Berlin ist eine blühende Großstadt, wortwörtlich, hier gibt es Blumen auf jeder Brachfläche und freie Flächen an der Spree zum relaxen. Und wenn Berlin kleinbürgerlich ist; was sind dann erst all die anderen Städte in Deutschland? Leider ist es typisch für ganz Deutschland das hier alles etwas zu langsam voran geht und daher nicht berlin-spezifisch.
Zu ihrem letzten Absatz: Man bietet das an was sich gut verkauft! Und Berlin ist nun mal die einzige Stadt auf der Welt wo DIE „Mauer“ stand.
Und ich glaube sie übertreiben mit ihrer Aussage „bedeutenste Barockgroßbau nördlich der Alpen“; ich glaube Versailles ist um vieles bedeutender und stil- prägend gewesen?
Aber zurück zum Schlossplatz: All das was sie beschrieben haben gilt auch für eine moderne Gestaltung des Humboldtforums.
Ach ja, ich begrüße das temporäre Ausstellungsgebäude sehr und auch die Entwürfe sehen ganz interessant aus. Vielleicht wird dann einigen Schlossbefürwortern auch klar das modern auch passen kann.
Thema schwarzes und rotes Wasser: ich glaube es kommt mehr auf die Personen an und ihren Mut zur Tat oder auch mal zum Risiko, doch heutzutage hat das kaum ein hoher Politiker.
"Berlin ist eine blühende Großstadt, wortwörtlich, hier gibt es Blumen auf jeder Brachfläche und freie Flächen an der Spree zum relaxen."
Sie sagen es, S. Hartmann, Berlin ist eine Stadt der Brachlandschaften. Finde ich nicht gerade sonderlich repräsentativ. Im Gegenteil! Diese Stadt soll unser Land repräsentieren und keine Blümchen- und Unkrautwiese sein.
"Und wenn Berlin kleinbürgerlich ist; was sind dann erst all die anderen Städte in Deutschland?"
Im Verhältnis zu anderen europ. Hauptstädten ist das heutige Berlin eine repräsentative Lachnummer. Es gibt kaum Großbürgertum, kaum Menschen die sich für die Stadt wirklich engagieren, und nicht bloß zwischen Brachen, Plattenbauten und Fünfzigerjahrehäusern Party machen oder "flanieren" wollen. Pary-mäßig mag Berlin großspurig und einzigartig in Deutschland sein, wobei ich manchmal glaube, daß in Köln oder Düsseldorf mehr los ist, gegen London jedoch kommt es auch dabei nicht an. Aber darum geht es hier auch gar nicht. Es geht mir hier um die Staatsrepräsentation! Und da versagt Berlin derzeit noch akut. Nehmen wir mal als Beispiel: Amsterdam; die Stadt kann durchaus repräsentieren, hat aber auch eine gut funktionierende Partyszene. Leben findet übrigens besser zwischen alten Häusern statt, oder warum glauben Sie, halten sich die Menschen in Berlin lieber in der Spandauer Vorstadt (Oranienburger Str., Hackesche Höfe), als z. B. in der Heinrich-Heine-Straße bzw. Fischerinsel auf?!
"Die Mauer"
Wie lange muß dieser Schandfleck noch als "Sehenswürdigkeit" herhalten? Macht die Mauer denn Berlin noch immer aus? Ich bin natürlich nicht gegen eine Gedenkstätte, aber es kann nicht 18 Jahre nach dem Mauerfall die ganze Berliner Tourismusindustrie noch immer auf die Mauer ausgerichtet sein. Dann stimmt etwas nicht! Oder fehlt es Berlin etwa doch an wirklichen Sehenswürdigkeiten??? Dann wäre es um so dringender, Verlorenes wiederaufzubauen.
"Und ich glaube sie übertreiben mit ihrer Aussage „bedeutenste Barockgroßbau nördlich der Alpen“; ich glaube Versailles ist um vieles bedeutender und stil- prägend gewesen?"
Dann hatte ich mich hier wohl falsch ausgedrückt, es sollte heißen EINER der bedeutensten Barockgroßbauten nördlich der Alpen.
"Aber zurück zum Schlossplatz: All das was sie beschrieben haben gilt auch für eine moderne Gestaltung des Humboldtforums."
Im Grunde mag das zutreffend sein, aber da es hier um die Keimzelle Berlins geht, um das Herz der Stadt, kann es nur eine historische Lösung geben! Nicht zuletzt auch deshalb, da Berlin ansonsten vor Glas-Beton-Bauten nur so strotzt, und somit zumindest ein kleiner Teil des alten Spree-Athen wieder sichtbar wird. Für Polen oder Franzosen wäre das gar keine Frage gewesen, sondern stolze Verpflichtung.
"Ach ja, ich begrüße das temporäre Ausstellungsgebäude sehr und auch die Entwürfe sehen ganz interessant aus. Vielleicht wird dann einigen Schlossbefürwortern auch klar das modern auch passen kann."
Ganz sicher – NEIN! Modern grundsätzlich kann natürlich passen, aber nicht auf dem Schloßplatz.
"Thema schwarzes und rotes Wasser: ich glaube es kommt mehr auf die Personen an und ihren Mut zur Tat oder auch mal zum Risiko, doch heutzutage hat das kaum ein hoher Politiker."
Stimmt! In Berlin sehe ich jedoch derzeit keine solche Person.
"heutige Berlin eine repräsentative Lachnummer"- vielleicht braucht es auch gar nicht so sehr repräsentieren, denn im Vergleich zu anderen europ. Staaten, die schon in der Vergangenheit zentralistischer waren, ist Deutschland ein Feudalstaat wo jeder Bundesstaat repräsentieren will. Berlin war niemals in seiner Geschichte so repräsentativ wie London oder Paris. Warum hatt den der Bundestag die Hauptstadtförderung abgelehnt? Man kann sich also nicht beschweren.
Sie haben recht das es hier kaum Großbürgertum gibt, das bedeuted aber nicht das es keine Menschen gibt die sich für ihre Stadt engagieren. Berlin ist hoch verschuldet und dennoch so reich, denn ich kenne keine Stadt in Europa mit so viel Kultur zu solch kleinen Preisen, so vielen Parks und Grün. Leider haben die Politiker nicht begriffen das es wichtige Standortfaktoren sind die gefördert werden müssen und nicht gekürzt. So verfallen Parks und Theater werden geschlossen.
"Keimzelle Berlins geht, um das Herz der Stadt, kann es nur eine historische Lösung geben!"
Tut mir leid, aber dieses Argument verstehe ich nicht.
Natürlich ist Deutschland ein Zentralstaat, war es ja auch immer, außer während der NS-Zeit und der DDR-Zeit. Aber dennoch haben wir eine Hauptstadt, die uns in der Welt repräsentiert bzw. repräsentieren sollte. Und in den 1910er – 1920er Jahren konnte Berlin sowohl kulturell, als auch architektonisch mit London mithalten. Mit Paris sicher nicht.
Warum verfallen Parks in anderen Hauptstädten nicht? Warum werden woanders keine Theater geschlossen? Nicht mal im armen Rußland. Ich denke, weil in Deutschland die Kultur, der Denkmalschutz usw. nicht im befriedigenden Maße gefördert wird. Kultur zählt nicht viel. Das ist sehr traurig. Und dann ist eben eine Stadt ohne ein breites Großbürgertum, wie Berlin, arm dran. Schon Hamburg oder München sind da besser dran.
"Keimzelle Berlins geht, um das Herz der Stadt, kann es nur eine historische Lösung geben!"
Jede Hauptstadt Europas hat ihre Keimzelle, in Moskau der Kremel, in Warschau das Schloß, in Wien die Hofburg und der Stephansdom, Paris der Louvre usw. Und Berlin? Die Mauerreste?
Was ist so schlecht am Schloß? Und beklagen, daß man in Berlin nicht modern baut, kann man sich nun wirklich nicht. Beim Potsdamer Platz muß ich durchaus zugeben, daß er mir gut gefällt, aber schon beim Marlene-Dietrich-Platz hört es auf. Ist einfach billig, ob Renzo Piano oder nicht, es ist billig, könnte auch im CentrO Oberhausen sein.
Für mich ist das Schloß so wichtig, damit wenigstens ein Stück des alten Glanzes zurückkehrt, ein Stück Berlin erkennbar wird, wie man es Jahrhunderte kannte. Spree-Athen eben. Eben ein ganz typisches Stück Berlin, ein Wahrzeichen im wahrsten Sinne des Wortes. Denn, der Leipziger Platz, oder auch der Potsdamer, könnten in jeder X-beliebigen Stadt der Welt stehen. Das Schloß, auch im Kontext zur Museumsinsel jedoch nicht. Schinkel-Schlüter.
Was ihre zwei ersten Absätze betrifft bin ich mit ihnen voll einer Meinung, Berlin hatte eine kurze Zeit wirklich weltniveau. Und das mit dem Denkmalschutz beklage ich auch, ist schließlich auch ein Lieblingsfach von mir. Parks verfallen in anderen Städten nicht, weil erstens die Städte nicht komplett pleite sind, sie weniger zu pflegendes Grün haben(Berlin hat einfach viel mehr als Anderen) und die Einstellung zum Park eine andere ist. Hier gibt es nicht die Zieranlagen mit Absperrungen zum Schmuckbeet wie in London oder Paris, hier gibt es Volksparke die schon immer auch für die arbeitende Schicht angelegt wurden(soll nicht den Vandalismus gutheißen).
Und einiges an Gartendenkmalen wurde ja in den letzten Jahren wieder hergestellt, z.B. Savigniplatz, Rosengarten im Tiergarten, bzw. auch viele andere Partien im Tiergarten, Wittenbergplatz, um nur einige zu nennen.
"Berlin erkennbar wird, wie man es Jahrhunderte kannte" – auch etwas aus der Luft gegriffen, das Schloss und seine Umgebung waren stetig im Wandel, was meiner Meinung nach einen Nachbau ja um so schwieriger macht. Deswegen hoffe ich, wenn schon die Barockfassaden und ein paar Säle her müssen, sie mit dem Rest des Gebäudes modern und ausdrucksstark ein Neues bilden. Denn ich glaube sie geben sich immer wieder Illusionen hin. Das Schloss wie es einmal war soll nicht gebaut werden. 2/3 wird neu sein. Und daher MUSS die moderne Architektur auch selbstbewusst in Erscheinung treten und kann sich nicht nur hinter den Fassaden verstecken.
Sie haben Recht, die Parks in London oder Paris sind weitaus geflegter, aber auch eingezäunt. Jedoch gibt es in London ja auch den großen Hyde-Park, der wohl ähnlich einem Volksgarten ist, obwohl ursprünglich mal kgl. Garten gewesen. In Berlin ist z. B. die Parkanlage auf dem Pariser Platz ähnlich denen von London und Paris. Schön auch, daß der Lustgarten wieder parkähnlich, wenn auch modern, wiederhergestellt wurde. Ich würde dies übrigens auch für den Bebelplatz favorisieren.
Natürlich war das Berliner Schloß dem Wandel der Zeit unterworfen. Aber das waren/sind die von mir gebrachten Beispiele allesamt. Auch das Warschauer Schloß, welches schließlich auch ein Reko ist. Eine sehr gelungene sogar, wie ich meine.
"Das Schloss wie es einmal war soll nicht gebaut werden. 2/3 wird neu sein."
Leider! Tja, wir leben in Deutschland, da ist das nun einmal noch so…. Traurig genug! Aber fänden Sie es schön, wenn die moderne Architektur so selbstbewußt in Erscheinung tritt, wie z. B. beim Schloß in Saarbrücken? Der Moderne wird gerade in Berlin so viel Spielraum gegeben, dann muß meiner Ansicht nach auch dem Alten, wenn es denn wiederhergestellt wird, auch die volle Aufmerksamkeit zukommen.
Gruß
Füxlein
PS: Finde es sehr angenehm mit Ihnen zu diskutieren!
Den Bebelplatz wieder mit einer Grünfläche zu belegen dürfte recht schwer werden, da sich jetzt schließlich ein Parkhaus darunter befindet und somit nicht genügend Platz für die benötigten Erdschichten vorhanden ist. Ausserdem unterstreicht die große Leere das Mahnmal der Bücherverbrennung in der Mitte des Platzes. Man sieht immer irgendwelche Menschengruppen mitten auf dem Platz um einen Punkt herum stehen und durch dieses unnatürliche Verhalten werden Unwissende automatisch angezogen.
Das Beispiel Saarbrücken hab ich jetzt zum ersten Mal gesehen(auch nur ein paar Bilder im Netz) und ich finde es so erst einmal ganz gelungen. Der Mittelteil wirkt vielleicht durch das starke Schwarz trennend.
Mein Grund warum ich immer wieder für die Moderne Architektur plädiere ist nicht weil ich das alte Schloss nicht gut fand; ich wäre mit einem Vollnachbau deutlich zufriedener; sondern weil ich der Meinung bin das mit dem jetzigen Konzept(ohne Kuppel, ohne Ostfassade, ohne ausgebaute Säle und auch ohne kleinere unbedeutendere Räume etc. etc.) ein schwacher Kompromiss gefunden wurde, der nur durch gute und selbstbewusste aktuelle Archi. ausgeglichen werden kann.
Vielleicht sollten wir auch eher von aktueller Architektur sprechen, als von Moderne.
Und hier und da tut sich ja auch was in Berlin. Der Admiralspalast ist wiederhergestellt worden, es gibt Förderung für Stuck bei Hausrenovierungen, wovon scheinbar ab und zu Gebrauch gemacht wird. Die Karl- Marx- Allee ist renoviert( jetzt fehlen nur noch die Kandelaber; für die wieder das Geld fehlt; und neue Bepflanzungen). In Potsdam wird Schloss und Park Babelsberg wiederhergestellt. Dann kann man endlich wieder an Flüsschen und Wasserfällen entlangspazieren und die Fontaine in der Havel betrachten.
Es gibt in Berlin einfach zu viele Sachen die Aufmerksamkeit verlangen und leider sind die Werte des Denkmalschutzes und der Schönheit schwer zu vermitteln wenn es darum geht das man daraus auch Profit ziehen kann. Denn dafür muss man langfristig denken und das ist für viele Menschen/ Politiker schwer.
Wobei ja der aktuelle Baustil der Moderne resp. die Postmoderne ist, oder?
Ja, es ist in der Tat ein schwacher Kompromiss. Aber damit sind wir wieder beim Grundproblem, unter welchem Deutschland leidet.
Babelsberg haben Sie schön beschrieben.
Wenn sie auch der Meinung sind das es ein schlechter Kompromiss ist, was wäre dann ihr Ideal und ihre Vorstellung von der Nutzung?
Wie steht es eigentlich mit den Plänen für die Museumsinsel? Gibt es dort was neues? Wird nun die Unterirdische Galerie und das Eingangsgebäude noch gebaut oder wurden sie nun schon gestrichen?
Sobald ich wieder in Berlin bin muss ich unbedingt ins Bodemuseum und die alte Nat.Galerie. Waren sie schon im restaurierten Bodemuseum?
Na, meine Idealvorstellung wäre natürlich das Schloß 1:1, von Innen und Außen, so wie es z. B. bei der Würzburger Residenz gemacht worden ist bzw. noch gemacht wird. Nutzung also als Schloßmuseum, mit histor. Räumen (jedenfalls die wichtigsten Räume) + Räume für Kunstaustellungen, Seminare, Tagungen oder Kongresse, Gastronomie etc.
Das Humboldt-Forum in Kubatur des Schlosses wäre mir dennoch lieber, als ein moderner Bau. Es wäre ähnlich dem Modell Karlsruher Schloß.
Meines Kenntnisstandes zur Folge wird das Glasgebäude von Chipperfield auf der Museumsinsel gebaut. Obwohl es Proteste u. a. auch von Seiten der GHB gibt. Der Bau ist, wie alle Chipperfield-Bauten, wunderbar, aber für die Stelle meiner Meinung nach untragbar.
Ja, Anfang des Jahres war ich im Bode-Museum, herrlich ist es geworden, ein wahres Prachtstück! Perfekt renoviert und in Szene gesetzt. Lohnt sich! In der Alten Nationalgalerie war ich jedoch nicht mehr, da ich mir die Exponate im Bodemuseum in aller Ruhe angesehen habe, z. B. den gotischen Mindener Altar oder die Ravenna-Mosaike. Natürlich auch die beiden großartigen Treppenhäuser des Gebäudes. Habe die Alte Nationalgalerie wohl von Außen gesehen, muß schon sagen, ist sehr gelungen.
Danke für die Info’s.
Bei meinem letzten Besuch in Berlin( auch im Januar) bin ich nur ins Pergamonmuseum gegangen, welches die Renovierung dringend nötig hat. Das Bodemuseum hatte leider eine zu lange Schlange. Aber sobald ich wieder aus Paris zurückkomme steht es auf meiner Liste ganz oben.
So auch der Schloss-Shop, der meiner Meinung nach sein Stadt-Modell ändern müsste(denn es werden verschiedene Zeitepochen/ Idealzustände als ehemals existierend dargestellt). Was wiedereinmal die Willkürlichkeit mit dem Umgang von Geschichte wiederspiegelt. Das kann man auch gerade gut in den Gästebuchbeiträgen lesen, manche Menschen wollen sich ein Idealschloss zusammenbasteln und begeben sich damit aber genau in die Gegend wo man das Disneyargument bringen kann.
"Was wieder einmal die Willkürlichkeit mit dem Umgang von Geschichte widerspiegelt. Das kann man auch gerade gut in den Gästebuchbeiträgen lesen, manche Menschen wollen sich ein Idealschloß zusammenbasteln und begeben sich damit aber genau in die Gegend wo man das Disneyargument bringen kann."
Das habe ich wohl ebenfalls gedacht, als ich heute ins Gästebuch geschaut habe. Man sollte möglichst da anknüpfen, wie das Schloß war, bevor es gesprengt wurde. Den Eosander-Hof wegzulassen, nur weil er angeblich nicht so perfekt war, wie der Schlüter-Hof, halte ich für absolut falsch!
Sie wohnen also in Paris! Na, dann sind Sie architektonisch ja mehr als verwöhnt. Paris kann es sich auch erlauben, ein Centre Pompidou zu bauen, und manchmal wirkt es richtig befreiend, wenn man es sieht. Es hebt sich ab. In Berlin würde es nicht auffallen…. Berlin ist eine so moderne Stadt, sicher nicht so wie Rotterdam, aber dennoch, daß es einen historischen Kern braucht. Daher plädiere ich für ein reines Spree-Athen am Lustgarten und auf der Museumsinsel, und dazu gehört eben das Schloß.
Am Alex werden sie in ein paar Jahren 0815-Hochhäuser errichten, die sowohl in Berlin, London, Tokio oder Chicago stehen könnten. Wenn man ein Bild von Ihnen sieht, wird man in der Welt nie sagen: "Ah – Berlin…", sieht man aber ein Bild vom Brandenburger Tor, weiß man gleich, was Sache ist. Auch das Schloß würde wieder zu einem solchen Punkt in der Stadt werden. Ich bin eben der Meinung, daß man unsere Städte auch im neuen Jahrhundert noch erkennen soll.
Gegen moderne Architektur habe ich weiß Gott nichts, im Gegenteil. Geht man z. B. durch Wien, bekommt man bald einen Jugendstil- und Barock-Koller (obwohl ich Wien sehr liebe!), man freut sich in Wien wirklich über jedes moderne Haus, und da wird dann moderne Architektur auch interessant. Wie gesagt, Chipperfield find eich grandios, aber Schlüter eben auch. Alles an seinem Platz. Denn an "seinem Platz" kommt es am besten zur Geltung. Und natürlich dort, wo es keine Massenware ist.
Wien und Barock-koller. Find ich gut. So gehts mir hier auch in Paris, Haussmann-stil überall, immer wieder die gleichen Boulevards, das wird auch mal öde und Parks gibts hier auch viel zu wenig, wenn ich nicht in Versailles, im Potager du Roi(direkt neben Schloss Versailles) studieren würde, würd ich kaputt gehen.
Ich glaube die Hochhäuser am Alex sind schon lange nicht mehr aktuell. Man kann sie zwar noch im Stadtmodell bewundern, doch schon am neuen Kaufhof wurde auf ein zukünftiges Hochhaus keine Rücksicht mehr genommen. Was aber sicher bald entstehen wird, sind die Sockelbauten um den Platz einzurahmen. Jetzt wo er neu gestaltet wird. Ich finde das Kaufhof auch Architektonisch gut zu den beiden Behrensbauten passt. Wenn die anderen zwei geplanten Gebäude sich auch an dem Stil orientieren wird der Platz unverwechselbar. Vielleicht ein zweites Lichttor auf der Ostseite Richtung K-M-Allee. Der Alex wird wieder einer der belebtesten Plätze Berlins(ok war er ja auch die letzten Jahre).
Mit dem Centre Pompidou haben sie sicher recht.
Aber das was ich mir vorstelle entspricht auch nicht diesem oder anderen aktuellen Stilen. Man könnte schließlich ein modernes Gebäude mit ähnlichen Ausmaßen des Schlosses, architektonisch an "Spree- athen" angepasst und, dafür stehe ich sowieso, mit einer neuen Idee von "Ornament" errichten. Denn wir werden in den nächsten Jahrzehnten keine weitere Chance für solch ein prestigeprojekt und experiment haben.
Aber ok, da werden sich unsere Meinungen weiterhin unterscheiden.