„Bundesregierung will Bibeltext an der Schlosskuppel verhüllen“

31.10.2022 – B.Z. Berlin

Von Gunnar Schupelius

Die Kulturbeauftragte Claudia Roth hält die christlichen Symbole am Berliner Schloss für nicht weltoffen und deshalb für unangemessen. Dabei irrt sie gewaltig, meint Gunnar Schupelius.

 

An der Kuppel vom Berliner Stadtschloss sind Zitate aus der Bibel zu sehen. Sie befinden sich umlaufend am Tambour, in goldener Schrift auf blauem Grund.

Die Beauftragte der Bundesregie­rung für Kultur und Medien, Claudia Roth (Grüne), will die Bibelworte dort verschwinden lassen und mit anderen Texten überschreiben. Es werde an einem „Kunstprojekt zur temporären Überblendung der rekonstruierten Inschrift mit alternativen, kommentierenden und reflektierenden Texten“ gearbeitet, schrieb sie der CDU/CSU-Fraktion auf deren Anfrage. Wie genau diese Texte aussehen sollen, schrieb sie nicht.

Die Bibelzitate wurden von König Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861) ausgewählt und im Jahr 2020 an der Kuppel rekonstruiert. Wörtlich heißt es dort: „Es ist in keinem andern Heil, (…) denn in dem Namen Jesu, zur Ehre Gottes des Vaters. Dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind.“

Von Anfang an rief die Inschrift Kritik hervor. Die christlichen Worte würden andere Religionen ausgrenzen, hieß es. Die staatliche „Stiftung Humboldtforum im Berliner Schloss“ stellte daraufhin neben der Kuppel auf der Dachterrasse eine Tafel mit diesem Text auf: „Alle Institutionen im Humboldt Forum distanzieren sich ausdrücklich von dem Alleingültigkeits- und Herrschaftsanspruch des Christentums, den die Inschrift zum Ausdruck bringt.“

Das reichte Claudia Roth nicht aus. Immer wieder betonte sie, die Bibelworte und das goldene Kreuz auf der Kuppel widersprächen der „Weltoffenheit“, die das Humboldt Forum auszeichne. „Da will ich ran“, sagte sie am 21. Februar 2022 in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“. Nun geht sie also ran und die Bibelworte werden „überblendet“.

Stimmt es, dass die Zitate den „Herrschaftsanspruch des Christentums“ dokumentieren? Nein, so sind sie ursprünglich nicht gemeint. Sie stammen aus dem Brief des Paulus an die Philipper (Phil 2,6-11). Er rief dazu auf, nur vor Christus zu knien und nicht vor dem römischen Kaiser.

Der katholische Erzbischof von Berlin, Heiner Koch, sagte im Gespräch mit der B.Z., die Bibelworte seien auch heute noch so zu verstehen, nämlich „dass die Menschen sich nur vor Gott verbeugen und keiner irdischen Macht diese Ehre erweisen sollen“. Daraus spreche eine große Freiheit.

Es ist schon merkwürdig, wie die Bundesregierung unter der Führung von Claudia Roth gegen Worte zu Felde zieht, die seit 2000 Jahren in der Heiligen Schrift stehen und die sie offenbar gar nicht verstanden hat.

Das Stadtschloss wurde rekonstruiert, so wollte es der Bundestag. Doch kaum war es aufgebaut, wurde es bekämpft. Innen hat man jede Rekonstruktion untersagt und auch im Umfeld soll es die ursprüngliche Dekoration nicht mehr geben, sondern dafür ein indisches Tor.

 

Quelle: B.Z. Berlin, 31.10.2022

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11 Kommentare zu “„Bundesregierung will Bibeltext an der Schlosskuppel verhüllen“

  1. Wem die Macht zufällt, der beansprucht den Besitz der Wahrheit und der richtigen Meinung. Das war schon immer so und gilt im kleinsten Verein bis hoch in der demokratischen Macht.

  2. Zeichen einer intellektuellen Dekadenz, wenn eine Regierung nicht mehr zwischen aktueller Missionierung und einem historischen Denkmal unterscheiden kann. Das ist Folge der unverschämten Anmaßungen, die man dem Bildungsprekariat in diesem Lande gestattet hat. Durch Toleranz und Wohlwollen für rotgrüne Minderbemittelte hat sich die Mehrheit der Vernünftigen mitschuldig gemacht. Keine Toleranz für rotgrüne Primitivos!

  3. Zeichen einer intellektuellen Dekadenz, wenn eine Regierung nicht mehr zwischen aktueller Missionierung und einem historischen Denkmal unterscheiden kann. Das ist Folge der unverschämten Anmaßungen, die man dem Bildungsprekariat in diesem Lande gestattet hat. Durch Toleranz und Wohlwollen für rotgrüne Minderbemittelte hat sich die Mehrheit der Vernünftigen mitschuldig gemacht. Keine Toleranz für rotgrüne Primitivos!

  4. Das Handeln von Frau Roth ist von einer unglaublichen Dummheit geprägt. Man wünscht sich Frau Grütters zurück, als Kulturstaatsministerin. Da wurde mit Sachverstand gearbeitet. Bei Frau Roth zählt nur noch plumpe Ideologie.

  5. Von Claudia Roth (laut Harald Schmidt ein Eichhörnchen auf Ecstasy), die in der Vergangenheit sich durch ihr Scheitern als Managerin von Ton, Steine, Scherben auszeichnete, und deren kultureller Horizont lediglich zur Umbenennung eines Berliner Platzes nach Rio Reiser und der Toleranz antisemitscher Hassbilder auf der Documenta 2022 in Kassel langt, kann man keine differenzierte Stellungnahme zu einem komplexen historischen und kulturellen Thema erwarten, schon gar nicht Toleranz gegenüber Andersdenkenden. Intellektuell haben wir in der Tat die Talsohle erreicht.

  6. Hier zeigt sich die ganze zerstörerische Kraft einer links-grünen Bewegung, die sich nur noch am Rande um den Klimawandel kümmert. In erster Linie geht es um eine politisch gewollte Indoktrination mit dem Ziel, die eigene atheistische Macht zu erhalten. Grenzen werden geöffnet für unkontrollierte illegale Einwanderung, um neue Eählerschaften zu schaffen. Immer gebündelt mit dem Ziel, traditionelle, christliche Errungenschaften vollständig zu vernichten.

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