Kreuzberger
schrieb am 16. Juni 2009
um
20:31
@Isidor
Auf die Gefahr hin, hier als Ihr Echo zu erscheinen, möchte ich dennoch Ihren netten Kommentar (1821) dick unterstreichen!
Ansonsten werde ich künftig dem leuchtenden Beispiel Herrn Grumbkows und des Nachdenklichen folgen und jedes meiner Worte auf die Goldwaage legen, bevor ich sie einer breiteren Öffentlichkeit zumute! 🙂
Aber zurück zur Diskussion:
Nachdenklich hat wieder die \"Schnörkel\" im Visier. Aha!
Karl
schrieb am 16. Juni 2009
um
18:49
\"Mit diesem Beschluss werden ja sogar Ausbildungsinhalte konterkariert!
Auf das angeeignete Wissen, von der Allgemeinheit mitfinanziert, möchte man scheinbar nicht zurückgreifen. Eigentlich ist eine Zeit vor den Wahlen günstig, um auf Mißstände hinzuweisen.\"
Das sehe ich genauso. An den Hochschulen hat sich ein höchst bedenklicher, realitätsferner Mikrokosmos entwickelt und das auf dem Rücken der Allgemeinheit (Nachwuchsarchitekten mit eingeschlossen).
nachdenklich
schrieb am 16. Juni 2009
um
16:55
Liest man einmal die letzten Abschnitte, und vor allem das Material (ua. in Nr.1811), gewinnt man eigentlich einen ganz guten Überblick, aber bekommt auch Hintergründe aufgezeigt, die einen Anreiz bilden können, sich nicht nur oberflächlich mit diesem Schlossfassadenprojekt auseinanderzusetzen.
Eigentlich wäre es wichtig, dass die Debatte zügig wieder auf den Tisch kommt, aber nicht nur wegen der finanziellen Situation, sondern hauptsächlich um über Alternativen nachzudenken.
All jene, die sich für unsere Hauptstadt mehr wünschen als diesen Nachbau, welcher obendrein Zweifel aufkommen lassen würde, welchen Geist unsere Gesellschaft tragen möchte, müssten eine Form finden, wie sie gemeinschaftlich diesem Wunsch eine Richtung geben könnten.
Diese Seite ist sicher ein sehr gutes Beispiel: http://www.kein-schloss-in-meinem-namen.de/
Gibt es eigentlich weitere Schritte?
Im Moment erleben wir, wie Studenten demonstrieren, um die Situation an den Hochschulen zu verbessern. U.a. das Bachelor-Master-System gerät in die Kritik, aber mehr noch die knappen Studienzeiten, die keine Möglichkeiten mehr lassen, sich mit seinem Wissen für gesellschaftliche Aufgaben einzusetzen. Man spricht von einer „Verschulung“ des Studiums. Geisteswissenschaftliche Studiengänge sollen z.T. von Hochschulplänen gestrichen werden.
Ich sehe da eigentlich einen direkten Zusammenhang zur Schlossdebatte.
Ein verschultes Studium, und eine einseitig technologieorientierte Sichtweise auf unsere Umgebung, sind vermutlich mitverantwortlich für die eingetretene Situation, die in dem Beschluss des Bundestages kulminiert, die alten Schlossfassaden nachbauen zu lassen.
(„Schnörkel“ = schön = Kunst)
Mit diesem Beschluss werden ja sogar Ausbildungsinhalte konterkariert!
Auf das angeeignete Wissen, von der Allgemeinheit mitfinanziert, möchte man scheinbar nicht zurückgreifen. Eigentlich ist eine Zeit vor den Wahlen günstig, um auf Mißstände hinzuweisen.
Isidor
schrieb am 16. Juni 2009
um
10:31
Die Höflichkeit sollte immer gewahrt werden, aber wie Sie selbst sagen, ein gewisses Maß an Polemik muss erlaubt sein und das wurde mit dieser harmlosen Bemerkung auch nicht überschritten. Etwas anderes ist es mit persönlichen Angriffen oder unverschämten Behauptungen, wie ich sie mir einige Male von nachdenklich anhören musste, wenn ihm die Argumente ausgingen. Vielleicht lesen Sie sich nochmal einige Kommentare durch und entscheiden dann, ob Ihr Schützling wirklich Ihrer Hilfe bedarf.
Mich zum Echo von irgendjemandem zu degradieren ist übrigens so ein persönlicher Angriff.
Grumbkow
schrieb am 16. Juni 2009
um
6:01
Schön, dass Sie beide sich so einig sind. Glauben Sie, das gibt Ihnen das Recht, sich hier öffentlich über die Beiträge anderer Gästebuch-Autoren lustig zu machen? Was meinen Sie, was ich mir alles verkneife an Kommentaren? Und wie lange schon! Der eine versucht, seinen Standpunkt deutlich zu machen, der andere kapiert es nicht. Diese Erfahrung machen nicht nur Sie allein. Wenn dieses Gästebuch oder einzelne Autoren Ihre Geduld überstrapazieren sollten, will ich Ihnen empfehlen, sich einfach mal zwei Tage zurückzuhalten. Aber bemängeln Sie nicht dauernd die Toleranz der anderen.
Jetzt dürfen Sie was sagen. Von mir aus auch beide, Kreuzberger und sein Echo.
Isidor
schrieb am 15. Juni 2009
um
21:30
Sie sprechen mir aus der Seele 🙂 Außerdem: Wer keine Kritik verträgt, sollte nicht andauernd provozieren.
Kreuzberger
schrieb am 15. Juni 2009
um
21:17
Grumbkow:
Es ist nicht so, daß ich Ihre Verärgerung nicht nachvollziehen könnte.
Ihr Vorwurf ist im Falle des \"Nachdenklichen\" jedoch vollkommen unangebracht.
Was meinen Sie, welches Maß an Contenance ich seit geraumer Zeit aufbringen musste, um mir das garstige Wort \"Klugscheisser\" nicht entschlüpfen zu lassen?
Grumbkow
schrieb am 15. Juni 2009
um
20:38
Nichts gegen eine ordentliche Portion Polemik. Aber diese Art von Häme ist unwürdig und feige, Kreuzberger.
Kreuzberger
schrieb am 15. Juni 2009
um
20:34
Er versucht es ja schon ganz verzweifelt, aber keiner versteht ihn! Zu dumm! Nicht die Situation, sondern wir! 🙁
Karl
schrieb am 15. Juni 2009
um
17:33
\"nicht gedacht hätte, dass sie den Menschen damit keinen Gefallen tun.
Jeder, selbst ich, muss doch zugeben, dass ich über Dinge, mit denen ich mich nur wenig oder nicht auseinandergesetzt habe, auch nur unzureichend Bescheid weiß.\"
Lassen Sie uns teilhaben an Ihrem Wissen!
nachdenklich
schrieb am 15. Juni 2009
um
17:05
Hallo Melanie, der bildhafte Ausdruck „schwülstige Fassade“ ist nur eine Reaktion, auf die weiter unten gemachten Äußerungen hinsichtlich einer „architektonischen Entwicklung“ in der Zukunft, so als ob mittels Barockfassaden die Probleme gelöst werden könnten, die sich der Architektur stellen.
Wenn Sie das Interview gehört haben (Link), dann erkennen Sie, dass auch Sie wie dort dargelegt argumentieren, so in etwa, - weil man moderne Architektur kennt, die scheinbar schlecht ankommt, ist es besser eine Schlossfassade zu wiederholen. Gibt es keine Alternativen? Wie sensibel wäre eine Schlossfassade?
Wenn Sie den Links einmal nachgehen, in Nr.1811, gibt es Informationen darüber, was Städtebau eigentlich ist.
Warum sagen denn die hier Anwesenden nicht wer sie sind, oder wer sie nicht sind?
Es fällt doch sofort auf, dass diese von bestimmten Dingen nichts wissen, die Sie aber in jedem Buch zum Thema nachlesen könnten, dass Sie in einer guten Bibliothek finden würden, erst recht in einer Hochschulbibliothek. Das meine ich mit Bildung, diese ist aber nicht nur in Büchern zu finden, wäre aber eine Grundlage. Mit jedem Wort offenbaren sich jene doch, dass sie sich nie mit Fragen der Baukultur auseinander gesetzt haben.
Vermutlich hat man schon eine Menge Spenden investiert, bzw. hat Verpflichtungen gegenüber Spendern, die sich aber nicht erfüllen lassen, weil man vorher nicht gefragt hatte, oder nicht gedacht hätte, dass sie den Menschen damit keinen Gefallen tun.
Jeder, selbst ich, muss doch zugeben, dass ich über Dinge, mit denen ich mich nur wenig oder nicht auseinandergesetzt habe, auch nur unzureichend Bescheid weiß. Wenn ich aber nichts weiß, muss ich alles glauben. Auch das, was man den Menschen hier einreden möchte.
Melanie
schrieb am 15. Juni 2009
um
13:38
\"Im Übrigen werden sich allein aus finanziellen Gründen, und der politischen Wirklichkeit, mit Schwulst überzogene Fassaden nicht etablieren.\"
Lieber \"Schwulst überzogene Fassaden\" als schwülstige Augen (vom Glitzerfassaden gucken) 🙂
Wieso glauben Sie eigentlich, dass es uns darum geht \"Schwulst überzogene Fassaden\" zu etablieren? Es geht vielmehr darum, dass man allgemein (an)erkennt, dass verschiedene Orte und städtebauliche Situationen auch verschiedene Herangehensweisen erfordern und dass die architektonische Sprache Bezug nehmen soll auf den jeweiligen (hochsensiblen) Ort.
Isidor
schrieb am 15. Juni 2009
um
12:22
\"Im Übrigen werden sich allein aus finanziellen Gründen, und der politischen Wirklichkeit, mit Schwulst überzogene Fassaden nicht etablieren.\"
Reißen Sie sich doch bitte etwas zusammen, lieber nachdenklich, denn Sie wissen ja: Das Thema sollte erst einmal entemotionalisiert werden! 😉
Zudem sollten Sie sich endlich mal eine neue Masche einfallen lassen, anstatt alle Rekonstruktionsbefürworter weiterhin als dumm und ungebildet darzustellen (\"Wie in dem Beitrag erkannt, ist es eben so, dass eine bestimmte Bildung in gewisse Kreise nicht vorgedrungen ist.\"). Wollen Sie uns im Übrigen diese Links tatsächlich als objektive Quellen verkaufen? Dass ein Architekt, zudem ehemaliger Chipperfield-Mitarbeiter und Mittäter beim \"Masterplan Museumsinsel\", gegen eine Rekonstruktion des Stadtschlosses ist, wird wohl niemanden aus den Socken hauen. Auch Philipp Oswalt, der sich seit Jahren mit fanatischem Eifer gegen dieses Wiederaufbauvorhaben wendet, hat nichts vorzubringen als schmierige Verleumdungen und unhaltbare Vorwürfe gegen den Schlossverein. Dieser Architekt, der alles tut für ein wenig mediale Aufmerksamkeit, schreckt auch vor juristischen Anklagen, für die er keinerlei Beweise hat, und persönlichen Angriffen gegen Herrn von Boddien nicht zurück, um das ganze Projekt irgendwie zu diffamieren und sich selbst zu profilieren. Dieser Mann ist, meiner Meinung nach, überhaupt nicht ernst zu nehmen.
Hier haben Sie einen kurzen, aber treffenden Artikel aus dem hiesigen Archiv:
http://berliner-schloss.de/de/Pressespiegel/Destruktive_Kritik.htm
nachdenklich
schrieb am 15. Juni 2009
um
10:35
Für den Leser ist es sicher besser, dass gesamte Interview selbst zu hören, als durch unneutrale Brillen gefiltert.
Hier ist noch einmal der Podcastlink zu dem Interview von Deutschlandradio Kultur:
(Kopieren Sie Links in Ihre Adressleiste.)
[audio src="http://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2009/06/11/drk_20090611_1109_1e66f760.mp3" /]
Wie in dem Beitrag erkannt, ist es eben so, dass eine bestimmte Bildung in gewisse Kreise nicht vorgedrungen ist. (Im Übrigen werden sich allein aus finanziellen Gründen, und der politischen Wirklichkeit, mit Schwulst überzogene Fassaden nicht etablieren.)
Es ist sicher einmal hilfreich Zugang zu Informationen, wie das Interview, zu schaffen, die aus diesem engen Kreis herausführen.
Auch kann der Leser einmal darüber nachdenken, inwieweit die Angst vor Wählerverlust seitens der Volksvertreter schon zu Fehlentscheidungen geführt hatte, und hat.
Ein weiteres Interview in der FAZ:
http://www.faz.net/s/RubCC21B04EE95145B3AC877C874FB1B611/Doc~
E3F97EAE99BAD4C26907BC3A70E641AD2~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Etwas zur Arbeitsweise des Fördervereins:
http://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Gerichtsurteil_gegen_Berliner_Schloss-Verein_665943.html
http://www.urbancatalyst.net/downloads/KritikFoerdervereinSchloss.pdf
http://schlossdebatte.de/?p=79
***
Einmal darüber nachdenken sollten auch die Vertreter der Fakultäten, besonders natürlich die der Architektur, Geschichtswissenschaften, und all jener, die sich mit unserer Gesellschaft auseinandersetzen. Tangierung gibt es in vielerlei Hinsicht.
Studenten sollten sich angesprochen fühlen, um einmal gut organisierte Aufklärung zu leisten, damit das, was allgemeiner Stand bezügl. Forschung, Wissenschaft, und damit reflektiert in Kunst und Kultur auch in unserem Land zum Tragen kommt. Diese Gegenwartsangst, wie sie auch hier im Gästebuch zum Ausdruck kommt, behindert in vielen Bereichen.
Kreuzberger
schrieb am 15. Juni 2009
um
0:34
@Rainer S.:
Geschichte ist die Summe des Geschehenen, unabhängig davon, was an zeugenden Artefakten erhalten ist. Der Palast der Republik ist deshalb nicht weniger Geschichte als das zukünftige Schloßgebäude. Wer sich wirklich für Geschichte interessiert, liest deswegen Bücher und verläßt sich nicht auf den rein visuellen Eindruck seiner Umgebung.
(Ich werde jetzt mal versuchen, nicht schon wieder doppelt zu posten. Diesmal klappt´s!)
Edelmann
schrieb am 14. Juni 2009
um
20:29
\" Eine Grünfläche! So etwas ist immer mehr Wert für die Erholung gestresster Großstädter und Urlauber (bei der Nähe zu den gerade noch besuchten Museum neben an)als jedes \"Schloss\" oder \"Lampenladen\" oder \"...\" \"
Bei Sonnenschein auf einer Wiese zu liegen ist toll und sehr entspannend, aber diese Möglichkeit habe ich auch im Lustgarten oder im Monbijoupark. Wenn ich spazieren gehen möchte, fahre ich mit der neuen U5 ein paar Stationen Richtung Westen und bin innerhalb kürzester Zeit im Tiergarten, ein Steinwurf entfernt sind noch der Platz der Republik und der Spreebogenpark. Es gibt also genügend Orte in der Nähe, wo man die Art Entspannung findet, die Sie sich vorstellen.
Ich hingegen empfinde z.B. auch einen Museums- oder Bibliotheksbesuch als entspannend. Das Humboldtforum ist somit kein Verlust an Erholungsfläche, sondern viel mehr eine Veredelung dieser...und zwar eine sehr schöne... 😉
Rainer S.
schrieb am 14. Juni 2009
um
18:09
Geschichte wird gemacht! ...
Ich finde, dies ist die Frage! Wird Geschichte gemacht? Oder versucht man hier Geschichte zu etablieren wobei man einen anderen Teil der Geschichte ignoriert.
Mir ist das Hauptargument durch aus bekannt. Dasist für mich auch der Grund wenn ein Schloss dann eines mit \"originaler\" Fassade!
Ich finde aber auch das hier die Frage stellt: Wo bleibt die Stadtentwicklung die der Geschichte würdig wird? Berlin \"arm aber sexy\" wie Stadtväter behaupten sollte mutig genug sein über echte Alternativen nach zu denken.
Kreuzberger
schrieb am 14. Juni 2009
um
11:41
@Restitutor:
Keine Atempause. Geschichte wird gemacht! Es geht voran! 🙂
Kreuzberger
schrieb am 14. Juni 2009
um
11:40
@Restitutor:
Keine Atempause. Geschichte wird gemacht! Es geht voran! 🙂
Kreuzberger
schrieb am 14. Juni 2009
um
11:38
Eine Grünfläche wird ja demnächst zu bewundern sein.
Das wichtigste Argument für den Wiederaufbau, das du wohl übersehen hast, ist aber die Wiederherstellung des Stadtbildes.
Die Straße Unter den Linden und die Museumsinsel brauchen dieses Gebäude, um wieder zu dem historisch gewachsenen Ensemble zu werden, das es seit Jahrhunderten war.
Auf der östlichen Spreeseite gibt es genügend Grün, um alle zufriedenzustellen, die im Zentrum einer Großstadt unbedingt ländliche Idylle geboten haben möchten. Zudem ist der Tiergarten nicht weit.
Was das Argument mit der \"glorreichen & glanzvollen\" Zeit betrifft, wird das Schloß niemanden dazu verführen, Herrn v. Boddien zum Kaiser auszurufen, ebensowenig wie es die Pyramiden von Gizeh vermögen, die Ägypter für die Wiedereinführung der untergegangene Pharaonendespotie zu begeistern.