Ein Palast kehrt zurück

Die Baumaschinen stehen schon bereit. Fast 62 Jahre nach dem Abriss des im Krieg schwer beschädigten Berliner Schlosses beginnen an diesem Donnerstag die Arbeiten für seinen Wiederaufbau. Gegen 12 Uhr mittags sollen Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU), Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) und der regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) auf dem Schlossplatz in Mitte symbolisch das Startsignal geben.

Der Baustart markiert den Auftakt für eines der umstrittensten Vorhaben in der Hauptstadt. Gegner kritisieren die Rekonstruktion der Barockfassaden als rückwärtsgewandt. Aus Sicht der Befürworter wird dagegen nun eine städtebauliche Wunde in der Mitte Berlins geheilt. Geplant ist, dass auf dem Grundriss des früheren Schlosses ein Neubau entsteht, der an der Nord-, West- und Südseite die Barockfassaden der einstigen Hohenzollernresidenz zieren. Die Ostseite soll modern gestaltet werden.

Anders als das alte Schloss zu Kaisers Zeiten dient das neue Schloss nicht den Mächtigen, sondern den Bürgern: Es soll einer der größten Kulturbauten der Bundesrepublik werden. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz will  hier ihre außereuropäischen Sammlungen präsentieren – gegenüber der Museumsinsel. Die den europäischen Kulturen mitsamt ihren nahöstlichen Wurzeln gewidmet ist. Die Humboldt-Universität soll ihre wissenschaftlichen Sammlungen zeigen und die Zentral- und Landesbibliothek passende Bestände dazu präsentieren. Ziel ist, einen Ort für den Dialog der Weltkulturen zu schaffen.

Für den Bau des Humboldtforums stehen 590 Millionen Euro zur Verfügung. Davon zahlt der Bund 478 Millionen, das Land Berlin übernimmt 32 Millionen. 80 Millionen Euro für die Rekonstruktion der Barockfassaden will der Förderverein Berliner Schloss aus Spenden aufbringen. „Bisher sind mehr als 20 Millionen Euro eingegangen“, sagt der Vereinsgeschäftsführer Wilhelm von Boddien. Darüber hinaus gebe es Zusagen für weitere 12 Millionen Euro.

Berliner Zeitung, 21. Juni 2012

4 Kommentare zu “Ein Palast kehrt zurück

  1. Zum Glück geht es voran. Wenn wir 3stellige MILLIARDEN SUMMEN in die EU verfeuern ist es nur RECHT und geradezu BILLIG wenn wir, leider nur in Fragmenten möglich,  unsere Kultur und Heimat ein Stück weit wiederaufbauen.können, einem Ort des wohlfühlens und nicht, wie bis jetzt noch, einem Areal der Kälte.

  2. Zum Glück geht es voran. Wenn wir 3stellige MILLIARDEN SUMMEN in die EU verfeuern ist es nur RECHT und geradezu BILLIG wenn wir, leider nur in Fragmenten möglich,  unsere Kultur und Heimat ein Stück weit wiederaufbauen.können, einem Ort des wohlfühlens und nicht, wie bis jetzt noch, einem Areal der Kälte.

  3. Auch zu Kaisers Zeiten diente das Schlpß den Bürgern – erst haben sie es über Jahrhunderte mit ihrer Hände Arbeit errichtet, dann darin gedient und Ihr Auskommen gefunden und zusätzlich war es für das Amüsemang in Teilen öffentlich zugänglich. Siehe Weihnachtsmarkt. Wie in anderen Monarchien auch diente das Schloss als zentrales Bindungsglied zwischen Volk und Macht.

  4. Auch zu Kaisers Zeiten diente das Schlpß den Bürgern – erst haben sie es über Jahrhunderte mit ihrer Hände Arbeit errichtet, dann darin gedient und Ihr Auskommen gefunden und zusätzlich war es für das Amüsemang in Teilen öffentlich zugänglich. Siehe Weihnachtsmarkt. Wie in anderen Monarchien auch diente das Schloss als zentrales Bindungsglied zwischen Volk und Macht.

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