Gästebuch

Hinweis: Dieses Gästebuch steht Ihnen für Chats, Diskussionen und Mitteilungen gerne zur Verfügung. Es wird von uns nur verwaltet, aber nicht befeuert. Immer wiederkehrende Fragen werden von uns einmal beantwortet und in einer besonderen Rubrik gespeichert. Bitte schauen Sie dafür hier: “Häufig gestellte Fragen“. Sollten Sie mit diesen Auskünften nicht zufrieden sein, werden wir selbstverständlich eine entsprechende Anregung von Ihnen aufnehmen.

Wenn Sie eine schnelle, direkte Bearbeitung Ihrer Frage möchten, nutzen Sie den „Kontakt“ im Internet, damit mir Ihre Fragen und Anregungen sofort vorgelegt werden können. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass ich mit Terminen eingedeckt bin und in der Spendenverwaltung ein riesiges Arbeitspensum erledigen muss, dass ich selbst nur auf diese Weise mit Ihnen kommunizieren kann.

Wilhelm von Boddien

 

Einen neuen Eintrag für das Gästebuch schreiben

 
 
 
 
 
 
 
Mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Dieses Formular speichert die E-Mail Adresse, Ihren Namen und eventuell Ihre Webseite zum Zwecke der Kundenbetreuung und der Kommunikation mit dem Förderverein Berliner Schloss e.V.. Wenn Sie Ihr Recht auf Auskunft, Löschung oder Sperrung nutzen wollen, wenden Sie sich jederzeit an den Förderverein Berliner Schloss e.V., Rissener Dorfstraße 56,
22559 Hamburg, info@berliner-schloss.de. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Es könnte sein, dass der Eintrag im Gästebuch erst sichtbar ist, nachdem wir ihn geprüft haben.
Wir behalten uns das Recht vor, Einträge zu bearbeiten, zu löschen oder Einträge nicht zu veröffentlichen.
3001 Einträge
Nachdenklich schrieb am 25. März 2009 um 8:28
Werte Leser, @Kreuzberger, Ihre Meinungen möchte ich Ihnen lassen, wohl bin ich auch nicht der Erste, der andere Sichtweisen aufzeigen möchte. Im Großen und Ganzen wird verkannt, dass man Geschichte, und damit die Identität, nicht durch das „Nachbauen“ wieder herstellen kann, da ist das Bsp. Braunschweig ebenso peinlich, eigentlich ist es beängstigend. Ohne „Schneise“ hätte Paris wohl kaum seine Entwicklung gemacht, und beispielhafte Stadterweiterungen in Schachbrettform wie sie Barcelona aufweißt waren in der Regel ein Impuls für ihr Fortkommen. Lektüre nutzt, wenn man sich verschiedene Bereiche zum Thema auswählt. (Geschichte, Gesellschaft und Moderne gehören auch dazu) Städte waren sich in ihrer Zeit immer ähnlich, und Unverwechselbarkeit resultiert, wie gesagt, wohl mehr aus der Geschichte, die ein Nachbau nicht erzeugen kann. Ich möchte niemanden bekehren, nur zum Nachdenken anregen. Anschließen möchte ich mich Hr. Grumbkow, mit diesem Aufsatz: http://blog.berliner-schloss.de/2009/01/wirklich-nur-schloss-oder-nicht-schloss/
Kreuzberger schrieb am 24. März 2009 um 23:02
Ich werde das Paris Baron Hausmanns auch weiterhin eher mit Jaques Offenbach und Toulouse-Lautrec verbinden, als mit Darwin und Nietzsche. Bedauerlich bleibt, daß für den Modernismus der Belle Epoque das mittelalterliche Paris komplett ausradiert wurde. Andererseits gab es ja im vorigen Jahrhundert Überlegungen, diese Stadt neuerdings umzupflügen und ein Schachbrett mit gigantischen Plattenbauten anzulegen. Interessant wäre es ja schon, wie man eine solche Barbarei, wäre sie umgesetzt worden, heute bewerten würde. Gerade weil die Großstädte durch die globalisierte Architektur immer ähnlicher werden, sollte man dort, wo noch Originalität und Unverwechselbarkeit vorhanden ist oder nach authentischen Vorgaben wiedergewonnen werden kann, nicht zögern, solche Chancen zu nutzen. Das ist kein Beginn einer Rekonstruktionsepidemie. Es geht ausschließlich um sehr verstreute Einzelobjekte. Nicht umsonst muß ja immer wieder die neuerrichtete Fassade des Braunschweiger Schlosses als abschreckendes Beispiel für die Unzurechnungsfähigkeit rückwärtsgewandter Träumer herhalten.
Nachdenklic schrieb am 24. März 2009 um 10:43
@Kreuzberger, werte Leser: Nun, die Antworten sind unten schon enthalten. Es geht auch nicht nur um die Stadt Berlin. Die Betrachtungen gehen tiefer, sind aber leicht nachzuvollziehen, sind offensichtlich. Ich bin im Bilde, um was es Ihnen geht. Mit Preußen, – Aufklärung, - Humboldt, – Entdeckung und Forschung könnte der Hintergrund der Architektursprache legitimiert sein. – Vielleicht nur scheinbar?! Werte Leser, informieren Sie sich doch, wann der Louvre entstand: http://deu.archinform.net/projekte/4391.htm Der Inhalt der letzten Bauphasen im 19.Jh war hier, wie beim Originalbau schon, der Schaffung von repräsentativen Fassaden wie Räumen geschuldet. Es ging hier in nicht unwesentlichem Maße auch um die Betonung nationaler Größe! (ein gr. Thema des 19.Jh.) Sie ist damit auch Bestandteil einer Philosophie eines Rechtes des Stärkeren! – (Darwin/Nietzsche) Das sollte jedem vorgeführt werden! – Ein Wetteifern war ja hier schon immer zu beobachten, und erklärt einmal die Architektursprache. Und diese gesellschaftlichen Erscheinungen bilden nun die direkte Grundlage zur Geschichte des 20.Jh., drastisch, und mit allen ihren Folgen. (Zugute halten kann man dem, dass man ja das Ende nicht absehen konnte, oder wollte) Louvre und Tower haben ihre Berechtigung weil sie davon zeugen! Das Berliner Schloss hätte diese auch, wenn es nicht zerstört worden wäre. (wie übrigens auch der P.d.R.) Selbst eine Totalrekonstruktion wird man nicht mit Geschichte füllen können, weil sie die Geschichte eben nicht hat, - das meint man abwertend wenn man von einem „Abklatsch“ spricht. Architektur ist eben auch abhängig von den Beweggründen ihrer Entstehung. Diese Projekte sind doch nur ein Versuch sich in einer Welt zu positionieren, die unweigerlich zusammenwächst, bzw. immer stärker aufeinander trifft! – man möchte kein Teil des befürchteten „Breies“ werden. Doch an was knüpft man an? Bsp.: Zitat von @Ernst Ludwig (Nr.1695): „In Frankfurt freuen sich die Einheimischen wie die Touristen über den Römerplatz, wo vor zwanzig Jahren die völlig verschwundenen Fachwerkhäuser wieder aufgebaut wurden, demnächst sollen weitere Teile der Altstadt wieder auferstehen …“ @Mitte ins Herz! Wenn es einem Architekten gelingt, Ihre Befürchtungen zu erfüllen, so liegt das nicht zuletzt auch daran, dass die Mehrheit einschließlich unserer Volksvertreter, nicht im Traum daran denkt einmal ein Buch oder gleich mehrere in die Hand zu nehmen, und sich in der Welt umzuschauen, um daraufhin sich eine fundiertere Meinung bilden zu können, die es erlaubt dem GUSTO eines Architekten Einhalt zu gebieten! Es tut mir Leid, wenn man den Ausführungen nicht folgen kann. Man verzeihe mir auch, wenn der Diskussionsstil überhand gewinnt.
Mitte ins Herz! schrieb am 24. März 2009 um 10:06
@Nachdenklich Wollen Sie bitte aus Ihrem unnahbaren Argumentationsfluss dieses unsägliche Totschlagargument \"Kosten\" heraushalten? Sie werden einerseits nicht müde, einen modernen Bau mit einer subjektiv Ethik-errettenden Argumentationskette als das EINZIG MÖGLICHE für diese unser heutige Zeit verkaufen zu wollen, schlagen aber sodann dieser zarten Pflanze die, in IHREN Augen unnötig, hohen Baukosten eines Schlosses um die Ohren. Woher wollen Sie allen Ernstes wissen, daß ein zu erwartender, international renomierter Achitekt, der sicherlich für diesen Standort geholt werden würde, die Baukosten nicht exorbitant explodieren lassen würde, nur wiel er SEINEM Gusto folgend, vielleicht z. B. verlangte, die Spree durch eine Art betongewachsenen \"Kanal des ewigen Fließens und Veränderns\" direkt durch sein Skulpturen-lastiges Monument umleiten zu lassen? Eine DANN sehr wohl angebrachte Kritik \"unsererseits\" an dieser Vorgehensweise würden Sie dann sicherlich mit der nächsten \"Keule\", dem vermeintlich mangelnden interlektuellen Zugang Ihrer Oponenten analysefrei abtun, nicht wahr. Ick, für meine Person, kann einfach nicht umhin, der Argumentationsweise des Kreuzbergers immer wieder nur kopfnickend zuzustimmen. Da Sie sicherlich keinen Deut von Ihrer Grundüberzeugung abweichen, so werden sich unsere gegensätzlichen Positionen wohl nur nuancenhaft annähern. Belassen wir es dabei...
Kreuzberger schrieb am 23. März 2009 um 23:34
Wenn ich Sie richtig verstehe, empfinden Sie die aktuelle Beschlußfassung als eine Art Betriebsunfall, der bei ausreichender Allgemeinbildung aller Beteiligten hätte verhindert werden können. Sie werden darüber ausreichend nachgedacht haben. Was ich nicht verstehe, ist die immer noch anhaltende Aufregung der Modernisten und um den guten Ruf unserer Stadt Besorgten über die zukünftige Ausstrahlung dieses Bauwerks. Hier wird etwas ähnliches wiederentstehen wie der Tower in London oder der Louvre in Paris: Ein museal genutztes zentrales Gebäude, das sich harmonisch in seine Umgebung einfügen wird. Manchmal habe ich in dieser ganzen hitzigen Diskussion das Gefühl, als ginge es um die Wiedererrichtung der Reichskanzlei, um darin die geplante Vertriebenenausstellung zu zeigen.
Nachdenklich schrieb am 23. März 2009 um 10:00
Mein Gästebucheintrag appelliert an den Leser einmal nachzudenken. Meinen Vorredner kann ich nur auf den darunter stehenden Beitrag Nr.1696 verweisen, und möchte nur hinzufügen, dass sich auch Regierungsbeschlüsse konterkarieren. Der Staat, das sind wir alle, und wir alle finanzieren ua. auch die Ausbildung von Fachkräften. Absurderweise wird darauf nicht zurückgegriffen. – Bildung wird verkannt, und ist nicht ausreichend angesehen, wie in diesem Falle auch! Der ganze Sachverhalt spiegelt eigentlich nur das wider, was in Bildungstests festgestellt wurde. Da ja die Allgemeinbildung immer niedriger angesehen wird (da sie ja scheinbar kein Geld bringt), muss man sich nicht wundern, wenn es zu solchen „Blüten“ kommt. @Kreuzberger: Was sie in Ihrem vorangehenden Beitrag, im 2. Absatz unterstellen ist populistisch, und dürfen sie nicht. Sie verkennen, dass eine Diskussion auch bildet. Wer heute noch aufrichtig ist, der weiß was er bedenken würde, und an welche Aspekte er hier nicht gedacht hätte. Deswegen ist man nicht ein „Pöbel“, um Ihre Worte zu benutzen. Sehen Sie, genau das ist das Problem, die Menschen werden nicht ernst genommen, und hier möchte man, und kann vielleicht nicht zugeben, dass man im Irrtum war. Missverstehen Sie mich nicht, es geht nicht darum wer Recht hat. Mit einer umfassenden Betrachtungsweise, nicht nur am Objekt festgemacht, kommt man ganz leicht auf die schon mehrfach angesprochenen Bedenken. (Ich bin mir sicher, dass viele aus dem Kreise der Schlossbefürworter anders darüber denken würden, hätte es eine ernst gemeinte Debatte gegeben, die Ihnen die Möglichkeit gelassen hätte von einem weiteren Vorantreiben des Projektes abzusehen. – das Geld) Man bedenke doch einmal die polit. Situation in unserem Land, was man für ein Zeichen setzt, angesichts radikalerer Strömungen! Meint man, in diesen Kreisen mache man so feine Unterschiede? Unlängst wird von einem „Nationaldenkmal“ gesprochen, wenn man Wilhelm I. meint. Was bedeutet den das für uns? (Ich weiß, dass es andere Entwürfe gibt, aber die Tatsache, dass das hier auftaucht bestätigt oben Gesagtes hinsichtlich der Bildung.) Übrigens, an einer guten Architekturfakultät beleuchtet, und beschäftigt man nicht nur mit Architektur im Sinne ihrer Äußerung in Material, Form, und Raumbildung, sondern auch damit was sie bewirkte und bewirkt, für was, für welchen Geist sie einen Ausdruck bildete und bildet. – Dieser Ausdruck, eine Aussage (des selben Objektes), kann sich im Verlaufe von Jahrhunderten oder nur Jahrzehnten sogar ändern, da man ja hinterher immer mehr weiß als zuvor. (das gilt übrigens für das Schloss, wie den ehem. Palast der Republik) – hatte man darüber einmal nachgedacht? Für den Leser interessant, finde ich diese im Netz vorhandenen Beiträge: http://levi.jimdo.com/worum-geht-es-uns/
Kreuzberger schrieb am 23. März 2009 um 0:15
Tja, ich dachte eigentlich nicht an die Art von Busladungen, die ihr Berlinwochenende im geraniengeschmückten Nikolaiviertel verbringen, weil sie sich dort ganz wie zuhause fühlen. Nein, mir schweben durchaus gebildete und interessierte Touristen vor, die neben dem modernen Berlin auch das alte preußische Berlin entdecken möchten. Ich weiß, sowas sagt man nicht. Wir sind schließlich nicht in München, wo man ganz schamlos und ungezwungen mit der bayerischen Vergangenheit kokettiert, die Feldherrenhalle inbegriffen. Vielleicht können wir uns auf das preußische Berlin vor 1871 verständigen, um keine Ressentiments aufkommen zu lassen. Eduard Gärtner hat uns wunderschöne Ansichten aus dieser Zeit überliefert, die der eine oder andere (und nicht nur Touristen) eventuell auch mal wiedererkennen möchte. Zum Teil zumindest, denn vieles ist ja irgendwie abhandengekommen. Wenn Sie meinen,die Auseinandersetzung um die Schloßrekonstruktion sei nicht ausreichend kommuniziert worden, bedauern Sie im Grunde nur, daß die Fraktion der \"Ewiggestrigen\" nicht entschieden genug ausgegrenzt wurde. Das unterstelle ich einfach mal, weil ich den Eindruck habe, daß Sie auf dem elitären Standpunkt stehen, die Meinung des Pöbels nicht zur Kenntnis nehmen zu müssen, da dieser wohl nicht über den hinreichenden Sachverstand verfügt,in städtebaulichen Dingen mitreden zu können. Mein Vergleich mit den Zähnen sollte Sie nicht beunruhigen. Ich bin Pazifist. Aber ist Ihnen hier nicht ein kleiner Denkfehler unterlaufen? Wenn es nur um die Funktionalität ginge, könnte man sich im Farbdesign und teils auch in der Formgebung so richtig austoben. Was machen die Dentisten aber? Sie diskutieren feinste Farbnuancen, damit ja niemand den Schwindel merkt. Die Funktion des Schlosses wird sein, Schloß zu sein und nichts anderes. Ein barocker Repräsentationsbau in einer demokratischen Hauptstadt. Ohne Kaiser und Könige und ohne den Anspruch, irgendjemanden ganz klein erscheinen zu lassen. Ob man darin eine ethnologische Ausstellung installiert, oder ein Bordell oder ein Zementwerk, hat damit nichts zu tun.
Nachdenklich schrieb am 22. März 2009 um 8:36
@ Kreuzberger: Städtebauliche Fragen an den Fotowünschen von Touristen auszurichten kann man nur mit großen Fragezeichen versehen. „Flair“ erreichen Sie nur in den Köpfen in denen nicht nachvollzogen wird was passiert ist, mehr Tiefgang kann in dem Vorhaben also kaum stecken. Was glauben Sie denken diese Touristen, ob hier, oder in Frankfurt? Es ist doch eine Frage der Bildung, ähnlich dem TV-Programm, welches ich bevorzuge. Sicher, Ihr Vorteil bisher war das öffentliche Desinteresse, und Sie können ja an dieser Stelle gar nicht mehr anders argumentieren, da ja schon so viel Geld im Spiele ist. Es gibt heute wie gestern gute, und schlechte Architektur, dass braucht man hier nicht vorbringen. An mehreren Stellen wurde doch schon aufgezeigt, welche Gedankengänge sich aufdrängen, ausgerechnet in der Hauptstadt so etwas zu präsentieren. Das sind keineswegs singuläre Ansichten, es ist wirklich von öffentlichem Interesse, nicht zuletzt wegen der Mittel. Es wurde nicht ausreichend kommuniziert! Das Beispiel mit den meinerseits eingeschlagenen Zähnen ist sehr eindrucksvoll. (Hoffentlich gibt es keine Zusammenhänge zu den neg. Auswirkungen preuß.-dt. Geschichte.) 😉 Aber Ihr Vergleich ist nicht schlüssig auf einfache Weise. Da sich die Funktion der Zähne nicht verändert hat, folgt daraus sie in gleicher Weise zu ersetzen. Die Funktion des Neubaues in Berlin ist allerdings grundverschieden, von einem alten Schloss … @ Ernst Ludwig: Was wird denn wieder gutgemacht?
Ernst Ludwig schrieb am 22. März 2009 um 0:25
Gut gesprochen Kreuzberger. In Frankfurt freuen sich die Einheimischen wie die Touristen über den Römerplatz, wo vor zwanzig Jahren die völlig verschwundenen Fachwerkhäuser wieder aufgebaut wurden, demnächst sollen weitere Teile der Altstadt wieder auferstehen und dafür ein häßlicher Betonbau der 70er Jahre verschwinden. Die meisten Leute freuen sich darauf, und auch hier schäumt die modernistische Intelligenzia in den Zeitungsfeuilletons, kommt aber nicht gegen die Mehrheit an. Beim Berliner Schloß geht es aber nicht nur um Wiederherstellung, es geht auch um Wiedergutmachung. Ulbrichts Schloßabriß sollte ein bewußtes Zeichen für den Sieg des Kommunismus sein, aber Ulbricht wird nicht das letzte Wort behalten.
Kreuzberger schrieb am 21. März 2009 um 22:37
Sie haben Ihre Präferenzen und Aversionen und Andere haben welche, die den Ihren konträr gegenüberstehen. So ist das nun mal. Was halten Sie von dem Argument, daß das zu erbauende Schloß nicht als Solitär betrachtet werden solte, sondern als städtebauliche Ergänzung, die eine Lücke in der historischen Bausubstanz westlich der Spree schließen wird? Ist es denn nicht sinnvoller, die östliche Straße unter den Linden, Zeughaus, Museumsinsel und Dom eben nicht mit einem modernen Gebäude zu konterkarieren. Vielleicht wollen die Touristen auch einmal ein komplettes Foto des alten Berlin schießen, ohne anschließend alle Neubauten herausretuschieren zu müssen? Ich hätte wirklich viel mehr aufrichtiges Mitleid mit allen, die die jetzige Lösung beklagen, wenn dieses Filetstück als letztes seiner Art zur Verfügung gestanden hätte. Dem ist aber nicht so. Warum konzentrieren sich Modernisten nicht auf das Marx-Engels-Forum, auf leerstehende DDR-Bauten nordöstlich des Alexanderplatzes oder auf eine der vielen Brachen zwischen Alex und Ostbahnhof? Weil sie von der historischen Mitte profitieren wollen! Von der Ausstrahlung der dortigen Bebauung, von dem ganzen Flair, das dort herrscht. Wenn man Ihnen ein paar Zähne einschlägt, beschweren Sie sich doch nicht, wenn Ihr Zahntechniker die Lücke unauffällig schließt. Oder würden Sie die fehlende Authentizität und Geschichte der neuen Beißer monieren und sich konsequenterweise einem spezialisierten Objektkünstler anvertrauen? Es geht um die Wiederherstellung eines städtebaulichen Ensembles und nicht um dessen nachhaltige Zerstörung.
Nachdenklich schrieb am 21. März 2009 um 19:24
Ich kann Hr. Grumbkow sehr gut folgen. Meiner Ansicht nach hat man sich mit dem Ansinnen ein neues Barockschoß (wenn auch nur Fassaden) zu bauen, schon vor Jahren verrannt. Werte Befürworter, wenn ein Protest bisher nicht erfolgreich war, dann hat das mit Sicherheit nicht seine Ursache in der Qualität des Projektes. Man profitiert eigentlich von der Behäbigkeit, dem Desinteresse der „Masse“, und der Unkenntnis um den Gegenstand. – Das gilt auch für die Politik. Ehrlich gesagt hätte ich nie geglaubt, dass dieses wirklich rückwärtsgewandte Vorhaben, so wenig öffentlichen Niederschlag hervorrief (und dass tut es), dass es nunmehr soweit kommen konnte. Auch ich kann barocke Bauten bewundern, mag den tollen Raum, die Plastik echter gotischer Kirchen, die schwere Reduziertheit und das Licht einer echten romanischen Basilika … Das Gefühl, dass man dabei empfindet, resultiert aber nicht nur aus einer Ansammlung von Materialien und ihrer Struktur, sondern auch aus dem Wissen um die Z e i t , dem innerlichen Nachempfinden, was die Menschen dieser Zeit an jenen Orten empfanden, - das ist wie eine Zeitreise. Gemeinte Bauten sind in i h r e r Zeit entstanden, mit i h r e m Gefühl, und i h r e n Möglichkeiten. Unsere Zeit hat ein anderes Gefühl, und demzufolge einen anderen Ausdruck. Für den Besucher, und vor allem die Menschen unseres Landes ein fragwürdiges Symbol, nicht weil es „barock“ ist, sondern weil es gerade eben erst so entsteht. – Die Frage welcher Ratio sich dahinter verbirgt, stellt sich zurecht. Wie schon angedeutet ist dies auch noch verquickt mit dem Symbolwert. Sie werden mir entgegenhalten, dass Preußen nicht nur eine Seite hatte, darum geht es aber nicht. Mit der Wiederholung, negiert man eben die progressive Seite! Diesen Diskussionsstrang habe ich nicht ganz gelesen. Warum macht es nicht nachdenklich, wenn man den Ausführungen folgt, die mit Sicherheit auch von Angehörigen so mancher Fakultät stammen? Ehrlich gesagt macht mich diese Entwicklung, ausgerechnet in unserem Land sehr betroffen …
Kreuzberger schrieb am 21. März 2009 um 0:51
Vielleicht sagen Sie einfach mal klar und deutlich, was Sie wollen, anstatt nur zu provozieren.
Grumbkow schrieb am 20. März 2009 um 9:10
Nochmal was ganz anderes: Wieso eigentlich „billige Polemik“? Ich bin ganz zufrieden mit meiner Polemik! Wir wollen uns doch nicht einbilden, hier wissenschaftliche Diskussionen zu führen. Wenn Polemik ihre Berechtigung hat, dann hier. In Maßen natürlich. Und wenn ich eine einfache Frage zur Sache stelle und ich als Antwort nur abgedroschene Phrasen kriege, dann fällt mir, ehrlich gesagt, außer Polemik auch nicht mehr sehr viel ein. Das Barock-Gesäusel geht mir auf die Nerven, gerade weil ich das Barock bewundere und mich mit dieser Zeit im Inneren verbunden fühle! Bewunderung, ja, aber eben nicht als Maß aller Dinge bis in alle Ewigkeit, sondern als eine Zeit großartiger und weitreichender schöpferischer Leistungen. Solche Leistungen brauchen, bevor sie entstehen können, ein hohes Maß an künstlerischer Freiheit – und den Mut der Auftraggeber, Entgleisungen zu riskieren! Das gilt auch für heute.
bas aus Holland schrieb am 19. März 2009 um 16:59
Ja, Herr Hartmann, stimme ihnen voellig zu. Dieser Albert Speer war uebrigens nicht nur einen Architekt sondern er hat einen verbrecherischen Regim mit seinem ganzen Herzen und viel Eifer gedient. Das muss uns doch allen stoeren, oder? Also, webmaster, bitte eigreifen.
Ernst Ludwig schrieb am 5. März 2009 um 17:57
Das ganze ist sicher ein Mißverständnis, weil beim Namen Albert Speer die meisten Leute wohl an den ehemaligen Reichsmininster Albert Speer denken. Dessen Name - auch wenn seine Bauten gar nicht mehr existieren, wie die Reichskanzlei, - ist wohl weltweit sehr viel bekannter als sein gleichnamiger Sohn. Man hat sich also mit dem alten Speer einen \"Scherz\" erlaubt, und im Text ist doch auch ganz klar, daß nur dieser gemeint sein kann.
S.Hartmann schrieb am 5. März 2009 um 13:31
@\"Albert Speer Architects\"- denen Sie sicher nicht angehören. Ich glaube Sie haben nicht verstanden. Was ich und sicher auch Herr Bas meinen ist das Sie unter falschem Namen ihre Architekturvorlieben kundtun. Wenn Sie Speersche Architektur lieben, wogegen ich nichts einzuwenden habe, dann nennen Sie sich doch \"Speer-freund\" oder etwas in der Art. AS&P haben heutzutage wenig mit den Entwürfen und der Architekturauffassung der 30iger und 40iger Jahre gemein. Ich selbst habe an einem Projekt mit dem Büro AS&P zusammengearbeitet und daher finde ich es eine Frechheit, wenn Sie sich \"Albert Speer Architects\" nennen. Deshalb noch einmal die dringende Bitte an den Webmaster, diesen Benutzernamen nicht zu erlauben.
Albert Speer Architects schrieb am 5. März 2009 um 12:10
ich glaube was deinen führer angeht brauchst du da keine angst zu haben der kommt gottseidank niemals wieder. was den kaiser angeht wird man wohl alle monarchisten enttäuschen müssen jedenfalls mit dieser europäischen scheindemokratie wird das system unantastbar bleiben.
Paul Howog schrieb am 5. März 2009 um 10:32
Wenn das Schloß kommt, kommt dann auch der Führer äh Kaiser wieder?
Albert Speer Architects schrieb am 5. März 2009 um 10:18
sollte man die touristenbeliebten Tempel des Ramses auch abreißen? Für sie sind ja tausende von menschen gestorben unter extremen arbeitsbedingungen. eigentlich totaler quatsch wenn man darüber nachdenkt oder? Kathedrale in Mexiko-Stadt vulgär??
Albert Speer Architects schrieb am 5. März 2009 um 10:06
@bas aus holland Zitat \"Wer sich hier \'Albert Speer architects\' nennt, ja, das ist doch geschmacklos, belästigend, verleumderisch, vulgär, hasserregend oder in sonstiger Weise schädigend einzuordnen. Webmaster, eingreifen, bitte.\" Warum wenn ich fragen darf? hasserregend? völlig fehl am platz dieser Vorwurf. Es stellt sich die Frage kann man Architektur verurteilen? Es wird immer \"NS-Stil\" gesagt. Was man beschämend finden sollte ist das man über die herrliche und außerordentlich beeindruckende Architektur Albert Speers herzieht mit einer Bezeichnung \"NS Stil\". Ja das ist das einzige was beschämend ist. Wenn man nämlich genau hinsieht zeigt Albert Speers geplantes Germania und seine Architektur große Ähnlichkeit mit der amerikanischen historischen Architektur \"Federal Reserve Building\" in der USA an oder das Capitol. Der jetzige Präsident Barack Obama hat seine Amtseinführung gebaut auf den Stufen des Capitols! Das Capitol wurde einst von Sklavenhand erbaut. Fragt da jemand heute nach? findet man das vulgär? oder wie Sie es sagen beschämend? Genauso hätte man das abgerissene Haus des Fremdenverkehrs als Sitz für den Zentralrat der Juden einrichten können. Ein Grund mehr die Vergangenheit positiv zu bewältigen. Es steht ja heute noch das posener Residenzschloss in seinem Speer Umbau in Posen und fungiert als Kulturzentrum. Ich finde es eher geschmacklos leute als rechts oder geschmacklos zu verurteilen nur weil sie eine bestimmte Architektur beeindruckend finden und sie unterstützen. Wahrscheinlich sind die Mitarbeiter des Bundesministerium der Finanzen auch Holocaustleugner weil sie hinter Speer Neoklazistischen Bau arbeiten? ein Witz. Machen Sie sich mal Gedanken über ihre Aussagen.