„Historische Mitte – Protest gegen Denkmal-Zerstörung für Bau der Einheitswippe“

23.07.2020  Berliner Zeitung

Der Sockel des früheren Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals wird für das Projekt zur Erinnerung an die Wiedervereinigung durchlöchert. Die Bürger rebellieren.

Von Ulrich Paul

Der erst vor kurzem mit Millionenaufwand sanierte historische Sockel des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals in Mitte soll für den Bau des umstrittenen Freiheits- und Einheitsdenkmals teilweise zerstört werden – um die geplante begehbare Wippe im Untergrund zu befestigen.

Die Arbeiten haben begonnen. Ein Bagger hat die ersten Löcher in die historische Bausubstanz geschlagen. Jetzt wird Protest laut.

„Der Wahnsinn nimmt seinen Lauf“, empört sich Annette Ahme, Vorsitzende des Vereins Berliner Historische Mitte. Um die schwere Betonschale der Wippe im Erdreich zu verankern, müssten mehr als 20 Meter lange Bohrpfähle durch die denkmalgeschützten Gewölbe des Sockels in den Schlamm getrieben werden, „bis man irgendwo festen Grund findet“, sagt sie. Die Gewölbe würden dafür in großen Teilen durchlöchert. „Auf den Pfeilern wird dann eine neue Betonplatte platziert, die die Wippe tragen soll“, so Ahme. Doch nicht nur der Sockel und mehrere Gewölbe würden zerstört, kritisiert sie. „Verhindert wird mit dem Bau der Wippe, dass die wunderbaren Bodenmosaike, die so aufwendig gesichert wurden, am ursprünglichen Standort wieder eingebaut und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.“ Das sei „eine Schande, weil die äußere Form des großen Mosaiks genau passgerecht für die Schlossfreiheit hergestellt wurde“.

Letztes visuell erfahrbares Zeugnis des Schlossbezirks

Das Freiheits- und Einheitsdenkmal soll nach einem Entwurf des Büros Milla & Partner auf dem Sockel des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals errichtet werden – in Sichtweite zum Hauptportal des neuen Berliner Schlosses. So hat es der Bundestag nach einigem Hin und Her beschlossen. Kosten: 17,12 Millionen Euro.

Für das neue Denkmal soll freilich massiv in die erhaltenen Reste des 1895 bis 1897 errichteten Nationaldenkmals eingegri!en werden, das auf einem etwa 76 mal 38 Meter großen Fundament entstand. Das aus Ziegeln gemauerte Fundamentgewölbe galt bereits zur Erbauungszeit als „Meisterleistung des Ingenieurbaus“, heißt es in einer Beurteilung des Landesdenkmalamts (LDA).

Das im Krieg stark beschädigte Nationaldenkmal war zur Zeit der Sprengung des Stadtschlosses 1950 bis auf den Sockel abgerissen worden. „Die erhaltenen Gewölbe stellen das letzte, auch visuell noch erfahrbare Zeugnis des Berliner Schlossbezirks dar und weisen auf eine den Ort bis zum Ende des 19. Jahrhunderts prägende historische Topographie hin, die hier sonst inzwischen völlig verschwunden ist“, so das LDA.

Zum Denkmal gehört ein Bodenmosaik, das über Jahrzehnte unter einer Bitumenschicht auf dem Gewölbe erhalten blieb und mit einer Fläche von circa 800 Quadratmetern laut LDA „das großflächigste Bodenmosaik unter freiem Himmel in der deutschen Hauptstadt“ ist. Im Zusammenhang mit der Instandsetzung der Gewölbe von 2014 bis 2017 war das Mosaik freigelegt, gereinigt und ausgebaut worden. Bei der Untersuchung zeigte sich laut LDA, „dass das Mosaik von herausragender künstlerischer Qualität und in einem in weiten Teilen hervorragenden Erhaltungszustand“ ist. Das Mosaik zeigt unter anderem ein „geradliniges Flächenmuster mit eingestreuten Kronen und Namenszügen“. Noch heute lagert es außerhalb Berlins.

Ein Viertel der historischen Gewölbe betroffen

Der jetzt geplante Eingriff in das alte Denkmal ist massiv. Nach Angaben der Senatsverwaltung für Kultur sollen „der zentrale Bereich der Gewölbe unter dem ehemaligen Denkmal“ sowie „ein Drittel des Gewölbes über dem Mühlgraben abgebrochen“ werden. Vollständig betroffen seien danach die Gewölbekammern 5, 6, 7 und 8, jeweils zur Hälfte die Kammern 4 und 9. Insgesamt seien „circa ein Viertel der historischen Gewölbe“ betroffen. Eine Genehmigung dafür liege jedoch vor. Das Gewölbe über dem Mühlgraben solle nach dem Bau des Fundaments für die Einheitswippe wieder in der ursprünglichen Form geschlossen werden. Eine Rückkehr des Mosaiks ist indes nicht geplant. Wenn es nach dem Landesdenkmalamt gegangen wäre, wäre ein Wiedereinbau des Mosaiks am authentischen Ort zumindest geprüft worden.

Dafür hatte sich das Amt jedenfalls laut Senatskulturverwaltung im Verfahren um die Verlängerung der Geltungsdauer der Baugenehmigung starkgemacht. Ein Gutachten des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung sei jedoch zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Wiedereinbau des Mosaiks nicht umsetzbar sei und das Gesamtprojekt nachhaltig gefährden würde. Dieser Auffassung habe sich die Kulturstaatsministerin angeschlossen. Da bislang noch keine Lösung für einen alternativen Präsentationsort des Mosaiks gefunden werden konnte, plant das Landesdenkmalamt nun einen runden Tisch, um zu klären, was mit dem wertvollen Material geschehen soll.

Im Hause von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) wird der Eingriff in den denkmalgeschützten Sockel verteidigt. Die Kulturstaatsministerin setze den „mehrfach und zuletzt 2017 wiederholten Auftrag des Deutschen Bundestages um“, das Freiheits- und Einheitsdenkmal gemäß des Entwurfs ‚Bürger in Bewegung‘ zu errichten“, erklärt ein Sprecher.

Grundlage des im Mai 2020 erfolgten Baubeginns sei „die Erfüllung aller Auflagen der Baugenehmigung, insbesondere der naturschutzrechtlichen und der denkmalschutzrechtlichen Vorgaben“. Die Mosaike seien im Zuge der 5,6 Millionen Euro teuren Sanierung des Denkmalsockels in Abstimmung mit der Berliner Denkmalschutzbehörde ausgebaut und gesichert worden. „Die Zuständigkeit für den weiteren Umgang“ liege beim Land Berlin. Das betreffe auch die Frage, ob die Mosaike an anderer Stelle „ganz oder teilweise wiedereingebaut“ werden.

Laut der Grütters-Behörde war zwar der gesamte historische Sockel „Gegenstand der Sanierung“; in den von den Fundamentarbeiten für das neue Denkmal betroffenen Bereichen hätten sich die Sanierungsarbeiten in den Gewölben aber auf das Schließen von Rissen, in Einzelfällen auf den Ersatz von beschädigtem Steinmaterial sowie auf die Erneuerung einer Decke in Kammer 8 beschränkt. Fachleute, die an der Sanierung beteiligt waren, erinnern sich anders. Alle notwendigen Arbeiten seien unabhängig vom Bau des Freiheits- und Einheitsdenkmals ausgeführt worden.

Zwischenzeitlich sei sogar durch den Bundestags-Haushaltsausschuss beschlossen worden, auf den Bau der Wippe zu verzichten. Dann hätte auch das Mosaik am vorhandenen Ort eingebaut werden können. „Das, was wir mühevoll saniert haben, ist jetzt zum Teil zerstört worden“, so eine Fachkraft.

Die Kunsthistorikerin Elisabeth Ziemer, Vorsitzende des Vereins Denk mal an Berlin, ist entsetzt. „Wie unsinnig ist es, den erhaltenen Sockel eines Denkmals samt Gewölbe zuerst zu sanieren und dann zu zerstören? Und dann auch noch das größtenteils erhaltene Bodenmosaik teuer abzubauen, einzulagern und verrotten zu lassen?“, sagt sie. „Ich hoffe, der Bundesrechnungshof nimmt sich der Sache an.“

Für Annette Ahme vom Verein Berliner Historische Mitte gibt es nur eine Lösung: „Wir fordern einen sofortigen Baustopp. Der Standort für die Wippe ist und bleibt grundfalsch.“

 

Quelle: Berliner Zeitung, 23.07.2020

Vision: Büro Milla & Partner

27 Kommentare zu “„Historische Mitte – Protest gegen Denkmal-Zerstörung für Bau der Einheitswippe“

  1. Ich bin für den Erhalt dieses alten Gewölbes. Ich möchte das dieses Denkmal wieder aufgebaut wird.Diese Einheitswippe können sie auch in der Nähe vom Reichstag hinbauen da ja dort auch die Grenze war.

  2. Gibt es keine Petition gegen diese Wippe die man unterschreiben kann? Diese unverständliche Behördenentscheidung MUSS rückgängig gemacht werden!
    Das Schloss darf nicht durch solch ein monströses Objekt in seiner Wirkung beschädigt werden!
    KEINE WIPPE VOR DEM SCHLOSS !

  3. Diese Idee, diese Wippe am Reichstag zubauen, finde ich klasse. Wenn man sich den Vorplatz am Reichstag mal ansieht – würde den Vorplatz doch aufwerten.

  4. Auch wenn das jetzt Gesagte zu spät erscheint: Die Zerstörung des Nationaldenkmals war ein Frevel, auch wenn der heldenhaft-pompöse Wilhelm I zu Pferde nicht dem heutigen Zeitgeschmack entspricht. Ulbricht wollte mit dem Abriss die Erinnerung an deutsche Geschichte löschen und eine neue, erlogene sozialistische Identität konstruieren. Das Nationaldenkmal war aber nicht nur ein Gedenken an den 70/71er Krieg, sondern auch an den Freiheitskrieg gegen Napoleon I. Es war also auch ein deutsches Freiheitsdenkmal. Indem nun auch das erhaltene Fundament zerstört und durch das neue Denkmal für neue Ereignisse überbaut wird, wird der Rückblick auf deutsche Geschichte noch einmal gelöscht und arrogant durch ein modisch-technisches Konstrukt ersetzt. Man hätte die Kolonnaden rekonstruieren, die erhaltenen Mosaiken auslegen und die Bedeutung des alten Nationaldenkmals nach heutigem Verständnis auf Tafeln erklären können. Der lernende Umgang mit Geschichte ist eben viel mehr als ein permanentes Zerstören und Umdekorieren eines Ortes nach aktuellem Zeitgeschmack. Auf der großen Fläche vor dem Haus des Parlamentes wäre das moderne Denkmal richtig d gut gewesen. Schade, dass kein Verantwortlicher den Mut hatte, sich dafür zu engagieren. Wie lange wohl wird „die Wippe“ an diesem annektierten Ort schaukeln, bevor sie vom nächsten Zeitgeist hinweggefegt wird?

    1. Sehr geehrter Herr Praetorius, Ihre sehr kenntnisreichen Kommentare schätze ich immer sehr, und ich bin sicher, wir sind 95 prozentig zum Schloss und Umfeld derselben Meinung. Aber diesmal schießen Sie daneben, wenn Sie den ,,heutigen Zeitgeschmack“ ansprechen.

      1. Die Verschwendung von Steuergeldern für diese unsinnige Form eines Denkmals ist einfach grotesk ! Die Bürger wurden nicht befragt, sondern eine Kulturstaatssekretärin typisch Bonner Provenienz will sich hier ein eigenes Denkmal setzen,koste es, was es wolle ! Im „Anschlussgebiet“ fördert man so noch mehr den „Politikverdruss“. Das Geld für die Gewölbesanierung wird unter Ulk verbucht—kann ja mal (wieder) passieren…Man kann nur hoffen, dass die Schale ein möglichst kurzes Leben hat und bald an Materialermüdung zugrunde geht !

        1. Ich möchte Frau Grütters in Schutz nehmen. Sie war gegen die Wippe an diesem Ort, fühlt sich aber jetzt verpflichtet, den unseligen Bundestagsbeschluss umzusetzen. Leider.

      2. S.g. Herr Müller-Kirsten, der Hinweis auf den „heutigen Zeitgeschmack“ war ironisch gemeint. Ich hätte sehr wohl mit der hochdekorativen Reiterfigur des heldenhaft-pompösen Wilhelm I einschließlich seinem „Zoo“ leben können, wenn er erhalten geblieben wäre. Wenn es einen Mäzen gegeben hätte ebenfalls in wieder geschaffener Form, allerdings lieber ohne „Zoo“. Aber der „heutige Zeitgeschmack“ wird ja bei jeder Gelegenheit von den Damen Lüscher und Lompscher als Totschlag-Argument ins Rennen geschickt (z. B. beim ganzen Schlossplatz), um moderne Kargheit und Schmucklosigkeit im Namen der Professionalität zu rechtfertigen.

    1. Geraldo.Die Wippe passt gut zum Geisteszustand der heutigen BRD.Absolut irre- Meine volle Zustimmung.Die können dieses Monster sonst wo aufstellen,nur nicht vor dem Schloss.

    1. Schade,dass sich kein Verantwortlicher aus Senat oder Bundesregierung dazu bereit erklärt hat,diese Schande zu verhindern !

  5. Bedankt Euch bei der großen Koalition von CDU bis SED (bzw. Linke). Die habebn das einhellig und mehrfach im Bundestag so beschlossen.
    Allein die AfD stimmte gegen die dort geplante Einheitswippe.

  6. Wenn der Deutsche Bundestag als höchster Souverän des Staates für den Bau der Einheitswippe entscheidet, hat diese Entscheidung höchstes politisches Gewicht. Darüber hinaus wird sie dem Andenken der friedlichen Revolution von 89 gerecht. Ästhetische Fragen oder Fragen des Denkmalschutzes haben hier zurückzutreten. Auch der Standort der Einheitswippe ist perfekt gewählt, denn die friedlichen Proteste haben u.a. vor dem Palast der Republik und nie vor dem Reichstagsgebäude stattgefunden. Und wenn es wirklich um das historische Gedenken von etwas geht, das uns alle noch heute betrifft, dann hat die Einheitswippe gegenüber einem Reiterstandbild von Wilhelm den II eine viel größere Berechtigung.

    1. Lieber Herr Thomas,
      falls Sie meinen Beitrag im Blick hatten, meine Antwort: Natürlich ist die Entscheidung des Bundestages als Souverän verbindlich. Ich habe die „Wippe“ ästhetisch nicht bewertet. Fragen der Ästhetik sind aber beim Städtebau hoffentlich immer wichtig. Natürlich spielen Gesichtspunkte des Denkmalschutzes bei Denkmalen immer eine Rolle! Beim Standort vor dem Reichstagsgebäude geht es doch nicht um den Baukörper, sondern um viel Platz und darum, dass die Mitglieder des Bundestages (Souverän) sich aktuell an die friedliche Revolution erinnern. Sie hätten vor wichtigen Abstimmungen z. B. in ad hoc-Koalitionen auf die Waage treten können (lustig?). Niemand will das Reiterstandbild rekonstruieren. Übrigens war der Reiter Wilhelm I.

      1. Zum letzten Satz: Doch! Es gibt/gab eine lange Unterschriftenliste und Initiative dafür. Außerdem hat die Wiedererrichtung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals am Deutschen Eck in Koblenz den Ort sehr verschönert. Und in Köln hat man sogar das von den Kölnern selbst zerstörte Denkmal eines Friedrich Wilhelm wiedererrichtet. Es geht auch nicht um eine Person, sondern um das, was sie repräsentiert. Im Fall von KWI die erlangte Einheit nach 100 Jahren napoleonischer Kriege.

    2. Noch eine Ergänzung, Herr Thomas:
      Der Ausruf auf dem Freiheits- und Einheitsdenkmal „Wir sind das Volk, wir sind ein Volk“ war protestierend an Menschen, an die Volkskammer und an die damalige Regierung der DDR gerichtet. Heute hätten derselbe Ausruf und das Denkmal als ständiger Ansporn und ggf. als Mahnung vor das jetzt tagende, lebendige Parlament, den Bundestag gehört, und nicht gerichtet an Museumsangestellte, eingezwängt zwischen einem wunderschönen Schlossportal im Stil des 18. Jahrhunderts und der Bauakademie Schinkels, auf einem kannibalisierten Sockel.

  7. Hallo, Alles Jammern zwecklos und zu spät! Man sehe sich die einwandfrei demokratisch gewählte Gesellschaft an, der die Wähler die Entscheidungsmacht erteilt haben. Da ist der Berliner Senat, d.h. die Berliner Regierung, die den Tag der Kapitulation zum Tag der Befreiung und einem arbeitsfreien Feiertag machte. Da ist der zuständige Linken-Politiker Dr. Lederer, der dem Palast der Republik nachträumt, da ist die neue Vorsitzende der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus Anne Helm, zuständig u.a. für Kultur und Gedenken, ehemals Piraten-Partei, die Sie auf einem Bild in der Jungen Freiheit (28.2.2014, S. 6) sehen können – mit erhobener linker Faust, vermummten Mund und nacktem Oberkörper bemalt mit den Worten <> (in Dresden vor einer Kirche). Solche Leute sind für unsere Hauptstadt-Kultur zuständig! Wahrscheinlich wird Frau Helm demnächst auch in Sachen Schloss zuständig sein.

  8. Sofortiger Baustopp und Entscheidung durch Volksbefragung und nicht durch politische Machtinteressen.
    Die große Mehrheit der Deutschen Bevölkerung in Ost und West ist für die historische Wiederherstellung der Kolonnaden.(sh. Berliner Extrablatt Nr. 88 vom September 2017)
    Das sollten endlich die vom Volk gewählten Repräsentanten begreifen.

  9. Mir ist unbekannt, ob alle GenossInnen der linken Parteien im Berliner Abgeordnetenhaus mit diesem seltsamen Machwerk glücklich sind. Vermutlich gibt es selbst dort Leute, die aus historischen oder ästhetischen Gründen oder einfach, weil sie an Freiheit und Einheit nicht erinnert werden wollen, gegen diese Verschandelung des Schloßumfelds sind. Bekannt ist aber, daß die Hauptprotagonisten Lammert und Thierse genauso argumentieren wie Grütters, nämlich schlicht mit dem Bundestagbeschluß, der unter weitgehendem Ausschluß der Öffentlichkeit von einer Handvoll Leuten in einem weitgehend unbekannten Gremium vorbereitet worden ist. Für die beiden Herren ist es wohl eine Sternstunde des Parlamentarismus, daß ein weithin abgelehntes Projekt auch gegen den Willen der Bevölkerung durchgepeitscht wird. Für viele andere, die sich mit der Materie engagiert und häufig sachkundig auseinandergesetzt haben, ist es ein deutliches Zeichen, daß dieses festgefahrene politische System zum Innehalten und zu besseren Einsichten nicht mehr fähig ist. Die parlamentarishe Demokratie ist sicherlich eine höchst brauchbare Staatsform, und es hat etwas für sich, daß der Volkswille nicht überall einfach durchschlägt. Demokratie hat aber schon auch etwas mit Volkswillen zu tun und damit, daß der nicht einfach von mächtigen Minderheiten weggefiltert wird. Gerade diese Staatsform verlangt Lernfähigkeit und Flexibilität der Mandatsträger. Und hier geht es nicht um eine komplzierte Steuergesetzgebung, sondern um eine Sache, die einfach ist und vielen Menschen am Herzen liegt. Noch ist es nicht zu spät.

  10. Wenn Denkmäler zerstört werden, die unter Denkmalschutz stehen und einen Kulturellen Wert für das Volk bedeuten, dann sollte man sich fragen, wie so etwas möglich ist und wer das verantworten kann.

    Das Deutsche Volk sicherlich nicht, wer reißt denn die Fundamente der eigenen Geschichte sinnlos nieder, die so einzigartig für immer dann verloren sind ?
    Die Planung für die Errichtung eines Einheitsdenkmals, war sicherlich im Sinne des Volkes, die Umsetzung an diesem Ort, und unter diesen Voraussetzungen sind aber nicht akzeptabel
    und nicht von der Mehrheit in unseren Lande erwünscht.

    Es liegt aber nahe, dass hier eine Entscheidung gefallen ist, Fragmente einer Epoche gezielt zu zerstören. Über die Gründe dafür kann man spekulieren, ob diese Gründe aber die Mehrheit der Bürger entsprechen und diese Zerstörung rechtfertigen , ist mehr als fragwürdig .

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