Flender (Architekt)
schrieb am 21. Oktober 2003
um
18:33
Auch hier nochmal: Da meine hart erarbeiteten Kreationen, im architektonischen Sinne, im In- aber auch im Ausland sehr gefragt sind, bin ich ständigberuflich unterwegs und habe verständlicherweise auch keine Zeit, Beiträge in irgendwelchen peripheren Internetforen zu verfassen! Trotzdem bin ichgezwungen, auch in diesem Forum eine prädisponierende Erklärung einfließen zu lassen: An den, von meiner Warte aus gesehen, völlig unverständlichen, fast qualsterartigen Reaktionen wird deutlich, daß mein Beitrag vollkommen mißverstanden wurde! Ich gebe offen zu: es war mein Fehler in ein Forum, welches die Wiederherstellung unreflektierter Architektur unterstützt, einen Beitrag zu setzen! Ich kann es den Menschen nicht einmal verübeln, ist es für sie vielleicht auf Anhieb nicht so leicht zu verstehen: Die Kunst der Architektur und die daraus projizierten, bzw.herzuleitenden Analogiegesetze, oder treffender ausgedrückt: das auf sich, in diesem Fall auf die Architektur bezogene Ordogma wird schließlich nur von den Architekten mit Hilfe der heute gebräuchlichen Baustoffe und Materialien - aber vor allem mit Hilfe von Glas, welches wie kein anderes Prophyl die Demokratie kanalisiert, synzytisiert und sozusagen im polysemantischen Sinne, auf die, das Bauwerk betrachtenden Menschen reflektiert, umgesetzt. Ich muß ja wohl nicht betonen, dass lächerliche Rekonstruktionen, wie z.B. die Frauenkirche, oder jetzt in Berlin die Kommandantur, mitihren untransparenten, undemokratischen - ja, abweisenden und kalten Steinfassaden, an reflektiertheit bzw. Transponierungslosigkeit der Dialektik des Monochromen auf den Istzustand unserer, das soziokulturelle Umfeld überlagernden demokratischen Gesellschaftsebene, der heutigen, sich nachaußen zu den Bürgern öffnenden Zeit, nicht zu überbieten ist! Ja - um Himmelswillen - wo bleibt denn der rezente Mensch in der Frauenkirche, in derKommandantur, im Schloss? Er ist und bleibt verloren, möchte er doch seine demokratischen Wahrnehmungsebenen von der, ihn umgebenden freienArchitektur widergespiegelt sehen! Nun, genug – Architektur lässt sich nicht in einem Satz erklären – ich könnte Bücher darüber schreiben, soviel gibtes zu sagen. Wer sich mit meinem Entwurf etwas genauer befasst, muß einsehen und eingestehen, daß es keine ernstzunehmenden Alternativen gibt: Die Stützen, auf denen der Baldachin "schwebt", stehen nicht Aphrodismen gleich, in Reihen senkrecht ebeneinander! Nein – und darauf bin ichbesonders stolz – sie sind, fast willkürlich anmutend, leicht und um kleine, approximative aber nie gleiche Winkel geneigt, ja – jede einzelne von ihnenin eine andere Richtung. Mit diesem transzendenten Kunstgriff meinerseits setzen sie eine entfesselte und unglaublich szintillierende und vor allemsynklinale, ja ich sage fast: eine um sich schlagende Dynamik frei – sie tanzen quasi, einem Reigen gleich, auf dem Schlossplatz und dem Lustgarten –kurz: ein sogartiges erhabenes Gefühl der Freiheit und Demokratie für alle Menschen, welche dieses reputierliche Kunstwerk betrachten! MeinKunstgriff der geneigten Stützen, fand übrigens schon früher Verwendung, beispielsweise in Spanien, von einem eher unbedeutenden Architekten namens Gaudi. Das nur am Rande bemerkt! Nun genug - Wer sich dafür interessiert, sollte Architektur studieren! So, das war mein letzter Kommentarin diesem Forum! Mit freundlichen Grüßen Flender (Architekt)