel stärker sein wird, ist es so wichtig, dass die wenigen historisch rekonstruierbaren Bauwerke auch tatsächlich in ihrer letzten historischen Gestalt wiedererrichtet werden.Im Fall des Stadtschlosses geht es nicht darum, dass ein System ein anderes 'besiegt' hat, wenn es auch befremdlich ist, dass manche Leute architektonische Symbole eines Unrechtsregime's erhalten sehen wollen. Auch will niemand die wilhelminische Gesellschaftsordnung von 1910 wiederhaben mit einem unfähigen, undemokratischen, kriegstreibenden Kaiser an ihrer Spitze. Das ist alles Mumpitz.Es geht - wie jemand anderes schon erwähnt hat - um die baulich ebenbürtige Ergänzung der Prachtbauten 'Unter den Linden' und der Museumsinsel, die alle ohne Ausnahme in ihrer Ästhetik auf die Keimzelle Berlins, eben die Hohenzollernresidenz, konzipiert wurden.
Wallber, Klaus ,53
schrieb am 4. April 2007
um
21:50
Als Freund bauhistorisch einwandfreier Rekonstruktionen (Frauenkirche) tue ich michschwer mit den "spannenden" Reminiszenzenan der Schloßostseite. Muß man wirklich an diese Farce eines Parlamentes nochmal erinnern? Für Ostalgiker und zeitgeschichtlichInteressierte gibt es doch ganz in der Nähe dasStaatsratsgebäude. Da gibt es sogar einen Garten, wo man vielleicht den Volkskammersaalunterbringen könnte. Das Humboldt-Forum isteine Riesenidee, die nicht mit falschen Rücksichten belastet werden sollte. Ich finde hochklassige Architektur dafür unverzichtbar, nicht aber politisch-korrekteSentimentalitäten.
Ralf
schrieb am 3. April 2007
um
19:00
An den Herrn "Vergesst es":Also, ich sehe das so. Egal wie viele Leute innerhalb Berlins auch gegen das Schloss sein mögen, - Berlin ist UNSERE Hauptstadt. Ich wohne zwar 600 Kilometer von Berlin entfernt, trotzdem aber liebe ich diese Stadt und fühle eine tiefe Verbundenheit mit ihr. Die Hauptstadt gehört nicht nur ihren Einwohnern. So sehe ich das übrigens für jede Stadt. Denn schliesslich habe ich ja die freie Wohnortwahl.
Vergesst es!
schrieb am 3. April 2007
um
18:40
Berlin ist pleite und voller Sponties und linkerOpas und Ihr wollt ein S C H L O S S wiederaufbauen?
Test, 27
schrieb am 3. April 2007
um
16:22
An den Vorschreiber Tobias :Dieses Disneyland-Argument ist doch völlig aus der Luft gegriffen ! Letztendlich ist alles um uns herum ein Muster: ob ein Schloss, eine Bach-Fuge, oder wir selbst ! Es ist nur die Frage welches man zur Aufführung bringt .Zitat O.Cole: "Oft tun wir Muster als etwas ab, da keine wirkliche Substanz besitzt, während wir uns fest auf scheinbar konkrete individuelle Fälle verlassen. Muster sind wirklicher als Felsen oder Atome oder schwarze Löcher. Muster, das sind wir. Eine allgemeine wissenschaftliche Aussage lautet, daß im Zeitraum von sieben Jahren jedes Atom in unserer Körper ersetzt wird. Wenn Ihr »Selbst« durch die Atome definiert wäre, aus denen Sie sich zusammensetzen, dann wären Sie alle sieben ein neuer Mensch."
Mayer
schrieb am 3. April 2007
um
0:12
Ich bin für originalgetreue Rekonstruktion des äußerlichen Erscheinungsbildes des Schlosses. Dazu gehört, dass auch die Ostfassade originalgetreu wiederhergestellt wird. Dass jedoch die Ostseite wie der ehemalige Palast der Republik aussehen soll, kann ich nicht nachvollziehen und ist absoluter unfug.
möchte ich nicht angeben
schrieb am 2. April 2007
um
16:24
Wie geht es mit der Infobox weiter?
Peter
schrieb am 2. April 2007
um
16:12
An den Vorschreiber:Ich glaube, daß eine Stadt in der gerade mal 1% der gesamten Baumasse aus historischer Architektur besteht und 99% aus Beton, Stahl und Glas kann eher mit New Yorck, Dallas oder Denver verglichen werden, als mit Disneyland.Bei Danzig, Breslau, Warschau, St. Petersburg usw... sieht es schon anders aus. Dort wurden ca. 99 bis 100% der historischen Stadtkerne rekonstruiert.Also keine Sorge! Berlin bleibt für immer eine moderne Betonwüste. Daran kann selbst das wiederaufgebaute Stadtschloß nichts ändern. Allerdings wird durch das Schloß das Weltkulturerbe Museumsinsel und die Allee unter den Linden erheblich aufgewertet.
Tobias, 29
schrieb am 2. April 2007
um
13:17
Mit dem Erhalt des Palastes der Republik hätte man geschichtshistorische Reife beweisen können. Auch von praktischer Seite hätten die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten den Erhalt mehr als gerechtfertigt.Stattdessen setzten sich Stimmen durch, die den Hang zur Siegermentalität ("...unser System hat gewonnen!") vermuten lassen. Doch ironischerweise wurden genau hier marktwirtschaftliche Gesichtspunkte vernachlässigt und die "Auslöschung" dieser Symbolik des anderen Systems um jeden Preis durchgeboxt.Da es sich beim Ergebnis des sog. Wiederaufbaus niemals um das wirkliche Schloss handeln kann, sondern bestenfalls um eine gute Kopie, kann man die Stadt künftig wohl in einem Atemzug mit Disney-Land nennen, das sich auch mit schnuckeligen Attrappen schmückt.
Leutner, Robert, 48
schrieb am 2. April 2007
um
9:59
Nein, nein, Frau Wiese hat völlig Recht.In London, Rom, Paris, ja sogar Moskau würden - ginge es um die Wiedererrichtung ähnlich bedeutsamer historischer Kulturbauten - keinerlei Diskussionen entstehen, sondern alle Entscheidungsträger würden ausnahmslos nur die hundertprozentige Rekonstruktion des Objektes - besonders der äußeren Gestalt - ins Auge fassen. Etwas anderes käme in diesen Metropolen gar nicht in Frage.
Engelsberger, Reinhard, 43
schrieb am 1. April 2007
um
23:55
Pro Wiederaufbau des Stadtschlosses und pro Wiederaufbau des Schlosses Monbijou!
Ralf Wendel, 30
schrieb am 1. April 2007
um
19:39
Ja ja. Da hat sich wieder ein Vollidiot zu Wort gemeldet.Paris mit Berlin zu vergleichen ist so ziemlich das dümmste was man machen kann. Ich bin mir sehr sicher, wäre Paris im letzten Weltkrieg ähnlich zerbombt worden wie Berlin und wäre Frankreich in verschiedene Sektoren aufgeteilt worden, so würde dieser ach so tollen Stadt auch niemand große Beachtung schenken. Klar kann man stolz sein auf die kulturellen Schönheiten der Stadt und damit angeben bis zum Abwinken. Ich finde es nur immer wieder faszinierend welch hässliche und abstoßende Stadtteile sich in Paris befinden. Auch ohne eine DDR hat Paris es geschafft Hochhäuser zu bauen, die wie Plattenbauten aussehen. Länder, die noch weitestgehend unversehrte Städte haben, lassen diese aber meistens mit ihrer achtlosen Mentalität verkommen. Wem es in Deutschland oder Berlin nicht gefällt, soll doch verschwinden und ins europäische Ausland abwandern. Diese ewige Schwärmerei über ausländische Städte kann ich überhaupt nicht verstehen. Gemessen an der Kriegszerstörung, gefallen mir unsere deutschen Städte unheimlich gut. Natürlich waren die vorher schöner. Aber alleine die Sauberkeit, die es bei uns gibt, macht schon sehr viel aus. Nörgeleien über Deutschland kommen immer von Leuten, die mit ihren Fern- und Weltreisen prahlen, von ihrer deutschen Heimat aber noch nichts gesehen haben. Leute, die alle Sehenswürdigkeiten in Paris aufzählen können, aber nicht wissen in welchem Bundesland sich Erfurt befindet. Dieses Verhalten finde ich sehr ärmlich.
Suss, Dave (30) USA
schrieb am 1. April 2007
um
16:36
Gott sei Dank für den Förderverein des Berliner Schlosses!! Wir sind heute zufällig in Berlin vor beigekommen...und was für eine Überraschung. Dank der Hilfe von dem Herrn Dr. Volker Schmidt haben wir vieles neu gelernt -- und nicht nur vom Schloss aber auch von Berlin im ganzen. Mit dem Modell und anderen Arbeiten des Vereins haben die Berliner einen echten hochwertigen Schatz. Und dann das Schloss:Berlin entwickelt sich wieder in einer Hauptstadt ein und das Schloss gehört einfach dazu.
Daniela Wiese, Diplom-Designerin
schrieb am 1. April 2007
um
14:18
Armes Berlin!Ich bin gelegentlich in Paris und wundere michüber dieses Provinztheater.Hätten irgendwelche VollIdioten den Louvre abgerissen, da würde nicht lange gezappelt und geredet.Die Champs Elysees, der Etoile, die GrandArche,alles hat sich entwickelt aus dem ... Louvre!Er ist eine städtische Urzelle und ich glaube das die meisten Einwohner das auch wissen, weil sie es in der Schule lernen.Die Franzosen sind traditionell und recht stolz,glänzen und werden bewundert und geachtet.Sie kämpfen für die Schönheit ihrer Stadt undihre kulturelle Erbschaft!Nicht mal so ein Irrer wie LeCorbusier(ein Schweizer) hat bei seinen Planungen den Louvre auch nur anzufassen gewagt.Solche VollIdioten gibt es nur bei uns!Und die, die nichts dabei finden sind auch VollIdioten!!!
Brandis, Roland, 43
schrieb am 31. März 2007
um
11:48
Hoffentlich sind in Berlin professionelleBauhistoriker und kompetente Bauherrenam Werk! Das neue Schloßding in Braunschweigjedenfalls ist wirklich abschreckend.Gehen Sie notfalls kleine Schritte, aber machenSie bitte keine schwer zu behebenden Fehler.Auch mit Blick auf Potsdam und dem dortgeplanten anderen Schloßding, genannt Landtag,kann man an Bildung und Geschmack sehreinflußreicher Leute verzweifeln lernen!
Ulrike Burdenski, 34
schrieb am 26. März 2007
um
9:36
Gestern bei den Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum der Unterzeichnung der Römischen Verträge konnte man den wundervollen Schlüterhof im Deutschen Historischen Museum (Zeughaus) bewundern. So könnte - in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft - auch der Schlüterhof des Berliner Stadtschlosses wieder einmal aussehen und damit feierlichen Anlässen von ähnlich herausragender Bedeutung einen würdevollen Rahmen geben.
Ernst Ludwig
schrieb am 26. März 2007
um
0:01
Lieber Manuel, lies doch einfach diese Seiten hier durch, dann brauchst Du nicht eine solche Frage zu stellen.