Von allen Geschichten aus der Nachwendezeit ist die, die sich mit ihm verbindet, vielleicht doch die erstaunlichste. Denn ohne Wilhelm von Boddien wäre der Gedanke an einen Wiederaufbau des 1950 gesprengten Stadtschlosses vermutlich in der Umlaufbahn der Endlosdebatten über Stadtplanung und Architekturkonzepte hängen geblieben. Doch dieser Landmaschinenhändler aus Hamburg brachte 1993 das Kunststück fertig, dieser Idee für einen Sommer zur Sichtbarkeit zu verhelfen: ein Gebilde aus flatternden Planen und einem Stahlgestänge, ein historisches Traumbild, eine „Anschauungshilfe“, wie es sein Inspirator nannte.
Heute steht außer Zweifel: In ein paar Jahren, wahrscheinlich 2017, fast 70 Jahre nach seiner Zerstörung, wird in der Mitte Berlins wieder ein Schloss stehen. Der Wiederaufbau hat auch etwas mit dem langfristigen Wandel von Architek-turauffassungen und Zeitgefühl zu tun.
Aber das treibende Element war Boddiens legendäre Unermüdlichkeit. Rund 20 Jahre hat er für das Projekt gestritten, der Kopf eines Vereins, der ohne Boddien kaum erfolgreich gewesen wäre. Fast immer bei heftigem Gegenwind, oft rüde attackiert, öfter noch arrogant abgetan. Lange sah es so aus, als stehe er auf verlorenem Posten, ein paar Mal schien das Projekt am Ende. Ohne Risikobereitschaft wäre ein so gewagtes Unternehmen wohl nicht ans Ziel zu bringen gewesen. Doch Boddiens Performance ist bürgerlich temperiert, und seine Stärke besteht in einer Mischung von Liebenswürdigkeit und Zähigkeit. Mit diesen Tugenden hat er nicht wenige seiner Gegner entwaffnet.
Da kam es Boddien zugute, dass er über die Gabe des Wegsteckens verfügt. Unverdrossen drehte er – seit 2004 als hauptamtlicher Geschäftsführer des Freundeskreises – das große Rad der Sympathiewerbung, warb um Unterstützung, hielt Gönner bei Laune. Ohne sich zu verbiegen oder aufzutrumpfen: ein in der Wolle, also im feinen Tuch gefärbter Hamburger, im rauen Berlin. Denn nur die Kriegsumstände haben es mit sich gebracht, dass Boddien in Pommern geboren wurde.
Bleibt nur die Frage, was Boddien bewogen hat, sich als ehrbarer Kaufmann – mit 24 Jahren trat er ins väterliche Geschäft ein – auf das Abenteuer der Wiedererrichtung des Schlosses einzulassen. Vom kunsthistorischen Fach ist er nicht, um so mehr aber ein Liebhaber des Schönen, zumal der preußisch-berlinischen Baukultur und da längst zum Kenner geworden. Als Anreger und Mentoren hat Boddien einmal Margarete Kühn, der Berlin die Erhaltung des Charlottenburger Schlosses verdankt, und Otto von Simson, den großen Kunsthistoriker, genannt. Also sind es wohl diese Hüter des alten Berlins gewesen, die den Keim einer ungewöhnlichen Passion in sein Gemüt gelegt haben. Wo er mit dem Wunsch zusammentraf, seinen Teil zur Wiederherstellung Berlins beizutragen.
Der Tagesspiegel, 27.02.2012
Herzlichen Glueckwunsch, Herr von Boddien, und meinen Dank fuer Ihr Werk: das neue alte Schloss.
Joerg Klaube
Herzlichen Glueckwunsch, Herr von Boddien, und meinen Dank fuer Ihr Werk: das neue alte Schloss.
Joerg Klaube
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH und danke!
Dank für Ihr schier unermüdliches Bestreben, Berlin an diesem herausragenden Ort zu heilen!
DANKE
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH und danke!
Dank für Ihr schier unermüdliches Bestreben, Berlin an diesem herausragenden Ort zu heilen!
DANKE
Das Hohenzollernschloss habe ich als kleiner Junge in den 50ern aus einem vergilbten Papier-Modellbaubogen aus der Vorkriegszeit gebastelt. Damals wußte ich noch nicht einmal, wo genau dieses „Märchenschloss“ stand. Heute bin ich glücklich, dass ich ein Kleinwenig zu seinem Wiederaufbau beitragen kann!Reinhard „Hardy“ Rupsch, Münster i.W.
Das Hohenzollernschloss habe ich als kleiner Junge in den 50ern aus einem vergilbten Papier-Modellbaubogen aus der Vorkriegszeit gebastelt. Damals wußte ich noch nicht einmal, wo genau dieses „Märchenschloss“ stand. Heute bin ich glücklich, dass ich ein Kleinwenig zu seinem Wiederaufbau beitragen kann!Reinhard „Hardy“ Rupsch, Münster i.W.
Alles Gute Herr von Boddien! Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass wir alle in wenigen Jahren die Fertigstellung des Wiederaufbaus unseres Berliner Schlosses miterleben, bewundern, feiern und genießen können.
Alles Gute Herr von Boddien! Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass wir alle in wenigen Jahren die Fertigstellung des Wiederaufbaus unseres Berliner Schlosses miterleben, bewundern, feiern und genießen können.