Experiment im Freien

Der Grundstein für das neue Berliner Schloss soll zwar erst in einem Jahr gelegt werden, doch ein erstes Anschauungsobjekt des geplanten Bauwerks ist schon zu sehen: Gegenüber dem Berliner Dom hat die Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum eine Musterfassade errichtet.
Auf einer Plane hinter der Fassade werden die Passanten über das Bauprojekt informiert. Dabei erfahren sie, dass mit Hilfe der Musterfassade nach den geeigneten Materialien und technischen Konstruktionen für die barocke Hülle des neuen Schlosses gesucht wird. „Die Musterfassade ist als Labor gedacht“, sagt Karl-Heinrich Mohr, der bei der Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum für den Hochbau zuständig ist. Getestet werden beispielsweise unterschiedliche Natursteine. „Wir haben sächsischen und schlesischen Sandstein“, so Mohr. Der sächsische Sandstein ist im Vergleich zum schlesischen etwas weicher.
Dadurch ist er zwar leichter zu bearbeiten, doch ist er zugleich auch witterungsempfindlicher. Welche Qualität genau gefragt ist, hänge vom jeweiligen Einbauort ab. Natursteine im Sockelbereich müssten härter sein als in den oberen Bereichen, so Mohr. Anhand der Musterfassade testen die Experten ferner, an welchen Stellen Abdeckbleche als Schutz vor Regenwasser montiert werden müssen, wie groß die Fugen zwischen den einzelnen Ornamenten sein dürfen und wie der Putz und die Fenster gestaltet werden.
Geprüft wird außerdem, welcher Sonnenschutz hinter den Fenstern nötig ist und wie die Schlossfassade beleuchtet werden soll. Schon jetzt stehe fest, dass die Beleuchtung der Fenster später anders als jetzt sein soll, sagt Mohr.
Berliner Zeitung, 02.08.2012

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