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Wilhelm von Boddien

 

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3002 Einträge
FreiburgerJurist schrieb am 13. Januar 2010 um 17:40
@QCSE Das ist so ziemlich das Schlimmste, was ich je gesehen habe. Diese Sprengungen der Gründerzeit-Straßenzüge, einfach schrecklich! Die Beschreibung scheint mir auf tschechisch zu sein. Haben Sie weitergehende Informationen?
QCSE schrieb am 13. Januar 2010 um 17:14
Für die Anhänger der \"heutigen Zeit\":
MitteinsHerz schrieb am 13. Januar 2010 um 16:50
@FreiburgerJurist: ...sagte ich es nicht? 😉 Jeder halbwegs objektiv urteilende Mensch annehmbaren Verstandes wird IHRER (FJ) Argumentation begreifend bis zustimmend folgen können. In der u.a. \"Maus\"-gleichen Argu..., nein Agitation (etwas anderes kann ich in den \"Ausführungen\" nicht entdecken) ist, selbst bei größtem Bemühen und Entgegenkommen, keine neutral-konstruktive Beweisführung auszumachen, insofern lediglich agitativ heiße Luft, die an dieser Stelle keiner weiteren Beachtung bedarf. Einfach nur deplaziert und platzraubend, solche Beiträge an dieser, für die eigentliche Sache, so wichtigen Stelle... Ihnen, werter FJ., danke ich ausdrücklich für Ihre gehaltvollen Ausführungen. Ihnen, Herr oder Frau Maus, wünsche ich ein unaufgeregteres Restleben an anderer Stelle.
FreiburgerJurist schrieb am 13. Januar 2010 um 16:09
@Maus Gut, ich schließe mich MitteinsHerz an. Sie sind ja sowas von durchsetzt von 68er-Ideologie, das Sie kaum noch laufen können. Ihre Thesen sind alle widerlegt worden: 1. Preußen war nicht militaristischer als andere Staaten! (Clark: Preußen) 2. Das Kaiserreich war demokratisch (Lesen Sie bitte \"Lehrjahre der Demokratie\")! 3. Der Erklärungsnotstand liegt bei Ihnen (nennen Sie mir bitte aktuelle Geschichtsbücher, auf die Sie sich stützen)! 4. Es ist widerlich wie Sie den Widerstand von Stauffenberg herabwürdigen! 5. Wenn Sie meine Aussagen als lächerlich darstellen, ist das noch lange kein Argument und erst recht keine Widerlegung. 6. Die \"Geschichtsverdreher\", auf die ich mich berufe sind anerkannte Professoren an nationalen und internationalen Universitäten. 7. Es sind doch vor Allem die patriotischen, geschichts- und traditionsbewussten Politker (wie der Freiherr von und zu Guttenberg) die ehrliche Politik betreiben.
Maus schrieb am 13. Januar 2010 um 14:17
Es tut mit Leid, mit Ihren Ausführungen können Sie mich nicht beeindrucken. Es ist in neuester Zeit große Mode geworden die Geschichte, die sich nun einmal so zugetragen hatte zu verbiegen, meist um eigene Interessen zu verfolgen. Es ist absurd, die Generationen, die auch durch das wilhelminische Zeitalter geprägt wurden an den Entwicklungen während der Weimarer Republik, und der nachfolgenden Diktatur als Unbeteiligte erscheinen zu lassen. Was Sie dem Leser hier unterbreiten möchten ist nichts weiter, als das was so genannte „Royalisten“, oder „Monarchisten“ auftischen. Antisemitismus gab es schon verstärkt während der Kaiserzeit, und dieses ganze „Für Gott und Kaiser“ hat doch die Menschen erst in den Krieg wetzen lassen, und war wesentliches Credo der Militärs, dann auch in abgewandelter Form in der braunen Zeit. Gerade der Untertanengeist, und das Antidemokratische hat doch dann Hitlers Macht erst ermöglicht. Dazu braucht man keine Forscher, dass kann man selbst aus Bild- und Tonmaterial herauslesen, und ehrliche Zeitgenossen können es vielleicht noch berichten. *** Aber um an die heutige Zeit anzuknüpfen, Sie wissen sehr genau, dass ich kein Schwarz-Weiß-Maler bin. Sicher gibt es positive Aspekte in der speziell preußischen Geschichte. Hier in Berlin stellt sich aber die Frage was man machen möchte. In einer Zeit in der jene Zeitgenossen eben aussterben, oder es schon sind, die uns etwas erzählen könnten, sodass nun den Geschichtsverdrehern Türe und Tore offen stehen. Die Diskussion zeigt doch, als was man uns nun alles verkaufen möchte. @FreiburgerJurist schrieb: „In seiner Rassen- und Nationalitätenpolitik hatte Preußen immer eine noble Toleranz und Indifferenz walten lassen.“ „Das extreme Gegenbild preußischer Nüchternheit war auch Hitlers politischer Stil, seine Demagogie und theatralische Massenberauschung, …“ „Der Nationalsozialismus konnte nur durch bestimmte historische Begebenheiten aufsteigen: 1. Versailler Vertrag, 2. Weltwirtschaftskrise und die hohe Arbeitslosigkeit, 3. Die schlechte Weimarer Reichsverfassung. Hätten die Nazis in Preußen oder im Kaiserreich etwas Ähnliches versucht so wären sie an den stabilen Verhältnissen gescheitert, die Deutschland vor 1918 nun einmal bot.“ Was Sie hier schreiben ist geradezu lächerlich. Das sind die wirklich bequemen Aussagen. Sie brauchen ihren „Patriotismus“ weil Sie sich heute scheinbar schwer zurechtfinden. Statt unsere Volksvertreter einmal darauf hinzuweisen, doch einmal eine ehrliche Politik zu machen, schwelgt man in der Vergangenheit, und muss diese dazu natürlich verdrehen und verbiegen, damit sie halbwegs in unser Heute passt. Glauben Sie nicht? In einer Reihe mit Schlossfassadenbauern steht auch eine ganze Riege von Mittelaltervereinen mit Mittelaltermärkten die sich auch ihre Vergangenheit „nachbauen“. Auch sie haben einen Erklärungsnotstand, deshalb verkaufen sie sich als jene, die uns zeigen möchten „wie es wirklich war“. Als „Geschichtsdarsteller“ usw. Dabei nimmt zwischen Templern und Gralsrittern die wirkliche geschichtliche Kenntnis immer mehr ab. Sogar in den Medien wird das bedient, natürlich um der Quoten willen. *** Nachdem es zwar Ausstellungen gab, diese und jene Reportage, und auch ein Mahnmal, hat eine wirkliche Aufarbeitung in den Köpfen hinsichtlich der Geschehnisse vor 60 Jahren im Wesentlichen nicht stattgefunden. Jedenfalls wird heute keine Konsequenz im eigenen Denken und Handeln gezogen. Wie auch? Begünstigt wird das z.B. auch in der einseitigen Ikonisierung eines Stauffenberg, auf dessen Person der Widerstand im Wesentlichen herunter gebrochen wird. Damit vermittelt man uns ja nichts anderes, wenn es soweit ist, müssen wir auf einen „Helden“ mit einer Bombe warten, so als ob es keine Vorgeschichte gegeben hätte … Mit solchen Projekten wie in Berlin wird das natürlich nicht besser. Und wenn es später um eine Vermarktung ginge, dann bin ich mir sicher, bilden Ihre Theorien natürlich eine ausgezeichnete Grundlage die alles im Zusammenhang darstellt.
FreiburgerJurist schrieb am 12. Januar 2010 um 17:19
Ich mache mir nochmal die Mühe, auch wenn es wahrscheinlich nicht hilft, da bestimmte Leute eben doch Anspruch auf Ihre eigenen Fakten erheben. @ Maus Sie haben mich wirklich nicht verstanden, oder? Wenn ich sage die Geschichte vor 1933 ist nicht die Vorgeschichte von 1933 meine ich damit zwei Sachen. 1. Es haben Generationen von Nachkriegshistorikern beinahe fieberhaft alle erdenklichen Quellen nach nationalsozialistischem Gedankengut durchforstet. Und oh Wunder, sie sind fündig geworden: Luther und Wagner waren notorische Antisemiten und Bismarck hätte die Katholiken und die Sozialdemokraten sowieso am Liebsten erschießen lassen. Es ist nicht schwer als Nachgeborener auf die Quellen zu schauen und etwas zu finden, was nicht unserem Zeitgeist entspricht. Wenn Quellen mit der Absicht durchgesehen werden etwas zu finden, das die Wurzel des Nationalsozialismus gewesen sein könnte, wird man zu 100% fündig. Allerdings hat das nichts mehr mit Geschichtswissenschaft zu tun, sondern mit Gewissensberuhigung. Die Deutschen fragten sich nämlich nach dem 2. Weltkrieg, wie das alles passieren konnte, und da man selbst ja nicht Schuld sein konnte mussten es die Väter und Mütter gewesen sein. 2. Der Nationalsozialismus war eine sozialistische, antisemitische Bewegung. Viele würden jetzt sagen, dass sie natürlich sozialistisch waren, aber die meisten sehen den Nationalsozialismus eher im bürgerlichen Lager angesiedelt. Der Nationalsozialismus entsprang aber nicht dem Zeitgeist des Kaiserreichs, welches sich auf Rechtsstaatlichkeit, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, die Demokratie und eben auch das Militär stützte. Eine Linie zur NS-Zeit zu ziehen ist aber zu einfach. Sebastian Haffner hat in seinem Buch Preußen ohne Legende dazu etwas Schönes geschrieben: „\"Muß man noch ernsthaft auf diese These eingehen, Hitlers Reich sei eine Fortsetzung preußischer Traditionen gewesen?... Preußen, was immer es sonst war, war ein Rechtsstaat gewesen, einer der ersten in Europa. Der Rechtsstaat war das erste, was Hitler abschaffte (streng rechtsstaatlich!). In seiner Rassen- und Nationalitätenpolitik hatte Preußen immer eine noble Toleranz und Indifferenz walten lassen. Hitlers Rassen- und Nationalitätenpolitik war das extreme Gegenbild preußischer. Das extreme Gegenbild preußischer Nüchternheit war auch Hitlers politischer Stil, seine Demagogie und theatralische Massenberauschung, und wenn es für Hitlers Außenpolitik, seine gigantomanischen Eroberungsideen, in der Geschichte überhaupt einen Anknüpfungspunkt gibt, dann war es kein preußischer, sondern ein österreichischer, Schwarzenbergs Politik von 1850... Hitler war schließlich ein Österreicher.\" Der Nationalsozialismus konnte nur durch bestimmte historische Begebenheiten aufsteigen: 1. Versailler Vertrag, 2. Weltwirtschaftskrise und die hohe Arbeitslosigkeit, 3. Die schlechte Weimarer Reichsverfassung. Hätten die Nazis in Preußen oder im Kaiserreich etwas Ähnliches versucht so wären sie an den stabilen Verhältnissen gescheitert, die Deutschland vor 1918 nun einmal bot. Außerdem verwechseln Sie meinen Patriotismus mit Nationalismus. Vielleicht sind das für Sie nur Wörter, aber Wörter sind nun mal wichtig, denn wer nicht sagen kann was er meint, wird niemals meinen was er sagt. Als Patriot spricht man keinem Land den Stolz ab, ganz im Gegenteil: Ich persönlich bewundere z.B. die englische Geschichte und das englische Volk. Für Sie ist Nationalstolz etwas Böses, weil Sie ebenfalls Alles mit der NS-Zeit im Hinterkopf betrachten. Sie messen hier mit zweierlei Maß und zwar indem Sie deutschen Nationalstolz für Schlecht erachten, den Stolz anderer Nationen, wie z.B. in den USA, Frankreich oder Großbritannien wahrscheinlich nicht schlimm finden. Setzen Sie sich etwa bei der Last Night of the Proms hin und protestieren wenn „Rule Britannia“ gespielt wird? Ich denke Nein. Zuletzt möchte ich noch darauf hinweisen, dass Studien den Welthandel um 1900 gemessen haben und ergeben haben, dass bereits zu dieser Zeit der globale Handel so stark war, wie er erst weit nach dem 2. Weltkrieg wieder war.
MitteinsHerz schrieb am 12. Januar 2010 um 16:32
...Sinnlos, dieser \"Maus\"-gleichen rechthaberischen Argumentations-Akrobatik konstruktiv entgegen wirken zu wollen, um auch nur annähernd eine gemeinsame Gesprächsbasis zu erzielen. Vergebene Liebesmüh für einen augenscheinlich betonköpfig verankerten post-DDR-sozialistischen Dünkel, welcher keinen Millimeter Raum läßt, auch nur einen Hauch von Positivem einzugestehen, der aus einer monarchistischen Phase unserer aller Geschichte herrührt, und sei es auch nur das Empfinden, ein formvollendetes Säulenresalit aus gehauenem Sandstein subjektiv als schöner zu anzusehen, als kantig-kalt gegossene Stahlbetonsteelen. Welch engstirnige Verbrähmtheit dieser Prägung... Ich spare mir weitere Mühe in DIESER Richtung.
Maus schrieb am 12. Januar 2010 um 16:08
Nun, wer sagt dass ich mich allein auf T. Mann beziehe? Und warum möchte man suggerieren, aus Romanen sei nichts zu lernen? Dem Leser wird doch durch Ihre Zeilen nur allzu deutlich vorgeführt, wessen Geistes „Schloßbauer“ sind (oder sein können), und das es hier nicht nur um „schöne Architektur“ geht. Ein rekonstruiertes Schloss als Symbol, symbolisiert eben nicht nur dass, an das Sie gerade denken möchten, sondern symbolisiert alles was damit verbunden ist. „Der Untertan“ ist z.B. ein Gesellschaftsroman, und ein Sachbuch muss ich nicht interpretieren. Es ist doch nur zu bezeichnend, dass man glaubt, aus nichts anderem als Sachbüchern Erkenntnisse gewinnen zu können. Das ist auch eine Frage des Anspruchs. Im Übrigen kenne ich deutsche Geschichte, vielleicht mehr als Sie glauben, doch muss ich auf diese nicht stolz sein. Ich bewundere viel, was die Zeit hervorgebracht hat, d.h. die Menschen, ihre Leistungen. Und es gibt genauso viel dabei, was in unserer heutigen Zeit nicht wiederholt werden muss. Stolz an dieser Stelle finde merkwürdig. Was heißt das? Ich bin auf unsere Nation stolz, und auf die des Nachbarn nicht? Wo wir dann ankommen weiß der Leser schon. Auf eine Nation stolz zu sein beinhaltet auch das Negative, und auf die negativen Aspekte der dt. Geschichte bin ich nicht stolz. Im Gegenteil, diese Besonderheit erfordert Sensibilität, die mir aber eigentlich nicht wehtut. Hören Sie sich doch einmal reden! Was ist denn die Nation? Ist diese nicht längst wieder zu einer Phrase geworden? Sind Interessen schon längst nicht mehr an Nationen gebunden? Das 19.Jahrhundert sah erst diese Nationen. Der Leser soll doch einmal „nachgrasen“ seit wann sich Nationalflaggen, Nationalhymnen usw. etablierten. Gewiss waren Nationen wichtig, aber auf ihnen fußt der Nationalismus, den die Geschichte zuvor in dieser Form nicht kannte, schon gar nicht „2000 Jahre“. Auch nicht die dt. Geschichte. Mit Nationalgefühlen sollte die Masse „dirigiert“ werden, damit sie dahin läuft, wohin man sie haben wollte. Schon vergessen? Und aktuell? In einer europäischen Union, in einer Welt, in der alle Beziehungen dichter werden, in der die Wirtschaft längst „übernational“ operiert, ist es umso wichtiger diese Kleingeistigkeit zu überwinden. Das ist durchaus möglich, auch ohne seine Vergangenheit vergessen zu müssen. Das Progressive, das in der Geschichte hervorgebracht wurde, würdigt man wohl besser an Orten, an denen der Geist noch spürbar werden kann, in Rekonstruktionen, bzw. Neuschöpfungen, die ja doch nur ein Theater bilden werden ist das irgendwie komisch … Letztendlich sind sich die Menschen die sich in der gleichen Situation befinden näher, haben ähnlichere Interessen, als etwa der Milchbauer und der Supermarktkettenbetreiber mit der selben Nationalität. „Die Geschichte vor 1933 ist nicht die Vorgeschichte von 1933!“ – schreiben Sie. Alles klar, - ist das nicht die Bequemlichkeit die keinem wehtut? So etwas hier, und von Ihnen zu hören wundert mich nicht. 1933 haben Ihrer Meinung nach die Aliens das Ruder übernommen. Auf diesem Niveau bleibt mir nichts zu sagen?
berlinfreund schrieb am 12. Januar 2010 um 14:20
Wer seine Kenntnisse der Kaiserzeit allein aus Manns \"Untertan\" bezieht, das ist in etwa so, als wolle man allein mit Karl May die Geschichte der USA verstehen.
FreiburgerJurist schrieb am 12. Januar 2010 um 14:13
@Maus Ich glaube eher, dass die geschichtliche Ignoranz auf Ihrer Seite vorherrscht. Hier findet eine Diskussion über deutsche Geschichte statt und ich habe Sachbücher empfohlen, die die neuesten Entwicklungen in der Geschichtsforschung verdeutlichen sollen. Sie aber führen Romane (!) an, die 1918 und 1959 erschienen sind. Günter Grass hatte mit dem echten Preußen gar nichts mehr am Hut und mit dem Kaiserreich schon gar nicht. Heinrich Mann war ein frustierter Lebemann, der seinem Bruder (der dem Kaiserreich immer nachtrauerte) nie das Wasser reichen konnte und stets auf seine Hilfe angewiesen war. Wie Eberhard Straub schreibt: „\'Der Untertan\' ist eine Karikatur Heinrich Manns, der den Staatsbürger und den Rechts-, Kultur- und Sozialstaat seiner Gegenwart nicht begriff.“ Dr. Eberhard Straub über den Roman Heinrich Manns. In: Die Welt, 22.06.2009 Heinrich Mann hat in diesem Buch alle negativen Aspekte des Kaiserreichs überspitzt dargestellt. Der Großteil der Bevölkerung war über das Buch geschockt und fand es zurecht zu flach in seiner Aussage. Ihre \"Literaturempfehlungen\" sind deshalb völlig unangemessen. Sie meinen, dass wir es sind, die alte verstaubte Thesen von Deutsch-Nationalen herauskramen? Es sind vor Allem die neuesten Erkenntnisse von Christopher Clark (Brite) und Margaret Anderson (Amerikanerin), die die deutsche Geschichtsschreibung ab 1968 auf den Kopf stellen bzw. besser gesagt: die alles wieder richtig stellen. Es ist traurig und Leuten wie Ihnen geschuldet, dass Schulkinder noch heute die deutsche Geschichte als eine Aneinanderreihung von einer Katastrophe nach der anderen erfahren. Wir sind eine Nation, die höchstens zur WM wieder ihre Fähnchen ans Auto hängt, sie aber danach ganz schnell wieder in den Keller bringt. Ich möchte eins klarstellen: Bis auf die 12 Jahre von 1933-1945 haben wir eine wundervolle und interessante 2000-jährige Geschichte, auf die jedes andere Land der Welt stolz wäre. Die Geschichte vor 1933 ist nicht die Vorgeschichte von 1933! Martin Luther hat dem Nationalsozialismus nicht Tür und Tor geöffnet und Wilhelm II. war nicht der Vorbote und Wegbereiter Hitlers! Wer so etwas behauptet, biegt und selektiert die Geschichte nach seinen Vorstellungen. Und deshalb regen mich Kommentare von Menschen, die in einer Schwarz-Weiß-Welt leben auf (wobei Sie natürlich immer auf der weißen Seite stehen)!
Maus schrieb am 12. Januar 2010 um 12:57
@berlinfreund, Kreuzberger, FreiburgerJurist, MitteinsHerz Entschuldigen Sie bitte, aber schon immer glänzen Ihresgleichen mit kompakter Unwissenheit, Ignoranz und einer immensen Überheblichkeit, und das nicht nur an dieser Stelle. Ihre Kenntnisse hinsichtlich Kunst, Geschichte und besonders der zeitgeschichtlichen Zusammenhänge grenzen an Lächerlichkeit. Nach kürzester Zeit bemerkt man Ihr Unvermögen, nachdem Sie sich mit diesen Themen, aber auch mit der Architektur nicht im Geringsten auseinandergesetzt haben. Sie sind es eigentlich, die die alten Parolen immer wieder hervorkramen. Sie sehen ja doch nur Ihre bereits gespendeten Taler hinweg fließen. Die Entwicklung zu dem „Projekt“ hat doch gezeigt, dass das Ansinnen „Schloss“ mit der heutigen Zeit nicht vereint werden konnte. – Es wird nicht gebraucht, - deshalb nun ein Humboldt-Forum in diesem Kleid, und erst recht mit allen Widersprüchen, die darin stecken. Durch eine über Jahre verfehlte Politik der „Volksparteien“, die der Linken ungewollt den Boden bereitet hatten, sollte nun mit der Vernichtung des „Palastes der Republik“, der übrigens von beiden Seiten nur auf ein Zeichen reduziert wurde, ein Exempel statuiert werden, sollte etwas „vorweisbar“ sein. Dieser Abriss war ja auch viel leichter, als Wahlen fair und mit ehrlichen Programmen zu gewinnen, bzw. eine ehrliche Politik zu machen. Davon haben Sie profitiert! Volksvermögen, und eine gute Architektur trotz Asbest wurden vernichtet. Dem Leser werden hier die Auswirkungen eines Bildungssystems vorgeführt, mit einem konservativen Muff, der niemals Lösungen für die Zukunft bieten wird und kann, das bewiesen auch jüngst die Proteste der Studenten. Das Nachdenken über sich selbst kommt zu kurz, deshalb braucht man sich nicht wundern, dass es überall „Blüten treibt“, wie auch um ein Humboldt-Forum herum. Es wird einem himmelangst, wenn „Juristen“ mit Ihrem Hausverstand über „Preußens Gloria“ sprechen, und es ist, so glaube ich, nur richtig wenn es diese „ankotzt“. – Der Leser bemerkt hier unten, dass sind wohl Begriffe des Bildungsbürgertums. *** Literatur empfehlen kann auch ich, wie zum Beispiel Heinrich Mann, „Der Untertan“, oder Günter Grass „Die Blechtrommel“, (oder wundert man sich noch heute, wo die Opas und die Großonkels, und die Brüder geblieben sind?) Was für ein Glück, dass nur wenige dieses abstruse Kästchen hier aufmachen. Wie schon bemerkt wurde, Sie haben Angst vor Veränderungen, und brauchen deshalb einen Stein, an dem Sie sich festklammern können. Das ist ja auch viel einfacher, als sich selbst Gedanken zu machen.
MitteinsHerz schrieb am 12. Januar 2010 um 11:08
@FreiburgerJurist: *clapclapclap* + *dankbarverneig* Nicht zu vergessen, die grossen Preussischen Reformen nach 1806, die den Initiativen von Steins und von Hardenbergs folgend, das \"alte Preussen\" zu einem der modernsten und aufgeklärtesten Staaten Europas machten. Damit dürfte dem \"Glücklichen Typen\" in seiner unbedarften Argumentationskette der Handlungsfaden gerissen sein. Aber wie ich schon mehrfach erwähnte, lohnt ein Energieeinsatz gg. diese auf Halbwissen basierenden Totschlagargumentationen der \"Militarismus-Manie\"-Fraktion an dieser Stelle niemanden wirklich, außer den Gegnern der eigentlichen Sache. Man wird das gebetsmühlenartige Wiederholen dieser Argumentationsketten nicht damit eindämmen können, daß man dagegen ankämpft. Ignorieren sollte hier das in meinen Augen einzig effektive Mittel sein.
Kreuzberger schrieb am 12. Januar 2010 um 1:01
Es ist schon nicht leicht, angesichts der weitverbreiteten Ignoranz gegenüber allen Aspekten unserer Geschichte und der Unfähigkeit, über architektonische Fragen angemessen zu reflektieren, gelassen zu bleiben. Der Freiburger Jurist hat jedenfalls vollkommen adäquat geantwortet 🙂
berlinfreund schrieb am 11. Januar 2010 um 20:45
@ Freiburger Jurist. Sehen Sie das gelassener. DDR-Geschichtsunterricht hat in den Köpfen eben einige Verwüstung angerichtet.Die Leute wissen es eben nicht besser. Daß Preußen einer der ersten Rechtsstaaten Europas war, daß das Kaiserreich das demokratischste Wahlrecht der ganzen Welt hatte, daß der Reichstag über Gesetzgebung und Haushalt gewaltigen Einfluß auf die Regierungsarbeit hatte, das findet man freilich auch nicht in westdeutschen Geschichtsbüchern.
FreiburgerJurist schrieb am 11. Januar 2010 um 18:50
Man kann diesen braunen Glaskasten wohl kaum als kulturhistorisch wertvoll bezeichnen. Ein Kulturpalast? Ein Zeugnis eines Unrechtsstaates, einer Diktatur, die ihre eigenen Bürger einsperren musste, da sie ansonsten weggelaufen wären. Übrigens waren es nicht nur die deutschen Kaiser, sondern vor Allem die Könige von Preußen, die diesen prächtigen Bau geschaffen haben. Zum Miltarismus: Entschuldigen Sie bitte meine Ausdrucksweise, aber es KOTZT mich an! Lesen Sie z.B. das Buch Preußen von Christopher Clark oder Preußen ohne Legende von Sebastian Haffner, lesen Sie die Kaiser Wilhelm Biografie von Ebehard Straub oder Nicolaus Sombart, lesen Sie das Buch Lehrjahre der Demokratie von Margaret Anderson (sie weißt nach, dass das Kaiserreich demokratischer war als die USA und Großbritannien!). Wenn Sie diese Bücher gelesen haben, werden Sie vielleicht verstehen warum ich dieses überholte Militarismus-Gelaber aus Fritz-Fischer-Zeiten satt habe. Und es dann auch noch als Argument gegen einen Barockbau anzuführen ist wirklich unangebracht. Ihre Argumente haben wir tausendfach gehört und sie werden trotzdem nicht besser. Da fällt mir ein schönes Goethe-Zitat ein: „DIE ANDEREN GLAUBEN UNS ZU ÜBERZEUGEN, INDEM SIE IHRE EIGENEN ARGUMENTE WIEDERHOLEN UND DIE UNSEREN IGNORIEREN.“
aLuckyGuy schrieb am 11. Januar 2010 um 8:37
Das war eigentlich auch nur eine rhetorische Frage. Ich hätte stattdessen auch schreiben können, das ich es als Ignoranz und Hochmut höchsten Ausmasses empfinde, wenn man nichts besseres zu tun hat, die Verschwendungssucht deutscher Kaiser in Form des Berliner Schlosses wiederauferstehen zu lassen. Mag sein das der Abriss der Schlossruine in den fünfziger Jahren ein Frevel war. Aber eine solche Tat kann man nicht deshalb ungeschehen machen, indem man sich ganz genauso verhält und selbst alles platt macht,was einen ideologisch nicht ins Kozept passt.
Ernst Ludwig schrieb am 10. Januar 2010 um 21:22
Wie das anödet, eine Frage, die schon seit zwanzig Jahren durchdiskutiert und beantwortet wurde, immer wieder zu stellen.
aLuckyGuy schrieb am 10. Januar 2010 um 20:29
Ich frage mich gerade, weshalb man in Deutschland offenbar nichts wichtigers zu tun hat, als ausgerechnet eines der Machtzentren des preußischen Militarismus wiederauferstehen zu lassen. Auf die Idee, ein so grosses Gebäude wie den Palast der Republik, immerhin ein Kulturpalast im wörtlichen Sinne, abzureissen um ein definitiv nicht mehr existentes Gebäude auferstehen lassen, dessen politische Bedeutung zumindest als äusserst zweifelhaft anzusehen ist, muss man wirklich erst mal kommen.
Antonello Usai schrieb am 8. Januar 2010 um 20:00
Dear Schloss Foerderverein, please insist for the \"ostfassade\" to be rebuilt in original architectural fashion and not in modern one! I\'m thinking to give my conribution for the rebuilt. Best wishes.
Anders Gidlöf schrieb am 8. Januar 2010 um 9:03
Ich habe eine Frage über die Reste des alten Schlosses. Wurde nicht während des Krieges ein grosser Teil dess inneren (Gemälde, Teppiche u s w) aus dem Schloss entfernt und an andere Plätze geführt? Wieviel davon kann man heute noch spüren, und sogar zum neuen Schloss wieder bringen? Ich meine, sogar die DDR-regime von 1950 sollte Stühle, Tische etc retten wollen, vor dem Abriss des Schlosses?