„Er lässt die Finger nicht vom Schloss“

28.07.2015      B.Z. Berlin

Christopher Lehmpfuhl malt Hand-Porträts von der Baustelle des Berliner Schlosses. 30 Werke sind noch geplant.

Von Sebastian Bauer

Christopher Lehmpfuhls (43) Muse ist laut, schmutzig und (noch) nicht wirklich schön. Dennoch hat er Berlins „Neue Mitte“ mit der Schlossbaustelle in 90 Gemälden verewigt.

„Der Platz ist der markanteste und spannendste Ort Berlins“, so Lehmpfuhl über sein Lieblingsmotiv. Der Maler zwischen Dom und Schloss kann seine Finger bereits seit dem Rückbau des Palastes der Republik nicht von dem historischen Areal lassen. Mit den Händen statt mit dem Pinsel trägt er die Farbe auf seine großflächigen Leinwände auf. Bei seinem zwölf Meter langen „Berlin Panorama“ waren es ganze 150 Liter. Im Box Freiraum (Boxhagener Straße 93/96) sind seine Werke bis 2. August zu bewundern.

Einen Tag braucht Lehmpfuhl pro Bild, etwa 20 Berlin-Szenen entstehen pro Jahr. Der Künstler malt dabei immer vor Ort, auf der Humboldt-Box oder dem Kommandantenhaus stehend. „Ich mache es damit so wie die Impressionisten oder van Gogh“, sagt er selbst.

Am Sonntag (2.8., 12–14 Uhr) wird Lehmpfuhl im Box Freiraum die Welt seiner grobstrichigen Bilder selbst erklären. Etwa 30 sollen bis zur Schloss-Einweihung 2019 noch entstehen. Und auch danach geht er nicht in den Ruhestand. Lehmpfuhl: „Berlin hat viele Baustellen, da wird mir schon noch was einfallen.“

 

Quelle: B.Z. Berlin, 28.07.2015

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