Aus der Schlußbetrachtung von Leon Kriers Buch:
"Wesetnlich bei dieer Kunst ist weniger die Schönheit ihrer Ideen als vielmehr die Schönheit des Ergebnisses, das man mit bloßem Auge erkennt, vom Detail zum Ganzen, ohne Vorbereitung und ohne jede Erklärung. Vor dem Panorama einer schönen Stadt sind wir oft berührt von der Kohärenz des Ganzen, seiner Form und Funktion, seiner Materialien, Symbole und Farben.
Andererseits kann nichts erschöpfender sein als Häßlichkeit; es gibt keinen Schutz vor ihrer verzehrenden Wirkung. Ein schönes Gebäude ist nicht in der Lage, eine schäbige Ansiedlung wirklich zu verschönern, doch ein einziges häßliches Gebäude kann die Seele einer stolzen Stadt lädieren. Die Schönheit eines Ensembles , einer Stadt oder Landschaft ist Ausdruck eines extrem fragilen Gleichgewichtes. Ein gut entworfenes Geäbude mag einen beachtlichen Wertgegenstand darstellen, doch ein schöner Ort repräsentiert einen Gründungsakt, eine Zivilisationstat. Durch die Erschaffung von Städten erschaffen wir uns selbst. Wenn wir unsere Städte ruinieren, ruinieren wir uns selbt. Unsere liebsten Erinnerungen werden dann von Verbitterung vergiftet, einem Gefühl unwiederbringlichen Verlustes, sogar des Hasses auf das, was wir am meisten schätzen. Ein schönes Dorf, ein schönes Haus, eine schöne Stadt kann für uns alle ein Zuhause werden, eine universelle Heimat. Wenn wir dieses Ziel aus den Augen verlieren, schaffen wir unser eigenes Exil auf Erden."
Klasse Plädoyer, das einem klarmacht, daß es nicht ums Schloß allein geht; aber das Schloß wird ein Leuchtturm der Rückbesinnung werden und weit ins Land ausstrahlen, denn wann hat es hierzulande je einen solchen Akt der kulturellen Rückbesinnung gegeben?