Bundestag: Bau des Berliner Stadtschlosses kann beginnen
Schloss wird teurer als geplant
Der Haushaltsausausschuss beschloss nun eine neue Kostenobergrenze von 590 Millionen Euro. Das sind 38 Millionen Euro mehr als vor vier Jahren geplant. Die neue Summe soll der allgemeinen Preisanpassung geschuldet sein.
(dpa) So soll es einmal aussehen: das Berliner Stadtschloss mit dem Humboldtforum
Verschiedene Fassaden-Stile
Nach den Plänen des italienischen Architekten Franco Stella werden drei barocke Fassaden rekonstruiert. Die vierte, nach Osten und damit zur Spree gerichtete Fassade, soll modern sein. Union, FDP und Grüne lehnten „Extras“ wie die Ausgestaltung der Kuppel und dreier Portale sowie ein Dachcafé ab. Die Zusatzkosten von 28,5 Millionen Euro müssten durch Spenden aufgebracht werden, hieß es in einem gemeinsamen Antrag. Die SPD forderte nach Angaben ihres Berichterstatters Johannes Kahrs, notfalls auch Steuergelder zu verwenden. „Einen Torso an einem so zentralen Ort Berlins können wir uns nicht leisten.“
Der Spatenstich ist für 2013 vorgesehen, die Fertigstellung für Ende 2017 oder Anfang 2018. Mitte 2019 könnte das Humboldtforum im Berliner Schloss eröffnet werden. Die Wiedererrichtung des Schlosses ist eines der größten Bauvorhaben des Bundes.
Kritik von den Linken
Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) sagte, der Haushaltsausschuss habe mit der Erhöhung des Kostenrahmens dokumentiert, dass er und damit der Deutsche Bundestag eindeutig hinter diesem Jahrhundertprojekt stehe. Die Linke kritisierte dagegen die Kostensteigerung. Die kulturpolitische Sprecherin der Linken-Fraktion, Luc Jochimsen, sagte: „Noch vor einem Jahr stoppte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) den Bau mit dem Argument, ein teures Schloss in schwierigen Zeiten sei ein schlechtes Signal. Heute dagegen werden einfach 38 weitere Millionen Euro bewilligt.“