Wird der Große Kurfürst auf die Lange Brücke (heute Rathausbrücke) zurückkehren?

Darüber gibt es noch keine Beschlüsse. Folgt man aber den Stimmen von maßgeblichen Politikern, sind sich alle einig darüber, dass dies gemacht werden sollte, wenn das Schloss wieder aufgebaut wird. Schließlich ist das Denkmal  in einem engen Zusammenhang mit dem Schloss gestaltet worden. Im Bezirk Charlottenburg will man allerdings darum kämpfen, den Kurfürsten im Hof des Schlosses Charlottenburg zu belassen.

Das Denkmal des Kurfürsten Friedrich Wilhelm I., des sog. Großen Kurfürsten, als eins der bedeutendsten Reiterdenkmäler der Geschichte, war von Andreas Schlüter für die Schlossbrücke entworfen worden.
Umgeben war er von vier Sklaven, für die es unterschiedliche Deutungen gibt: Sie ringen mit ihren Ketten und schauen gleichzeitig bewundernd zu ihm auf. Nach späterer Lesart stellen sie die vier pommerschen Städte dar, die, aus schwedischer Herrschaft befreit, unter dem Kurfürsten der Mark Brandenburg angegliedert wurden.
Bei der Aufstellung des Denkmals 1698 hieß es jedoch, sie stünden für vier unter Mitwirkung des Kurfürsten besiegte Nationen: Schweden, Polen, Frankreich und die Türkei. Dies führte zu einer Demarche des Schwedischen Gesandten bei Hofe – und so änderte man schnell die ursprüngliche  Sinngebung.

Jetzt steht das Denkmal im Schosshof des Schlosses Charlottenburg und ist dort seiner Sinngebung beraubt: Der Kurfürst schaut auf den linken Seitenflügel des Schlosses – und bedroht den rechten mit seinem Zepter. Er steht da sehr repräsentativ, sieht auch schön aus, aber besser ist doch die Rückkehr auf die Lange Brücke, von der er 1943 wegen des Bombenkrieges entfernt wurde. Weil er im Tegeler Fließ, einem Seitenarm der Havel in Westberlin, mit seinem Kahn untergegangen war, blieb er nach seiner Bergung 1949 im Westen und wurde schließlich 1950 in Charlottenburg wieder aufgestellt.

 

Wo blieb die Adlersäule von der Lustgartenterrasse des Schlosses?

Die Adlersäule ist nach 1951 verschollen. Sie wurde aus demselben riesigen Findling um 1825 hergestellt, dem Cantianschen Stein, aus der Nähe von Fürstenwalde, aus dem auch die Große Schale Schinkels im Lustgarten gemacht wurde.

Sie überlebte unversehrt sogar die Sprengung des Schlosses, wurde 1951 abgetragen. Niemand weiß bislang von ihrem Verbleib. Lediglich das Kapitell der Säule ist vorhanden, es befindet sich im Innenhof des Pergamonmuseums. Der Adler soll nach Sanssouci gebracht worden sein, dort verliert sich die Spur. Die Säule selbst wurde möglicherweise mit dem Sprengschutt des Schlosses in einer der großen Deponien vergraben.

 

Was wurde aus dem Denkmal Friedrich Wilhelms III. im Lustgarten?

Es wurde bei den Endkämpfen mit den Sowjets in Berlin am 30.4.1945 zerschossen. Fragmente lagerten bis Ende der 40er Jahre im Großen Schlosshof, um sie vor Buntmetalldieben zu schützen. Danach wurden die meisten Reste eingeschmolzen. Lediglich Clio, die Muse der Geschichte, die auf die Stirnseite des Denkmalsockels den Namen des Königs schrieb, existiert an der Nordseite der Nikolaikirche in Berlin, die Allegorie auf die Wissenschaft steht an der Südseite der Kirche.

 

Was wurde aus dem Denkmal Kaiser Wilhelms I., dem sog. Nationaldenkmal auf der Schlossfreiheit?

Was soll in Zukunft aus diesem Areal werden?

Die Schlossfreiheit am Kupfergraben war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts mit einer Häuserzeile bebaut, die für den Bau des Nationaldenkmals abgebrochen wurde.

Das Denkmal, eingeweiht 1898 anlässich der 10. Wiederkehr des Todestages von Kaiser Wilhelm I. kam weitgehend unversehrt über den Krieg und wurde 1950, zeitgleich mit der Sprengung des Schlosses, abgetragen. Bis auf einen Adler, der im Hof des Märkischen Museums auf einem Erker sitzt und die vier Löwen, die heute das Raubtierhaus im Terpark Friedrichsfelde „bewachen“, wurde die bronzenen Figuren des Denkmals eingeschmolzen.

Der leere Sockel sollte in der DDR zu einem Denkmal des Widerstandes und der Opfer des Nationalsozialismus umgewidmet werden (FIAPP), daraus wurde nichts.

Nun soll das Denkmal der Freiheit und Einheit Deutschlands in Erinnerung an 1989/90 entstehen. Ein erster Wettbewerb für die Errichtung des Denkmals blieb ergebnislos, obwohl es über 500 Bewerbungen gegeben hatte. Kein Entwurf schien der Jury seriös und überzeugend genug. Jetzt soll der Wettbewerb als Einladungswettbewerb an große Künstler erneut ausgeschrieben werden.

Endgültige Entscheidungen des Senats von Berlin oder der Bundesregierung auch über die Neugestaltung der Schlossfreiheit gibt es noch nicht. Dies hat ja auch Zeit, da das Gelände während des Baus des Schlosses / Humboldt-Forums zunächst als Bau- und Lagerplatz benötigt wird, also vor 2015 dort nichts geschehen wird. Außerdem soll nahe der Schlossbrücke ein Ausgang der geplanten U-Bahn-Linie U5 entstehen.

Kommt der Neptun-Brunnen von Reinhold Begas an seinen Ort vor Portal II zurück?

Der gegen Ende des 19. Jahrhunderts geschaffene Brunnen wurde vor Portal II auf dem Schlossplatz aufgestellt. Der Neptunsbrunnen, im Zentrum des Schlossplatzes angelegt, beherrscht diesen und bildet auch den Endpunkt der Breiten Straße vor dem Schloss mit Portal II.

Neptun, umgeben von den Flussgöttinnen Weichsel, Oder, Elbe und Rhein, schaute die Breite Straße hinunter. Angeblich – so ein Berliner Schmankerl-  hat er mit seinem grimmigen Blick zunächst ins Schloss geschaut. Da sollen sich die kleinen Prinzen und Fräuleins aber so gefürchtet haben, dass man den Brunnen kurzerhand umdrehte. Diese Annekdote ist sicherlich nicht wahr.

Der Brunnen wurde nach der Sprengung des Schlosses bei der Anlage des Aufmarschplatzes entfernt und später in der Grünanlage des Marx-Engels-Forums in der Nähe des Rathauses neu aufgestellt.

Wir gehen davon aus, dass der Brunnen im Zuge des Wiederaufbaus des Schlosses auf den Schlossplatz an seinen ursprünglichen Ort zurückkehren wird.

Werden die Schlossterrassen und Schlossgärten rekonstruiert?

Darüber ist noch keine Entscheidunggefallen. Wir würden es begrüßen, wenn zumindest die Lustgartenterrasse aus dem 19. Jh. zurückkehren würde.