Am 22. November haben Sabine Kunst, Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), Neil MacGregor, Leiter der Gründungsintendanz, sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der HU Einblicke zum aktuellen Planungsstand des künftigen Humboldt-Labors im Humboldt Forum gegeben.
Sie haben das Vorhaben eines neuen lebendigen Raumes des Wissens und der Wissenschaften anhand einiger Beispiele konkretisiert. Ihre Pläne zum Humboldt Forum hat die Humboldt-Universität in einer Publikation veröffentlicht.
Ende 2019 eröffnet die HU ihre Flächen im Humboldt Forum. Im ersten Obergeschoss des Berliner Schlosses können Besucherinnen und Besucher auf rund 1.000 m² Wissenschaft lebendig erleben und selbst an aktueller Forschung teilnehmen. Diese enge inhaltliche und strukturelle Verbindung der HU mit dem Humboldt Forum bildet eine einzigartige Kombination.
Offene Bühne für exzellente Forschung
Aktuell befinden sich fünf Cluster-Initiativen der HU im nationalen Wettbewerb um den Exzellenz-Status; vier davon werden gemeinsam mit den Verbundpartnern Technische Universität Berlin, Freie Universität Berlin, Charité – Universitätsmedizin Berlin getragen. Diese Forschungsinitiativen, die Lebens-, Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften miteinander in Zusammenhang bringen, bilden gemeinsam mit ausgewählten weiteren Forschungsbereichen den ersten Ausgangspunkt des Humboldt-Labors.
Citizen Science, Serious Gaming und Science Slams
Das Humboldt-Labor bietet Besucherinnen und Besuchern eine große Bandbreite wissenschaftlicher Themen und Herangehensweisen. So können sie mit Serious Gaming authentisch und unterhaltend lernen. Sie können den Ansätzen der Citizen Science folgend selber beobachten, messen und Daten auswerten. In Science Slams präsentieren junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Forschungsprojekte. Etablierte Formen der Wissenschaftskommunikation wie öffentliche Vorlesungen und Vortragsreihen schließen sich in einem Ausstellungsprogramm zusammen, das stets aktualisiert wird.
Der Laborcharakter besteht darin, dass wissenschaftliche Such- und Erkenntnisprozesse selbst thematisiert werden. In allen Disziplinen der Wissenschaft wird gemessen und gewogen, bemessen und bewertet. Wie aber kann beispielsweise das subjektive Empfinden von Stress im städtischen Alltag qualitativ gemessen werden? Wie gehen wir mit Fehlern, Abweichungen und Brüchen, oder mit normierenden Praktiken des Messens um? Solche Fragen sind auch für das Ausstellungsprogramm des Humboldt Forums relevant.
Vernetzungsknoten in die Welt
Eine klangliche Dimension und die wichtige Vielfalt der Sprachen bringt – gemeinsam mit dem Phonogramm-Archiv des Ethnologischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin – das Lautarchiv ein, das als wissenschaftliche Sammlung der HU in das Humboldt Forum einzieht. Auch hier erfolgt die Interpretation der Bestände mit Vertretenden der Herkunftsgesellschaften. Das Lautarchiv ist aber nicht nur ein Vernetzungsknoten in die Welt hinaus, sondern auch in die anderen Räume des Hauses, wie etwa in die Berlin-Ausstellung, in den Hörraum des Ethnologischen Museums oder die Klangwerkstatt im Mezzanin des ersten Obergeschosses.
Zitate zum zukünftigen Humboldt-Labor
Sabine Kunst, Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin
Das Humboldt-Labor eröffnet den Berliner Wissenschaften großartige Möglichkeiten. Es wird der Ort sein, an dem wir unsere gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen und wissenschaftliche Forschung auf verständliche Weise der Öffentlichkeit vermitteln. Es ist ein wahrer Glücksfall, dass die Humboldt-Universität als Akteur ins Humboldt Forum einzieht. Ein schöneres Schaufenster für unsere exzellenten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können wir uns nicht vorstellen. Wir freuen uns sehr darauf, einem großen und vielfältigen Publikum die Faszination wissenschaftlichen Arbeitens vorzustellen – im Humboldt-Labor und im Zusammenspiel mit den anderen Akteuren des Humboldt Forums.
Neil MacGregor, Leiter der Gründungsintendanz des Humboldt Forums
Mit dem Humboldt-Labor wird sich die Humboldt-Universität zu Berlin im wahrsten Sinne des Wortes „veröffentlichen“. Sie wird ihre Fragen, Erkenntnisse und ihre Begeisterung mit dem breiten Publikum und mit den anderen Akteuren des Humboldt Forums teilen. Gerade dieses sich immer weiter intensivierende Wechselspiel der Wissenschaften mit der Öffentlichkeit, den Sammlungen und den Künsten im Humboldt Forum ist, was das Haus zu einer Institution neuen Typs werden lässt. Darauf freuen wir uns alle!
Lavinia Frey, Vorstand Kultur der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss
Welches öffentliche Kulturhaus hat das Privileg, eine Universität zu seinen Impulsgebern zählen zu können? Sie ahnen es, die Konstellation im Humboldt Forum ist international einzigartig! Als Kulturvorstand der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss freut es mich besonders, dass nun, wo der Bau sich sichtbar seiner Fertigstellung nähert, auch die Humboldt-Universität zu Berlin ihre Ideen für das Haus vorstellt. Im Humboldt Forum werden die Wissenschaften einem breiten Publikum vermittelt und ein wahrhaft enzyklopädischer Reichtum an Inhalten erschlossen. Als Stiftung sehen wir dem mit großer Freude und ebenso großer Neugier entgegen!
Quelle: Pressemitteilung Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss