Völlig zerstört und wiederaufgebaut – Sehen Sie selbst die eindrucksvollen Bilder!

Die schweren Kriegszerstörungen des 1. und 2. Weltkriegs konnte Georg Dehio 1905 bei der Veröffentlichung seiner Thesen zu Denkmalpflege (“Konservieren, nicht Restaurieren”) nicht voraussehen. Er hätte sich sicherlich heute anders dazu geäußert. Denn schon kurz darauf milderte er seine Forderungen ab, anlässlich des Wunsches der Hamburger Bevölkerung, die Michaeliskirche, das Wahrzeichen der Stadt nach dem verheerenden Brand wieder aufzubauen: Seien wir von Zeit zu Zeit auch einmal tolerant. Dennoch berufen sich orthodoxe Denkmalpfleger immer wieder gern auf den Begründer der modernen Denkmalpflege.

Die Rekonstruktion ist kein Pamphlet gegen die Moderne, nur in Ausnahmefällen, bei stadt- oder landschaftsprägenden Bauwerken sollte sie erlaubt sein, aber dann auch wie selbstverständlich durchgeführt werden Vielleicht ist die nun glücklich beendete Schlossdebatte in Berlin aber auch einfach nur typisch deutsch….

Überall in der Welt wurden und werden bedeutende Gebäude, die wichtig für die Identität der Stadt und ihrer Region waren, die die Stadtgeschichte wachhielten, auch nach völliger Zerstörung rekonstruiert. In Japan werden seit über 1000 Jahren die Shinto-Schreine immer wieder neu gebaut. Sie sind aus Holz, das leicht verrottet. Deswegen haben sie zwei Fundamente: Zeigt der Vorgängerbau Verfallserscheinungen, wird auf dem Nachbarfundament in derselben Manier ein neuer Tempel gebaut und der alte danach abgebrochen.

Andere Länder haben nicht annähernd die Bedenken wie wir Deutschen, wenn es um die Rekonstruktion kriegszerstörter, historischer Bauten geht. Sie wollen sich mit ihrer Geschichte identifizieren und ihre Erfahrungen daraus an kommende Generationen weiterreichen. Es geht ihnen um die Wahrung ihrer Kulturgeschichte als Zeugnis der früheren geistigen und kulturellen Leistung ihres Volkes, also um die Wahrung ihres Gedächtnisses.

Viele total oder schwerst zerstörte, kunsthistorisch bedeutende Gebäude und Ensembles wurden so in der Nachkriegszeit vollständig rekonstruiert , z.T. mit modernem Interieur. Diese Städte erhielten so ihre historisches Gedächtnis zurück,während andere nach konsequent modernem Wiederaufbau noch heute auf der Suche nach ihrer Identität sind. Zur sehr gleichen sie nun gesichtslosen, beliebigen Orten wie man sie z.B. nach den schweren Kriegszerstörungen überall in Deutschland findet.

Die folgenden Beispiele für völlig zerstörte Bauwerke und ihre mustergültige Rekonstruktion stehen hier für viele andere. Schon aus Platzgründen können wir hier nur die wichtigsten Beispiele ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder gar Bedeutung des baudenkmals. Jeder Wiederaufbau erfolgt aus der Sehnsucht heraus, das verlorene zurückzugewinnen. Jede ausgeführte Rekonstruktion legt deswegen Zeugnbis für ihre herausragender Bedeutung für die Menschen seiner Region.

Kiew

Das Michaelskloster in Kiew, Ukraine. Es wurde das “Goldbedeckte” genannt und ging auf das 12. Jahrhundert zurück.
1935/36 auf dem Höhepunkt stalinistischer Kirchenverfolgung wurde es gesprengt und beseitigt. Nach der Wende wurde der Wiederaufbau in den 90er Jahren begonnen. Heute steht es in alter Schönheit wieder da.

Venedig

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Der Trümmerhaufen des Campanile

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Der Campanile wurde in alter Schönheit rekonstruiert

In Venedig brach Anfang des 20. Jahrhunderts der Campanile auf dem Markusplatz zusammen, als man einen Fahrstuhl für die Touristen einbauen wollte. Nach kurzer Diskussion entschied man sich für den Wiederaufbau des Turms. Heute weiß kaum ein Besucher der Stadt, das hier eine Kopie den wichtigsten Platz der Stadt beherrscht, für ihn ist nur die Homogenität des historischen Stadtbildes sichtbar.

Ypern / Belgien

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In der Flandernschlacht 1914 wurde Ypern in Nordwestbelgien praktisch dem Erdboden gleich gemacht, hier die berühmte gotische Tuchmacherhalle nach dem Krieg und nach ihrer vollständigen Rekonstruktion in den zwanziger Jahre des vorigen Jahrhnderts. Ebenso geschah dies mit der Kathedrale von Dijksmuide.

Dijksmuide, Belgien

Dabei zeigt sich, daß die Architektur, die als Mutter der schönen Künste gilt, eine Mittlerrolle spielt. Es gibt Künste, die ausschließlich von der Reproduktion leben: die Musik und das Theater. Andere sind nicht reproduzierbar, wie in der Regel die Malerei. Hier hat der Künstler selbst bis in das letzte Detail Hand angelegt, ohne seine Gedanken dazu der Nachwelt in Form von Plänen oder Partituren zu hinterlassen.

In der Architektur liegt der Genius des Architekten im Plan. Kaum einer der Architekten einer gotischen Kathedrale erlebte deren Fertigstellung, vielleicht gerade einmal die des Hochchores. Hunderte von Steinmetzen und Steinbildhauern, Maurern und andere Handwerker setzten seinen Plan um, oft erst Generationen danach. Existieren die Pläne oder umfassende Dokumentationen eines Bauwerks, können deswegen solche Gebäude auch in der Logik dieser Bauauffasung rekonstruiert werden.

Durch die Verwitterung der Fassaden, wurden en alle historischen Gebäude längst ein- oder auch mehrmals restauriert, abgewitterte Steine ergänzt. Durch den Verlust und den folgenden Ersatz der originalen Bausubstanz wurden sie zur Kopie ihrerselbst. Auch das gesprengte Berliner Schloss war  im 19. Jahrhundert umfassend erneuert worden. Ulbricht vernichtete so eine weitgehende Kopie des Schlüterbaus, aber nicht den genialen Plan Schlüters.

Es wird nun immer wieder darüber gestritten, ob man völlig zerstörte Bauwerke wieder errichten dürfe. Gegner dieser Vorhaben werfen dabei mit nicht gerade sachlichen Begriffen wie “Klon”, “Disneyland” oder “Las Vegas” um sich. Wie unrecht sie haben, zeigen Ihnen die  Bilder dieser Seite mit originalgetreuen Rekonstruktionen, die von der wiedergewonnen Identität des historischen Bildes berühmter Städte und Regionen zeugen.
Häufig erfolgte der Wiederaufbau nicht sofort nach der Zerstörung. Politische oder auch die wirtschaftlichen oder finanziellen Verhältnisse derEigentümer verhinderten das.

Orleans, Frankreich

Die gotische Kathedrale von Orléans in Frankreich wurde während der Hugenottenkriege im 16 Jahrhundert dem Erdboden gleichgemacht. Fast 150 Jahre war an ihrer Stelle nur ein leerer Platz. Erst im 18. Jahrhundert, in der Blütezeit des französischen Rokoko wurde sie originalgetreu im gotischen Stil nach den alten Plänen vollständig wiedererrichtet, im  frühen 19. Jahrhundert  geweiht. Heute, gerade einmal zweihundert Jahre alt, in den Mauern patiniert und natürlich an vielen Stellen erneut restauriert, sieht der Kathedrale niemand mehr an, daß sie kein originaler Bau aus der Zeit der Gotik ist. Aber das Stadtbild, mit seinem identitätsstiftenden Ensemble, zeugt seit dem wieder von der großen Zeit der alten Königstadt Orléans.

Köln am Rhein, Groß St. Martin

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In Köln wurde die die Stadtsilhouette prägende, romanische Kirche Groß St. Martin ebenso wie die meisten der ebenso zerstörten romanischen Kirchen wiedererrichtet. Sie zeugen heute von der großartigen Geschichte der einst so reichen Stadt.

Mostar, Bosnien Herzegowina

Angesichts der vielen älteren Beispiele war es fast selbstverständlich, dass die europäischen Denkmalpfleger 1994, übrigens gegen die Stimmen der Deutschen, auf einer Konferenz in Klagenfurt beschlossen, die im jugoslawischen Bürgerkrieg schwer zerstörte Stadt Mostar mit der berühmten Stari Most, der alten Brücke und ihren Minaretten sofort nach dessen Ende wieder aufzubauen.
Das alte Stadtbild Mostars, an der historischen Grenze zwischen dem katholischen Europa und dem muslemischen Osmanischen Reich gelegen, ist ein wichtiger Bestandteil des europäischen Gedächtnisses.

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Die Stari Most vor der Zerstörung

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beim Wiederaufbau

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und nach der Wiederherstellung

Die “Stari Most”, die Alte Brücke in Mostar markiert eine der ältesten Kulturgrenzen Europas, die Anfänge dieser Demarkationslinie liegen in der Zeit von Ost- und Westrom.Der endgültige Verlust dieses Stadtbildes durch einen modernen Wiederaufbau würde die Erinnerung an die Türkenzeit in Zentraleuropa erheblich.

Inzwischen wurde die Brücke uber den Fluss und viele historische Bauten der Stadt rekonstruiert. Statt lange zu diskutieren, schritt man auch hier sofort zur Tat.

Hildesheim / Niedersachsen

Ein besonderes Beispiel für das Scheitern des ursprünglich durchgeführten, modernen Neuaufbaus einer kriegszerstörten deutschen Stadt ist Hildesheim. Dort wurde in den sechziger Jahren ein großer Architekturwettbewerb zur Neugestaltung des im Kriege völlig zerstörten alten Zentrums ausgeschrieben.

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Das Hotel “Rose” zerstörte den Rathausmarkt

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Das Knochenhaueramtshaus heute

 

Hildesheim wollte eine neuzeitliche Stadt werden, raus aus der mittelalterlichen Enge, lichtdurchflutet und weiträumig angelegt. Dieser Planung fielen auch die historischen Proportionen des Rathausmarktes zum Opfer. Das Hotel “Rose”  ging als preisgekrönter Sieger für einen Neubau auf dem Standort des historischen Konochenhaueramtshaus hervor – und wurde gebaut. Nach 20 Jahre hatten die Hildesheimer genug davon: Eine Bürgerinitiative setzte den Abriß des Hotels und den Wiederaufbau des Fachwerkhauses durch – und fand sogar einen Investor dafür. Heute ist für die Hildesheimer die Welt in ihrer Heimatstadt wieder in Ordnung.

Dresden

Dresden ist das wohl berühmteste Beispiel für das große Bürgerengagement, vom einfachen Bürger der Stadt bis zum Bundeskanzler bekannten sich Hundertausende mit ihren Spenden aktiv zum Wiederaufbau der Frauenkirche.

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Dresden 1991: Der Trümmerhaufen und die Ruine der Frauenkirche

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Dresden, 2005. Die Frauenkirche bringt die Schönheit der Stadt zurück

Nur wenige, dunkle Steine im Mauerwerk zeugen noch von der alten Kirche. Aber in wenigen Jahrzehnten sind auch die neuen Steine patiniert. Wer mag dann noch den Unterschied erkennen? Aber die berühmte Stadtsilhouette Canalettos, die Dresden den Namen “Elbflorenz” verlieh,  ist wieder da – und damit die historische Dresdner Identität.

Hamburg

In Hamburg brannte 1906 das Wahrzeichen der Stadt, die Michaeliskirche, restlos ab. Unter den Gegnern ihres Wiederaufbaus war der berühmte Hamburger Stadtarchitekt, Fritz Schumacher. Er sprach von einer “gefälschten Unterschrift”, die die wiederaufgebaute Kirche symbolisieren würde. Dagegen wandte sich sogar der für die strengen Richtlinien der modernen Denlmalpflege verantwortliche Georg Dehio (“Konservieren, nicht restaurieren”). Er sagte: “Seien wir von Zeit zu Zeit auch einmal tolerant” und empfahl, den Wiederaufbau der Kirche

Die Kirche kehrte zurück – und Schumacher bekannte, der Wiederaufbau sei außerordentlich gut gelungen. So braucht eben alles seine Zeit, wie in Berlin eben erst jetzt die Zeit des Berliner Schlosses gekommen ist.

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Die brennende Michaeliskirche, das Wahrzeichen Hamburgs 1906
Der Turm stürzt in das Kirchenschiff, auch dieses brennt vollständig aus

 

Die Kopie der Michaeliskirche um 1950. Heute erneut mit einer neuen Kupferhaut versehen, ist der Turm inzwischen die 3. Ausführung des Plans von 1755

Warschauer Schloss

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Warschau. Von der SS kurz vor dem Einmarsch der sowjetischen Truppen im Sommer 1944 noch gesprengt, steht das ab 1970 wiederaufgebaute Schlossfür eine nationale Kraftanstrengung eines durch den Krieg geschändeten Polens, das nach deutscher Lesart vieles dringender gebraucht hätte…

Münchener Residenz

München, Residenz. Kaisersaal nach der Wiederherstellung 1985, Die hier besonders schwierige Rekonstruktionsarbeit des seit 1799 nicht mehr vorhandenen Saales konnte sich nur auf Beschreibungen stützen.

Frankfurt am Main

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Die Ostzeile des Frankfurter Römerbergs 1945 und heute.

Berlin: Schloss Charlottenburg

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Schloss Charlottenburg: Goldener Saal 1944

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Schloss Charlottenburg: Goldener Saal heute

Braunschweig:  Schloss

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Braunschweiger Schloss um 1900

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Abriss des Schlosses, kriegszerstört, 1961

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Das wiederaufgebaute Schloss 2008

Italien: Kloster auf dem Monte Cassino

Das Kloster Monte Cassino in Italien 1944, verwüstet durch allierte Bombenangriffe, die dort einen Befehlsstand der deutschen Wehrmacht vermuteten.

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Das völlig zerstörte Kloster 1944 und nach seiner Rekonstruktion

Augsburg: Rathaus und Goldener Saal

1945

1990

Das berühmte Augsburger Rathaus, Prachrtbasu der süddeutschen Renaissance wurde im 2. Weltkrieg bis auf die Umfassungsmauern zerstört. Nach dem eigentlichen Wiederaufbau wurde der Goldene Saal zunächst in moderner Form in der Architektur der 50er Jahre eingefügt und erst um 1985 in seiner alten Pracht rekonstruiert.

Schloss Bruchsal / Baden-Württemberg

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Schloss Bruchsal. 1944 fast völlig zerstört, zeugt es heute wieder von seiner alten Schönheit

Moskau, Erlöserkathedrale

Moskau: Die von Stalin in den dreißiger Jahren gesprengte und vollständig beseitigte Erlöserkathedrale (im Hintergrund) nach ihrer Rekonstruktion. An ihre Stelle sollte nach der Zerstörung ursprünglich ein Hochhaus gesetzt werden, aber es reichte nur zu einem riesigen Schwimmbad. Nach der Wende 1990 wurde sofort mit ihrem Wiederaufbau begonnen.

Weitere, erfolgreiche Rekonstruktionen:

Deutschland

  • Dresden: Zwinger und Schloss, Altstadt
  • Stuttgart: Neues Schloss
  • Karlsruhe: Schloss und Altstadt
  • Mannheim: Schloss
  • Würzburg: Residenz und Altstadt
  • Berlin-Mitte: Kronprinzenpalais, Zeughaus, Oper, Kronprinzessinenpalais, Französischer Dom, Humboldt-Universität, Kaiser Wilhelm Palais, Königliche Bibliothek Hedwigskathedrale, Bauakademie, Museumsinsel, Marstall, Ephraim Palais, Nikolaikirche u.a.m.
  • Lübeck: Altstadt, Marienkirche, Dom u.a.m
  • Münster: Altstadt, Prinzipalmarkt
  • Mainz: Häuserzeile am Marktplatz

Russland

  • Moskau: Kasan-Kathedrale, Erlöser-Kathedrale
  • St. Petersburg: Schlösser Zarskoje Zelo, Peterhof u.a.m
  • Königsberg / Kaliningrad: Rekonstruktion des Doms

Polen

  • Danzig: Altstadt
  • Breslau: Altstadt
  • Stettin: Schloss und Altstadt
  • Elbing: Altstadt
  • Marienburg: Ordensburg des Deutschen Ritterorden
  • Warschau: Altstadt und Schloss

Weitere Länder und Städte

  • Riga, Lettland: Schwarzhäupterhaus, Rathaus, Teile der Altstadt
  • Hiroshima, Japan: Schloss, Rekonstruktion 1958
  • Reims, Frankreich: Kathedrale
  • Seoul, Korea: Koreanischer Kaiserpalast, abgebrochen durch japanische  Order 1912,  jetzt in der Rekonstruktion
  • Istanbul, Türkei: Ciragan Palast, das Gebäude des Osmanischen Parlaments. 1910 einem Feuer zum Opfer gefallen, Rekonstruktion 1985 bis 1992.Heute Hotel Kempinski
  • Toledo, Spanien: Alcazar und Altstadt, völlig zerstört im spanischen Bürgerkrieg

Gewünschte und im Einzelfall auch schon beschlossene Rekonstruktionen

Wesel

Vor eine Häuserzeile aus den fünziger Jahren wird die Renaissancefassade des historischen Rathauses von Wesel, Totalverlust des 2. Weltkrieges, vorgeblendet, um dem Markt sein historisches Aussehen wiederzugeben.

Rekonstruktion der Rathausfassade. (Links neben der Kirche)

Potsdam Stadtschloss

Realisierung zwischen 2008 und 2012 als Landtag von Brandenburg. Initiiert durch eine Spende von Günther
Jauch, zunächst Bau des Fortuna-Portals.

Durch eine neue Großspende über 20 Mio Euro von Hasso Plattner, SAP AG, im
November 2007 kann nun die Rekonstruktion des Äußeren nach den Plänen von Knobelsdorff ausgeführt werden. Fertigstellung voraussichtlich 2012.

Hannover Herrenhausen

Wiederaufbau bis 2012 durch eine Spende der VW-Stiftung in äußerer Originalgetreue als Sitz der Stiftung.

 Leipzig

Universitätskirche (Paulinerkirche) am Augustusplatz
 Wiederaufbau nur im Inneren (Kirchenschiff) als Aula der Universität in stark verfremdeter Form

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Leipziger Universitäts- und Paulinerkirche

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Die unzerstört über den Krieg gekommene Leipziger Universitäts- und Paulinerkirche 1968, am Abend vor ihrer Sprengung.

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Ein  Entwurf für den Wiederaufbau der Universitätskirche. Fast die gesamte Ausstattung der Kirche wurde vor der Sprengung geborgen und wartet auf den Wiedereinbau.

Die Sprengung, einer reiner Willkürakt Walter Ulbrichts, zur “Modernisierung” der Universität im Sinne des Sozialismus – weg mit überkommenen Traditionen und der Erinnerung daran.

Im Jahre 2004 wurde in einem erneuten Wettbewerb entschieden, einen modernen Universitätsbau nach dem Entwurf des niederländischen Architekten Eggerat zu errichten. Er zitiert im Äußeren in moderner Formensprache die Kirche und das Augusteum und sieht als Aula die weitgehende Rekonstruktion der gotischen Kirchenhalle mit Netzgewölben vor. Dieser Kompromiss fand auch die Zustimmung der Vertreter des Paulinerkirchenvereins. In der Aula ist die würdige Anbringung der Kunstschätze der Kirche möglich.