Grundsteinlegung zum Berliner Humboldt-Forum Mitte Juni

Von 1443 bis 2013

Grundsteinlegung zum Berliner Humboldt-Forum Mitte Juni

 31.05.2013 15:31 Uhr von Thomas Loy

 Ein Spender, der anonym bleiben will, hat Millionen für den Bau einer Kuppel für das Schloss gegeben.

 Am 12. Juni soll der Grundstein zum Berliner Humboldt-Forum gelegt werden. Dabei soll eine Verbindung zwischen dem verschwundenen Originalschloss und dem Neubau hergestellt werden. Zehn Millionen Euro wurden dafür bereits gespendet.

Der Festakt wird direkt in der Baugrube vollzogen, auf Höhe der künftigen Schlosskuppel am westlichen Rand des Platzes. 1000 prominente Gäste seien geladen, erklärte Manfred Rettig, Chef der Schloss-Stiftung, am Donnerstag, wenn Bundespräsident Joachim Gauck am 12. Juni den Grundstein zum Berliner Humboldt-Forum legt.

Es werden keine gemeinen Ziegelsteine sein. Eine Firma in Bamberg baut derzeit an einem 2,5 Tonnen schweren Sandsteinblock, der später in das Portal IV auf der Lustgartenseite eingelassen werden soll. Der Block besteht aus einem Originalsandstein des alten Schlosses, markiert mit roter Kreide, weil er eigentlich in das Schlossportal am Staatsratsgebäude integriert werden sollte.

Dazu kam es aber nicht.

Auf dem alten Stein wird ein neuer Sandsteinblock gemauert, um eine Verbindung zwischen dem verschwunden Originalschloss und dem Neubau herzustellen. In die Steine sollen die Jahreszahlen der Grundsteinlegungen gemeißelt werden: 1443 und 2013.

Auch den Ablauf der Grundsteinlegung hat sich die Schloss-Stiftung genau überlegt: Es sollen keine Reden geschwungen werden, erklärt Rettig. Stattdessen werde eine türkischstämmige Moderatorin des Senders Arte eine Podiumsdiskussion leiten, mit den politischen Gästen, also Bauminister Peter Ramsauer (CSU), Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) und dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD). Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wird nicht erwartet.

Für das Volk, das sich künftig im neuen Schloss wohlfühlen soll, gibt es erst am 16. Juni Gelegenheit, die Baustelle samt Grundstein zu besichtigen. Dann lädt die Stiftung zum„Tag der offenen Baustelle“. Die Humboldt-Box bietet an diesem Tag kostenlosen Eintritt. Künftig soll es jedes Jahr bis zur Fertigstellung 2019 einen Publikumstag auf der Baustelle geben. Mit der Grundsteinlegung beginnen die Rohbauarbeiten. In diesem Jahr wolle man „schon aus dem Keller herauskommen“, sagt Rettig.

Spenden sind natürlich weiterhin erwünscht. Die neue Zielmarke liegt wegen Kostensteigerungen nicht bei 80, sondern 110 Millionen Euro. So viel kostet die barocke Außenfassade. Bislang seien mehr als zehn Millionen Euro auf dem Stiftungskonto eingegangen, erzählt Rettig. Rechnet man planerische Vorleistungen hinzu, die kostenlos vom Förderverein des Schlosses erbracht wurden, sei die Schwelle von 20 Millionen Euro laut Rettig bereits überschritten.

Die Stiftung tourt mit ihrer Schloss- Ausstellung demnächst durch die Türkei und Südamerika. Dort gebe es wegen guter aktueller und historischer Beziehungen zu Deutschland, respektive Humboldt, auch gute Chancen, größere Spenden einzusammeln, glaubt Stiftungschef Rettig. Der Bundestag hat bislang 590 Millionen Euro für den Schlossneubau genehmigt. Wenn die Spenden nicht reichen, muss nachgelegt werden.

Quelle: Der Tagesspiegel 31.05.2013

8 Kommentare zu “Grundsteinlegung zum Berliner Humboldt-Forum Mitte Juni

  1. Im Haller Tagblatt vom 11.02.2013 steht, die Spreeseite würde nicht historisch rekonstruiert werden.

    Was sind das für Schlingel? Hier hieß doch vor kurzer Zeit noch, ein großzügiger Spender hätte es ermöglicht, die Spreeseite dem Originalbau getreu zu errichten.

  2. Im Haller Tagblatt vom 11.02.2013 steht, die Spreeseite würde nicht historisch rekonstruiert werden.

    Was sind das für Schlingel? Hier hieß doch vor kurzer Zeit noch, ein großzügiger Spender hätte es ermöglicht, die Spreeseite dem Originalbau getreu zu errichten.

  3. Wofür habe ich denn meine 50 Euro gespendet?

    Der großzügige Spender wollte das Geld der Stiftung nur zukommen lassen, falls die Ostfassade – die ja zweifelslos am schönsten und am romantischsten war – im alten Stil rekonstruiert wird. Also, wenn ich es könnte, würde ich jetzt mein Geld zurückfordern. Der großzügige Spender wird darüber wohl nicht anders denken.

    1. Ich habe eine E-Mail geschrieben:

      Meine sehr verehrten Damen und Herren,

      wie ich erfahren habe,
      wird die Ostfassade nach dem Entwurf von Stella gebaut. Sehr viele Leute
      finden diese an „Parkhaus-Architektur“ erinnernde Ostfassade
      geschmacklos.

      Vor einiger Zeit hieß es auf der Seite berliner-schloss.de noch, ein Spender hätte die Errichtung der originalen Ostfassade ermöglicht.

      Der
      großzügige Spender hat das Geld gespendet, damit die Spreeseite
      historisch rekonstruiert wird. Auch ich habe meine 50 Euro in dem
      Glauben überwiesen, dass die schöne, romantische Spreeseite wieder
      originalgetreu errichtet wird.

      Wie ist nun der Stand der Dinge? Wer kann mich aufklären?

      Mit freundlichen Grüßen

      XY

  4. Wofür habe ich denn meine 50 Euro gespendet?

    Der großzügige Spender wollte das Geld der Stiftung nur zukommen lassen, falls die Ostfassade – die ja zweifelslos am schönsten und am romantischsten war – im alten Stil rekonstruiert wird. Also, wenn ich es könnte, würde ich jetzt mein Geld zurückfordern. Der großzügige Spender wird darüber wohl nicht anders denken.

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