Die begehbare Spendenbüchse

Die begehbare Spendenbüchse

Die Humboldt-Box sammelt täglich 1500 Euro für das Stadtschloß

Egal ob nun extraterrestrisches Objekt, futuristische Mülltonne oder Schandfleck. Unstrittig ist: Die Humboldt-Box mitten auf dem Schlossplatz provoziert und polarisiert. Dennoch sind seit der Eröffnung am 30. Juni 60 000 Besucher in den grauen Würfel geströmt. Das macht 1500 pro Tag.

Dorothea Vogel gefällt das, schließlich geht es ihrer Firma um den Wut-Bürger. Gemeinsam mit Gerd Henrich führt sie die Geschäfte von Megaposter. Für rund sieben Millionen Euro ließ die Firma die Box errichten, bis 2019 werden sich die Kosten wohl auf 15 Millionen Euro belaufen. „An der Box geht keiner vorbei, ohne sich zu positionieren“, freut sich Dorothea Vogel. Ihre Erfahrung: Wer sich empört oder an der Box stört, der schaut sie sich auch von innen an. Zwei Euro kostet der Eintritt, ab dem 15. August erhöht er sich auf vier Euro. Die Humboldt-Box setzt auf Dialog. Mit Erfolg. Nutznießer sind der Förderverein Berliner Schloss und weitere Kultureinrichtungen, die kostenlos auf einer der drei Etagen der Box logieren. Die Aussteller sollen auch das künftige Humboldtforum im Schloss gemeinsam nutzen.

Rund 1000 bis 1500 Euro pro Tag nimmt der Förderverein nach eigenen Angaben ein. 80 Millionen Euro benötigt der Verein, um die Arbeiten am Schloss finanzieren zu können. 15 der bislang eingenommenen 22 Millionen Euro, stammen aus Spenden.

www.welt.de am 5. August 2011

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