Im Februar wurde der Firma Hochtief der Auftrag zur Erstellung des Rohbaus erteilt. Dieser soll in der zweiten Jahreshälfte 2015 fertiggestellt werden. Die Aktivitäten auf der Baustelle werden deutlicher: Seit Anfang März ist die Wiese über dem Fundament des Palastes der Republik verschwunden. Auch hier beginnt jetzt der Aushub der Baugrube.
Der lange Winter in Berlin hat die Aushubarbeiten nicht aufhalten können. Ab Ende 2013 sieht man die Konturen des Humboldtforums in der Stereometrie des Schlosses aus dem Boden wachsen. Zeitversetzt wird der Betonkern dann mit einem 60 cm starken Mauerwerk umbaut, in das wie früher beim historischen Schloss die Fassadenelemente des Schlosses eingelassen werden. Nach derselben Methode hatte Andreas Schlüter um 1700 seine Fassaden vor den Renaissancepalast gesetzt.
In der Schlossbauhütte herrscht Hochbetrieb. Der Bau der 1:1 Modelle in Ton und Gips, die als Vorlage für die Rekonstruktion der Fassaden dienen, erreicht bald 50 % des benötigten Materials. Die Grundsteinlegung soll jetzt Mitte Juni erfolgen, verbunden mit einem Wochenende der offenen Baustelle. Die Planung dafür ist jetzt angelaufen – es soll ein schönes Fest werden.
Der Freiraum-/Umfeldwettbewerb für die Flächen unmittelbar am Schloss wurde im Januar entschieden. Der Entwurf ist unbefriedigend, wenn er so gebaut würde wie geplant, denn er sieht vor, dass die Denkmäler, die am Schloss standen, die Rossebändiger der Lustgartenterrasse und der Neptunbrunnen, dort bleiben, wo sie jetzt sind. Angeblich, weil sie dort einen neuen Denkmalwert gefunden haben. Auch vom Denkmal des Großen Kurfürsten ist nicht die Rede. Gottlob entschied die Jury, dass der Siegerentwurf weiterentwickelt werden soll. Deswegen setzen wir einen eigenen Entwurf dagegen, den wir mit Fachleuten entwickelt haben und der alle Auflagen der Auslober erfüllt. Er vergisst aber auch nicht, dass um ein Schloss auch ein schönes Umfeld gehört – und keine sterile Wüste.