„Von Kienitz in MOL rund um die Erde – Weltreisestart rückt näher“

14.07.2020 – Märkische Oderzeitung

Von Ulf Grieger

Folge deinen Träumen:

Ein Traum, dem immer mehr Menschen in Deutschland, Frankreich, Polen und anderen Ländern folgen, ist der, mit einem Katamaran zehn Jahre lang um die Welt zu fahren, um Menschen zu verbinden, Experimente zu durchzuführen und Vorurteile abzubauen.

Der Katamaran entsteht in einem alten Fachwerkhaus in Kienitz-Nord im Oderbruch. Früher wohnten dort Landarbeiter.

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Auf Eisgang vorbereitet

Die Eindämmung zur Corona-Pandemie hat das Vorhaben von Frank Ladewig und seinem Freundeskreis etwas gebremst. Um so wichtiger war es, gemeinsam den Stand der Dinge zu beraten. Frank Ladewig hatte dazu Freunde und Förderer eingeladen. Dazu gehörte Wilhelm von Boddin, Geschäftsführer des Fördervereins für den Wiederaufbau des Berliner Schlosses, ebenso wie Sponsoren aus der Wirtschaft wie Jürgen Lühmann und Robin Henning (Roggemann), Lilo Sallinger (Isra) sowie Partner aus dem Oderbruch wie Ramona Streich, Roland Grund mit Familie, Cindy Böttcher und die Kienitzer Wirtsfamilie Rochlitz. Sie trafen dabei das Schiffbauteam, zu dem auch Morgan, Christof und ein junges Paar, das für drei Wochen dort mitbaut, gehören.

Ganz besonders freute sich Frank Ladewig über polnische Gäste, die das Vorhaben ebenso begleiten werden. Polen ist die erste Station der Reise. Nach der Führung durch die „Schiffswerft“ würdigte Wilhelm von Boddin den fachgerechten Einbau der beim Wiederaufbau des Stadtschlosses entdeckten Bohlen des alten Berliner Schlosses.

Jetzt ist der 15 Meter lange und sieben Meter breite Segelkatamaran bereits in all seinen Elementen erkenn- und begehbar. Es gibt sechs Doppelkabinen, eine Kombüse, eine „gute Stube und natürlich Platz für die Experimente. Da es auch ins Eismeer gehen wird, wurden die Vorderteile der Schwimmer noch einmal so verändert, dass sie bis zu 30 Zentimeter starkes Eis brechen können. Um auch bei Flaute oder stromaufwärts voranzukommen, sorgen zwei jeweils 44 PS starke Motoren für Antrieb.

Der Katamaran bekommt noch eine wasserdichte Außenhaut aus Kohlefaser, Glasfasergewebe und Epoxidharz, bevor er nach der Taufe vor dem Berliner Schloss zu seiner Jungfernfahrt aufbricht. Sie geht zur Ostsee, wo an der deutsch-polnischen Grenze der erste Wetterballon mit den Träumen der Kinder aufsteigen wird.

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Kunst und Kultur an Bord

Es ist schwer, sich der Faszina­tion zu entziehen und nicht von der Abenteuerlust, aber auch dem Enthusiasmus zum Helfen angesteckt zu werden, wenn Frank Ladewig erzählt. Kürzlich hatte eine 72-jährige Hamburgerin ihre Reise unterbrochen, um eine Woche mitzuarbeiten. So gewinnt er immer mehr Menschen, die davon überzeugt sind, dass es möglich sein wird, mehr als zehn Jahre lang um den Erdball zu fahren und mit den Menschen in Kontakt zu treten, ihnen zu helfen und Hilfe über ein weltumspannendes Netzwerk heranzurufen. Zudem wird der Zustand der Erde durch verschiedene Experimente wie zum Beispiel die Untersuchung der Wasserverschmutzung in den Ozeanen erforscht.

Die Zusammenkunft in Kienitz gab schon einen Vorgeschmack auf das, was die zwölf modernen Argonauten vorhaben. Sie laden an den Stationen zum Essen ein, für das Teammitglied Christof sorgt. Dabei wird ermittelt, ob Hilfe nötig ist und wie sie organisiert werden kann. Dass dabei auch kultureller Austausch erfolgen wird, davon gab Philippe Gross aus Letschin mit seiner wunderbaren Drehorgel einen Eindruck. Philippe Gross gehörte zu den ersten Förderern des Projektes im Oderbruch.

 

Quelle: Märkische Oderzeitung, 14.07.2020

 

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