Ein ganzes Jahr voller Eröffnungen – ab 17. Dezember öffnet das Humboldt Forum
Die Akteure des Humboldt Forums haben heute in einer Pressekonferenz das detaillierte Öffnungsszenario vorgestellt. Sie machen das Haus dem Publikum in vier größeren Phasen zugänglich und präsentieren mit zahlreichen Formaten die Vielfältigkeit des Programms über ein Jahr hinweg – von Ausstellungen und Projektionen über Führungen und Vorträge bis hin zu künstlerischen Interventionen, Tanz und Film.
Neben den drei Kernthemen des Humboldt Forums – Geschichte und Architektur des Ortes, die Brüder Humboldt sowie Kolonialismus und Kolonialität – stehen von Anfang an auch aktuelle gesellschaftspolitische Themen im Mittelpunkt.
Start des Eröffnungsjahres ist Donnerstag, der 17. Dezember 2020 um 10 Uhr.
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Die Bauarbeiten befinden sich kurz vor dem Abschluss: Das Humboldt Forum wird wie geplant noch in diesem Jahr öffnen. „Wir werden Humboldt Forum“, sagte Generalintendant Hartmut Dorgerloh in der heutigen Pressekonferenz, wobei er die Betonung auf „werden“ legte. „Wir freuen uns, das Haus gemeinsam mit den Besucherinnen und Besuchern sukzessive in Betrieb zu nehmen – und endlich auch seine vielen Möglichkeiten und unterschiedlichen Angebote auszutesten.“
Zu Beginn des Eröffnungsjahres stehen die Architektur und der Ort im Fokus: Besucher*innen können in den ersten zwei Wochen den neuen Stadtraum erkunden. Von Januar bis Ende März 2021 ist das Haus für das Publikum vier Tage pro Woche geöffnet. Der reguläre Betrieb beginnt ab Ostern 2021. Besucher*innen steht das Humboldt Forum dann täglich außer dienstags mit seinem Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm offen. Aufgrund der Corona-Pandemie gelten besondere Regelungen für den Besuch des Hauses und des Programms, die jeweils der aktuellen Situation angepasst werden.
Öffnung des neuen Stadtquartiers
Ab 17. Dezember 2020 ist das neue Stadtquartier mit dem Schlüterhof und der Passage rund um die Uhr zugänglich. Künstler aus den internationalen Berliner Communities nutzen die Fassaden des Schlüterhofs für großformatige Videoprojektionen und die Portale für Soundinstallationen. Im Schlosskeller und im Erdgeschoss sind erstmals die Präsentationen zur Geschichte des Ortes sowie in der Passage jene zu den Brüdern Humboldt, den Namensgebern des Hauses, erlebbar.
Start des Programms und des Probebetriebs
Zum Jahresbeginn 2021 öffnen drei weitere Ausstellungen und das Programm startet sukzessive im Probebetrieb. „Nimm Platz! Eine Ausstellung für Kinder“ (3. Januar bis 24. Oktober 2021), zentral im Erdgeschoss gelegen, macht deutlich, dass Kinder und Familien von Anfang an einen wichtigen Platz im Humboldt Forum haben.
Am 7. Januar 2021 eröffnet im ersten Obergeschoss das Humboldt Labor mit der interaktiven Ausstellung Nach der Natur. „Wir thematisieren die komplexen Zusammenhänge zwischen Umweltveränderungen und gesellschaftlichen Umwälzungen. Im Humboldt Labor gehen wir deshalb neue Wege des Austausches zwischen Wissenschaft und Gesellschaft“, erläuterte Sabine Kunst, Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin.
Ebenfalls im 1. Obergeschoss eröffnet ab 16. Januar 2021 die Ausstellung BERLIN GLOBAL, eine Koproduktion von Kulturprojekte Berlin und dem Stadtmuseum Berlin. „In der Ausstellung erzählen wir Geschichten über Berlin und seine Verbindungen mit der Welt – und zwar mit einem ungewöhnlichen und zeitgemäßen Konzept, mit dem wir nicht nur die klassischen Museumsbesucher*innen ansprechen wollen“, sagte Moritz van Dülmen, Geschäftsführer von Kulturprojekte Berlin.
Ab Mitte Januar werden im Saal 3 an der Spreeseite wöchentlich Dialog- oder Vortragsformate live sowie digital präsentiert und machen das Haus langsam zum Forum. Kritische Diskursreihen widmen sich abwechselnd den Herausforderungen ethnologischer Sammlungen, der Erläuterung wissenschaftlicher Diskurse sowie aktuellen gesellschaftspolitischen Themen.
Beginn des regulären Betriebs
Ende März 2021 startet der Regelbetrieb mit einem sich erweiternden Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm. Neben den täglich angebotenen Führungen zum Humboldt Forum sowie zur Geschichte und Architektur des Ortes beginnen unterschiedliche Veranstaltungsreihen. Darüber hinaus sind erste künstlerische Eigenproduktionen und Kooperationsprojekte, ein generationenübergreifendes Familienprogramm sowie mit den Sammlungen und Ausstellungen assoziierte Produktionen und Programme geplant. Diskursive Formate, künstlerische Interventionen, Tanz und Film erweitern das Programm. Mit der Eröffnung der Werkräume im ersten Obergeschoss an einem Festwochenende im April werden auch auf dieser Fläche von 1.000 Quadratmetern vielfältige Bildungs- und Wissenschaftsprogramme angeboten.
Unter dem Titel „schrecklich schön. Elefant – Mensch – Elfenbein“ (13. Mai bis 24. Oktober 2021) befassen sich eine Sonderausstellung, ein Thementag, eine Filmreihe und ein Diskurs- und Vermittlungsprogramm mit dem spannungsgeladenen Wechselverhältnis von Mensch, Elefant und Elfenbein. Das gemeinsam mit nationalen und internationalen Partner*innen kuratierte Programm verhandelt den Umgang mit Elfenbein auf verschiedenen Ebenen und zeigt die daraus resultierenden sozio-ökologischen Folgen auf.
Einen weiteren Höhepunkt des Eröffnungsjahres setzt das partizipative Community- und Tanzprojekt „Forum in Bewegung – Unsere Körper, unsere Positionen, unser Tanz“. Es lädt in Berlin lebende Tanzschaffende mit Gruppen von Laientänzern in einem mehrmonatigen öffentlichen Probenprozess dazu ein, sich das Humboldt Forum durch performative Erforschung und das Bewegen in ihm zu erschließen. Zum Abschluss werden die choreografischen Arbeiten im Juni 2021 das gesamte Humboldt Forum an einem Wochenende bespielen.
Eröffnung des Ethnologischen Museums, des Museums für Asiatische Kunst und der Dachterrasse
Im Spätsommer 2021 öffnen auch die Westseite der zweiten und dritten Etage mit den Sammlungspräsentationen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin. Direktor Lars-Christian Koch: „Neben der Sammlungsgeschichte, religiösen Fragen, zeitgenössischer Kunst und vielem mehr wird es insbesondere um den Dialog zwischen den Kulturen und um eine kritische Beschäftigung mit dem Erbe des Kolonialismus gehen.“
Mit der Öffnung des Westflügels werden die Ausstellungsbereiche Ozeanien sowie Teile der Afrika-Sammlung des Ethnologischen Museums zu sehen sein. Ebenfalls eröffnet das Museum für Asiatische Kunst. Zum Jahreswechsel 2021/2022 folgt die Eröffnung des Ostflügels mit den übrigen Ausstellungsbereichen der beiden Museen. Damit steht den Besuchern ein breites kulturelles Programm auf rund 30.000 Quadratmetern offen.
Eintritt
Zeitfenster-Tickets für die erste Phase sind ab Anfang Dezember über die Website humboldtforum.org buchbar. Alle weiteren Infos zu Buchungsmöglichkeiten diverser Formate werden ebenfalls ab Dezember veröffentlicht.
Shops
Im Erdgeschoss sind ab 17.12.2020 je ein Shop an der Passage sowie an Portal 3 geöffnet.
Gastronomie
Das Bistro „Lebenswelten“ im Erdgeschoss ist ab 17.12.2020 geöffnet. Ab 16.01.2021 eröffnet auch das Berlin Café im ersten Obergeschoss. Weitere gastronomische Angebote folgen im Laufe des Eröffnungsjahres.
Textquelle: Pressemitteilung der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss; Fotos: Gritt Ockert, Förderverein Berliner Schloss e.V.
2 Kommentare zu “Ein ganzes Jahr voller Eröffnungen – ab 17. Dezember öffnet das Humboldt Forum”
Das auf dem Bild zu erkennende, beflissen alberne Getue ist nur noch eine Schande !
Ich freue mich auf die Eröffnung. Durch das grammatisch falsche „Besucher*innen“ fühle ich mich allerdings als Mann diskriminiert. „Besucher“ umfasst bekanntlich schon beide Geschlechter, und *innen eines der beiden Geschlechter noch einmal. Da fühlt man sich als Mann nur noch zu einem Viertel angesprochen. (Oder sollte doch Unkenntnis der deutschen Grammatik dieser Schreibweise zugrunde liegen?)
Das auf dem Bild zu erkennende, beflissen alberne Getue ist nur noch eine Schande !
Ich freue mich auf die Eröffnung. Durch das grammatisch falsche „Besucher*innen“ fühle ich mich allerdings als Mann diskriminiert. „Besucher“ umfasst bekanntlich schon beide Geschlechter, und *innen eines der beiden Geschlechter noch einmal. Da fühlt man sich als Mann nur noch zu einem Viertel angesprochen. (Oder sollte doch Unkenntnis der deutschen Grammatik dieser Schreibweise zugrunde liegen?)