Erstkommentar

Hallo werte Macher!

Eine sehr interessante und lesenswerte Seite.
Schön wäre, wenn die Schlossansichten auf der Startseite vergrößert angesehen werden könnten!

Besonders interessant die Beispiele gelungener Rekonstruktionen anderswo. Gerade dieser Abschnitt könnte bei sorgfältigerer Pflege zur besseren Darstellung der Berechtigung Eures Anliegens dienen.

Schade, daß gerade jenes Beispiel aus Deutschland, welches nach seiner Bedeutung für das architektonische Gesamtbild, die Identität und die Außenwahrnehmung der Stadt dem Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses am nächsten kommt, hier nur ganz knapp gestreift wird:

    

Die zehnhöfige Münchner Residenz!

    

 

Mit der bekannten Ausnahme des großen Thronsaales – einen solchen glaubte man (zurecht) nach dem II. Weltkrieg nicht mehr zu benötigen – welcher heute als „Herkulessaal“ der bekannteste Konzertsaal der Stadt ist, hat man sich hier um möglichst weitgehende Rekonstruktion selbst von solchen Räumen bemüht, die in späterer Zeit durch andere Ein- und Umbauten überdeckt oder beseitigt worden waren.

Daß man dabei durchaus Kompromisse einzugehen bereit war – z.B. den Wiederaufbau des „Cuvilliés-“ oder auch „Alten Residenztheaters“ AN ANDERER STELLE innerhalb der Residenz zu betreiben (weil an ursprünglicher Stelle zwischen 1949 und -51 das „Neue Resi“ erbaut wurde), oder auch auf die Wiederherstellung des Einen oder Anderen zunächst (Cuvilliés-Theater) oder auch komplett (Innenausstattung der Allerheiligen-Hofkirche, Wintergarten Ludwig II.) zu verzichten – hat sich im Nachhinein nicht als Schaden erwiesen.

         

         

         

         

         

Wie fast alle vermeintlich historischen Bauten hier, handelt es sich auch dabei um eine fast vollständige Rekonstruktion, oft in simplifizierender Bauweise, z.B. u.a. des Schlosses Westfassade oder das sogenannte, von seiner reinen Funktion her sicher nicht mehr benötigte „Alte Rathaus“, das Isartor und andere Gebäude.

    

    

Von Disneyland kann hier keine Rede sein. Eine Diskussion, die Stadt als Mahnmal des Krieges stehen zu lassen, sie ansonsten ganz aufzugeben und am Nordufer des Starnberger Sees komplett neu zu errichten bzw., sie wie so viele andere Städte „autogerecht“ brutal zu durchschneisen, flammte nur kurz und nie ernsthaft auf.

    

Die weitgehende Wiedererrichtung der Altstadt nach ihrem historischen Straßenraster – wenn auch mit Konzessionen an die teils vermeintlichen, teils tatsächlichen Anforderungen der damaligen Moderne und vielen anderen, damals wie heute nicht immer besonders ansehnlichen zeitgenössischen Einsprengseln – war einfach eine Frage der Identität.

         

    

Als Münchner – sofern man die eigene Stadt, so wie sie ist, ernst nimmt – kann man kaum umhin, den Wunsch nach der Wiedererrichtung der Preußisch-Hohenzollern‘schen Stadtresidenz nachzuvollziehen und zu unterstützen. Ähnliches gilt selbstverständlich für Potsdam, wobei mir – sorry für die Offenheit – das Nutzungskonzept schlüssiger, entschiedener und auch zwingender erscheint.

Ein Kommentar zu “Erstkommentar

  1. … entdecke leider erst jetzt diesen Beitrag und bin ganz begeistert. Ich kenne mich zwar in München nicht besonders gut aus, aber die Residenz insgesamt und den Herkulessaal habe ich letztes Jahr recht intensiv erkundet bzw. zu einem tollen Konzert besucht.

    Mir war nicht klar, dass das tatsächlich – praktisch komplett – eine Rekonstruktion ist. Dieser Umstand sollte allen Zweiflern und Nörglern nachdrücklich vor Augen geführt werden – gerade auch wegen der latent ja immer (noch) vorhandenen kleineren oder größeren Eifersüchteleien zwischen der deutschen und der bayrischen Hauptstadt, z.B. um ihre jeweilige kulturelle Ausstrahlung und Bedeutung.

    Zu diesem Zweck ist dieser Beitrag von cbk69muc (wer auch immer sich hinter dieser etwas mühsamen (sorry!) Namensverhüllung verbergen mag!!) geradezu ideal geeignet und daher sollte er – mit allen Abbildungen und Grundrissen etc. – an eine viel größere Glocke gehängt bzw. in das wunderbare Journal Berliner Extrablatt aufgenommen werden (Vorschlag an Herrn von Boddien).

    Nochmals allerbesten Dank für den außerordentlich konstruktiven Beitrag.

    N.B. Ist es nicht phantastisch, wieviel tolle Leute sich für dieses (unser) großes Projekt engagieren…!!! (Das würde ein modernes Bauprojekt doch wohl nie schaffen.)

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