Schloss-Information April 2020

Liebe Schlossfreunde und Unterstützer, sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit erhalten Sie aktuelle Informationen rund um den Wiederaufbau des Berliner Schlosses als Humboldt Forum:

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  • Vorwort von Wilhelm von Boddien
  • Neues „Berliner Extrablatt“ Nr. 93
  • Corona-Krise und Baufortschritt
  • Erreichbarkeit Förderverein
  • Aktueller Spendenstand

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Vorwort von Wilhelm von Boddien

Liebe Schloss-Neugierige und Schloss-Freunde,

wie gut, dass wir moderne Kommunikationsmedien haben und Sie sich fast alles, was Sie am Wiederaufbau des Berliner Schlosses interessiert, auf Ihren Bildschirm holen können.

Natürlich, die Corona-Krise hat auch uns betroffen, alle unsere Mitarbeiter stehen im Wartemodus. Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter im neuen Schloss-Center am Lustgarten gehören zur Risikogruppe der Älteren. Zu ihrem Schutz müssen wir deswegen erst einmal auf ihre Hilfe verzichten. Bis zum Spätsommer ist der Spuk sicherlich vorbei, das mindert den Schmerz, wir hatten uns alle so sehr auf das letzte Jahr vor der Einweihung des Schlosses gefreut, auf Ihre vergnügten Gesichter, auf die guten Gespräche und Fragen, die für uns auch ein Lebenselixier waren.

Das Schloss-Center ist jetzt in reduzierter Zeit nur noch bis 16.00 Uhr mit einem freiwilligen, hauptamtlichen Mitarbeiter besetzt, der die wenigen Besucher, die überhaupt noch kommen, freundlich und natürlich auf Gesundheitsdistanz betreut. Wir möchten einfach weiter auch auf diese Weise zeigen, wie wichtig Sie alle für uns sind und wie wir für Sie da sind.

Wunderbar ist aber auch der Zuspruch, die vielen guten Wünsche, die wir alle aus ganz Deutschland erhalten. Sie machen uns Mut und geben Kraft. Und gejammert haben wir noch nie.

Also lauern wir alle darauf, dass die Bundesregierung die Ausgangssperre und das Versammlungsverbot nach dem 20. April modifiziert und das Leben langsam wieder anfängt, sich zu normalisieren. Und dann geht es auch bei uns wieder richtig los.

Wie gut aber, dass wir in einer Zeit der modernsten Kommunikationsmöglichkeiten leben. Dadurch kann das Hauptbüro in Hamburg auch vom jeweiligen Homeoffice aus so arbeiten, als ob man weiter zusammen in einem Raum säße. Wir sind dort nur ein kleines Team, im Augenblick sind nicht einmal alle Büros mit einem Mitarbeiter besetzt, aber wir können auch jederzeit wieder loslegenl

Es wird viel mehr und länger telefoniert, das bringt uns alle näher zueinander. Und wir kommen viel zum Nachdenken über das, was wirklich wichtig ist. Haben wir in den letzten Jahren mit der Reizüberflutung uns nicht viel zu sehr zu Sklaven der Informationen gemacht? Konnten wir uns den Tag eigentlich noch ohne ständigen Kontakt über das Smartphone vorstellen? Früher schrieben wir mit dem Füllfederhalter Briefe und versuchten, ohne sofortiges Echo mit unseren Berichten und Fragen dem Adressaten trotzdem näher zu kommen. Jedes Wort wurde sorgfältig abgewogen, auch, ob es den Empfänger selbst bei einem Streit nicht verletzen würde. Schließlich stand man mit seinem guten Namen dafür ein.

Und heute verletzten sich die Menschen immer wieder mit übler Nachrede, Fakes und gnadenloser Rücksichtslosigkeit aus der Anonymität der sozialen Medien heraus. Wie feige! Ist unser Leben so in den letzten Jahren wirklich besser geworden? Lag früher nicht vielmehr in der Ruhe die Kraft?

Corona hat auch etwas Gutes: Wir alle erkennen plötzlich unsere Machtlosigkeit gegenüber der Natur, wir rücken zusammen, wir werden rücksichtsvoller und hilfsbereit. Hoffentlich bleibt diese neue Nachdenklichkeit und Rücksichtnahme auch nach der Krise uns möglichst lange erhalten!

Nun zum Schloss:

Sie können selbst miterleben wie Ende Mai die Laterne auf die Kuppel gesetzt wird und wie danach die Gerüste fallen.

Die Webcam macht in der Zeit doppelt so viele Aufnahmen, alle paar Minuten erscheint ein neues Bild. Sie sind dabei, wenn Sie dann über unsere Homepage www.berliner-schloss.de einfach die Webcam einschalten. Und wenn Sie zu spät gekommen sind, macht das gar nichts. Mit den Pfeilen an den Bilderseiten können Sie die Zeit Bild für Bild zurückstellen und dann wieder vorwärts. Wenn Sie wollen, können Sie so sich alles auch später erst ansehen.

Mit dem neuen Berliner Extrablatt Nr. 93 haben wir uns besondere Mühe gegeben, um Ihnen eine Freude zu machen. Es enthält schönste Bilder des Schlosses und sorgt dafür, dass wir uns alle nun auf die Zeit der Einweihung im Spätsommer freuen dürfen.

Bleiben Sie gesund!

Ihr Wilhelm von Boddien

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Neues „Berliner Extrablatt“ Nr. 93

Gerade ist das „Berliner Extrablatt“ (Mitteilungsblatt vom Förderverein Berliner Schloss e.V.) mit seiner Frühjahrsausgabe Nr. 93 erschienen. Es begeistert vor allem mit wunderbaren Fotos von den fertiggestellten Schloss-Fassaden mit beeindruckenden Detailaufnahmen! Es ermöglicht einen aktuellen Blick in den Schlüterhof, in das Stella-Forum und in das Große Schlossfoyer.

Lesen Sie auch Beiträge über die Adler in der Attika, über den Bau der Kuppel und der Schloss-Laterne, wie wir unsere Bildhauer ehren, welche Objekte aktuell im Schloss-Shop in der Stillen Auktion sind oder was Johann Wolfgang von Goethe schon im Zusammenhang mit dem Humboldt Forum und der Beherrschung der Corona-Krise erkannte.

Hans-Dieter Hegner, Vorstand Bau der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, berichtet im Heft über die Auswirkungen der Corona-Krise auf den weiteren Bau des Gebäudes, den notwendigen Gesundheitsschutz und die möglichen Leistungen der beteiligten Unternehmen. Er schildert die Fortschritte im Haus im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme der technischen Anlagen und der weiteren Montage der Ausstellungsarchitektur sowie den fortschreitenden Arbeiten an den Böden im Schlüterhof und bei der Außenraumgestaltung.

Erfahren Sie im Extrablatt auch, wie Sie immer noch für die Wiederherstellung der historischen Fassaden spenden können und sich so dauerhaft über eine Widmung verewigen. Wie wäre es, wenn Sie sich eine einzigartige Originalvorlage der Gipsmodelle oder Gipsformen ausgewählter Fassadenelemente sichern und damit die Spendensammlung weiter unterstützen? Wir freuen uns auf Ihr Gebot!

Sollten Sie das Berliner Extrablatt noch nicht in gedruckter Form vorliegen haben, können Sie es jetzt schon auf unserer Website www.berliner-schloss.de als E-Book lesen.

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Corona-Krise und Baufortschritt

Die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss hält in der Corona-Krise den Dienstbetrieb aufrecht: Die Arbeiten auf der Baustelle des Humboldt Forums bzw. Berliner Schlosses gehen weiter. In Abstimmung mit dem Bundesbauministerium und dem für Baumanagementfragen zuständigen Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) ermöglicht der Bauherr den Weiterbetrieb der Baustelle. Der Bauherr ist bereit, verfügbare Leistungen der ausführenden Firmen durchzuführen, um grundsätzlich den Wirtschaftsbetrieb – soweit dies möglich und geboten ist – aufrechtzuerhalten. Das gilt auch für Akteure, die Arbeiten auf der Baustelle ausführen lassen.

Im Haus werden die Anlagen der Technischen Gebäudeausrüstungen zu Ende gebaut und etappenweise von Sachverständigen abgenommen. Raumlufttechnische Anlagen werden Modul für Modul in Betrieb genommen, in vielen Museumsmodulen laufen die Anlagen bereits mit den gewünschten Soll-Werten. Die Ausstellungsarchitektur wird weiter montiert – es entstehen Vitrinen und Schaumagazine, Podeste und Medienstationen auf den Flächen der Staatlichen Museen. Auch die Ausstellung des Berliner Stadtmuseums nimmt Gestalt an. In vielen Räumen sind bereits große Einbauten installiert worden. Die Humboldt Universität hat ihre Fläche Mitte März übernommen und wird versuchen, ihre Ausstellung aufzubauen.

Zurzeit wird im Schlüterhof Gefälleasphalt aufgebracht und danach das Schotterbett für die Pflasterung hergestellt, die nun im April beginnt. Im Außenbereich geht die Pflasterung der Freiflächen rund um das Schloss weiter; an der Süd-Ost-Ecke sind sie schon weiter fortgeschritten. Die Terrassenanlagen auf der Lustgartenseite zwischen Portal IV und V nehmen immer mehr Form an. Und gegenüber dem Dom ist ein kleines Wäldchen ziemlich großer Bäume gepflanzt worden, auch diese wurden großzügig von einem Naturliebhaber gespendet.

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Erreichbarkeit Förderverein

Seit Dezember 2019 betreiben wir unser Schloss-Infocenter wieder direkt an der Schlossbaustelle: Direkt gegenüber vom Berliner Dom finden Sie auf der Lustgartenseite vor Portal V (Schlossplatz 5, 10178 Berlin) unsere Ausstellung auf etwa 200 qm Fläche in großen Bau-Containern.

Wie gewohnt können sich hier Schloss-Interessierte über das historische Schloss und den derzeitigen Wiederaufbau z.B. anhand von Plänen, Modellen und Skulpturen informieren sowie viel über die einzigartige Steinbildhauerkunst für die Fassadengestaltung erfahren. Auf großen Bildschirmen laufen Filme zur Rekonstruktion der historischen Schlossfassaden. Das komplette historische Stadtmodell von Berlins Mitte um 1900 ist zu sehen, im kleinen Kino laufen historische und aktuelle Schloss-Filme und im Shop werden umfangreiche Fachliteratur sowie verschiedene Schloss-Artikel angeboten. Das Infocenter hat normalerweise täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Unsere haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter freuen sich auf Ihren Besuch! Jetzt sind wir leider b.a.w. auch dort im Notbetrieb, auch mangels Besucherandrang, täglich von 10–16 Uhr.

Möglicherweise muss nach weiteren Auflagen durch die Bundes- oder Landesregierung das Infocenter ganz geschlossen werden, wir bleiben so lange geöffnet wie es irgend geht. Wir sind für Sie auch telefonisch erreichbar: Spendenbüro-Tel. 0162 365 0531 und Schloss-Shop-Tel. 0160 693 7647.

In der Geschäftsstelle vom Förderverein in Hamburg sind wir weiterhin für Sie erreichbar per Tel. 040 898 0750.

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Aktueller Spendenstand

Mit der Fertigstellung des großen Bauvorhabens geht die Spendensammlung weiter voran. Ganz unglaubliche 99 Millionen Eurosind schon gespendet worden! Es fehlen jetzt an den für die Wiedererrichtung der historischen Fassaden benötigten und vom Förderverein zugesagten 105 Millionen Euro „nur“ noch 6 Millionen Euro.

Deswegen bitten wir Sie noch einmal, mit Ihrer Hilfe unser Ziel zu erreichen. Jeder Betrag zählt! Diese Summe sollten wir gemeinsam schaffen: 6 Millionen Euro entsprechen jetzt 15.000 Bürgern, die nun noch einmal 400,- Euro spenden – steuerlich absetzbar!

Wir sind überaus glücklich über die wunderbare Unterstützung und danken allen Spendern und Helfern dafür ganz herzlich!

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Mehr Informationen:

Förderverein Berliner Schloss e.V., Rissener Dorfstr. 56, 22559 Hamburg

Tel. 040 8980750, info@berliner-schloss.de

www.berliner-schloss.de

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5 Kommentare zu “Schloss-Information April 2020

  1. Das Wort Danke, kann ein gefallen und eine lobigung Aussagen, es reicht aber nicht aus um Kunde zu tun, was hier geleistet wurde und wie glücklich dies macht.

    Hier wurde ein Wunder umgesetzt und dies verdient grossen Respekt.
    Danke auch für die Berichte und die schönen Aufnahmen.

  2. Ich fand den Palast der Republick schöner. Vor allem war er moderner. und frage mich. welche Spießermentalitä sich ein barockes Stadtschloß zurück wünscht?

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