„Humboldt-Forum: Jahresbetrieb kostet 50 Millionen Euro“

02.07.2016   Berliner Morgenpost

Ab 2020 will sich Deutschland im neu gebauten Berliner Stadtschloss als weltoffenes Land präsentieren. Das erfordert ein großes Budget.

Von Joachim Faruhn

Der Betrieb des Humboldt-Forums im neuen Stadtschloss wird im Kulturetat des Bundes für Berlin erheblich zu Buche schlagen. Die laufenden Gesamtkosten bei Vollbetrieb ab 2020 werden sich auf rund 50 Millionen Euro pro Jahr belaufen. Vorher ist schon ab 2017 mit hohen zweistelligen Millionensummen zu rechnen, um das Gebäude einzurichten und den Betrieb vorzubereiten. Das geht aus einem Bericht der Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) an den Hauhaltsausschuss des Bundestages hervor.

Kosten für „Welt.Stadt.Berlin“ noch nicht in Vorlage enthalten

Auch die Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz brauchen für das neue Ethnologische Museum und das Museum für Asiatische Kunst unter dem Schloss-Dach rund zwölf Millionen Euro mehr, als sie zur Zeit zur Verfügung haben.

Das liegt auch daran, weil die Flächen im Schloss mehr als doppelt so groß sind wie bisher. Die Kosten für das Land Berlin, das im Schloss die Ausstellung „Welt.Stadt.Berlin“ und das Humboldt-Labor der gleichnamigen Universität plant, sind in der Aufstellung noch nicht enthalten.

Die finanziellen Dimensionen des größten kulturpolitischen Projektes in Deutschland in der Mitte Berlins sind erheblich. Zum Vergleich: Der Haushalt der Kulturstaatsministerin wies 2015 29 Millionen Euro als Zuschüsse für kulturelle Einrichtungen in Berlin aus. Darunter fallen die Filmfestspiele, das Haus der Kulturen der Welt, die Berliner Festspiele mit dem Martin-Gropius-Bau, die unter dem Dach einer gemeinsamen GmbH zusammengeschlossen sind.

24.000 Objekte ziehen aus Dahlems Museen nach Mitte

In der Vorlage für den Haushaltsausschuss wird darauf hingewiesen, dass die dargestellten Kosten teils noch auf Schätzungen beruhten, weil es wegen der Größe des Projektes an Vergleichbarkeit fehle. Allein die Betriebskosten für den insgesamt 41.000 Quadratmeter großen Schloss-Nachbau, ein „technisch hochkomplexes Gebäude“, verschlingen 14,6 Millionen Euro.

Ab 2017 bauen sich die Kosten schrittweise auf, weil Gebäudeteile in Betrieb gehen und Museums-Großobjekte aus Dahlem in ihr neues Domizil in Mitte wechseln. Allein den Umzug von 24.000 Objekten aus den Dahlemer Museen veranschlagen Grütters‘ Beamte mit 29 Millionen Euro, die über vier Jahre verteilt, aber auch nur einmalig anfallen.

Den größten Kostenblock macht aber das Budget der Humboldt Forum Kultur GmbH aus. Sie bespielt unter Gründungsintendant Neil MacGregor das Erdgeschoss mit wechselnden Ausstellungen. Um den fertigen Bau in eine moderne Ausstellungshalle zu verwandeln, sind zwischen 2017 und 2019 rund 40 Millionen Euro nötig. (jof)

 

Quelle: Berliner Morgenpost, 02.07.2016

 

 

10 Kommentare zu “„Humboldt-Forum: Jahresbetrieb kostet 50 Millionen Euro“

  1. Weltoffenheit kann aber natürlich nicht heißen, dass unbegrenzt ArmutsAsylanten nach Deutschland kommen können! !!!
    Freue mich auf das schloss!

  2. Wie manche Leute es schaffen bei jedem erdenklichen Thema eine Verbindung zu den Flüchtlingen herzustellen ?
    Einfach aufs Schloss freuen und gut is

  3. Lukas Neitemann
    das Thema berührt uns Bürger, da ihre linke Politik und asylwelle unser Land Fundamental erschüttert hat !

  4. Es ist richtig, das Thema Einwanderung auch hier abzusprechen. Ich bin seit vielen Jahrzehnten oft in Berlin und es ist erschreckend, wie sich die Stadt verändert hat.
    Es sollte daher möglich sein, auch die negativen Seiten der Weltoffenheit zu thematisieren. Das Thema des Schlosses soll ja die Welt sein und dann gehört das auch hierhin.

  5. Was hätte dienender Palast der Republik im Unterhalt gekostet,ist das zu vergleichen? Was passiert mit dem Museum Dahlem das obsolet wird?

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