Zwei Studenten der Technischen Universität Dresden (TU) haben einen Wettbewerb zur Gestaltung der Freiflächen am künftigen Berliner Schloss – Humboldtforum in Berlin-Mitte gewonnen. Franziska Leis und Alberto Brezigia überzeugten mit ihren Arbeiten die Jury, sagte deren Vorsitzender Michael Braum am Mittwoch in Berlin. Sie erhielten jeweils einen mit 4.000 Euro dotierten 1. Preis. Zudem wurden ein 2. Preis und ein Sonderpreis verliehen.
Der unverbindliche Wettbewerb ist eine Initiative des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im Bundesverband der Deutschen Industrie. Es nahmen Studenten aus Dresden, Darmstadt, Hamburg, Hannover und Karlsruhe teil. Sie hatten sich seit April als Semesterarbeit mit dem Thema befasst. Sämtliche Arbeiten sind vom 19. September bis zum 5. Oktober in der Humboldtbox in unmittelbarer Nachbarschaft der Schlossbaustelle zu besichtigen.
Der Juryvorsitzende lobte die beiden Sieger-Entwürfe als „benutzerfreundlich und sehr detailliert durchgearbeitet“. Beeindruckt zeigte er sich von Alberto Brezigias Arbeit, der unter der Überschrift „Urban Interlacement“ unter anderem eine Archäologische Promenade am Schlossplatz vorsieht. Der gebürtige Italiener studiert in Dresden Landschaftsarchitektur.
Der mit einmal 2000 Euro dotierte 2. Preis ging an die Studenten Marius Kühn und Raymond-Valentin Munz vom Karlsruher Institut für Technologie. Braum zufolge verleiht ihre Idee dem Raum vor dem Humboldtforum „Würde und Zeitgemäßheit“. Der mit 1.000 Euro dotierte Sonderpreis wurde vom Förderverein Berliner Schloss verliehen. Er ging an Patrick Kruse von der Leibniz Universität Hannover für „Zeitabdrücke“. Vereins-Geschäftsführer Wilhelm von Boddien sprach von einer „originellen Idee“, die gegen den Strich bürste. Insgesamt bescheinigte die Jury dem Wettbewerb ein „hohes Niveau“. Alle Arbeiten hätten den Mut zu einem eigenen Standpunkt gehabt.
Der eigentliche Wettbewerb für die Freiflächengestaltung am Humboldtforum/Schloss wird nach Angaben der Leiterin des Hauptstadtreferates in der Stadtentwicklungsverwaltung, Annalie Schoen, demnächst ausgelobt. Ein Ergebnis, wie die Freiflächen einmal tatsächlich aussehen, solle „frühestens“ 2018/2019 vorliegen.
Berliner Morgenpost, 15.08.2012