Totschweigen, verschleiern, lügen

16. Dezember 2005:
Wechselnde Mehrheiten bestimmten gestern die Abstimmungen im Rat. Logischerweise wurde dadurch das Verhalten der einzelnen Parteien umso interessanter. Der „Stadt-Anzeiger“ schaffte es aber trotzdem, pro Köln nicht mit einem einzigen Wort zu erwähnen. Dabei muß man einigen DuMont-Redakteuren schon eine gewisse Kunstfertigkeit beim manipulieren der Wahrheit zugestehen. Nur manchmal gab es logische Brüche, etwa bei der Durchführung der „aktuellen Stunde“ zum Messeskandal: „auch“ die Grünen-Fraktion hätte diese aktuelle Stunde beantragt, schreibt der „Stadt-Anzeiger“. Die durch das Wort „auch“ zwangsläufig aufgeworfene Frage, wer denn noch diese Fragestunde beantragt hat, bleibt unbeantwortet. Die Leser werden hinters Licht geführt, der Antrag von pro Köln wird einfach unterschlagen.

17 Kommentare zu “Totschweigen, verschleiern, lügen

  1. Schön, und was ist Pro Köln? Treten Sie für eine Verschönerung der Stadt am Rhein ein? Mein Vorschlag: Gesamtabriß der Kölner Innenstadt, da unsagbar häßlich (bis auf die Kirchen, den Dom und das Rathaus) und Wiederaufbau nach altem Muster!

  2. Genau. Höchstens das Dom-Hotel sollte man noch stehen lassen und den Bahnhof.
    Vielleicht bezieht sich der Herr auf die Pressemeldung, daß die Stadt Köln nun doch vor der UNESCO eingeknickt ist.

  3. Wie das kommt ist ganz einfach: in München hat man halt vieles Historische wiederaufgebaut, heißt Kirchen, Palais, das Schloß, zahlreiche histor. Wohnhäuser oder Repräsentationsbauten und in Köln eben nur die Kirchen und das Rathaus. Doch muß man auch sagen, daß Köln durch Bombenangriffe schon zerstörter war als München. Köln muß vor dem Weltkrieg eine der schönsten Städte des Reiches gewesen sein.

    Jedoch auch München hat einige fatale Bauten in seinem Stadtbild. Betrachtet man z.B. den Marienplatz einmal genauer, wird einem auffallen, daß die Mehrzahl der Gebäude aus den Fünfzigerjahren stammen. Mit ein paar Schnorkeln ist es da nicht getan.

  4. Das ist keine Veräppelung, Rothenburg war einem verheerenden Luftanangriff ausgesetzt, der die Stadt zu ca. 40 % zerstörte, was allerdings den Touristen nicht gerade auf die Nase gebunden wird; aber wenn man das weiß, dann versteht man beim Spaziergang auf der Stadtmauer besser, weshalb da auf einigen Steinen steht:
    "Gestiftet von Mr. Soundso aus Ohio".

  5. Es erstaunt mich, daß Rothenburg o.d.T. überhaupt bombardiert wurde, war mir wirklich neu. Man lernt nie aus.

    Aber Herr Schlüter, man kann einen oder einige Bombenangriffe auf Rothenburg o.d.T. nicht mit dem Dauerbombardement vergleichen, dem die Städte im Ruhrgebiet ausgesetzt waren.

  6. Wer hat denn so einen Vergleich angestellt? Niemand, oder?
    Wobei für Köln der Hammer beim ersten 1.000 Bomberangriff fiel, den es auf Deutschem Gebiet gab. Sicher hatten Essen , Bochum, Duisburg genau wie Berlin unter Dauerangriffen zu leiden, aber ein gezielter Schlag gegen eine Kleinstadt wie Rothenburg tut da eben doch die gleiche Wirkung.
    Aber ich fürchte, daß wir hiermit vielleicht das Feld des Forums zu weit verlassen und sollten gegebenenfalls zum Thema des heutigen Zustandes dieser Städte zurückkehren und das liegt in erster Linie daran, daß in Österreich und Bayern der Wiederaufbau viel liebevoller erfolgte, als in Norddeutschland.
    Kennen Sie die reizende Kleinstadt Donauwörth , nördlich von Augsburg?
    Die besteht aus entzückenden, farbigen und reizvollen Häusern, war nach 1945 platt wie eine Briefmarke.

  7. Seit wann liegt Köln in Norddeutschland, für mich ist Köln eindeutig Westdeutschland. Im Norden sind die Städte doch sehr schön, wie: Münster, Osnabrück, Leer, Oldenburg, Bremen, teilweise auch Hamburg, Stade, Lübeck, Flensburg, Eutin, Mölln, Lüneburg, Celle, Nienburg/Weser, Hannoversch-Münden, Einbeck, Hameln, Minden, Herford, Höxter, Bückeburg, Schwerin, Rostock, Wismar, Stralsund, Greifswald etc, etc.

    Es ist nicht nur in Süddeutschland oder Österreich schön und es gibt im Süden auch Schreckensbeispiele, wie: Stuttgart, Karlsruhe, Rastatt, Pforzheim, Erlangen usw.

    Also bitte nicht Nord gegen Süd und Ost gegen West ausspielen. Und daß im Westen so vieles zerstört wurde, liegt einfach an der Tatsache, daß die Alliierten schließlich vom Westen her kamen und daß hier so viele Industriestädte lagen.

    Macht Köln natürlich nicht schöner!

  8. Von dieser Pfennigfuchserseite kenne ich Sie doch gar nicht, mein liebes Füchslein oder spielen wir jetzt "Stadt , Land , Fluß".
    Einige der von Ihnen aufgeführten Städte wie Mölln oder Oldenburg blieben vom Krieg völlig verschont, Osnabrück oder Münster wurden halbherzig wieder errichtet, Bremen sieht genauso verstümmtelt aus , wie Hannover oder Braunschweig – es gibt die "historischen Inseln" und darüber hinaus herrscht das nackte Grauen.
    Ähnliches in Hamburg, auch Sie müßten schon mal was von der Operation "Gomorrha" mit 40.000 Toten, einem Feuersturm und einer völlig verwüsteten Innenstadt gehört haben.
    Der Reiz Hamburgs, die Villenviertel zu beiden Seiten der Außenalster, blieb und erhalten, weil dort kaum Bomben hingefallen sind.
    Also, mal einen Eukalyptusbonbon lutschen und wieder beruhigen.
    Es ist mir auch bekannt, daß Köln im Westen liegt…

  9. Ist Rastatt ein Schreckensbeispiel???

    Die Stadt ist doch auf das einzigartige Stadtschloß ausgerichtet und das Schloß überlebte sogar ohne Bombentreffer den Krieg.

  10. Lieber Andreas Schlüter,

    Ist Münster denn anders wiederaufgebaut worden als Würzburg? In Würzburg stehen ebenso wie in Münster zwischen der Residenz, dem Markt, den Palais und den Kirchen: Fünfzigerjahrehäuser. Oder nehmen wir Nürnberg: der Markt zwischen Lorenz und Sebaldt strotzt doch auch vor modernen Bauten.

  11. Auch in Lichtenau (Baden) wurde das im Krieg zerstörte Stadtbild durch 50er Jahre Kästen unwiederbringlich zerstört!

    Scherzheim dagegen hat noch den historischen Charme durch die vielen erhaltenen Fachwerkhäuser bewahrt.

  12. Füxlein, sind Sie das wirklich oder jemand unter Ihrem Namen?
    Ich habe doch nichts anderes behauptet oder halten Sie den Wiederaufbau von Würzburg etwa für gelungen – oder falls es jetzt wieder ans geographisch eingemachte geht:
    W. liegt eindeutig nördlich des Mains!
    Hihi.

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