Riesz, Alexander, 43
schrieb am 7. Oktober 2007
um
3:56
Die Wechselbäder der Gefüle, die man im Zusammenhang mit der Rekonstruktion des Berliner Schlosses durchläuft sind ziemlich nervenzehrend. Ich habe mittlerweile das Gefühl, das bei der Realisierung dieses Projektes als Ergenbis ein Potemkinsches Dorf herauskommt. Außen hui, innen pfui.Ich war schon kurz davor einen Schlossbaustein zu erwerben, doch für den modernistischen Mist der zu erwarten ist, werde ich keinen müden Euro spenden - und dessen sollten sich die Verantwortlichen bewußt sein, daß ich da keine Ausnahme sein werde.Ich sage nur: armes Berlin, armes Deutschland. Lasst euch, nachdem Chipperfield schon den einst so herrlichen Stülerbau des Neuen Museums entsetzlich entstellt und versaut hat, auch noch den Schlossplatz vollends ruinieren.Vielleicht sollte man mit dem Projekt noch 30 Jahre warten, bis diese destruktive, kulturvergessene und respektlose Achitekten- und Politikergeneration das Zeitliche gesegnet hat.
Liedtke, Lutz
schrieb am 6. Oktober 2007
um
21:32
Beitrag in der BM vom 06.10.07:Es scheinen sich nun die Schloßverhinderer und Schloßhasser zu formieren. Ein 5er-Clan von kubistischen- modernistischen Quacksalbern will über den Architektenwettbewerb entscheiden, der für diese Leute schon entschieden ist. Wer beruft solche Leute in die Jury ??Es gilt jetzt dieses zu verhindern, damit im Sinne der meisten Berliner entschieden wird. Ich möchte keinen modernen Glaskasten a la Kunstakademie am Schloßplatz! Der Höhepunkt ist wahrhaftig, dass D. Chipperfield mit entscheiden soll, deren historisches Kunst-Verständnis gerade im Neuen Museum besichtigt werden konnte. Eine Vergewaltigung der Schlüterschen Idee im Spanplattenbeton, absolut widerlich und unakzeptabel!
Ernst Ludwig
schrieb am 6. Oktober 2007
um
20:09
Die Schloßhasser haben nicht aufgeben. Wenn sie es schon nicht verhindern können, dann soll wohl ein unverdaulicher Zwitter von Barock und modernistischem Stahl-Glas-Beton herauskommen. (Man stelle sich vor: den barocken Schlüterhof mit modernistischer Westwand!). Die Zusammensetzung der Jury für den Wettbewerb besteht aus lauter Schloßhassern. Hat der Förderverein hier denn ganz und gar keinen Einfluß gehabt?
Diehl, Werner
schrieb am 2. Oktober 2007
um
13:03
Ich bin begeistert von dem Wiederaufbauprojekt des Berliner Stadtschlosses. Dennoch bin ich auch besorgt, dass das Schloss nicht mehr wird als nur eine Fassade.Als Ziel Ihres Fördervereins nennen Sie neben dem Einsatz für die historische Fassade auch, dass die wichtigen Innenräume ihre ehemaligen Abmessungen erhalten sollen, damit nachfolgende Generationen die Möglichkeit haben, die vereinfachten Räume originalgetreu zu rekonstruieren. Ich habe erfahren, dass die historische Raumfolge wahrscheinlich nicht wiederhergestellt werden wird.Was sagen sie dazu?Zum anderen stehe ich der Idee, das Museum der außereuropäischen Kunst im Schloss unterzubringen, kritisch gegenüber, weil diese Kunst nicht in die Barocksäle des Schlosses passt.Und gerade weil Einbäume nicht zum Barock passen, sehe ich auch die Rekonstruktion der Innenräume als gefährdet an.Viel besser würde sich die Gemäldegalerie in das Schloss einfügen.Ist der Einzug des Museums für außereuropäische Kunst jetzt beschlossene Sache und unumstößlich und was halten Sie von dieser Idee?
Kaiser
schrieb am 29. September 2007
um
23:20
Wann wird die Humboldt-Box gebaut?
Krüger
schrieb am 27. September 2007
um
15:04
"Trotz dieses Bruchs bereuht heute keiner, daß dieses Schloß äußerlich wiederaufgebaut wurde." Ich bereue auch nicht, dass das Schloss äußerlich rekonstruiert wurde, sehr wohl aber das moderne Innenleben!"Das Berliner Stadtschloß soll ja zusätzlich noch einige der schönsten Säle, Galerien und Treppenhäuser zurückerhalten. Also wird diese Rekonstruktion wesentlich qualitätsvoller, als es in Karlsruhe der Fall ist."Das hoffe ich zumindest. Wie auch schon geschrieben wurde muss ein Bezug zwischen Innen und Außen hergestellt werden, damit das gesamte Projekt nicht lächerlich wirkt. Ich denke dabei auch an die nachfolgenden Generationen, die mit Kopfschütteln unsere Mutlosigkeit bezüglich glaubwürdigen Rekonstruktionen betrachten werden.Also, bitte viele rekonstruierte Säle und natürlich auch die Rekonstruktion des Treppenhauses!
Knut
schrieb am 27. September 2007
um
8:18
an den Vorschreiber:Mich würde interessieren, was sie z.B. zum Karlsruher Schloß sagen. Von innen ist es zu 100% modern. Auch die einstige Prachttreppe ist heute eine schlichte Betontreppe zwischen glatten, weiß verputzten Wänden. Von außen jedoch wurde es zu 100% rekonstruiert.Trotz dieses Bruchs bereuht heute keiner, daß dieses Schloß äußerlich wiederaufgebaut wurde. Das Berliner Stadtschloß soll ja zusätzlich noch einige der schönsten Säle, Galerien und Treppenhäuser zurückerhalten. Also wird diese Rekonstruktion wesentlich qualitätsvoller, als es in Karlsruhe der Fall ist.
Krüger
schrieb am 26. September 2007
um
18:54
Der Unterschied ist aber, dass bei dem Reichstagsgebäude die Bausubstanz (Außenmauern usw.) erhalten geblieben ist und man ein modernes Innenleben eingebaut hat.Bei dem Stadtschloss wird das Gebäude komplett neu gebaut.Das sind zwei Paar verschiedene Schuhe!
Erich-Delattre, Markus 40
schrieb am 26. September 2007
um
16:22
pardon, warum soll ein Kompromiss nichts Gutes bewirken? Das Bauprojekt "Bundestag im Reichstagsgebäude" verdeutlicht, dass die Verknüpfung einer historischen Fassade mit einer modernen Nutzung möglich ist, ohne die Geschichte zu ignorieren. Langfristig sollte aus meiner Sicht die Wiederherstellung maßvoller Stadträume in der historischen Mitte von Berlin im Mittelpunkt der Diskussionen stehen. Der Entwurf "Lindenforum" von Stephan Braunfels ermöglicht eine lebenswertere Gestaltung für diesen Stadtraum.
Wehmeier
schrieb am 26. September 2007
um
0:15
An meinen Vorschreiber:Ich hoffe auch, dass Sie den Wiederaufbau und die Vollendung miterleben.
Richter, Jörg, 80 Jahre, aus Oldenburg/Nieder
schrieb am 25. September 2007
um
15:32
Als 15jähriger sah ich 1942 in Berlin das noch unzerstörte Schloß von den Linden aus. Jetzt bin ich glücklich, daß es wieder gebaut wird, damit Berlin seinen Mittelpunkt zurück erhält und hoffe, mindestens noch den Beginn des Aufbaus erleben zu können. Darum haltet Euch ran und laßt Euch von alten DDRisten und ungeschichtlichen Modernisten nicht beirren!
Michael Meyer 16
schrieb am 25. September 2007
um
15:07
Wenn das Stadtschloss von innen komplett rekonstruiert, wird, halte ich die Idee mit dem Schloss gut, ansonsten Nein. Denn ein Modernes Schloss mit alter Fassade ist schlimmer, als ein Palast der Republik, finde ich. Ich würde aber auch eine Aktion zum aufbau des Palastes starten, der den Palast woanders in Berlin wiedererichtet. Dann hätten beide Parteien etwas.
Lehmann
schrieb am 24. September 2007
um
21:06
@Meyer"Desweiteren hat das Schloß keine Seele, wenn es innen das neueste vom neuesten hat und nur die Fassade an das ehemailge Stadtschloß erinnert."Deshalb sollen ja auch möglichst viele Räume rekonstruiert werden und das Treppenhaus (bitte nicht noch so ein Betontreppenaufgang wie im Neuen Museum). Die Erfahrungen mit Chipperfield sollten uns lehren bei dem Stadtschloss mehr Wert auf einen orignalgetreuen Innenausbau zu legen, um einen Bezug zwischen Innen und Außen herzustellen.
Michael Meyer 16
schrieb am 24. September 2007
um
15:33
Das Schloss bleibt aber ein Luftschloß und ein völlig neues Gebäude fände ich besser, dann haben die Palast Freunde und die Schloßfreunde das selber Schicksal.
Krüger, Helmut, 50 Jahre.
schrieb am 24. September 2007
um
9:48
Die große Aufgabe besteht doch nicht darin, eine weitere historische Kulissen hinzuzaubern, die Berlin gut zu Gesicht steht. Die Aufgabe ist weitaus höher angesetzt: Was dieser ORT braucht, ist ein Gebäude mit Strahlkraft sowohl im Ästhetischen, als auch, was seine Nutzung anbetrifft, im Geistigen. Dieser Ort ist "Brennglas", Spiegel und zugleich Schatztruhe Berlins. Spiegel ist er insofern, als dass sich Berlin in seinem ganzen geschichtlichen Bogen hier ins Gesicht schauen mag. - Genau das hat der Palast der Republik gerade nicht vermocht. Von 8 Jahrhunderten Baugeschichte, von 3 1/2 Jahrhunderten hier noch sichtbarer Baugeschichte verkörperte er allerhöchstens das allerletzte Zehntel. Damit war der Palast UNVERBUNDEN gegenüber dem zeitlichen Bogen der Geschichte insgesamt wie auch unverbunden gegenüber dem hier vorgefundenen Ort. Genau so, wie er hier stand, hätte er auch in Friedrichshain, am Baumschulenweg oder in Weißensee stehen können und genau deshalb war er HIER FEHL AM PLATZE. Erliegen wir auch heute nicht der Versuchungzu denken, unsere heutige Baukultur sei bedeutender als andere, vorhergehendere, nur deshalb, weil wir gleiche und ähnliche Bauwerke in hoher und höchster Stückzahl zustandebringen. Nicht auf die hohe und höchste Stückzahl kommt es an, nicht auf die Herrschaft der ggf. variierten Kopie, sondern auf die Vergegenwärtigung und die Repräsentation ZEITÜBERGREIFENDER Baukultur. Was gäbe es denn an diesem hervorragenden Ort Passenderes, als ein hervorragendes Gebäude, bei dem der zeitliche, geschichtliche Bogen außerordentlich weit gespannt ist und das i.S. seiner Nutzung ausgreift in das jetzige Jahrhundert und -mit Verlaub- vielleicht sogar ins nächste Jahrhundert ?DIESER ORT braucht genau dieses Gebäude in genau dieser Gestalt wie auch mit dieser Nutzung, weil diese unruhige, in ständiger Veränderung begriffene Stadt neben all ihrer Veränderung IN SICH EIN ZENTRUM BRAUCHT - ein Zentrum, das immer war, immer ist und immer sein wird.
Michael Meyer 16
schrieb am 23. September 2007
um
21:12
Ich halte den aufbau des Berliner Stadtschlosse für äußerst bedenklich.An was denken sie, wenn sie nach Berlin kommen, daran dass es früher zu preußen gehört hat oder daran, dass Berlin 2 geteilt war. Man hätte den Palast der Republik als ein ganz großes DDR Museum wiederbeleben können und dort sehr viel Geschichte verankern können. Was kann man in das Schloß verankern? MC Donals Fressbuden? Preußische Bilder?Desweiteren hat das Schloß keine Seele, wenn es innen das neueste vom neuesten hat und nur die Fassade an das ehemailge Stadtschloß erinnert.Wenn auf dem Schloßplatz was neues errichtet werden soll, so würde ich dafür pledieren, dass etwas ganz neues errichtet wird, etwas, was nicht mit dem Stadtschloß und nichts mit dem Palast der Republik zu tun hat.Naja, ich hoffe, das wenn ich alt bin, jemand auf die Idee kommt, den Palast wiederzuerrichten(nicht auf dem Schloßplatz).
Wendel
schrieb am 21. September 2007
um
16:24
Auch nach der Verlegung des Grundsteines kann der Bau noch gestoppt oder die Pläne verändert werden. Das ist gar kein Problem. Wenn man es so sieht, spendet man doch besser erst bei der Eröffnungsfeier.
Grevenstein
schrieb am 21. September 2007
um
13:31
Also ich bin vorsichtig geworden! Die Politiker und die Architektenlobby sind korrupt und völlig unberechenbar. Heute reden sie so und morgen so, je nachdem von wem sie gerade bestochen werden. Wie kann es auch anders sein, in einem Land, das von der Zigarettenmafia regiert wird (das einzige Land Europas, in dem selbst in den Restaurants von Krankenhäusern noch geraucht werden darf). Es würde mich nicht wundern, wenn in 10 Jahren ein riesiger Glaskubus oder gar ein Hochhaus auf dem Schloßplatz steht.Ich war kurz davor eine höhere Spende für dieses phantastische Projekt bereit zu stellen, doch jetzt warte ich, bis der Grundstein für das Humboldtforum gelegt ist, das ist sicher.
Wendel, 30
schrieb am 21. September 2007
um
6:05
Hallo.Vielen Dank für die Aufklärung, Herr von Boddien! Das hört sich doch schon ganz anders an.Also, nur kräftig weiter mit den Spenden!
Füxlein
schrieb am 20. September 2007
um
20:40
Na klasse.... Das ist unfassbar!