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Wilhelm von Boddien

 

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3002 Einträge
salsero schrieb am 1. Oktober 2009 um 12:31
Richtig! Wenn schon das Schloss neu aufgebaut wird, dann auch vollständig, nicht nur mit einer Hauptkuppel sondern auch mit den beiden kleineren Kuppeln an den Seiten. Ohne den hässlichen Betonklotz und mit allen Innenräumen in den Maßen/Ausmaßen, wie es vorher war. Man darf um himmelswillen eine solch einmalige Gelegenheit, das Schloss in seiner Gänze und möglichst originalgetreu wiederherzustellen, nicht wegen Sparsamkeit oder zeitweiligem Geldmangel versäumen. Bei der Dresdner Frauenkirche war das auch anfangs das Argument der Gottlosen und Kulturlosen; und wie reich wurde und wird heute noch gespendet und wie glänzend steht Dresden heute weltweit da mit seiner neuen alten Frauenkirche. Das Kuppelkreuz sogar aus dem Englischen Königshaus. Wenn unbedingt anfangs gespart werden muss, dann können ja die Innenräume zunächst zwar in den historisch getreuen Ausmaßen wiederhergestellt werden, allerdings erst einmal ohne die Innenauskleidung. Jedenfalls erhält man sich so die Möglichkeit, zu späterer Zeit auch innen alles wieder möglichst originalgetreu herstellen zu können, wenn die Grundrisse wieder stimmen. (siehe Bernsteinzimmer) Aber ich bin fest überzeugt, dass auch dem Neuaufbau des Berliner Schlosses ausreichend Gelder zufließen werden. Und stellen wir uns in Wort und Tat denen entgegen, die da herumposaunen, es sei gut, Altes mit neuen Elementen zu verbinden und das Schloss mit einer Stahlbetonseite abzuschliessen. Welcher Unfug ist denn das? Stahlbeton hat ganz andere Baummöglichkeiten als die seinerzeit beim Schloss verwandten Materialien: Stein, Eisen und Ziegel. Stahlbeton kann ganz andere Weiten überspannen und passt vom Material von seiner Struktur nicht als fassadengestaltendes Element hierhin. Also, nichts weglassen, alles so wieder wie es war, damit auch spätere Generationen die Schönheit dieses einmaligen städtebaulichen Ensembles von Stadtschloss, Berliner Dom, Werderscher Kirche, Kronprinzenpalais, Zeughaus und Museeumsinsel ungestört geniessen können Das war das Wort. Meine Tat: ich bin dabei einen Vesammlung zu organisieren mit einem Vortrag eines Professors für Bauhistorie um Spendengelder für das Berliner Schloss zu sammeln.
MitteinsHerz schrieb am 1. Oktober 2009 um 10:30
Hilfe, allein die grausame Vorstellung dessen torpediert augenscheinlich meine Fingerfertigkeit. :-/ Es sollte natürliche heißen: \"Hier vertut man die große Chance, eine \"Filetseite\" des Schlosses angemessen zu präsentieren, anstatt diese mit grober Baukastenarchitektur zu verstellen.
MitteinsHerz schrieb am 1. Oktober 2009 um 8:46
...ups, zu früh geschickt! @Kreuzberger Fortführen der Fassadenstruktur an der Spreeseite samt einer prächtigen Freitreppe als Anlegestelle. Das ist ein fantastischer Vorschlag. Jedem halbwegs funktionierenden Empfinden für baugeschichtlich, architektonische Schönheit, muss im \"Umschiffen\" der Museumsinsel der Anblick des Betonklotzes der geplanten Ostseite wie eine visuelle Watschen entgegenschlagen. Hier vertut man die große Chance, eine \"Filetseite\" des Schlosses mit grober Baukastenarchitektur zu verstellen.
MitteinsHerz schrieb am 1. Oktober 2009 um 8:30
@ratlos Der Nick scheint bei Ihnen Programm zu sein. Ich empfehle in allen drei Punkten die Konsultation eines Augenfacharztes. 🙂
Kreuzberger schrieb am 30. September 2009 um 17:46
Noch glänzt da nichts. Kommt aber noch. Nur Geduld! MitteinsHerz hat recht. Man sollte jetzt, da die Querelen um Stella eventuell zu zeitlichen Verzögerungen führen, nochmal überlegen, ob es überhaupt eines Architektenwettbewerbs bedarf. Gefragt sind vor allem Rekonstrukteure, Kunstgeschichtler und Architekturhistoriker und keine Kreativen, die hier irgendwelche Duftmarken hinterlassen wollen. Überraschenderweise ist man ja nun vollkommen von den aufgefundenen Fundamenten überrascht und schon geht die Diskussion wieder los, was deren Erhalt wieder an Mehrkosten verursachen würde. Man sollte froh sein, diese zur baulichen Orientierung heranziehen zu können, man sollte sie soweit möglich erhalten und man sollte sie dort dokumentieren und überbauen, wo alles andere zu teuer würde. Aber Pragmatismus ist hier anscheinend nicht gefragt. Falls sich herausstellen sollte, daß der Kostenrahmen durch die Menge an Steinmetzarbeiten gesprengt würde, ließe sich die Fassade erst einmal schlichter gestalten, um die Ornamentik nach und nach einzufügen. Es muß doch möglich sein, Interims-Steinquader so zu verbauen, daß sie später herauszunehmen und durch skulpturierte Steine zu ersetzen sind. Die Spreefassade originalgetreu wiederaufzubauen wäre ja schön. Es gibt dazu, wie ich finde, nur eine einzige Alternative: Die Fortführung der Fassadenstruktur. Das wäre historisch nicht korrekt, aber authentischer als jede Neuinterpretation. Daß gerade die Wasserseite als öde Allerweltsfassade gestaltet werden soll, ist mir jedenfalls absolut schleierhaft. Warum wird hier nicht ein prachtvolle Schiffsanlegestelle mit breiter Freitreppe geplant? Fragen über Fragen...
ratlos schrieb am 30. September 2009 um 14:56
... Wessen wunderbarer Glanz? ... ... Was glänzt? ... Augen kuller ...
MitteinsHerz schrieb am 30. September 2009 um 10:13
Die ganze Diskussion pro/contra Wiederaufbau ist doch völlig sinnentleert, da keine Seite in der Lage sein wird, die andere vom vermeintlich \"Besseren\" zu überzeugen. Wir haben in unseren ehemals wunderschönen Städten schon derart viel Nachkriegsarchitekturfrevel und moderne, visuelle \"Zangengeburten\" ertragen müssen, daß ich es für meinen Teil leid bin, mich über den Sinn oder angeblichen Unsinn von Rekonstruktionen und Wiederaufbauten mit verbohrten Befürwortern der Moderne endlos, enervierend zu streiten; schon garnicht HIER, auf der Seite der Befürworter einer Wiederherstellung dieses wunderbaren Bauwerkes. Wir sollten vielmehr hier unsere Energie dafür verwenden, was man unternehmen kann, um den Wiederaufbau unbedingt möglichst nahe dem Original zu bringen; sprich Verhinderung dieses unsäglichen Spreeanbaus, dafür Rekonstruktion des Apothekerflügels, notfalls in einem späteren Bauabschnitt und darüber hinaus die Chance auf späteren Innenausbau gewisser Leiträume/sääle und Treppenhäuser nach Originalvorlagen. DAS sollte und MUSS ein Hauptaspekt der hier investierten Energie sein, denn glücklicher und dankenswerterweise unabwendbarer Fakt ist doch wohl, daß das Schloß zum Status Quo in mindestens seiner angekündigten, historisierenden Form GEBAUT WIRD! Punkt Ende Aus! Ich weiß nicht, warum es dann hier noch den einen oder anderen Andersdenkenden gibt, der diese Seite mit seinen haltlosen Forderungen nach moderner Architektur oder gar jetzt noch mit seinem sinnlosen Klagen über den \"Verlust\" des PdR zuschüttet. Also, HIER BITTE MIT ALLER KRAFT FÜR EIN WIEDERERSTEHEN DES WUNDERBAREN GLANZES IM HERZEN DIESER EINMALIGEN STADT!
Kreuzberger schrieb am 28. September 2009 um 19:21
Voll korrekt, bis auf die scheiß Fäkalausdrücke 😉
Carsten schrieb am 28. September 2009 um 12:57
Mit Interesse verfolge ich die Diskussionen über den Neuaufbau des Schloßes. Vom ersten Moment an, seit die Installation der Leinwände, hat mich die schönheit des Schloßes faßziniert. Geschockt war ich, das mal wieder das alte mit dem vermeindlich Modernen verbunden werden soll. Der Würfel sieht einfach nur scheiße aus und verschandelt jetzt schon vor Baubeginn das zukünftige Schloß. Baut doch einfach 1 zu 1 wieder auf und scheißt auf den modernen Zeitgeist.Das Schloß hat mehrere hundert Jahre überdauert und war bis zum Abriß achiktektonisch wunderschön, da muß man keine Experte ein. Die Architekten die den Würfel da hinstellen wollen hätte ich mal sehen wollen, gleiches bei der Frauenkirche in Dresden anzuwenden. Der Aufschrei wäre riesig gewesen. Und was ist mit der Postmodernen Kirche am Kuh-damm? sieht auch scheiße aus oder? Es wäre besser gewesen die Alte wieder aufzubauen, somit würde der Kuh-damm nicht so glanzlos wie heute dastehen. Aber das haben ja, zum Glück, ehemalige Westberliner Politiker zu verantworten, ich hoffe Sie sind heute mit Ihrer Entscheidung von Damals glücklich. Ich bin es nicht und viele andere auch nicht
Kreuzberger schrieb am 22. September 2009 um 22:25
Die Schönheit in der Kunst ist leider so wenig definierbar wie die Wahrheit in der Politik. Deswegen sind beide Begriffe ja auch eher verpönt. Einigermaßen eingrenzen lassen sie sich allerdings schon. Es genügt, das verbindende Schönheitsideal der östlichen Straße Unter den Linden und der Museumsinsel als Maßstab zu setzen, um Baustilen, die nicht in der Tradition der griechisch-römischen Antike stehen, nahezulegen, sich doch bitte woanders zu manifestieren.
salsero schrieb am 22. September 2009 um 13:26
Bravo Isidor! (Dein Text Nr.1925) Endlich jemand, der weiss, wie wichtig der Begriff \"Schönheit\" in der Architektur ist. Und Gott sei Dank haben gescheite Leut den Abriss des Palzzo Prozzo entschieden, der als Sinnbild eines diktatorischen Unrechtregimes keine Brechtigung hat, zu bestehen sondern hoffentlich bald dem Vergessen anheim fallen wird und wieder der besseren und wertvolleren Architektur den Platz freimacht. Es sind dieselben schlimmen Kleingeister und Gewalttäter, die seinerzeit das Stadtschloss in Berlin gesprengt haben und jetzt noch einem hässlichen, einfaltslosen, naiven Würfelbaukasten nachtrauern. Genau Wie die Taliban, die eine Buddastatue aus einer Bergnische sprengen, weil sie eine jahrtausendealte friedliche Religion wie den Buddismus fürchten. Schnell abreissen und sprengen das können sie, aber an die Stelle etwas kulturell Gleichwertiges und Schöners hinzustellen, das vermochten sie nicht. In Dresden fühlen sich Tausende Touristen aus aller Welt jeden Tag sehr wohl in der überragenden Architektur einer Semperoper, eines Zwingers, der Trinitatiskirche oder der Frauenkirche, die ebenfalls rekonstruiert wurde und die anstürmenden Zuschauermassen fast nicht bewältigen kann. Als Spende für die Frauenkirche habe ich bereits die 6. Uhr gekauft - für das Berliner Stadtschloss habe ich heute für einen Balluster gespendet und bin fest davon überzeugt, dass das neue Stadtschloss der Stadt Berlin und seinen Besuchern wieder Schönheit und Einheit in der Architektur zurückgeben wird, in der sie sich sehr wohlfühlen. Grüßle
Maus schrieb am 21. September 2009 um 14:12
Als Kunsthistoriker würde man die Sprengung der Schlossruine verurteilen, so wie ich auch. Ist auch ein Stück weit den zeitlichen Umständen geschuldet. Darum geht es aber nicht mehr. Allerdings wird kein seriöser Kunsthistoriker auf die Idee kommen alles wieder neu hinzubauen. (Begriff: \"historisch\") \"Wiedergutmachen\" läßt sich so wirklich nichts.
Kreuzberger schrieb am 20. September 2009 um 10:14
@Maus: Was hatte Ulbricht damals doch gleich gesagt? Mit der Kritik der Kunsthistoriker würde er schon fertig werden. Offensichtlich hat er sich da getäuscht, obwohl er das nun leider nicht mehr erleben kann. Ja, wir arbeiten auch sonntags 🙂
Maus schrieb am 20. September 2009 um 9:31
@Kreuzberger \"Das hört sich an, als ginge es hier noch einmal um die Sprengung des Stadtschlosses durch Ulbricht. Dieser barbarische Akt war tatsächlich ein Verbrechen an unserer Kultur, dessen Wiedergutmachung uns nun viele Hundert Millionen € kosten wird!\" Der Ideologe bei der Arbeit 😉
Kreuzberger schrieb am 19. September 2009 um 21:09
\"...wer sich den Werdegang einmal anschaut, gelangt einfach zu der Erkenntnis, daß ein Stück Zeitgeschichte mit sehr populistischen ideologischen Argumenten beseitigt wurde. Möglichkeiten, Geschichte zu verarbeiten wurden uns dadurch quasi genommen...\" Das hört sich an, als ginge es hier noch einmal um die Sprengung des Stadtschlosses durch Ulbricht. Dieser barbarische Akt war tatsächlich ein Verbrechen an unserer Kultur, dessen Wiedergutmachung uns nun viele Hundert Millionen € kosten wird!
Richtigsteller schrieb am 19. September 2009 um 19:32
Was “shade of architecture ruskin” (1927) bemerkt, schildert mit knappen Worten was wir gerade in Berlin beobachten können. Das muss man einfach ernst nehmen. Das Wort „Fake“ trifft es wohl, man kann auch gerne jeden anderen vergleichbaren deutschen Begriff dafür einsetzen. Es ist unverkennbar, und wer sich den Werdegang einmal anschaut gelangt einfach zu der Erkenntnis, dass ein Stück Zeitgeschichte mit sehr populistischen ideologischen Argumenten beseitigt wurde. Möglichkeiten Geschichte zu verarbeiten wurden uns dadurch quasi genommen ... Kulissen können wir im Theater beobachten. Schneidet man diese durch, oder besieht sie sich von der Seite, erkennt man die „flache“ Täuschung, genau wie bei einer Fassadendekoration. Denkt man aber weiter, so wäre eine vollständige Rekonstruktion doch auch nicht mehr als Theater …
Kreuzberger schrieb am 18. September 2009 um 19:20
@ shade : Hätten Sie es mal bei Ihrem ersten Satz belassen, dann könnte man Sie ernstnehmen.
shade of architecture ruskin schrieb am 18. September 2009 um 9:04
Eine nicht konsequent durchgezogene Rekonstruktion wird stets nur ein fragwürdiger Fake bleiben. Der Palast der Republik wäre zumindest ein Denkmal der Bedeutung gewesen. Intellektuelle Revanchisten konnten dies nicht ertragen und haben in Siegermentalität und eventuell auch einer möglichen \"Post-NS-Gesinnungssyndrom\" bzw. Traumatisierung dieses geschichtliche Zeugnis einer anderen Zeit ausradiert und ausgemerzt um sie einfach nicht wahrhaben zu müssen. Denkmalpflegerisch ist eine nur teilweise durchgebildete Rekonstruktion halt \"Fassade\", Kulisse, genau das was die oben angeführte Gesinnung dokumentiert und entlarvt. Es ist nicht so, dass mir der Palast der Republik \"gefallen\" hätte, aber er hat nun mal eben existiert und ist ein Manifest, auch wenn es das Ensemble \"stört\". Gerade durch die Irritation wirkt der über seine bloße physische Existenz hinaus. Die seinerzeit aufgestellte Kulisse hätte Anlass genug geboten sich mit dem Themenkreis eingehend und kritisch abseits der Ideologie auseinander zu setzen, genau das hat aber nicht stattgefunden. Der nun geplanten Form eine sehr fragwürdige Angelegenheit.
heike weis schrieb am 16. September 2009 um 14:22
hallo, ich habe gehört, dass Kellerreste bei Grabungen gefunden wurden.Ich fände es schade wenn sie der Rekonstruktion geopfert würden.Was wird mit ihnen geschehen und kann man sie besichtigen.Meine Schwester sagte sie hätte schon vor 10 Jahren Gewölbereste besichtigt. Kann man mich da aufklären? Viele Grüße Heike Weis
Isidor schrieb am 16. September 2009 um 9:55
\"Diese Aussage versteht niemand, und bedarf der Erläuterung.\" Also ich verstehe sie sehr gut. Gebäude waren früher nicht nur Architekturgebilde, sie waren auch Kunstwerke. Überall - sei es bei Stuckverzierungen, Ornamenten, Schnitzereien, Wand- und Deckenmalereien - überall arbeiteten Künstler und fähige Handwerker mit und genau das macht diese Häuser so einmalig und schön. Dieser Aspekt fällt heutzutage leider komplett weg. Daher versuchen sich die Architekten selbst als Künstler darzustellen, indem sie groteske, unförmige und exzentrische Gebäude entwerfen, die sie uns gerne als Kunstwerke verkaufen würden. Oder sie geben sich gleich geschlagen und quälen unsere Augen mit ihren einfalls- und trostlosen Nutzbauten, die sie in die Welt setzen. Ich weiß nicht einmal, was schlimmer ist... Dass der Spendenverein es nicht schaffen wird, die für die Fassadenrekonstruktion nötigen Mittel aufzubringen, ist nichts weiter als eine unbegründbare Mutmaßung Ihrerseits. Aber wer weiß, vielleicht haben Sie Recht und Sie werden tatsächlich 1,50 Euro Ihres Steuergeldes ungefragt für das Schloss spenden. Das wäre sicherlich ein schwerer Schlag. Bei Fassaden geht es nicht darum, den Menschen die Möglichkeit zur Begegnung zu geben. Das ergibt sich daraus von selbst. Sie sollen der Stadt ein schönes, einmaliges Gepräge geben, damit sich die Menschen darin wohlfühlen. Sie sollten auch ein Spiegel der Kultur sein. Moderne Glas- und Betonfassaden spiegeln nur eine hässliche und ungeliebte Globalisierung wider.