Aufgabe: Im historischen Zentrum Berlins soll im Zusammenhang mit der Errichtung des Humboldt-Forums in Form des Berliner Schlosses der umliegende Freiraum neugestaltet werden. Aufgabe für Landschaftsarchitekten bzw. Arbeitsgemeinschaften zwischen Landschaftsarchitekten und Architekten war es, einen den Dimensionen und der Bedeutung des Projektes entsprechenden Freiraum zu entwerfen. Die Planer hatten sich mit der Zeit und Bedeutungsgeschichte des Ortes und seinen historischen Spuren intensiv auseinanderzusetzen. Dabei stand der planerische Dialog mit den vier angrenzenden Stadträumen, wie der Museumsinsel, den Spreeufern und dem ehemaligen Schlossplatz im Vordergrund. Neben der Freiraumästethik waren im Entwurf viele heutige Nutzungsanforderungen wie z.B. die barrierefreie Erreichbarkeit oder die Befahrbarkeit u.a. zur Unterhaltung der Fassade zu berücksichtigen. An dem offenen Verfahren des freiraumplanerischen Realisierungswettbewerbs nahmen 41 Planungsbüros oder Arbeitsgemeinschaften aus ganz Europa teil. Die Preissumme beträgt insgesamt 104.000 Euro.
Ergebnis: Die Wettbewerbsjury bestehend aus anerkannten Experten sowie Vertretern aus Politik und Verwaltung entschieden unter dem Vorsitz von Landschaftsarchitekt Guido Hager nach ausführlicher Diskussion und Abstimmung wie folgt:
- K 1. Preis 37.000 Euro bbz landschaftsarchitekten Dipl.-Ing. Timo Hermann, Berlin
- K 2. Preis 25.000 Euro WES GbR LandschaftsArchitektur mit Hans-Hermann Krafft, Frau Henrike Wehberg-Krafft, Hans-Hermann Krafft, Berlin
- K 3. Preis 18.000 Euro Lützow 7 C. Müller J. Wehberg, Cornelia Müller, Jan Wehberg, Berlin
Das Preisgericht empfahl einstimmig, die mit dem 1. Preis ausgezeichnete Arbeit der weiteren Bearbeitung der Planungsaufgabe zugrunde zu legen. Die Bau- und Realisierungskosten werden mit über 12 Mio. Euro für ca. 38.000 m² Freiraum aus der „Entwicklungsmaßnahme Hauptstadt Berlin – Parlaments- und Regierungsviertel” finanziert. Geplant ist die weitestgehende Fertigstellung des Umfeldes zur Eröffnung des Humboldtforums im Jahr 2019.
Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Pressemitteilung 16. 1. 2013.
Die offizielle Würdigung des Siegerentwurfs
Senatsbaudirektorin Regula Lüscher, die als Preisrichterin an der Entscheidung mitgewirkt hatte, zeigte sich sehr zufrieden über das preisgekrönte Konzept: „Es ist eine Arbeit, deren Dimensionierung des öffentlichen Raumes überzeugt, die sich zeitgenössisch mit den historischen Spuren auseinandersetzt und zum Lustgarten vermittelt. Hier wird das Spreeufer zu einem attraktiven Stadtraum auf zwei Ebenen inszeniert.“
Das Preisgericht beurteilt die ausgewählte Arbeit des prämierten Preises wie folgt: „Die Verfasser thematisieren den Freiraum des Humboldt-Forums als zeitgenössischen Stadtraum, in dem die historischen Bezüge unsentimental aber präzise verarbeitet und transformiert werden. Geschichte wird räumlich erlebbar, indem klare Orte geschaffen werden: die Schlossterrassen als neuer Raum mit Staudenpflanzung entlang der historischen Spur, eine Trauerweide am Ort des historischen Schlossgärtchens, der urbane harte Vorplatz im Süden, zeitgenössisch durch Bankmonolithe strukturiert, das Schleusengärtchen am Freiheits- und Einheitsdenkmal, die Beziehung zum Lustgarten durch einen durchgehenden Plattenbelag, der die Fahrspur auf der exakten Breite des Lustgartens leicht anhebt.
Die Balance zwischen identitätsstiftender Einheitlichkeit des Freiraums und einer räumlichen Differenzierung der Teilbereiche ist gelungen. Konsequente Reduktion auf ein Steinmaterial (Dolomit) und dessen durchgängiger Gebrauch für vertikale und horizontale Flächen, schaffen eine gelassene neue Identität, die den örtlichen Interventionen, z.B. den Schlossterrassen als eleganter Hintergrund dient. Es entstehen auf jeder Seite des Humboldt- Forums klar gefasste und strukturierte Stadträume, die angemessen auf das jeweilige Gegenüber reagieren, ohne sich unterzuordnen. Das Spreeufer wird durch die Teilung in zwei Ebenen, den Spreebalkon und die Uferpromenade, die geschickt durch zwei Rampen und Treppen miteinander verbunden sind, sehr klar als urbane Sockelbebauung thematisiert. Dadurch wird der knapp bemessene Raum gut genutzt und Aufenthaltsqualität auf realistische Art geschaffen.
Die ehemalige Schlossfreiheit wird in ihrer Kargheit trotz der Tatsache, dass historisch keine Bäume vorhanden waren, auch kritisch gesehen, da eine Bepflanzung in dem nördlichen, an die Schlossbrücke anschließenden Bereich, zusätzliche räumliche Qualität schaffen könnte. Der Vorschlag der Verfasser, durch eine Baumgruppe vor dem Dom eine Torsituation zu schaffen, findet nicht ungeteilt Zustimmung. Die Baumgruppe im Bereich des Apothekerflügels wird hingegen sehr positiv bewertet. Die Funktionalität des Entwurfs ist in hohem Maße gewährleistet, da die vorgeschlagenen Lösungen alle verkehrlichen Anforderungen erfüllen. Das Verkehrskonzept eines Mischverkehrs im Abschnitt Schlossplatz (West) wird in Ansatz und Ausformulierung sehr begrüßt. Der Entwurf ist innerhalb der vorgegebenen Kostengrenze realistisch umsetzbar.“
Hauptsache die Rossebändiger kommen aus ihrer traurigen Eremitage am Kleistpark.
Das alte schöne historische damit können Komunisten die gesprent haben und Grüne und Sozies haben kein Verständnis dafür: