Dr.-Ing. Jürgen Wessel
schrieb am 23. Dezember 2020
um
16:36
Da sich der Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses in seiner historisch überlieferten äußeren Gestalt zur Aufnahme der als Humboldt Forum bezeichneten Sammlung nun glücklich vollendet, entwickelt sich dieses Ereignis absichtsvoll zu einer Kontroverse mit altbekannten Ressentiments, mit denen das Schloss als „Preußen Schloss„ in Frage gestellt werden soll. Natürlich war das Schloss von 1701 bis 1918 ein Schloss preußischer Könige, nur kunstgeschichtlich darf darauf hingewiesen werden, dass der Schöpfer des Schlosses, Andreas Schlüter, wie auch sein Auftraggeber Kurfürst Friedrich III, der sich 1701 in Königsberg als Friedrich I - zum König in Preußen - krönte und selbst sein Nachfolger, der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I empfanden sich noch als Brandenburger. Sowohl Friedrich III, wie auch der Soldatenkönig waren uneingeschränkt „kaisertreu“ und fühlten „deutsch“ und - noch nicht - „preußisch“. Zudem entstand das barocke Berliner Schloss zu einer Zeit, zu der es Preußen als Königreich noch gar nicht gab und verlieh so zunächst lediglich als kurfürstliche Residenz im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation Ausdruck auf regionale Eigenständigkeit. Wirklich „preußisch“ werden die Schlosser somit erst unter Friedrich dem Großen und dann eigentlich vorzugsweise in Potsdam durch die Architekten Knobelsdorff, Unger, Gontard und später natürlich durch Schinkel, Persius, Stüler u.a
Den nun mit medialer Unterstützung über das wieder aufgebaute Berliner Schloss einfallenden Kritikern ist es vermutlich gleichgültig, ob ein Bauwerk kunstgeschichtlich als deutsch oder preußisch einzuordnen ist. Diesen Architekturkritikern geht es augenscheinlich allein darum, dass in die Nachbarschaft von Schinkels klassizistischen Alten Museum, dem barocken Deutschen Historischen Museum (Zeughaus), dem Berliner Dom im Stil der Neorenaissance und der Schinkelschen Friedrichswerderschen Kirche kein Bauwerk im zeitgenössischen Stil entstanden ist, sondern just jenes Gebäude, auf dessen Baustil alle diese Bauten in seiner Nachbarschaft stets in Bezug standen: dem Schlüterschen Stadtschloss mit seinen barocken Fassaden. Mit dem von den dafür Verantwortlichen im Jahre 2002 gefassten Beschluss, den vom Förderkreis „Berliner Schloss e.V.“ eingereichten Vorschlag zur Ausführung zu bringen, konnte jener Identität stiftender Zauber wieder hergestellt werden, auf den keine Metropole verzichtet. Kunstraub, Sklaverei und Krieg sind Geißeln der Menschheit, von denen jedes Museum dieser Welt künden könnte. Das Humboldt Forum dürfte hingegen das weltweit erste Museum sein, das sich uneingeschränkt den Fragen nach der Herkunft seiner Exponate in einem offenen Dialog stellt. Daher erscheint es mir unredlich die hier ausgestellten Exponate in ihrer Bedeutung auf Raubkunst zu reduzieren nur um damit gleichzeitig das Bauwerk selbst moralisch zu kontaminieren.
Müller-Kirsten, H.J.W.
schrieb am 22. Dezember 2020
um
9:31
Sehr geehrter Herr Praetorius, Ihren Äußerungen unten schließt man sich sehr gern an. Perfekt und korrekt formuliert. Mögen die Berliner aufwachen und 2021 bei den Wahlen an das Schloss und sein Umfeld denken!!
Arn Praetorius
schrieb am 21. Dezember 2020
um
19:29
Meine herzlichen Glückwünsche an Wilhelm von Boddien und die ganze fleißige und hoch professionelle Gruppe in Hamburg. Der große Erfolg und das jetzt fertige, bestens gelungene (Teil-) Projekt Fassadenrekonstruktion des Berliner Schlosses / Humboldt-Forum gebührt höchste Anerkennung. Und es sind schon jetzt viel mehr als Fassaden. Alles hat wie ein Wunder zusammengepasst: die klar erkennende Vision einer historischen Notwendigkeit, die konzeptionelle Kraft, die kluge Einbeziehung weithin verfügbarer fachlicher Expertise, die oft unglaubliche Ausdauer und Geduld mit Skeptikern, die bewundernswerte Teamfähigkeit gegenüber und mit den Handwerkern, Künstlern und Ingenieuren, der ruhige und argumentative Umgang mit arroganten Architekten, die nicht verlieren konnten, die flexibel und doch standfeste Haltung gegenüber geschichtsvergessenen, „zeitgemäß und minimalistisch denkenden“ Senatsmitgliedern, die verständnisvolle Zurückhaltung gegenüber der ideologisch fixierter Engstirnigkeit mancher wehmütiger Altsozialisten, die noble Zurückhaltung gegenüber oberflächlichen, gewohnheitsmäßig destruktiv meckernden Journalisten, das hoch professionelle Spendenmarketing. Kurz gesagt. Ihr habt mich begeistert.
Jetzt stehen wir vor folgender Situation: Über die webcams wird man nicht mehr viel Neues sehen. Die weiteren Arbeiten finden hauptsächlich in den Räumen statt. Zwei Herausforderungen gehören meiner Meinung nach jetzt in den Mittelpunkt der Aktionen gestellt. Bevor die Energie der Spender nachlässt, ist der Aufbau neuer Spannung erforderlich:
1. Die Realisierung der noch fehlenden Skulpturen auf den Ballustraden
2. Die Realisierung der Gigantentreppe (und später des Rittersaales?)
3. Die Rückkehr von Neptunbrunnen und Rossebändigern (mit anderem Senat?)
Ich bräuchte dieses jetzt anstehende Programm wirklich nicht zu schreiben, denn Ihr wisst das selbst und Ihr seid in Hamburg bereits unterwegs. Danke und „Glück auf!“
Christian Hoch
schrieb am 21. Dezember 2020
um
14:19
Ihr edlen Ritter, die Ihr für den Wiederaufbau des Berliner Schlosses gekämpft! Euer ist der Sieg und der Triumph! Gratulation!!!
Dieter Finke
schrieb am 21. Dezember 2020
um
11:46
Endlich ist wieder das Schloss da wo es hingehört..
Hoffe die Kuppel wird auch angestrahlt in der Nacht
Arn Praetorius
schrieb am 19. Dezember 2020
um
23:51
@proschloss: Sie haben sicher recht. Ich hatte vor längerer Zeit eine Quelle, die ich nicht mehr finde und die aber wohl falsch war. Also hoch leben die Tugenden Stärke, Mäßigung, Gerechtigkeit und Weisheit, mit denen sich auch Könige schmücken können.
Müller-Kirsten, H.J.W.
schrieb am 16. Dezember 2020
um
17:03
Na also! Die Moses-Figur über dem Eosander-Portal und neben der christlichen Kuppel straft alle diejenigen Lügen, die behaupteten der Schlossbau sei anitisemitisch!!!! Nur nicht lesen, was in den Büchern Moses steht und aktuell sein soll!!!
proschloss
schrieb am 16. Dezember 2020
um
13:10
Lieber Herr Praetorius,
das Aufstellen der Kolossalfiguren ist in der Tat bemerkenswert! Kleine Korrektur: Es handelt sich um die Allegorien auf (von links): Stärke, Mäßigung, Gerechtigkeit und Weisheit. Darüber, am Tambour der Kuppel stehen Mose und Elias.
Gernot LAHR
schrieb am 15. Dezember 2020
um
23:47
Sehr geehrte Damen und Herren,,
ich bin sehr dankbar, dass das Berliner Stadt
Schloss wenigstens annährend in seiner hist-
orischen Komplexität endlich wieder aufgebaut wurde. In der heutigen Zeit gehört schon Mut,
Beharrlichkeit und Überzeugungskraft dazu ver-
lorenes deutsches Kultur- und Geschichtsgut als Bauwerk
wieder in die Gegenwart zurückzuholen und
damit auch in die Zukunft zu transferieren.
Ich hoffe sehr, dass das architektonische und
künstlerische Gekröse der vorgesehenen
"Wippe" auf den Grundmauern des Kaiser-Wilhelm-Denkmals von Begas keinen un-
erträglichen Kontrast bilden wird.
Herzlichen Dank für die Annahme der großen Herausforderung, allen Widrigkeiten zum Trotz.
Arn Praetorius
schrieb am 15. Dezember 2020
um
19:03
Heute wurden über den Kolossalsäulen des Eosanderportals 4 Statuen installiert. Das Ereignis ist wert, erwähnt zu werden. Die Römer positionierten auf ihren Triumphbögen Feldherrn, Krieger- und Siegertypen. Auf dem Eosanderportal stehen hingegen allegorische Gestalten. Sie verkörpern (von links nach rechts): Fleiß, Eintracht, Weisheit und Klugheit. Sie sind ein Zeichen dafür, dass die preußischen Könige der "Hohenzollern über diesen Bau" eben nicht (nur) „eisern ihren oft ruchlosen Machtanspruch verfochten“, wie Nikolaus Bernau von der B.Z. meint. Sie vertreten Tugenden, denen sich die Könige verpflichtet haben und sie schauen melancholisch hinunter auf den Freiraum - und zwar gedankenvoll genau auf die Baustelle der Volksschaukel.
Müller-Kirsten, H.J.W.
schrieb am 5. Dezember 2020
um
19:03
Hallo, Manchmal kommt es auf die Perspektive an. Wer einen gelungenen Blick auf die Westseite des Schlosses sehen möchte, sehe sich das Bild in der aktuellen Ausgabe der TV-Zeitschrift Hörzu an -- ein Blick mit den Denkmälern Schlüters u.a. im Vordergrund. Dieser Blick wird bald durch die Wippe dazwischen der Vergangenheit angehören.
Dietmar Lex
schrieb am 2. Dezember 2020
um
18:10
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte nicht allzusehr vorgreifen, noch ist es ja noch nicht komplett fertig. Thema Aussenanlagen: Welche(r) Landschaftsarchitekt(in) hat hier seine/ihre Visitenkarte abgegeben? So ein würdevoller und detailreicher Wiederaufbau des Baukörpers und dann eine solche Steinwüste als Aussenanlage?
Sicherlich gibt es hier Argumente, das eine oder andere so, wie es derzeit aussieht, zu gestalten. Doch was man sieht, ist 90 % pure Langeweile und Ödnis in Stein und Beton. Diese Argumente können leider einem in dieser Hinsicht wenig kreativen Kopt entspringen. Das ist sehr schade. Zumal diese aktuelle Realität sich komplett gegenteilig zur bewunderswerten ehrenamtilichen Arbeit der Mitarbeiter(innen) des Fördervereins darstellt. Hoffen wir also mal, daß die die eine oder andere Grünanlage, die im Kontext mit dem Schloss und um dieses herum eine bessere und vor allem botanisch reichhaltigere Sprache spricht. Noch ist es ja - wie geschrieben - nicht fertig. Die Hoffnung schwindet zuletzt.
Ulla von Kunhardt
schrieb am 2. Dezember 2020
um
14:22
Auch ich möchte gerne die gesamte Aufzeichnung sehen, leider konnte ich an den entsprechenden Tagen nur bruchstückweise mir die tolle Sendung ansehen
Joerg Klaube
schrieb am 1. Dezember 2020
um
23:01
Gibt es eine Aufzeichnung der Vortraege, Bilder, Videos der "Spendertage 2020" die man uebers Internet abfragen kann?
Michael Morkramer
schrieb am 29. November 2020
um
17:06
Ich war eigentlich von Beginn an begeistert von diesem Projekt. Gleichwohl kam mir immer mal wieder der Gedanke, ob man nicht etwas von "Erichs Lampenladen" behalten könnte - als Zeitzeugnis. Immerhin ist mir ein Klassenfoto geblieben, das vor dem im Abriss befindlichen Palast der Republik entstanden ist.
Langsam wird es nun Zeit das Schmuckstück zu besichtigen; mein letzter Besuch dürfte 3-4Jahre zurückliegen.
Besonders den Bildhauern, mein Vater ist selbst einer, spreche ich meine Bewunderung aus.
Danke! Michael Morkramer, Lippstadt
Arn Praetorius
schrieb am 29. November 2020
um
12:08
Das neue, fertige Humboldt-Forum im Berliner Schloss: eindrucksvoll, wuchtig, großartig!
Das Projekt: eindrucksvoll, professionell, gelungen!
Das Teilprojekt des Fördervereins: viel Mut und Krafteinsatz, große Leistung, sehr erfolgreich.
Die Spendertage 2020: hervorragend moderiert, viele anspruchsvolle Beiträge!
Die Bilder und Videos: sehr gute Kameraführung, ästhetisch genussvoll.
Meine Reaktion: anhaltende Begeisterung, große Bewunderung und viel Dankbarkeit.
Stefanie Jacob
schrieb am 29. November 2020
um
0:18
Auch ich habe heute versucht, mir den angekündigten Video-Film anzusehen aber ohne Erfolg. Das Passwort Spendertag 2020 konnte auch nicht eingelocht werden.
Mein Mann Hans-Dieter war eifriger Spender und sehr motiviert für den Wiederaufbau, da er als Luftwaffenhelfer mit 16 Jahren im Keller des Reichstages saß und die Stadt verteidigen mußte im Endkampf um Berlin.
Christoph Büch
schrieb am 28. November 2020
um
21:15
Hier wird nur über Vergangenes gesprochen. Was ist mit der Gegenwart?
Dr. Wolfgang Tscherny
schrieb am 28. November 2020
um
16:32
...den ganzen Vormittag habe ich über das mehrfach angekündigte Login ( wo ist das) versucht, in die Sendung zu kommen..Null Erfolg Was mache ich falsch???? dr.w.tscherny
Lola
schrieb am 28. November 2020
um
11:15
Wie schade und ärgerlich, dass wir uns zu einer verpsrochenen Einladung zu einer digitalen Veranstaltung nicht einwählen konnten. Dabei sind Spenden geflossen. Peinlich, dass offensichtlich ihr Server nicht stark genug ist!