Max
schrieb am 26. Mai 2009
um
22:53
Dieses Stadtschloss ist echt das dümmste was sich der Senat/Bundesregierung jemals getraut hat!!!
und das will in Berlin schon was heißen...^^
Selbst der Palast der Republik wäre sinnvoller gewesen, als ein altes Schloss neu aufzubauen und dann zu behaupten es wäre ernsthaft so etwas wie Geschichte oder ein gar ein Teil Berlins
Aber andererseits, müsste man das Geld sonst in solche Sachen wie Bildung oder so investieren. Da is sonen überdimensionales Cityklo natürlich die Rettung, nich, dass wir Steuergelder am Ende noch sinnvoll verwenden würden
Uwe Kaden
schrieb am 25. Mai 2009
um
19:59
Also, ich habe mich nun viele Wochen mit der geplanten Westwand des Schlüterhofs auseinandergesetzt. Nun bin ich mir ganz sicher, sie funktioniert nicht. Das Konzept des Italieners wird nicht aufgehen. Als bildliche oder grafische Darstellung sieht es ja ganz annehmbar aus. Versetzt man sich imaginär in den neuen Schlüterhof, wird man sich wundern! Die Moderne will weiterhin den Kontrast - nun gut, so sei es. Sie hat in dem Moment aber gegen Schlüter verloren, in dem sie sich weiterhin dem Ornament verweigert. Fast militant abwehrend steht die neue Westwand dem Spiel des Barock gegenüber. Sie verweigert sich dem Spiel ihrer Ahnen. Weiterhin und starr und kompromisslos. Sie greift mit der Kampfeslosung eines Adolf Loos das an, was wir in unseren Herzen bewahrt haben: nämlich das Schöne unserer Väter. Die Moderne, wie sie das 20. Jh. geprägt hat, hat nicht dazugelernt. Und an ihrem Unvermögen ist sie für alle sichtbar auch gescheitert. Ein gescheitertes Modell will es mit Schlüter aufnehmen? Nicht einmal für einen Rahmen oder Mantel des Barock wird sie tauglich sein. Ich werde dafür beten, dass diese Wand so nie gebaut wird. Es ist einfach eine Beleidigung, eine Attacke auf Schlüter, die sich rächen wird. Der Schlosshof wird keine Ruhe finden in diesen schlingernden ästhetischen Proportionen. Die Schieflage werden alle schmerzlich erfahren, die einmal den Hof besuchen werden.
H. Wegener
schrieb am 16. Mai 2009
um
13:25
Ich finde es gut, dass das Schloß wieder gebaut wird! Ich finde auch, dass man es nicht modern bauen sollte.
Kreuzberger
schrieb am 12. Mai 2009
um
0:15
@ Nachdenklicher & Herr Grumbkow: Ich werde die nächsten Wochen nicht mehr zum Kommentieren kommen, weswegen ich Sie einladen möchte, die Gelegenheit zu nutzen, Ihre Vorstellungen noch einmal ungestört zu präzisieren.
Das allgemeine Interesse an diesem Gästebuch scheint etwas nachgelassen zu haben. Vielleicht können Sie wieder etwas Bewegung in die Diskussion bringen. Viel Erfolg!
Kreuzberger schon wieder, sorry!
schrieb am 4. Mai 2009
um
23:49
PS: @ nachdenklicher:
Tun Sie mir bitte einen Gefallen und meditieren Sie einmal über den Begriff \"Bauhaushistorismus\".
Herr Delattre hat ihn in einem sehr lesenswerten Kommentar(1712) angeführt.
Kritiker
schrieb am 4. Mai 2009
um
21:10
Wie kann man ernsthaft den Bau eines mindestens 500 Mio teuren Gebäudes in Erwägung ziehen? Gerade jetzt in Zeiten der Krise. Nein, das kann nicht im Sinne des Landes sein. Nicht im Sinne des Volkes. Wie viel Kindergärten könnte man dafür sanieren? Wie viel Schulen besser ausstatten? Aber ist das Projekt noch zu stoppen? Wohl nicht und das ist sehr schade. Wer für soetwas ist kann nur egoistisch sein.
Kreuzberger
schrieb am 4. Mai 2009
um
16:43
Allzu Nachdenklicher:
Der Barockstil war eine Weiterentwicklung des Manierismus, welcher Ende des 16. Jh. aus der Renaissance entstand. Anfang des 18. Jh. verfeinerte er sich zum sogenannten Rokoko. Es gibt also eine direkte Entwicklungslinie von der Renaissance bis zum Beginn des Klassizismus, der wiederum auf die Antike zurückgriff, diesmal verstärkt auf die griechische, teils auch auf Ägypten.
Meine von Ihnen zitierte Feststellung bezog sich natürlich nicht auf die Zeit um 1700, sondern auf die Gegenwartsarchitektur, deren Blutleere einen baldigen Kollaps befürchten bzw. erhoffen läßt.
Es war mir übrigens nicht bewußt, daß Sie hier so etwas wie ein Provokationsmonopol beanspruchen und nehme meine ungeheuerliche Unterstellung, Ihre Einrichtung betreffend, selbstverständlich umgehend zurück! Mea culpa!
Brandenburger Tor
schrieb am 4. Mai 2009
um
15:35
Hallo!
Ich bin aus Italien und habe ein paar Semester in Berlin studiert. DEr Plan das Schloss wieder neu zu bauen finde ich sehr gut. Es ist eine ehre auch für mich, dass Stella das Schloss bauen wird. Berlin ist eine tolle Stadt und wird immer besser und schöner!
nachdenklich
schrieb am 4. Mai 2009
um
12:26
@Kreuzberger:
(1718) „Auf dem Gebiet der Restaurierung ist es inzwischen allgemeiner Konsens, fehlende Partien eines wiederherzustellenden Objekts entweder nach Originalvorgaben zu rekonstruieren“ …
(1723) „Man könnte wohl jede Menge Beispiele aufzählen, in denen von alten Bauten nur noch die Fassaden existieren.“ …
- Hm, und wo ist jetzt die Fassade des Berliner Schlosses, an welcher man fehlende Partien ersetzen könnte?
@Kreuzberger:
„Die Renaissance war anfangs purer Historismus.“ …
„Der Klassizismus war dasselbe.“ …
„Immer wenn sich ein Stil festgefahren hatte, wurde tabula rasa gemacht und wieder bei Null angefangen: Bei den Vorgaben der Antike.“
- Hm, und das war um 1700 auch so? Steht denn der Barock am Anfang oder am Ende einer Entwicklung, die als eine Wiedergeburt der Antike bezeichnet wird?
@Kreuzberger:
„Muthesius wandte sich gegen den ausufernden Historismus seiner Zeit, der mit seinen stilistischen Vorbildern nur noch entfernt etwas zu tun hatte. Jeder Flohmarktbesuch beweist, wie Recht er hatte: Gründerzeitlicher Designmüll ohne Ende.
Was hat das aber mit der Rekonstruktion des Schlosses zu tun??? „
Der Historismus war in dieser Zeit E. 19.Jh. nicht zuletzt die Rückbesinnung auf vergangene Größe, mit der Gotik als vermeintlich „Deutschem Stil“ sollte im 19. Jh. auch an ein nationales Gefühl appelliert werden, und stand am Ende schon konträr zu einer Entwicklung, die äußerlich nicht mehr verstecken, nicht mehr „Theater“ spielen wollte, und eine Einheit in der Konstruktion, und ihrem Ausdruck sah.
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Werkbund
http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Muthesius
http://www.landesausstellung1905.de/index.php?id=128
@Kreuzberger „So langsam bekomme ich den Eindruck, das häusliche Ambiente des Nachdenklichen ist vollgestopft mit Palast-der-Republik-Devotionalien. “ (1727)
Es tut mir Leid, aber Sie äußern sich sehr persönlich, ohne Grund. Sie selbst hatten ja weiter unten versucht einen Dialog zu führen (ab Nr.1993). Sie wissen sehr genau woher mein Standpunkt kommt. Sie argumentieren manipulativ, oder gar nicht, Sie können nicht auf weiter unten gemacht Äußerungen eingehen.
Diese „Gästebuchdiskussion“ führt zu nichts, da ja scheinbar mit Halbwissen, und nicht belegbaren Aussagen abgelenkt werden soll, von einer, ganz einfach, nicht zu Ende gedachten Idee, in die man aber schon Zeit, Geld und Herzblut investiert hat. Man hat das Gefühl, dass hier dazu extra abgestellt wird, um ja immer „positive“ Reaktion an dieser Stelle zu dokumentieren.
Ist es da noch möglich etwas zu erkennen? Wie objektiv kann man denn dann bei sich selbst noch sein?
Kreuzberger
schrieb am 3. Mai 2009
um
16:16
Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen. In Ihrem Fall geht das aber in Ordnung.
Ich freue mich, daß Sie vernünftig geworden sind und versichere Sie natürlich auch meiner Unterstützung bei Ihrem kühnen Vorhaben! 🙂
Knutsen
schrieb am 3. Mai 2009
um
15:46
Meine Unterstützung hätten Sie! 🙂
Grumbkow
schrieb am 3. Mai 2009
um
11:01
Ich habe eine Vision! Wenn wir nun ab nächstem Jahr die drei Schlossfassaden kriegen und wenn dann auch noch das Marienviertel gleich nebenan auf alten Grundrissen wieder bebaut werden soll, dann sollte in der Rathausstraße eigentlich auch das historische Grumbkowsche Haus wieder mit aufgebaut werden. Das müsste ja wohl drin sein! Immerhin war Friedrich Wilhelm v. Grumbkow zu Zeiten des Soldatenkönigs mal Generalfeldmarschall und auch sonst ein ziemlich hohes Tier in Berlin. Das können Sie nachlesen.
Dieses Haus von den Dimensionen eines Stadtpalais stammte im Kern aus dem 16. Jahrhundert und wurde dann in den 20er Jahren des 18. Jahrhunderts von keinem Geringeren als dem Schlossbaumeister Martin Heinrich Böhme umgestaltet, bzw. von seinem Schüler Johann Friedrich Grael, das ist noch nicht ganz klar. Der Umbau ging jedenfalls so weit, dass das Gebäude lange Zeit als das „Grumbkowsche Haus“ bekannt war. Barock vom Feinsten, voll auf Augenhöhe mit den neuesten Veränderungen am Stadtschloss! Da kann man doch nicht Nein sagen!
Was denn? Sie halten das für Polemik? Oder für einen billigen Versuch von Selbstbeweihräucherung? Sie finden, dass die Kompensation privater Minderwertigkeitskomplexe hier nichts zu suchen hat, jedenfalls nicht wenn Steuergelder im Spiel sind? Finde ich auch. Aber selbstverständlich liegt der Fall hier völlig anders. Hier geht es um die Neubelebung des alten Herzens von Berlin. Und es geht um die Glaubwürdigkeit des „Schlosses“ in seinem städtebaulichen Umfeld! Und da gehört das Grumbkowsche Haus natürlich dazu, sowohl architektonisch als auch unter historischen Gesichtspunkten.
Keine Ahnung, wozu man es braucht. Oder wer es bezahlt. Aber wir wollen doch diese einzigartige, geradezu historische Chance nicht durch Erbsenzählerei und profanes Nützlichkeitsdenken kleinreden! Dafür ist jetzt wirklich nicht die Zeit! Wir brauchen Visionen, die bis zum ersten Spatenstich halten! Also, habe ich Ihre Unterstützung? Nein? Warum denn nicht? Das würde ich wirklich gerne hören!
Kreuzberger
schrieb am 2. Mai 2009
um
22:53
Die Diskussion über den Historismus hatten wir bereits.
Die Renaissance war anfangs purer Historismus. Gut, daß die angesagten Gotikbaumeister diesem Rückfall in die Geschichte nicht gleich den Garaus gemacht haben! Der Klassizismus war dasselbe. Immer wenn sich ein Stil festgefahren hatte, wurde tabula rasa gemacht und wieder bei Null angefangen: Bei den Vorgaben der Antike.
Auch heute wird wieder vermehrt an den Klassizismus angeknüpft, wie übrigens auch Muthesius als Architekt eher diesem Stil zugewandt war als der damaligen Moderne.
Als Mitte des 19. Jahrhunderts der Kölner Dom vollendet wurde, war das Ausdruck der damaligen Mittelalterbesessenheit, die die industrialisierungsgeschockten Kulturträger pflegten. Tatsächlich gab es auch bald \"gotische\" Fabrikhallen, \"gotische\" Dampfmaschinen und \"gotische\" Interieurs. Grober Unfug natürlich, aber aus heutiger Sicht nicht ohne Charme. Befürchten Sie nun durch die Rekonstruktion des Schlosses ein Umsichgreifen des Barock?
Es wird garantiert keinen Trend zu barocken Autos, Handys oder Bürogebäuden geben. Die Klientel für geschmacklose \"Stilmöbel\" wird sich dadurch nicht vergrößern und der Lauf der Architekturgeschichte wird nicht umgekehrt werden.
Unter Historismus verstehe ich das unreflektierte Aufgreifen historischer Versatzstücke für kommerzielle Zwecke. Fragen Sie einmal die marktführenden Hersteller \"barocker\" Bilderrahmen nach den historischen Vorbildern ihrer Erzeugnisse. Diese Leute haben Null Ahnung von Stilgeschichte!
Was die Spreeseite des Entwurfs betrifft, bin ich vollkommen Ihrer Meinung, aber noch einmal: Was hat Historismus mit der fundierten und sachgerechten Rekonstruktion dieses Bauwerkes zu tun?
S.Hartmann
schrieb am 2. Mai 2009
um
12:47
Dieses Zitat stammt aus seinem Buch \"Kleinhaus und Kleinsiedlung\". Das Zitat steht im Zusammenhang mit der Formfindung für neue Kleinsiedlungen, die seiner Auffassung nach die Traditionen der alten Dörfer aufgreifen sollen. In dem Zusammenhang weist er aber strikt darauf hin nicht in ein romantisches kopierendes Bild zu verfallen, sondern nur die Mechanismen zu übernehmen, da neue Siedlungen andere Anforderungen haben als die alten Dörfer.
Um ein funktionierendes, schönes Ergebnis zu erhalten soll auf alte Traditionen zurückgegriffen werden, aber eine Kopie würde der Geschichte und der Gegenwart nicht gerecht werden.
Zum Thema Historismus: Der gepante Bau ist dem doch sehr ähnlich. Eine völlig neue Struktur/ Nutzung, verpackt im alten Stil.
Um den Städtebau zu schließen bedarf es keiner Barockfassaden, dafür ist die ähnliche Kubatur wichtig. Um ein neues Gebäude harmonisch einzupassen sollte die Materialwahl, Geschosshöhe, Fassadeneinteilung der umliegenden Gebäude respektiert und übernommen werden. Dies belässt aber die Freiheit die Innenhöfe ganz der neuen Nutzung anzupassen und die Fassade, den neuen Eingang der heutigen Verkehrs- und Besucherströme anzupassen.
Die Qualität der Spreeseite ist meiner Meinung nach völlig verschenkt. Ob mit dem aktuellen Entwurf oder der alten Ost-Fassade. Heutzutage sind Promenaden am Wasser ein Muss, eine Öffnung des Gebäudes hin zum Wasser(auch im EG) wäre wichtig.
Kreuzberger
schrieb am 1. Mai 2009
um
23:58
Muthesius wandte sich gegen den ausufernden Historismus seiner Zeit, der mit seinen stilistischen Vorbildern nur noch entfernt etwas zu tun hatte. Jeder Flohmarktbesuch beweist, wie Recht er hatte: Gründerzeitlicher Designmüll ohne Ende.
Was hat das aber mit der Rekonstruktion des Schlosses zu tun???
S.Hartmann
schrieb am 1. Mai 2009
um
23:46
Ich kann die Entscheidung der Politiker nicht angreifen, doch versuche auch ich die Beführworter einwenig zum nachdenken zu bewegen:
\"Eine äußerliche Nachahmung würde uns nicht zu dem verhelfen, was wir unserer Zeit schuldig sind. Denn alles was wir tun, kann, wenn es echt sein soll, nur ein Ausfluß unseres eigenen und damit des Wesens unserer Zeit sein. Um die guten Leistungen einer anderen Zeit zu erreichen, dürfen wir nicht deren Äußerlichkeiten nachahmen, sondern wir müssen das tun, was jene Zeit auch tat, nähmlich auf uns selbst vertrauend arbeiten; die selbstständige Gesinnung ist es, die echte Werke in die Welt setzt.\" Hermann Muthesius, 1918; Mitbegründer Deutscher Werkbund
Kreuzberger
schrieb am 30. April 2009
um
21:17
So langsam bekomme ich den Eindruck, das häusliche Ambiente des Nachdenklichen ist vollgestopft mit Palast-der-Republik-Devotionalien. 🙂
Ernst Ludwig
schrieb am 30. April 2009
um
16:00
Ach nachdenklich: Wenn man keine Argumente hat, wird man polemisch oder schlägt um sich mit seiner eigenen Unwissenheit. Ihre Logik ist doch: Weil Könige u. Kaiser Kriege hervorriefen waren sie schlecht, weil sie im Schloß wohnten, ist das Schloß schlecht.
Für Sie sind doch Monarchen gleichbedeutend mit Krieg, Unterdrückung und Zerstörung und ihre Repräsentativbauten deshalb Zeugnisse solcher Tyrannen. Also weg mit allen Schlössern der kriegstreiberischen Feudalherren und erst recht nicht wieder aufbauen. Das ist doch das Denken von Klein-Lisbethchen, geeignet für den DDR-Staatsbürgerkundeunterricht des ersten Schuljahres.
Wenn man so platt argumentiert, darf man sich nicht wundern entsprechende Antworten zu erhalten.
Im Übrigen, prüfen Sie wirklich einmal nach, wer in den letzten 200 Jahren die größten Verbrecher der Menschheitsgeschichte waren. Sie werden darunter viele finden, aber nicht in erster Linie Monarchen.
nachdenklich
schrieb am 30. April 2009
um
12:30
ernst ludwig (1715)
“betreffs der Kriegsbilder. Meinen Sie eine Republik hätte den Krieg verhindert? Schließlich war das sog. 3. Reich auch eine Republik. Es ist lächerlich, die Kriegsgreuel den \"Königen\" vorzuwerfen.“
Anhand solcher „Logik“ wird dem Leser einmal eindrucksvoll vorgeführt, worum es eigentlich geht. Pisa lässt grüssen! Mit der nicht zu Ende gedachten Idee, einer neuen Schlossfassade, welche ein Humboldtforum „umwickeln“ soll, setzt man eben ein Zeichen. Erst recht weil es nicht nur e i n e Geschichte dazu gibt.
Es geht auch nicht um das Wiederauffüllen eines entkernten Baues, nicht um Restaurierung. Das Problem ist, dass es ein Neubau ist. Fassade ist nicht allein Städtebau, der wird architektonisch in erster Linie von der Raumbildung, und dem Zweck, der Nutzung bestimmt werden. Es wird eine sinnentleerte Plastik aufgeführt, und man kann nur begrüßen, wenn ein neuer Entwurf so parodistisch wie möglich ausgeführt würde.
Dieser Bildungsnotstand, nicht zuletzt hervorgerufen durch das Nichtloslassen, wird mit der Verkennung dessen einhergehen was wir sind. Was für ein Absurdum, dass solche Ansinnen überhaupt politische Resonanz finden konnten.
Mit einem „Hausverstand“ kann ich natürlich alles begründen.
***
Kreuzberger (1716): „Wenn verbissene Schloßgegner schon solche unfairen Vergleiche ziehen müssen, weil ihnen die Argumente ausgehen, ist das eigentlich ein gutes Zeichen.“ …
Das soll der Leser selbst erst einmal nachvollziehen: (1993,1996, 1998, 1701, 1703 …)
Ironie: Die Neubauten am Potsdamer Platz, die Bauhausarchitektur, sind ja ach so unmenschlich, die Moderne in einer Sackgasse, da können wir von einer barocken Fassade viel lernen, und sie bietet uns so viele Gestaltungsanregungen für die Zukunft.
Sind das Argumente? – Ach ja, das Bauen wird dadurch ja noch effizienter! Wieviel Quadratmeter bewohnt denn der Leser? Ist er Singel? Möchte er nicht zurück in eine „Einzimmerwohnung“ zusammen mit mehreren Generationen?
Man solle doch lieber einmal wirklich auf unten gemachte Äußerungen eingehen, als hier rosa Brillen zu verteilen. Wir sind Schuld, wenn die Politik es ermöglicht, Architektur errichten zu lassen die nicht gefällt. Und kann man leichthin, ohne sich mit allen Aspekten auseinandergesetzt zu haben, etwas sagen?
Kreuzberger
schrieb am 29. April 2009
um
12:32
Der Wettbewerb für ein Wiedervereinigungsdenkmal auf dem Sockel des abgerissenen Reichsgründungsdenkmals ist also gefloppt, wie ich der heutigen Zeitung entnehme. Kein einziger Entwurf war überzeugend genug ausgefallen, wenigstens in die engere Auswahl zu gelangen.
Es wird wohl kein Reiterstandbild Helmut Kohls dabeigewesen sein, wie er als strahlender Ritter einen roten Drachen niederreitet, aber man kann sich schon vorstellen, daß die Aufgabenstellung die Teilnehmer einfach überfordert hat.
Vielleicht ist der Alex als historisches Umfeld für ein solches Vorhaben auch viel besser geeignet.
Und vielleicht sollte man den alten baulichen Zustand des Denkmals einfach wiederherstellen, ohne Wilhelm I. und ohne patriotische Zutaten. Als Treffpunkt für Touristen, mit Informationsmöglichkeiten und Gastronomie.