Wie die Große Wappenkartusche ans Berliner Schloss kommt

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Als letztes großes Schmuckelement wird die Große Wappenkartusche am 4. April 2023 an der Westfassade am Eosanderportal des Berliner Schlosses ihren Platz einnehmen.

Die Kartusche wird, wie auch schon die Laterne vom Berliner Schloss, bei der Firma fittkau metallgestaltung in Berlin-Weißensee gefertigt.

Zusammengebaut hat die Kartusche eine Größe von etwa 8 x 8 Metern und eine Tiefe von 2,50 Metern und wiegt über 5 Tonnen. Sie wird für die nötige Stabilität von einer aufwändigen Unterkonstruktion, einem Tragwerk aus speziellem Edelstahl gestützt.

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Wie die Große Wappenkartusche ans Berliner Schloss kommt: 

Die Kartusche wird in mehreren Einzelteilen transportiert, also das Hauptteil (liegend, ca. 5 m breit), die Flügel, die Palmwedel, der Ordensstern und die Krone. Am Morgen des 3. April fahren mit Polizeibegleitung mehrere LKW mit den Einzelteilen von Weißensee zum Schloss nach Berlin-Mitte. Hier werden dann die Flügel und die Palmwedel verschraubt.

Am 4. April soll gegen 09/10 Uhr die Kartusche in die Senkrechte aufgerichtet werden. Sie wird dann per Kran hochgehoben und an den vorbereiteten Befestigungspunkten „wie ein Bild aufgehängt“. Dabei halten spektakulär drei 1.000-Liter-Wassertanks als Gegengewicht mit einer Spezialkonstruktion bzw. einem eigens gefertigten Gestell die Kartusche in der Senkrechten.

Zwei Spezial-Teams begleiten die Hängung und kümmern sich um die Befestigung. Wenn das Gestell entfernt wurde, wird der Ordensstern eingehangen. Zuletzt – als Krönung! – soll die vergoldete Krone aufgesetzt werden.

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Einzig der Wind als größter Feind könnte das Vorhaben noch ins Wanken bringen.

 

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5 Kommentare zu “Wie die Große Wappenkartusche ans Berliner Schloss kommt

  1. Ich freue mich auf den 4. April 2023 an dem die große Wappenkartusche am Eosanderportal wieder angebracht wird.
    Ob durch den Regierungswechsel in Berlin das öde Schlossumfeld wieder historisch gestaltet wird und die Lustgartenterrassen, der Neptunbrunnen, die Rossebändiger und die Oranierfürsten zurückkehren werden? Das wäre eine echte Bereicherung!

  2. Auch ich hege die große Hoffnung, dass mit dem neuen Senat endlich Bewegung zur historischen Gestaltung des bislang sehr tristen Schlossumfelds kommt !!!!!

  3. Fast ist es üblich, dass Befürworter und Gegner das neue „Humboldt-Forum / Berliner Schloss“ immer nur unter beschränkten Gesichtspunkten „retro“ kontra „zeitgemäß“, „rechts“ kontra „links“, „preußen-nostalgisch“ kontra „modernistisch“ besserwisserisch beurteilen. Auch die Standortstreiterei über die Kunstwerke Rossebändiger und Neptunbrunnen wird aufgrund fixierter Argumente „Vorkriegszeit“ kontra „DDR-Zeit“, formalistischer Denkmalschutz und egoistischer Bezirksansprüche hin- und hergeschoben bzw. „festgenagelt“.
    Ich hoffe, dass sich endlich eine Sichtweise durchsetzt, die das Gebäude mit Schmuckfassade und Kuppel, und auch die Freiraum-Kunstwerke nicht unter ideologischen, politischen, historischen, denkmal-theoretischen Festlegungen, sondern wegen ihrer hohen künstlerischen und ästhetischen Qualität und ihrer eindrucksvollen Wirkung als passende Teile des Ensembles erkennt und beurteilt.
    Ich hoffe auf eine entspannte, „entideologisierte“ Beurteilung durch den neuen Berliner Senat und die Öffentlichkeit. So könnte die wiedergewonnene künstlerische, handwerkliche und ästhetische Qualität des Gebäudes innerhalb des Stadtensembles ohne ideologische Vorbehalte gesehen werden. Auch die Kunstwerke Neptunbrunnen und Rossebändiger verdienen wegen ihrer hohen künstlerischen Bedeutung und ihrer einst sorgsam ausgesuchten Standplätze die Rückkehr auf den Schloßplatz.

  4. Der Standpunkt von Arn Praetorius überzeugt durch seine Ausgewogenheit und Präzision. Ich schließe
    mich seinen Worten voll an. Es ist sehr zu wünschen, dass unter einer neuen Berliner Landes-
    Regierung endlich die Umsetzung des Neptunsbrunnens sowie der Oranierfürsten erfolgt und eine
    Neubewertung des Schloßumfeldes erfolgt.

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