„Fünf Berliner Löwenköpfe für die Olper Lions“

Von Roland Vossel

Der Wiederaufbau des Berliner Schlosses liegt den Lions aus der Kreisstadt am Herzen. Deshalb haben sie eine ganz besondere Patenschaft übernommen.

Der Löwenanteil der Spenden des Lions-Clubs Olpe-Kurköln geht in die heimische Region. Doch ab und zu gibt der Club auch Finanzspritzen für überregionale Projekte. „Das ist eher selten, aber der Wiederaufbau des Berliner Schlosses hat es uns angetan. Anfangs war das bei uns nicht ganz unumstritten und wurde auch ein bisschen kontrovers diskutiert, aber wir haben festgestellt, dass es ein wichtiges Kulturgut ist. Und gerade die Kultur bleibt heute oft genug auf der Strecke. Das ist schade. Wir haben es bereut, dass wir uns damals beim Wiederaufbau der Frauenkirche nicht beteiligt haben. Diesen Fehler wollten wir nicht wiederholen“, erläuterte Präsident Dirk Rumpff die Beweggründe für die jüngste Spende. Und das sind immerhin 10 000 Euro, die von der Kreisstadt in die Bundeshauptstadt fließen.

Das Geld ist bestimmt für die Rekonstruktion der Barock-Fassaden, die aus privaten Spenden finanziert werden muss. Die Verwendung der 10.000 Euro des Lions-Clubs ist bereits festgelegt. „Jeder Spender wird Pate eines Fassadenelements. Wir werden Pate von fünf Löwenköpfen im Schlüterhof“, so Dr. Carl Hagemeyer vom Lions-Club, der mit Winfried Gosmann die Idee forcierte, den Wiederaufbau des Berliner Schlosses zu unterstützen.

Vortrag von Wilhelm von Boddien

In einem Vortrag informierte Wilhelm von Boddien, Geschäftsführer des Fördervereins Berliner Schloss e. V., am Montagabend in „Koch’s Hotel“ über das Projekt und die Nutzung als Humboldtforum. Eingeladen dazu waren neben den Mitgliedern des Lions-Clubs Olpe-Kurköln auch der Rotary-Club Olpe-Biggesee und der Lions-Clubs Olpe am Biggesee. „Herr von Boddien ist der Vater der Idee und hat vor 25 Jahren angefangen“, so Dirk Rumpff in der Pressekonferenz vor dem Vortrag.

Leuchtturm in der Stadt

„Das Berliner Schloss war der Leuchtturm mitten in der Stadt. Es gehört zu Berlin wie der Dom zu Köln. Die Nutzung als Humboldtforum ist zukunftsweisend und definiert von der Aufgabe her die Mitte Berlins neu. Es macht Berlin zusammen mit der Museumsinsel zu einem einzigartigen Ort der Weltkulturen und der Wissenschaften“, sagte Wilhelm von Boddien.

Das Forum solle über das Kennenlernen fremder Kulturen dem Bürger ermöglichen, diese vor dem Hintergrund der Globalisierungsdebatte zu verstehen und zu differenzieren: „Deswegen wird das Humboldtforum im Erdgeschoss eine große Veranstaltungsebene erhalten.“ Nach dem Baubeschluss 2004 haben 2012 die Erdarbeiten begonnen. Im Juni 2015 soll das Richtfest sein, 2019 soll das Humboldtforum in Betrieb gehen.

Ein Kontrapunkt

Wilhelm von Boddien schaffte es in seinem Vortrag, die Begeisterung für das Leuchtturm-Projekt in der Bundeshauptstadt zu entfachen: „Das Berliner Schloss wird wieder aufgebaut, nicht wie es war, sondern zu unserer Zeit passend. Dies haben Bundestag und Bundesregierung beschlossen. Äußerlich wird es so schön aussehen wie früher und das zentrale Bauwerk der Stadt werden. Es wird das vertraute Bild Berlins wieder herstellen, die historische Mitte vervollständigen, das Stadtbild heilen. So entsteht ein Kontrapunkt zu den massenhaft entstandenen, modernen Quartieren.“

Er sei den Olpern „unendlich dankbar“, dass sie sich mit dem stattlichen Beitrag von 10.000 Euro daran beteiligen, betonte Wilhelm von Boddien.

Quelle: WAZ, 10.02.2015

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