Entwurf des Bebauungsplans des Schlüterbaus vom Senat beschlossen

Der Weg für die Rekonstruktion des Berliner Schlosses ist geebnet. Der Senat hat am Dienstag den Entwurf für den Bebauungsplan des Schlüterbaus beschlossen. Dies sagte Stadtentwicklungssenator Michael Müller nach dem Beschluss. Der Bebauungsplanentwurf soll noch im März ins Abgeordnetenhaus eingebracht werden, so dass Ende kommenden Monat auch mit einem Parlamentsbeschluss zu rechnen sei. Sobald dieser vorliegt, will die Stiftung Berliner Schloss Humboldt-Forum mit den Arbeiten zur Befestigung des Baugrunds beginnen. Der Grundstein für das Schloss wird 2013 gelegt. Auch den seit langem angekündigten Wettbewerb zur Gestaltung des Umfeldes am Neubau will der Senat noch in diesem Jahr ausloben. Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) sprach von einer „wichtigen Weiterentwicklung dieses zentralen historischen Ortes in Berlin“. Ziel sei es, die Stadt auch an diesem Ort „lebendig und erlebbar zu gestalten“.

Senatsbaudirektorin Regula Lüscher kündigte an, „den Freiraumwettbewerb bis Mitte des Jahres“ ausschreiben und bis Ende des Jahres Ergebnisse vorlegen zu wollen. Lüscher will „keine historische Rekonstruktion“ des Schlossplatzes und der anderen Bereiche rund um das Humboldt-Forum. „Die Zeit ist nicht stehen geblieben“, so die Senatsbaudirektorin weiter. Deshalb erwarte sie eine „zeitgenössische Gestaltung des Umfeldes“. Lüscher nannte den Pariser Louvre als Vorbild. Vor dem früheren Königspalast, der heute als Museum dient, stellte der Architekt I. M. Pei Ende der 80er Jahre eine Glaspyramide auf, die als Eingangsbereich dient. Wie Lüscher favorisiert wohl auch Müller moderne Baukörper im historischen Zentrum: Den gläsernen Kubus von Thyssen-Krupp, der sich gegenüber vom Schloss vor das Staatsratsgebäude schieben soll, nannte Müller einen „ganz spannenden Plan“. Dieser „Bruch in der Gestaltung und Optik“ habe eine Debatte ausgelöst. Es sei aber auch gut, dass „kein Schnellschuss“ in der Sache erfolge.

Die nun vorliegende Baugenehmigung sieht dort, wo einmal der Schlossplatz war, sechs Halteplätze für Reise- und Rundfahrtbusse vor, drei Halteplätze für Taxis sowie Metallbügel für 200 von insgesamt 440 Fahrradstellplätzen am Humboldt-Forum.

Berliner Morgenpost, 21.02.2012

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