Was ist nur los??
http://morgenpost.berlin1.de/content/2005/11/10/berlin/791286.html
Bauexperten fordern neue Palast-Debatte im Bundestag
Rat für Stadtentwicklung: Kein Abriß ohne Planungssicherheit
Von Sabine Gundlach und Katrin Schoelkopf
Die Bundestagsinitiative der Grünen für ein Moratorium zum bevorstehenden Abriß des Palastes der Republik hat die Debatte über den Umgang mit dem Palast-Rohbau und das geplante Stadtschloß erneut entfacht. So fordert der Rat für Stadtentwicklung jetzt eine parlamentarische Prüfung der Abrißpläne sowie einen neuen Bundestagsbeschluß auf der Grundlage einer realistischen Neubebauung des Schloßplatzes. Ein entsprechender Brief ging an Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) und soll auch an die Bundestagsabgeordneten verschickt werden. "Mit der von Bundesbauminister Manfred Stolpe (SPD) vorgelegten Machbarkeitsstudie ist der Bundestagsbeschluß von 2002 obsolet", sagt Rainer Bohne vom Rat für Stadtentwicklung. Es habe sich gezeigt, daß das 2002 vom Bundestag beschlossene Humboldtforum in der Kubatur des Stadtschlosses nicht zu realisieren sei.
"So lange weder finanziell noch inhaltlich eine Planungssicherheit für den Neubau steht, müssen die Abrißpläne zurückgestellt werden", sagt auch der Sprecher des Bundes Deutscher Architekten (BDA), Olaf Bahner. Man sei nicht "prinzipiell gegen den Abriß der unansehnlichen Ruine", erwarte aber zuvor einen offenen Architekturwettbewerb für den geplanten Neubau.
Auch die Fraktion der Linkspartei.PDS im Bundestag kündigte gestern an, einen Antrag für ein Abriß-Moratorium im Bundestag einzubringen. "Mit dem beschleunigten Abriß des Palastes werden vollendete Tatsachen und eine innerstädtische Brache geschaffen", sagten die Abgeordneten Gesine Lötzsch und Petra Pau. Die Linkspartei.PDS-Fraktion im Abgeordnetenhaus betonte gestern, es sei bedauerlich, daß die Grünen sich nicht schon in der Zeit ihrer Regierungsverantwortung in die Debatte eingeschaltet hätten.
Im Gegensatz zu Jan Kleihues, der den sofortigen Abriß verlangt, unterstützen prominente Architekten wie Rem Koolhaas, Louisa Hutton, Axel Schultes oder auch Volkwin Marg ein Moratorium. Unterdessen forderten die CDU-Ortsverbände in Mitte gestern den Senat auf, "die Vergabe des Abrißauftrages ohne weitere Verzögerungen zum Abschluß zu führen". Jede weitere Verschiebung müsse als Versuch gewertet werden, den Palast als Symbol der SED-Diktatur zu erhalten. Meldungen, wonach die Abrißkosten deutlich unter den veranschlagten 20 Millionen Euro liegen sollen, wies die Sprecherin der Bauverwaltung, Manuela Daminakis, als "reine Spekulation" zurück.
Unter dem Motto "Kreative Köpfe für den Palast der Republik" präsentiert das Architekten-Netzwerk "www.plattformnachwuchsarchitekten.de" ab Freitag in der Jubiläumsschau der Galerie Aedes East seine Alternative. "Wir wollen den Palast mit einer ansehnlichen Fassadenkonstruktion erst einmal einpacken und winterfest machen", sagt Theresa Keilhacker. Man sei bereits mit Sponsoren für die mit 1,5 Millionen Euro veranschlagte Alternative im Gespräch. Ideell wird das Projekt von derzeit 35 Architekten und Kulturschaffenden unterstützt, die mit ihrem Konterfei für eine Zwischennutzung der Palastruine plädieren.
Der Verband Beratender Ingenieure (VBI) lädt heute um 15 Uhr zur Diskussion über den Wiederaufbau des Berliner Schlosses ins Haus der Deutschen Wirtschaft, Breite Straße 29 in Mitte, ein.
Die von Ihnen genannten Organisationen haben schon immer gegen das Schloss gearbeitet und rüsten nun zum "letzten Gefecht". Ebenso sind einige Medienberichte zu beurteilen: Es sind Meinungen und Bemühungen, nicht mehr. Also nichts Neues! Sie sind weder das Parlament noch Bundes- oder Landesregierung.Wieso dann plötzlich solche Aufregung deswegen?
In der Ruhe liegt die Kraft…. das Schloß kommt, denn mittlerweile ist so viel Eigendynamik unserem Vorhaben, daß wir schwerlich zu stoppen sind – da beißt die Maus keinen Faden ab…
Nichts wird so heiß gekocht, wie es gegessen wird!
Aufregung um nichts schadet nur der Gesundheit!
Ich denke auch, dass wir es hier mit den letzten Zuckungen der Sozialisten hinsichtlich des PdRs zu tun haben. Bloss nicht nervös werden. Die Mehrheiten sind klar dominierend fürs Schloss. Der Bundestag hat es mehrfach so beschlossen.
Ausserdem…
wer nicht mal seinen eigenen Kandidaten für das Amt des Bundestagsvize durchsetzen kann, vor dem muss man sicherlich keine Anstrengungen als ein Stirnrunzeln vollziehen.
Ständig ist die Rede von einem Schloß…
Ein Schloß ist ein großes Haus mit vielen Säälen und hohen Räumen, großen schönen Ölgemälden an den Wänden mit goldenen Rahmen, dazu anheimelnd knarrender Holzfußboden…
Der Begriff "Schloß" umfaßt eine Außen- UND Innenarchitektur.
und nicht nur das, was in den Türen steckt…
Sicherlich:
Der PdR ist eine häßliche Ruine, die so nicht stehenbleiben darf.
Aber hier hängen die einen wie die anderen irgendwelchen Vergangenheiten hinterher, die im Falle des "Schlosses" nichtmal ihre eigenen sind.
Also grüne Wiese, Park oder sowas und gut. Finanzierbar und schön.