Schloss-Information April 2019

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Liebe Schlossfreunde und Unterstützer,

sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit erhalten Sie aktuelle Informationen rund um den Wiederaufbau des Berliner Schlosses als Humboldt Forum:

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• Berliner Extrablatt Nr. 91 

• Baufortschritte auf der Baustelle

• Arbeiten für das Humboldt Forum

• Das Schloss-Umfeld

• Unsere Freundeskreise

• Aktueller Spendenstand 

• Schlossführungen

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Berliner Extrablatt Nr. 91

Gerade ist das „Berliner Extrablatt“ (Mitteilungsblatt vom Förderverein Berliner Schloss e.V.) mit seiner Frühlingsausgabe Nr. 91 erschienen. Erneut wird darin im Endspurt zum Wiederaufbau des Berliner Schlosses über die Baufortschritte, die Fertigstellung der historischen Fassaden und das Humboldt Forum in Text und Bild berichtet.

Lesen Sie etwas über die Königlichen Schloss-Terrassen, die heraldischen Reliefs der „Eosanderschulter“, über das Museum „Geschichte des Ortes“ und wo Sie jetzt den Förderverein nach der Schließung der Humboldt-Box in zwei neuen Infocentern direkt an der Schloss-Baustelle finden. 

Erfreuen Sie sich an aktuellen Bildern vom Skulpturensaal und von Fotos aus den Bildhauerwerkstätten, in denen nun auch die Laterne der Kuppel in vielen Details erarbeitet wird.  

Hans-Dieter Hegner, Vorstand Bau der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, berichtet im Heft wieder ausführlich über den Endspurt am Bau mit dem technischen Innenausbau und den musealen Vorbereitungen des Hauses. 

Erfahren Sie im Extrablatt auch, wie Sie z.B. noch in einer Spendergemeinschaft für die Wiederherstellung der historischen Fassaden spenden und sich so dauerhaft mit einer Widmung für Sie verewigen können. Immer noch können wir für Ihnen auch besondere Fassadenelemente oder Skulpturen individuell und exklusiv widmen. Diese können Sie sich mit einer Spende sichern!

Sie können das Extrablatt in Kürze in gedruckter Form lesen oder sich schon jetzt auf unserer Website www.berliner-schloss.de als E-Book ansehen.

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Baufortschritte auf der Baustelle

Am Berliner Schloss gehen die restlichen Bauarbeiten weiter voran, sie liegen weiterhin im Zeit- und Kostenplan. Das Außenportal IV ist vollständig fertiggestellt und hat auch schon die teilvergoldeten Ziergitter auf den Balkonen erhalten. An den anderen Portalen werden gerade entsprechende Restarbeiten erledigt. Der historische Innenausbau von Portal III unter der Kuppel ist fertig, die Portale I, II und V folgen im Sommer, Portal IV steckt in den Anfängen und wird vollendet, wenn genug Spenden dafür eingegangen sind. Im Schlüterhof werden zurzeit die Laubengänge geputzt und gemalert. Auch die anderen Putzarbeiten wurden jetzt nach dem Winterbegonnen. Nach Ostern sollen der Schlüterhof und die Passage (Schlossforum) abgedichtet, mit Glasschaum gedämmt und gepflastert werden. Im Sommer kann alles dann endgültig fertig sein.

An der Kuppel konnten bisher nur erste vorbereitende Arbeiten durchgeführt werden. Hier macht sich der Arbeitskräftemangel auf dem Bausektor besonders schmerzlich bemerkbar. Die Kuppel hätte längst fertig eingedeckt sein müssen. Ende April wird die ausführende Firma nun endlich mit der Kupferdeckung beginnen. Die Produktion der Laterne ist in den Werkstätten in Berlin-Weißensee schon weit vorangekommen. Vor dem 250. Geburtstag von Alexander von Humboldt im September 2019 soll die Kuppel gedeckt und die Laterne mit dem Kreuz montiert sein.

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Arbeiten für das Humboldt Forum 

Für den technischen Innenausbau werden in den Museumsetagen im 2. und 3. Obergeschoss einzelne Restleistungen erledigt, das betrifft neben der Bodenbeschichtung in einzelnen Modulen insbesondere den Ausbau der Nebenräume wie Toiletten, Sozialräume für die Aufsichten und Technikräume. 

Schließlich soll die Phase der Staubfreiheit erreicht werden, damit Lüftungs- und Klimaanlagen in Betrieb genommen werden können.

Auch mit den eigentlichen vorbereitenden Maßnahmen für die Ausstellungen wurde begonnen. Im 3. Obergeschoss unterhalb der großen Kuppel sind mit dem Kuppelsaal und mit der Musikethnologie im 2. Obergeschoss spezielle und hochtechnisierte Räume herzustellen. Der Kuppelsaal wird die Höhlenmalerei der Seidenstraße zeigen, Besucher werden diese quasi wie in einer echten Höhle betrachten können. Der Einbau dieser Höhlenanlage nimmt Monate in Anspruch. 

In den „normalen“ Ausstellungsräumen findet gerade der Einbau der bis zu 3,50 Meter hohen Schaumagazine statt. Ab Mai werden die Klimaanlagen angefahren, was den Startpunkt für den Aufbau der Vitrinen und Podeste für die Dauerausstellung bedeutet.

Im Großen Foyer werden derzeit Akustikpaneele an den Wänden verbaut und die Decken in den Galerien geschlossen. Ebenso steht der Medienturm vor der Fertigstellung. Bis Anfang Juni sollen in den Veranstaltungsräumen alle Montagearbeiten erledigt sein und diese im September mit ersten Veranstaltungen erprobt werden. Die Heizungszentrale ist fertiggestellt, in vielen Bereichen kann schrittweise von Bau- auf Normalstrom umgestellt werden.

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Das Schloss-Umfeld

Die Gestaltung des Schlossumfeldes sehen wir nach wie vor sehr kritisch. Die von uns befürchtete Steinwüste wird wohl entstehen. Bislang ist nicht entschieden, die Rossebändiger oder der Neptunbrunnen an ihren ursprünglichen Ort zurückkehren zu lassen. Auch von der Lustgartenterrasse mit den Oranierfürsten ist z.Z. keine Rede mehr. Die Bauhoheit hier liegt beim Land Berlin. 

Bei der Gestaltung der Uferseite zur Spree – wie alle Außenflächen geplant von den Wettbewerbssiegern bbz Landschaftsarchitekten Berlin – ist die Rohbaukonstruktion weitgehend fertiggestellt. Dort entstand die „Berliner Mauer“ neu, man wird von dem Spreeterrassenrestaurant weder von draußen noch von drinnen auf die Spree schauen können, die Brüstungsmauer am Ufer ist einfach zu hoch!  

Mit dem Baubeginn des Denkmals für Einheit und Freiheit auf dem Sockel des ehemaligen Nationaldenkmals ist wohl auch noch in diesem Jahr zu rechnen. All dies löst bei uns keine rasende Begeisterung, eher Ernüchterung aus. Da wird mit größter Sorgfalt das Schlossäußere in seiner ganzen Schönheit rekonstruiert – und draußen entsteht eine Platzanlage gähnendster moderner Langeweile!

Und nun übernehmen wir den Text der Bauleitung für die Baumaßnahmen, das klingt kosmetisch besser!

„Der südliche Lustgartenbereich vor dem Schloss wird geprägt durch einen großen Platz zur Straße und zwei Garten-Hochterrassen links und rechts von Portal IV. Die Felderbepflanzung auf den Hochterrassen wird durch Hecken voneinander getrennt. In die Graniteinfassung der Terrassen sind Sitzgelegenheiten integriert. Drei größere Baumgruppen, einzelne Bäume und die bepflanzten Terrassen werden den Stadtraum auflockern und mit Grün beleben.
Vor der Lustgartenfassade werden 100 m tiefe Geothermie-Bohrungen abgeteuft, um das Humboldt Forum mit alternativen Energien zu versorgen. 

Der Schlossplatz im Süden stellt sich als eine größere mit Natursteinen belegte Fläche dar. Hier sind u.a. Behindertenparkplätze und Fahrradstellplätze nachgewiesen. Gleichzeitig wird über diesen Platz die Wirtschaftseinfahrt ins Untergeschoss des Gebäudes bedient. Die Flächen werden auch benötigt, um Rettungsfahrzeuge oder TV-Übertragungswagen platzieren zu können. Hier hält das Humboldt Forum auch einen Bereich für den Schlossbrunnen frei, der möglicherweise wieder vor Portal II in die Sichtachse der Breiten Straße kommen soll.“

Nördlich vom Berliner Schloss ist die Humboldt-Box fast vollständig abgerissen.

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Unsere Freundeskreise

Freundeskreise in ganz Deutschland unterstützen den Wiederaufbau des Berliner Schlosses mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen. Dabei werben sie u.a. Spenden ein und verteilen kostenlos das „Berliner Extrablatt“.

• Der Freundeskreis Frankfurt Rhein-Main veranstaltet am 8. Mai um 18 Uhr eine „Architektur-Kultur-Schifffahrt“ mit der M.S. Merian auf dem Main – mit einem Schloss-Vortrag und Jazz-Musik sowie einer anschließenden Führung durch die Frankfurter Altstadt.
• Der Freundeskreis Köln und Bonn führt am 14. Juni um 18:30 Uhr im Hotel Excelsior Ernst in Köln zum 7. Mal ein Fundraising-Dinner durch. Festredner wird Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh sein, Generalintendant vom Humboldt Forum. 
• Der Freundeskreis Düsseldorf lädt am 19. Juni um 19 Uhr zusammen mit dem Institut Français Düsseldorf ein zum Vortrag „Der Einfluss der französischen Kultur im Denken und Wirken des Alexander von Humboldt“ mit Dr. Manfred Geier, wissenschaftlicher Publizist der Philosophie- und Kulturgeschichte.

Wenn Sie sich in einem Freundeskreis engagieren möchten, finden Sie hier mehr Informationen: www.berliner-schloss.de/der-verein/regionale-freundeskreise

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Aktueller Spendenstand

Mit dem „Schloss-Spurt“ geht auch die Spendensammlung weiter gut voran. Es fehlen jetzt an den für die Wiedererrichtung der historischen Fassaden benötigten und vom Förderverein zugesagten 105 Millionen Euro „nur“ noch 12 Millionen Euro. Diese Summe sollten wir gemeinsam schaffen: 12 Millionen Euro entsprechen exakt 30.000 Bürgern, die nun noch einmalig 400 Euro spenden –steuerlich absetzbar!

Über 93 Millionen Euro Spenden stehen dem Wiederaufbau des Berliner Schlosses inzwischen zur Verfügung (Stand April 2019). Wir sind glücklich über diese wunderbare Unterstützung und dankendafür allen Spendern und Helfern ganz herzlich! 

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Schlossführungen

Wegen der Schlussphase am Bau, die unter großem Zeitdruck steht, intensiven Arbeiten mit massenhaft Arbeitern an allen Orten und der damit verbundenen erhöhten Unfallgefahr und Störungen im Bauablauf, hat uns der Bauherr gebeten, keine weiteren Schlossführungen mehr durchzuführen. Zähneknirschend mussten wir dies akzeptieren, sind die Führungen doch eine der wichtigsten Quellen unserer Spendensammlung.

Wir werden Sie unverzüglich informieren, wenn – möglicherweise ab dem Spätsommer – die Führungen wieder aufgenommen werden können.


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Mehr Informationen:

Förderverein Berliner Schloss e.V., Rissener Dorfstr. 56, 22559 Hamburg, Tel. 040 8980750, info@berliner-schloss.de

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Wenn Sie den Newsletter regelmäßig erhalten möchten, können Sie sich hier registrieren: www.berliner-schloss.de/newsletter

8 Kommentare zu “Schloss-Information April 2019

  1. Vielen Dank für diese komprimierten Informationen; es wäre super, wenn diese jeden Monat veröffentlicht werden könnten, um immer alles im Blick zu behalten.
    Sehr schön wäre es in diesem Zusammenhang, wenn dabei auch aktuelle Bilder des Schlüterhofes und/oder der Schlosskuppel gezeigt würden.
    Gerade für den Schlüterhof scheinen keine neuen Bilder zu existieren – was (denke ich) viele Spender und Interessenten etwas irritiert.

  2. Zum Schlossumfeld:
    Jetzt haben also die Kleinsteinbelag-Arbeiten auf dem Schlossplatz begonnen. Diese werden unter Regie des Baudezernats der Stadt Berlin durchgeführt. Schade dass das Projekt Humboldt-Forum und das Projekt Schlossplatzumfeld nicht nicht unter einem gemeinsamen Entscheidungsträger durchgeführt werden. So ist jetzt zu befürchten, dass die zuständigen Rekonstruktionsskeptiker, Geschichtsvergessenen und Ästhetikblinden der Stadt den Bau von Fundamenten und Podesten für die Rossebändiger und von Wasserleitungen für den Netunbrunnen absichtsvoll vergessen!

  3. Haben wir nicht schon genug triste, versiegelte Flächen in Berlin ?
    Ich wünsche mir da etwas Nachsicht für den Betrachter und im Detail den Neptunbrunnen, die Rossebändiger, die Oranierfürsten und Bäume, Beete und Bänke …

  4. Ja schön — die Spreetreppe für ein künftiges Flussbad nahe dem Schloss wird mit Millionen aus dem Stadtsäckel gefördert; zugleich blockiert die Stadt aber das sehr berechtigte Ansinnen auf eine Rekonstruktion der schlossnahen Bodenareale, bzw. die Aufstellung der (noch vorhandenen!!) Plastiken und des Brunnens. Die Stadt, der dieses einmalige Projekt quasi geschenkt wurde — denn ohne das jahrelange Sammeln der Spenden durch den Verein hätten sie jetzt nichts Vergleichbares an diesem Ort — zeigt sich höchst borniert und mit völlig abwegiger „alleiniger Planungshoheit“ für das Schlossumfeld; ein Schlag ins Gesicht der vielen Förderer der Schlossrekonstruktion. Dilettanten verhindern eine stimmige Wiedergewinnung eines bis dato verlorenen einmaligen Gesamtensembles. Und andererseits werden Events wie das Flussbad gefördert — also am Geld liegt es wohl nicht. Allein zu wissen, dass Gewichtiges um das Schloss herum fehlen wird, mag bei vielen Betrachtern der bald fertigen Rekonstruktion der Fassaden ein dauerhaftes Missempfinden auslösen — und das sollten Sie durch ständige Information der (noch viel zu wenig darüber aufgeklärten) Allgemeinheit und kritisches Kommentieren der jetzigen Lösungen befeuern und am Leben halten, liebe Zuständige vom Schloss-Förderverein! Ein paar Stadtverordneten können solche Entscheidungen nicht allein überlassen werden.

  5. Wer hat das „verbrochen“ oder übersehen, dass es nun eine neue „Berliner Mauer“ gibt und es vom geplanten Restaurant keinen Blick auf die Spree gibt. Das schränkt die Beliebtheit deutlich ein, schade!!!

    1. Der Blick auf die Spree muß gewährleistet werden.Der Senat sollte eingreifen und die Mauer tiefer legen . Dafür ein schönes stabiles Gitter.

  6. Ich bin so entsetzt, ich kann es nicht in Worte fassen. Mir fällt nur
    Schopenhauer ein, der von der „überschwänglichen Dummheit“ der
    deutschen Nation gesprochen hat. Natürlich gibt es Ausnahmen, wie z.B.
    Die Förderer des Schlosswiederaufbaus. Aber die Gegner im Senat sitzen eben an einem langen Hebel. Für Sie gilt der Ausspruch der Schafherde: „Wir sind zwar die Dümmeren, aber die Mehreren sind wir

    Ich bin so entsetzt und traurig, mir fehlen die Worte.

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