„Begrünung der Fassade ist `absurde Idee`“

19.02.2016    Deutschlandradio Kultur

Ein Architekturbüro würde gern die Fassade des im Bau befindlichen Berliner Humboldt Forums begrünen. Alexander von Humboldt hätte das vielleicht gefallen. Wilhelm von Boddien vom Förderverein für den Wiederaufbau des Stadtschlosses findet das dagegen lächerlich.

Ein dschungelartiger Bewuchs, der sich an der rekonstruierten Schloss-Fassade des künftigen Berliner Humboldt Forums emporranken soll? Wilhelm von Boddien, Geschäftsführer des Fördervereins für den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses (Förderverein Berliner Schloss e.V.), hält das für schlichtweg verrückt.

Im Deutschlandradio Kultur bezeichnete von Boddien den Vorschlag eines Architektenbüros, in Lücken an der Fassade eine Art Humboldt-Dschungel wachsen zu lassen, jedenfalls als „humorvoll gemeint, aber absurde Idee“. Das seit unter anderem aus bautechnischen beziehungsweise statischen Gründen unmöglich. Allein die Tatsache, dass die Pflanzen ständig bewässert werden müssten, könne für die Fassade schwierig werden.

Was passiert im Winter mit dem Dschungel?

Von Boddien sagte: „Das Gebäude wäre höchst einsturzgefährdet schon während der Bauzeit. Und wer soll das denn alles begießen? Und was passiert im Winter, wenn das Grüne nicht mehr grün ist? Zumal ja Deutschland sehr zu Dschungelpflanzen neigt…“. Das Ganze sei eine sehr „pittoreske“ Idee, aber alle Beteiligten sollte doch besser mit Ernst bei der Sache bleiben.

Auf aktuelle Finanzierungsschwierigkeiten, die den Weiterbau der Fassade behindern könnten, angesprochen, betonte von Boddien: Es werde keine Löcher in der Fassade geben, in die man Pflanzen setzen könnte. Er sei sehr zuversichtlich, dass die noch fehlenden Millionen für den Bau innerhalb der nächsten Jahre zusammen kämen. Auch die Dresdner Frauenkirche habe erst kurz vor Fertigstellung das noch nötige Geld einwerben.

 

 

 

Quelle: Deutschlandradio Kultur, 18.02.2016

 

 

 

 

2 Kommentare zu “„Begrünung der Fassade ist `absurde Idee`“

  1. Sind wir jetzt total übergeschnappt?! Erst setzen wir dieses Monsterspielzeug, in Form einer schweineteuren Schloßreplik in die Stadt – und dann verfremden und begrünen wir die sauteure Fade mit Urwaldbegrünung?? Die Grünen standen mal für kürzer treten, maßhalten, einfacher leben. Mittlerweile sind verwöhnte Wohlstandsbürger daraus geworden, deren Spontihaftigkeit in Luxusfreude ausufert. Für mich sind die nicht mehr wählbar. Ich stehe immer noch für Einfachhheit.

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