Immer wieder reagieren wir Schloßanhänger auf sprachlichen und geistigen Müll, der sich hier leider auch zeigt. Warum lassen wir uns dazu verleiten. Was hier von PdR-Nostalgikern kommt ist doch nur lauwarme, abgestandene Luft von gestern, nicht mal ein einziges Wort wert.
Nur nach vorne blicken! Werben, Leute gewinnen, begeistern.
Ich mache das in meinem Beruf als Gymnasiallehrer ständig. Jedes Jahr bin ich mit eins, zwei Oberstufenklassen in Berlin. Das Schloß ist immer Thema, die Ausstellung am Hausvogteiplatz, der Video-Film, die CAD-Filme und vor allem die Zeitung, die alle Schüler und Kollegen erhalten. Die Aussicht auf ein solch großartiges Stadtbild hat bislang alle überzeugt, um nicht zu sagen, begeistert. Nicht selten haben die Schüler von sich aus sogar gesammelt für das Schloß.
Wie wäre es, wenn wir uns einmal gegenseitig zur Anregung berichteten, was wir für dieses großartige Vorhaben privat oder beruflich so alles tun? Die PdR-Eiferer wird es ärgern aber vielleicht andere Leute anspornen.
Kommt natürlich auch immer darauf an, was für Möglichkeiten so jeder hat. Wenn man finanziell gut situiert ist, kann man ordentlich spenden, wenn man nicht ganz uninteressierte Freunde hat, kann man versuchen sie zu überzeugen.
Man könnte die Aktion bekannter machen. Wie bekannt ist wohl deutschlandweit gesehen unsere Aktion? Ich glaube das der Wiederaufbau der Frauenkirche durch den "Ruf aus Dresden" bekannter war. Mag mich aber auch täuschen.
Viele Bürger unseres Landes sind gleichgültig. Es ist ihnen schlichtweg egal, was dort auf dem Schloßplatz steht. Als der Palast dort stand, war´s für sie okay, das Schloß wäre auch okay, aber wenn dort eine Wiese wäre, wäre auch das für sie okay. Die Gleichgültigen sind sogar die Masse, man sollte ggf. versuche sie auf unsere Seite zu ziehen.
Liebe Freunde, Jammern über die verbreitete Geichgültigkeit unserer Mitbürger hilft kaum weiter. Nach konkreten Möglichkeiten, diese zu durchstoßen, ist zu suchen. Ich sehe eine (!) Gelegenheit hierzu darin, die Öffentlichkeit zu nutzen, die mit der bevorstehenden Wiedereröffnung des Bodmuseums sich zweifellos einstellen wird. Ganz wichtig scheint es mir, die Restaurierung der Museumsinsel immer wieder auf deren Zusammenhang mit mit dem, im alten Rahmen des Stadtschlosses erstehenden Humboldtforum, zu sehen und darauf aufmerksam zu machen. In diesen Zusammenhang gehört auch der Bezug zur Schinkelschen Bauakademie – wie ich das in einem früheren Beitrag betont habe. – Außerdem: Die unterschiedlichen Fördervereine sollten eng zusammenwirken – bei der Wiederherstellung von Berlin-Mitte. Schließlich ist auch immer wieder hinzuweisen auf den gewaltigen Sog – zugunsten von Wissenschaft und Kunst in Berlin im besonderen und zugunsten der Anziehungskraft der Stadt im ganzen – was sich dann, nicht zuletzt im Tourismus, mit einer wachsenden Zahl von Arbeitsplätzen sich auswirkenden wird. – Wir haben doch vor Augen, was in Dresden passiert – seit der Wiedereröffnung der Frauenkirche zusammen mit den weiteren Fortschritten in der Rekonstruktion des dortigen Residenzschlosses (Grünes Gewölbe)!
Ich sehe das auch eher optimistisch. Wenn der PdR weg ist, wird uns ein Stein vom Herzen fallen und dann rücken die Archäologen an. Und die Berliner werden sich die Nase an den Bauzäunen plattdrücken: Nanu, das Schloß ist ja gar nicht weg, die Keller sind doch noch da; braucht man doch nur wieder Wände drauf zu setzen?
Ich denke viele Leute halten sich mit Spenden erstmal zurück, weil sie kein Geld versenken wollen. Wenn die Bauarbeiten beginnen, werden Viele ihren Beitrag leisten wollen, um später sagen zu können, zum Wiederaufbau beigetragen zu haben (siehe Frauenkirche Dresden). Aber der Anfang muß eben erst gemacht werden (Kelleraufmaß, Nutzungskonzept, Raumplan, internationaler Architektenwettbewerb (aber bitte mit einer vernünftigen Bewertungskomission), Baubeginn…
Ich glaube, im Moment vertrauen viele potentielle Spender noch nicht darauf, daß das Schloß gelingt. Aber die potentiellen Spender sind da; das Geld ist da. Man wartet nur erst mal ab.
Ach ja, Herr Kösters, danke für die Aufklärung meiner Frage im Gästebuch. Chesterton hat wohl leider im Moment recht, obwohl es auch einige wenige gute Architekten der Gegenwart gibt (z.B. Kollhoff). Aber jetzt, wo wir das unselige 20. Jahrhundert hinter uns gelassen haben, glaube ich an eine bessere Zeit, eine bessere Kunst, eine bessere Architektur. Der Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche läutet einen Paradigmenwechsel ein.
@ Dreikant
Einen Paradigmenwechsel habe ich schon mehrfach erhofft, doch gekommen ist er bislang nicht. Auch wenn es schon mal so aussah. Aber, wie Sie richtig schreiben, niemals die Hoffnung aufgeben!
Was wird denn eigentlich mit den Kellergewölben des Schlosses geschehen? Sie werden doch wohl hoffentlich nicht abgerissen, so wie es in Dresden auf dem Neumarkt leider geschehen ist.
Die Keller des Stadtschlosses sind vermutlich in demselben Zustand wie die der ehemaligen Neumarktbebauung um die Frauenkirche: Man hat die Gewölbe zerbrochen und die Kellerräume mit Schutt aufgefüllt (ansonsten hätten da am 1.Mai keine Panzer drüber rollen können).
Ich würde mir wünschen, daß die Kellergewölbe wiederhergestellt werden, was sich für gastronomische Nutzung geradezu anbieten würde: Eine Weinstube im Schloßkeller, das wär doch was?
Beim Abriß der Keller um den Dresdner Neumarkt ging es vor allem um zwei Dinge:
1: Ohne Tiefgarage ist kommerzielle Nutzung unmöglich, was heißt, daß eine Neubebauung unterblieben wäre (Stichwort: Kompromiß).
2: Bei Elbhochwasser wäre das Wasser durch die Kellerböden durchgedrückt worden und hätte sie überflutet (auch das: Kompromiß).
Deshalb die Ausbildung der Keller als sogenannte Weiße Wanne (d.h. wasserdicht aus Beton). Bei einem der Gebäude hat man übrigens vor, die Gewölbe aus geborgenem Originalmaterial innerhalb der Weißen Wanne wiederherzustellen. Schaun wir mal.
Ich fand das in Dresden irgendwie tragisch als ich die Bagger beobachtete als sie die barocken Kellergewölbe abrissen. Man riss den letzten Rest weg um dann das Haus in barocker Kubatur neu zu errichten.
Na ja, der Neumarkt in Dresden wird dennoch wunderschön.
Andererseits sind in eben diesen Kellern in den Bombennächten Menschen jämmerlich erstickt oder wurden verschüttet. Trotzdem würde ich mir die Wiederherstellung einiger Keller wünschen.
Und ja, der neue Neumarkt wird wunderschön (trotz der Kompromisse).
Dresden wird wieder Dresden, so wie Berlin mit dem Stadtschloß wieder Berlin wird.
Es stimmt, daß in den Kellern bei dem großen Bombenangriff auf DD viele Menschen gestorben sind. Doch können die Keller ja nichts dafür.
Das gleich Argument bekam ich bei der Dresdener Kreuzkirche genannt, auf meine Frage, warum denn die Kreuzkirche im Inneren so häßlich ist bekamt ich zur Antwort: "Auf dem Altmarkt wären nach dem Bombenangriff die Toten verbrannt worden, daher müsse die Kirche so schlicht sein." ???????????