Das Richtfest

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Daniel Barenboim dirigierte die Berliner Staatskapelle. Die „Unvollendete“ von Franz Schubert in der wunderbaren Akustik des künftigen Foyers mit ihrem wunderbaren Klang!

12. Juni 2015
Endlich Richtfest!

Die Redner…

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Stiftungsvorsitzender Manfred Rettig

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Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks

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Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters

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Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller

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Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Prof. Dr. Hermann Parzinger

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Schlossarchitekt Prof. Franco Stella

Nach nur zwei Jahren Bauzeit steht der Rohbau. Das Richtfest war ein neuer Höhepunkt! Dank der Präzision der Baufirmen, der Planer und Architekten und nicht zuletzt der sorgfältigen Bauleitung der Stiftung Berliner Schloss – Humboldt Forum liegen alle Bereiche im Plan, der Baufortschritt ebenso wie die Kosteneinhaltung. Das ist faszinierend, wissen wir doch aus anderen Großbauvorhaben in Deutschland, dass dies keineswegs mehr normal ist.

Das Richtfest ist ein Dank an die Bauarbeiter und alle, die mit dem Bau zu tun hatten. Das Richtfest ist ein Lob für deren großartige Leistung. Aber es ist auch ein Lob für die Spender, die dies alles letztlich auch möglich gemacht haben. Und so war die Feier doch anders als üblich. Sie war sehr öffentlich: Tausende von Spendern kamen zu einer besonderen Veranstaltung am Nachmittag, nach der offiziellen, auf einen kleineren Personenkreis beschränkten Feier.

Und an den beiden folgenden Tagen war der Neubau offen für alle – über 50.000 Besucher kamen an den beiden Tagen!

Die hier gezeigten Bilder sollen Ihnen einen Eindruck von der Heiterkeit und dem Interesse aller Besucher vermitteln, auch wenn Petrus mit einem stürmischen Wolkenbruch dazwischenfuhr und sich überall große Pfützen bildeten. Das tat der Begeisterung aber keinen Abbruch!

Damit Sie auch dabei gewesen sind, haben wir der Erstausgabe des Extrablatts Nr. 84 eine DVD beigelegt, mit einem Film vom Richtfest, der Berichterstattung darüber im RBB, einem spannenden Film über das Entstehen des Rohbaus, mit Harald Eberhardt, dem Polier der Firma Hochtief, als Hauptdarsteller. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen!

…und die Zuhörer

Fotos: © Jan Juri Reetz, Berlin; Gritt Ockert, Berlin

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Der Richtkranz steigt!

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Das RSB-Orchester unter Marek Janowski begeisterte mit einem Abendkonzert seine Zuhörer.

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Das Swing Dance Orchestra Andrej Hermlins brachte alle in Schwung.

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Die Insignien des Richtfests

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Harald Eberhard, der Polier des Rohbaus. Nach dem Richtspruch nahm er einen kräftigen Schluck und zerschmetterte dann sein Glas.

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Das Runde muss durch das Eckige!

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Einblicke

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Blickvermittlung

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Das Stabsmusikkorps der Bundeswehr spielte auf.

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Warteschlange

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Massenandrang

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Fachsimpeleien

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Bildhauernachwuchs

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Nach dem Wolkenbruch gab es „Land unter“ im Schloss.

Kranführerin Erika Eiffel

Sie brachte das Runde durch das Eckige

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Erika Eiffel ist eine ganz besondere Frau. Nicht, weil sie Amerikanern ist. Nicht, weil sie Tochter eines Italieners und einer Indianerin ist, die aus dem Stamm der Irokesen kam. Nicht, weil sie dort in der US-Air Force diente, Fallschirmspringerin ist, ihren Pilotenschein machte und auf dem Kampfjet F15 als Kopilotin geschult wurde. Nicht, weil sie Weltmeisterin im Bogenschießen war. Das alles reicht eigentlich schon voll dafür, jemanden besonders zu finden. Nein, da ist noch mehr:

Erika Eiffel ist Weltmeisterin im Fahren von Turmdrehkränen. Und sie liebt Berlin. Die Mauer faszinierte sie. Sie wohnt mit Blick auf den früheren Todesstreifen.

Und sie sprang ein, als ein neuer Höhepunkt sich anbot: Der runde Richtkranz mit drei Metern Durchmesser musste durch die Fensteröffnungen im Rasterdach, die nur vier Meter im Quadrat messen. Das Runde musste durch das enge Eckige. Da stört schon ein Windstoß – und nichts geht mehr, es sei denn man ist Erika Eiffel. Das ist ihr Künstlername, denn sie verehrt glühend den Eiffelturm und alle Bauwerke des berühmten Baumeisters und Ingenieurs.

Und nun kommt sie selbst zu Wort in einwandfreiem Deutsch:

Berliner_Extrablatt_Ausgabe-84_150dpi_sRGB_Seite_43_Bild_0004„Ja, ich bin ewig schon mein ganzes Leben verliebt in den Turm und stählerne Brücken, in diese Architektur aus Stahl und meine Eltern hatten kein Verständnis dafür, aber ich liebe nur diese Technologie, Brücken und dann auch Turmdrehkräne. Ich bin vielleicht die Einzige auf der Welt, die dieses Gefühl für Technologie hat, aber das ist nicht wahr. Es gibt viele Leute in der Welt, die eine besondere Beziehung zu Gegenständen haben, denken Sie nur an die Beziehungen von Musikern zu ihrem Instrument. Im Leben konnte ich mich durchsetzen und immer wieder neu anfangen, weil ich mich schon früh mit Gott beschäftigt hatte und gläubig bin. Ich hatte schon im Alter von 9 Jahren einen Spruch gelernt: „When god closes a door he always
opens a window“.

Der erste Einsatz als Kranfahrerin war auf einem 120 m hohen Kran beim Bau eines 26-Etagen-Hotels in Stockholm. Und dann kam Erika nach Deutschland zurück. Sie nahm als Frau an der Kranfahrweltmeisterschaft teil.

„Ich hatte keine Ahnung, dass es so etwas gibt. Ich weiß, dass es einen Liebherr-Cup für den schnellsten Kranfahrer in Europa gibt. Von dieser WM hatte ich keine Ahnung, aber die hatten mich eingeladen und sagten ‚Wir möchten eine Kranführerin in unserer Weltmeisterschaft haben. Hast Du Interesse?‘ Man hat mich bezahlt, ich bin dahin und hatte dann einen 52 Jahre alten Nadelauslegerkran gefahren. Zunächst kam ich nicht ganz klar mit diesem Kran, aber ich habe ein Gefühl für solche Maschinen. Dann war ich die beste Frau, deswegen war ich qualifiziert für den Liebherr-Cup, die erste Frau für den Liebherr-Cup! Und nun habe ich den Weltmeistertitel!

Das zu schaffen, muss man eine besondere, starke Leidenschaft haben, das ist sehr, sehr wichtig. Ich war die jüngste Person, diese Meisterschaft zu
gewinnen und auch die erste Frau. Durch meine Leidenschaft wurde ich früher im Bogenschießen zweimal Weltmeisterin.

Nach über 300 Kränen ruft man mich an und sagt ‚Kannst Du für mich ein paar Tage Kranfahren auf dem Stadtschloss?‘ Und ich sagte ‚Ja. OK, kein Problem‘. So kam ich hierher, und all die Leute waren sehr zufrieden. ‚Du fährst ganz sauber und schnell‘, hat man mich viel gelobt. Und ich fühlte mich ganz gut. Ich hatte nie in meinem Leben gedacht, dass ich auf einem so wunderschönen Kran auf dem Schloss arbeiten kann. Es war total Wahnsinn. Und dann war es wirklich schwer für mich, weil ich zuerst auf Kran 5 war, das war der rote Kran in der Mitte. Das war ein super, supertoller Kran und dann fragten die, wenn mein Kran abgebaut ist, ob ich auf Kran 4 die Kuppel bauen will!!

Das war für mich ein neuer Höhepunkt. Ich hatte nie so gezittert im Kran, nicht seit ich Anfänger war. Aber als ich den Kranz oben hatte, hatte ich so geweint. Ich war so froh, dass ich das gemacht hatte, das war für mich wie eine neue Bestätigung: Ich schaffe das!“

4 Kommentare zu “Das Richtfest

  1. Im Gegensatz zu früher wurde der heutige Rohbau im Beton Schnellverfahren hochgezogen. Ich hoffe das hält auch dementsprechend wenn das Gebäude älter wird

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