01.04.2015 Landeszeitung Lüneburg
Von Alexander Hempelmann
Es ist ein überschaubarer Kreis, doch die wenigen Aktiven beweisen großes Engagement – mit beachtlichem Ergebnis: Knapp 39000 Euro hat der Lüneburger Freundeskreis Berliner Schloss bereits gesammelt, um einen kleinen, aber durchaus ansehnlichen Teil zum Wiederaufbau des prachtvollen Bauwerks zu leisten. Jetzt feierte die knapp 20-köpfige Gruppe um Gerhard Marwitz ihren zehnten Geburtstag. “Damit sind wir der älteste Freundeskreis außerhalb Berlins”, sagt der Lüneburger stolz.
Der Oberstudienrat a.D. hat genau mitgezählt, die Zusammenkunft zum ersten runden Geburtstag war das 38. Treffen. “Diesmal waren wir 13 Leute, und es war jemand vom Hamburger Freundeskreis dabei.” Das Schloss, dessen Geschichte bis ins Jahr 1443 zurückreicht, wo erste Teile als feste Residenz der Hohenzollern gegründet wurden, hat nicht nur in der Hauptstadt, sondern in ganz Deutschland viele Bewunderer, so gibt es Freundeskreise unter anderem auch in Bremen, Düsseldorf, Hannover, Frankfurt und München. Sie alle verbindet ein Ziel: Der Wiederaufbau des Schlosses, das im Zweiten Weltkrieg durch Bomben stark beschädigt und später vom DDR-Regime gesprengt wurde. Der Bund und das Land Berlin steuert das Gros der knapp 600 Millionen Euro Baukosten bei, doch rund 80 Millionen sollen auch durch Spenden zusammenkommen.
Und dabei helfen Marwitz – er war einst auch Gründungsmitglied des Arbeitskreises Lüneburger Altstadt – und seine Mitstreiter, schließlich handle es sich um “das bedeutendste Kulturprojekt Europas”. Die 39000 Euro, die seit 2005 für das Projekt durch die Lüneburger zusammengetragen wurden, stammen zum Teil aus eigenen Mitteln, zum Teil aus Aktionen des Freundeskreises. “Wir sind mit Ständen bei Veranstaltungen in der Region vertreten, verkaufen da unter anderem auch Postkarten mit Schlossansichten. Unser Ziel ist es, genug Geld für ein Fenster zusammenzubekommen.” Auf rund 60000 Euro schätzt er den Gegenwert.
Noch bleibt Zeit für die fehlenden 21000 Euro. Im Juni ist Richtfest, für Marwitz ein Pflichttermin. In vier Jahren hofft er, mit seinen Lüneburger Schlossfreunden dann die Einweihung feiern zu können.
Quelle: Landeszeitung Lüneburg, 01.04.2015