Richard W. G. von Weilandt
schrieb am 3. März 2004
um
14:58
Zugegeben, Herr Rupsch, nicht schlecht!Hier nun mein zweites und letztes, schon legendäres Gedicht über das Berliner Stadtschloß, welches, im Gegensatz zu meinem ersten Schloßgedicht, daß von dem Untergang des Schlosses handelt, sich jetzt mit dem Wiederaufbau des Schlosses auseinandersetzt.Ein anspruchsvolles Prophyl der Lyrik!----Das Berliner Schloß---------der Wiederaufbau-----Klabaut, klabaut, oh nein - doch schaut:Des gruft'gen Schreines Deckel bebt, blickt auf des hohlen Knochens Fingerzeig,der totgesagte Stein, er lebt, nun wächst des Lebensbaumes letzter Zweig,er grünt, oh Wunder, wächst gen Himmel, oh Menschgewürm ihr habt's gewollt!Im modrig Schrein, welch madig Schimmel, liegt Urban noch ganz eingerollt.Klabaut, klabaut, oh nein - doch schaut:Des schwarzen Schreines Leichgehülle, es steigt empor, das Grab zerfällt,strabuh, ach schrecklich Wurmgebrülle, ein Totenlicht die Nacht erhellt.Tradunn, oh Graus, vom Höllengrund, schallt des Totenuhres Steingeläut, quill, dicker Nebel, aus des Schädel Schlund, hüll ein, das modrig' Gruftgebäud'.Klabaut, klabaut, oh nein - doch schaut:Im gold'nen Licht - oh Zirpgefieder, spielen Raben zwischen Ästen.Der stolze Golz singt Morgenlieder und gibt sein Repertoire zum Besten!Strauff, strauff - oh Gräuel, oh Schreck, nun bebt des Ungeheuers blanke Fratze,frisst sich keifend in den Dreck, nun seht, dort liegt des Gauzes schwarze Katze.Klabaut, klabaut, oh nein - doch schaut:Das Monster ist aus Stahl und Blech, frisst Erde gierig ohne Halt,doch eines Tages stampft es weg, gibt wundersamen Wandel bald!Durch Sandgeriesel kann ich's sehen, weg ist der Spuk von Ullibricht,aus Felsgestein wird nun hier stehen, das stolze Schloß im Sonnenlicht.von Weilandt (Lyriker)