31.12.2020 B.Z. Berlin
Von Oliver Ohmann
Hier ist der Jahresrückblick 2020. Jahresrückblick? Viele Berlinerinnen und Berliner werden jetzt sagen: Auf dieses Jahr möchten wir lieber gar nicht zurückblicken. Wir möchten es am liebsten streichen.
Wir stecken seit dem Frühjahr hinter Masken. Freunde treffen, Kneipe und Kultur, Reisen und vieles mehr kaum oder gar nicht möglich. Corona hat allen viel abverlangt. Nicht wenige stehen am Ende des Jahres 2020 vor den Trümmern ihrer Existenz. Viele wissen nicht, was 2021 werden wird. Ganz zu schweigen von denjenigen, die liebe Menschen durch das Virus verloren haben.
Auf der anderen Seite sind wir im Teil-Lockdown auch zusammengewachsen. Es gab und gibt viel Solidarität in der Not. Unzählige Menschen sind in ihren Jobs über sich hinausgewachsen und tun es noch. Dieses Jahr war bitter, dennoch möchten wir heute an dieser Stelle auf wichtige Momente 2020 in Berlin und Brandenburg zurückblicken. Alles fing so gut an – mit Tesla in Grünheide …
Januar: Tesla baut eine Gigafactory in Grünheide
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Februar: Berlinale, letztes Festival des Jahres
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März: Lockdown fegt Schulen und Theater leer
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April: Nichts geht mehr – Oster-Knockdown für Boulevards
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Mai: Hertha kann Derby, Union kann Tabelle
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Juni: Clubszene in einem Boot
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Juli: Teufelssee-Klausau wird zum Video-Star
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August: Mutige Polizisten stoppen Radikale am Reichstag
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September: Kreml-Kritiker Nawalny in der Charité
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Oktober: Anschlag auf Weltkulturerbe
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November: BER hebt ab, TXL am Boden
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Dezember: Das neue Schloss ist da – aber gespenstisch leer
Ein Jahrhundert-Comeback in Berlin: Das Berliner Schloss ist wieder da! Als Humboldt-Forum wurde es eröffnet. Besucher dürfen jedoch (noch) nicht hinein.
Nach Kriegsschäden hätte man die barocke Berliner Preußenresidenz bereits nach 1945 wieder aufbauen können. Doch das SED-Regime befahl – nicht zuletzt aus ideologischen Gründen – 1950 die Sprengung. Auf einem Teil des Areals entstand 1976 der Palast der Republik. Der „Palazzo Prozzo“ wurde dann 2008 wegen Asbestverseuchung abgerissen. Dadurch wurde es möglich, die alte Hohenzollern-Residenz im Herzen Berlin zu rekonstruieren.
Bereits seit 1992 trommelte der Förderverein Berliner Schloss um den Unternehmer Wilhelm von Boddien für den Wiederaufbau. Zehn Jahre dauerte die leidenschaftlich geführte Debatte. Millionen-Spenden mussten her. Dann wurde diese städtebauliche Vision für Berlins prominente Mitte – Stein für Stein und Fassadenteil für Fassadenteil – tatsächlich Realität.
Der Wiederaufbau an historischem Ort begann 2013 nach Plänen des Architekten Franco Stella (77). Drei Fassadenseiten, der Schlüterhof und die Kuppel mit Kreuz sind nach acht Jahren Bauzeit wieder im Glanz des 18. Jahrhunderts zu bewundern. Als Humboldt-Forum konnte das fertige Bauwerk in Dezember jedoch nur digital eröffnet werden.
Besucher müssen sich bis nach Corona gedulden, können bis dahin virtuell durch das neue 667 Millionen Euro teure Schloss lustwandeln (humboldtforum.org/de/). Weitere Teil-Eröffnungstermine sind für Frühjahr und Herbst 2021 geplant.
Quelle: B.Z. Berlin, 31.01.2021